Finale, ohoh, Finale…es ist soweit. Auch auf das Huawei Ascend G700 wartet das große Finale des Dauertest. Und hier kommt es noch mal drauf an. Wie klingt das Teil? Und taugt die Dual-SIM Funktion was die Werbung verspricht? Und patzt es wie das Ascend G525 beim GPS Empfang? Und wie fällt das Fazit aus? Fragen über Fragen…und ganz klare Antworten…
Übersicht
Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem und Leistung
Teil 3 – Display, Kamera und Akku
Klang:
Ich weiß nicht warum, aber beim G700 hatte ich von Anfang an die Hoffnung auf einen richtig guten Klang. Kommt vielleicht von der Gehäusegröße. Zu der Zeit, als ich noch im Car-Hifi Sektor unterwegs war, galt ja immer je größer desto mehr bumms. Leider wurde ich in dieser Hinsicht vom Testkandidaten ein wenig enttäuscht. Es klingt ganz ok. Aber mehr auch nicht. Mir fehlt der letzte Kick. Die Bässe sind etwas dünn gesät und auch die Mitteltöne geben sich eher zurück haltend. Die hohen Töne übertreiben es dagegen ein wenig.
Im Menü bei den Audioprofilen findet man zwar noch einen ziemlich kryptischen Menüpunkt „BesAudEnh“, der die „Audioleistung“ optimieren soll. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass es sich hierbei um eine Art Loudness handelt. Mit dem beiliegenden Headset entsteht ein langweiliger Soundbrei. Die Tiefen und Mitten werden zu stark betont. Die Höhen bleiben hiervon wohl unberührt. Je hochwertiger das Headset, umso schlimmer klingt es. Daher habe ich es deaktiviert. Zumindest in Verbindung mit einem Headset. Denn beim Hören von WLAN-Radio über den Lautsprecher bringt das tatsächlich ein bisschen was. Zumindest klingen Stimmen erheblich voluminöser.
Bei der maximalen Lautstärke kann das G700 auch nicht wirklich mit der Konkurrenz mithalten. Zumindest nicht mit dem erheblich teureren HTC One (Testbericht). Aber es ist ok.
Bei Telefonaten tönt es ausgewogen ohne irgendwelche Auffälligkeiten.
Konnektivtät:
Darf ich mal ein bisschen faul sein? Denn in Punkto Dual-Sim gleicht das G700 exakt dem von mir ebenfalls getesteten Ascend G525 (Testbericht). Dort findet ihr im vierten Teil alles im Details gezeigt und erklärt -> Link
Auch das Ascend G700 kann man problemlos ohne eine zweite Simkarte ganz normal nutzen, denn auch dieses passt das Menü entsprechend an. Leider limitiert aber auch das G700 den zweiten Simkartenschacht (SIM2) auf eine GPRS Verbindung. Den vollen Speed per HSDPA oder UMTS bekommt man nur im Schacht „SIM1“. Und weil mich ein Leser gefragt hat, wie es denn in Sachen DualSIM Full Active (DSFA) aussieht, habe ich es ausprobiert. Auch beim G700 ist der echte Full Active Betrieb nicht möglich. Es klingelt nicht, wenn man auf der anderen Leitung telefoniert und der Anrufer bekommt das Besetztzeichen zu hören.
Beim WLAN gibt es nichts zu meckern. Die Reichweite ist sehr gut und das Wiederverbinden klappt unbemerkt im Hintergrund, wenn man es entsperrt. Wo mich das G525 im Auto mit der Bluetooth-Freisprechanlage oft im Stich gelassen hat, kann ich beim G700 den Daumen nach oben recken. Egal ob die erstmalige Verbindung beim Einsteigen oder der erneute Verbindungsaufbau nach einer kurzen Trennung. Es klappt einfach.
Und weil es so schön gepasst hat, habe ich auch das G700 mit in den Urlaub genommen. Man will ja schließlich vernünftig navigiert werden. Hierbei hat das G525 kläglich versagt weil extrem ungenau. Das G700 funktioniert auch hier ohne Mängel. Das GPS Signal stand zu jederzeit sofort zur Verfügung und war auch stabil genug, um das Auto in Städten oder der Autobahn punktgenau zu positionieren. Allerdings ist es ratsam, dass G700 während der Navigation permanent mit Strom zu versorgen. Sonst ist man sehr schnell alleine. Keine 2 Stunden hat es durchgehalten.
Was bei mir aber partout nicht funktionieren wollte ist die Sache mit dem OTG. Also das direkte Anschließen eines USB Sticks per USB-OTG Kabel an das Handy. Sobald ich es angeschlossen habe, schaltete sich das G700 in den Lautlosmodus. Sonst nix. Eine Verbindung kam nicht zustande. Dabei habe ich verschiedene OTG Kabel ausprobiert und auch diverse Reader wie z.B. einen MicroSD-Reader von Kickstarter.
Fazit:
Trotz der wenigen Ausreißer, die den Spaß ein wenig trüben, verleihe ich feierlich das Gütesiegel. Die positiven Aspekte überwiegen und da zu einem aktuellen Preis von knapp 230 €. Hier kann man getrost zuschlagen, zumal Huawei auch die kleineren Modelle mit Updates versorgt. Leider gibt es keine Infos zum Update auf Android 4.4 KitKat. Auch wenn es im Gegensatz zum Ascend G525 für das G700 mehr als genug Konkurrenz in dieser Preis- und Geräteklasse gibt. Mir fällt da spontan das beinahe identische Archos 50 Platinum zum Preis von etwas über 200 € ein. Dessen großen Bruder, das Archos 53 Platinum (Testbericht) habe ich erst vor kurzem mit dem Gütesiegel behängt. Oder alternativ noch ein Samsung i9082 Galaxy Grand Duos für knapp 40 € mehr.
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Hallo, hier bin ich wieder. 😉
Ich wollte vorhin noch etwas zu zwei Stellen in deinem Test schreiben, die sich widersprechen.
In Teil 3 hast du geschrieben:
„Wer das G700 als Navi nutzen möchte, sollte für Saft sorgen. Hier nimmt die Kapazität alle 136 Sekunden um 1% ab.“
Und in Teil 4:
„Allerdings ist es ratsam, dass G700 während der Navigation permanent mit
Strom zu versorgen. Sonst ist man sehr schnell alleine. Keine 2 Stunden
hat es durchgehalten.“
Danach würde die Kapazität ca. alle 60 Sekunden um 1% abnehmen.
Was stimmt jetzt?
Es stimmen eigentlich beide Angaben. Es kommt drauf an, wo man herum fährt. Auf Autobahnen über hunderte Kilometer hält es beim navigieren länger durch, weil kaum gerechnet werden muss. In großen Städten geht das schneller abwärts, weil viel geladen und gerechnet werden muss. Prinzipiell sind solche Angaben immer etwas mit Vorsicht zu genießen und dienen nur als grobe Richtwerte.
Hm, ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es an der Rechenleistung liegt, sondern eher am Laden. Weil dann ja auch Spiele betroffen sein müssten, bei denen die CPU ebenso zum Einsatz kommt. Und die ist ja beim G700 in 28nm produziert.
Fakt ist, dass GPS die mit Abstand akkuhungrigste Funktion in einem Smartphone/Tablet ist. Hier laufen das WLAN- und GPS Modul auf Hochtouren, weil wir ja permanent den aktuellen Standort benötigen. Auch wenn dabei kaum Prozessorpower gebraucht wird. Daher nimmt der Akku beim navigieren ganz rapide ab.
Ja, das ist mir bekannt, dass GPS sehr akkuhungrig ist. Bei WLAN kann ich allerdings erfahrungsgemäß nicht behaupten, dass es sehr viel Akku zieht.
Hast du eigentlich schon mal einen GPS-Test mit der Fahrplan-App „Öffi“ gemacht? Bei mir liefert die mit dem G700 total ungenaue Ergebnisse, während mir Google Maps sehr genau meine Position anzeigt. Siehe auch:
WLAN ist heute nicht mehr das Problem. Ich erwähne es immer nur, wie meine Testkandidaten eingestellt sind zur Messung. Das G700 besitze ich mittlerweile nicht mehr. Dafür aber das G740 und da kann ich jetzt keine Probleme bei der Positionierung mit der Öffi App feststellen. Hast du im Menü bei der Positionierung auch das WLAN aktiviert? Das macht die Sache um einiges genauer.
Gerade eben habe ich „Öffi“ aktiviert, da zeigte die App für einige Sekunden die realistische Entfernung (50 m) an, jetzt sind es wieder über 1km! Also, irgendwas stimmt da doch nicht.
Ja, WLAN ist aktiviert, aber selbst ohne dürfte diese krasse Ungenauigkeit nicht sein; schließlich zeigt mir das Nexus 7 auch ohne WLAN die Entfernung sehr genau an.
Ich habe vorhin eine Lösung gefunden. Wer hier also zufällig mitliest und als Besitzer eines G700 frustriert darüber ist, dass falsche Entfernungen angezeigt werden, muss folgendes machen:
1) Root device (Google search)
2) Download BuildProp Editor from the Google Play Store
3) Start BuildProp Editor
4) Click on the pencil icon right bottom
5) Search the line dalvik.vm.stack-trace-file=/data/anr/traces.txt and add below this line dalvik.vm.execution-mode=int:fast
6) Reboot
Ich habe letzte Nacht mal nach dem G740 Ausschau gehalten und ganz generell nach Problemen mit GPS auf Android-Geräten.
Das G740 hat einen anderen Chip (Snapdragon) als das G700 (Mediatek) – und auch eine ältere Android-Version (4.1). Falsche Entfernungen mittels GPS lassen sich meinen Recherchen nach entweder auf den Mediatek-Chip oder auf die Android-Version 4.2.1 zurückführen; oder auf eine Kombination von beidem. Der Standpunkt selber wird in Google Maps z. B. korrekt angezeigt, es geht nur um die Entfernung von zwei Punkten!