Leider muss ich mitteilen, dass mir das P2 es im Moment das Leben nicht leichter macht, sondern eher zur Hölle. Grund ist vermutlich das Display, welches irgendwie mehr Macken als Pixel hat. Zumindest bei meinem entwickelt es ein reges Eigenleben. Dafür macht die Kamera ihre Arbeit ganz ordentlich, um dann beim Akku ein bisschen zu patzen.
Übersicht
Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem und Leistung
Display:
Das 4,7″ IPS+ LCD Display löst 1280 x 720 Pixel auf und erreicht somit einen Wert von 337 ppi. Es liegt damit sogar noch vor dem iPhone 5 mit 326 ppi. Wer also bei der Auflösung und irgendwas von „zu grob“ schwafelt, hat keine wirkliche Ahnung wovon er spricht. Denn selbst diese Display sind heutzutage alles andere als unscharf. Natürlich sieht man bei genauen hinsehen die einzelnen Pixel, wer aber auf so etwas ganz genau schaut, sollte bzw. ein paar Hunderter mehr in die Hand nehmen und in zwei Preisklassen weiter oben suchen.
Die Farben kommen für meinen Geschmack ein bisschen zu blass rüber und irgendwie bilde ich mir einen leichten Rotstich ein.
Erwähnenswert ist aber, dass das P2 absolut keine Lichthöfe zeigt. Also einfallendes Licht von der Seite, wenn es auf dem Display z.B. ein sehr dunkles Bild angezeigt werden soll. Da sieht man bei der Konkurrenz leider sehr oft dieses Phänomen, welches teilweise richtig störend wirkt. Nicht so beim Ascend P2.
Wer mal einen längeren Text lesen möchte, wird beim P2 keine Probleme damit haben. Durch die hohe Schärfe und den hohen Kontrast, ist Text sehr gut lesbar und auch der Zoom arbeitet sehr zügig und rendert den Text sehr schnell neu.
Die möglichen Blickwinkel sind wirklich über jeden Zweifel erhaben. Erst wenn man es fast flach von der Seite betrachtet, fangen die Farben an zu verwaschen und/ oder zu invertieren.
Aber…und jetzt kommen die eher unerfreulichen Dinge. An sich ist das Display im Freien bei Sonnenschein für diese Preisklasse noch richtig gut ablesbar. Da gibt es teurere Geräte, die das nicht so gut können. Aber leider ist das halt nur die halbe Miete.
Zwar bietet das P2 eine automatische Helligkeitsregelung an, welche im Großen und Ganzen auch ganz gut funktioniert, aber ab und spielt diese völlig verrückt. Entweder schaltet es gar nicht mehr um, wenn man ins Freie kommt oder es wechselt im Sekundentakt. Als ob es nicht wüsste, was es jetzt will. Von ganz dunkel bis ganz hell wird munter umgeschaltet. Wenn man Pech hat bleibt das Display auf Helligkeit 0, also extrem dunkel und da sieht man dann auch nichts mehr. Wer jetzt meint, dass man mit einem Neustart alles wieder auf Anfang setzt…denkste…das P2 merkt sich den letzten Zustand. Abhilfe? Bisher warte ich einfach, während es unter einer Lampe liegt, die öfter mal an und aus schalte.
Oder ein weiterer Bug, bei dem ich aber nicht weiß, ob er von Android selber kommt, oder vom Display. Gemeint sind plötzliche Phantomeingaben. Dabei spielt es keine Rolle was man gerade macht oder auch nicht. Selbst wenn das Handy unberührt einfach nur da liegt, fängt es plötzlich an, wie wild irgendwelche Aktionen durchzuführen. Dem Spuk kann man nur ein Ende bereiten, wenn man das P2 per Power-Taste in den Standby schickt.
Wie gesagt. Ich kann diese Probleme nicht direkt nachstellen. Es gibt keinen Anlass, der dieses Verhalten begünstigt oder das man es provozieren kann. Aber genau dieses vermiest mir die Spaß am Ascend P2. Allerdings stehe ich im Kontakt mit dem Support und da hat man sich der Probleme angenommen.
Kamera:
Die Kamera des P2 löst mit max. 13 Megapixel auf, wobei man dann im eher unvorteilhaften Format von 4208 x 3120 Pixel fotografiert. Das Ergebnis ist schwarze Balken, wenn man sich die Bilder auf dem Display oder z.B. einem Fernseher anschaut. Im Normalfall wird man im 16:9 Format knipsen wollen, wobei man dann aber „nur“ noch 10 Megapixel zur Verfügung hat. Die Frontkamera bringt es auf 1,3 Megapixel, bietet aber noch genug Details für einen Videochat.
Ganz gegen den Trend verfügt das P2 über eine echte Kamerataste. Ist das Handy entsperrt genügt zweimaliges Drücken zum Starten derselben. Über die Taste kann man dann auch fokussieren und knipsen.
Selbst mit 10 Megapixel gelingen die Fotos, sofern es mit der Beleuchtung passt. Tolle Farben und Kontraste. Das ist vor allem dem in meinen Augen sehr gut arbeitenden „Intelligenten Modus“, der bei Bedarf auch mal HDR aktiviert. Für mich ideal, auch wenn ich leichten Rotstich nicht wegdiskutieren möchte. Sobald es aber dämmert oder die Lichtverhältnisse nicht mehr so optimal, dann verrauschen die Bilder recht schnell.
Das Kameramenü bietet neben den üblichen Punkten auch noch etliche Filter und Effekte.
Die nun folgenden Testbilder findet ihr in ihrer vollen Auflösung ohne jede Bearbeitung bei Flickr -> Link
Hier noch ein kurzes Testvideo in Full-HD Auflösung, wobei ich aber einen Tipp geben möchte. Schaltet bei Videoaufnahmen die HDR Funktion aus. Ab und zu deaktiviert die sich plötzlich während der Aufnahmen, um sich kurze Zeit später wieder zu aktivieren. Sieht im Video echt elend aus, wenn es sich ständig ändert.
Alles in allem liefert das Ascend P2 in dieser Disziplin eine richtig gute Leistung ab. So wollen wir das. Ohne viel Einstellen bekommen wir richtig gute Fotos geliefert.
Akku:
Mit 2420 mAh ist der nicht wechselbare Akku verhältnismäßig üppig geraten. Leider kann es diese hohe Kapazität nicht in eine herausragende Akkulaufzeit umsetzen. Ganz im Gegenteil. Wer so ein Ascend P2 regelmäßig in den Fingern hat, wird kaum über den Tag kommen. Bei mir ist tagsüber mit Twitter, RSS Feed lesen, Mails, Internet surfen usw. nach rund 9 Stunden der Ofen aus.
Zwar gibt es eine Energieverwaltung, bei der man einstellen kann, welche Apps im Standby noch aktiv sein dürfen, aber leider bieten die drei Profile „Akkuschonfunktion“, „Ausgewogen“ und „Leistung“ keine weiteren Einstellmöglichkeiten. Wer auf die Schaltfläche „Strom sparen“ tippt, wird enttäuscht. Zwar sollten hiermit stromhungrige Apps geschlossen werden, aber leider ist diese Liste immer leer und ich habe keine Ahnung, wie man daran irgendwas ändern kann.
Wer mutig ist, sollte mal „Leistung“ auswählen. Dann läuft das P2 wirklich mit voller Leistung (es hängt aber trotzdem noch) und der Akku schmilzt wie Eis in der Sonne. Knapp 5 Stunden hat es gedauert, bis der Akku leer war. Dabei wird die Rückseite richtig warm. Im Winter die perfekte Taschenheizung.
Eine Stunde Film in HD Qualität zieht mit 24% pro Stunde recht viel aus dem Akku. Wer viel Spielen möchte und dazu noch grafisch aufwendige Games, der muss unter Umständen noch schneller nach einer Steckdose Ausschau halten. Der AnTuTu Akkutest bescheinigt dem Ascend P2 einen Wert von 458 Punkten.
Der Screenshot zeigt einen für mich typischen Akkuverlauf an einem Werktag an. Ich habe das Smartphone sehr oft kurz in der Hand um schnell mal was nachzuschauen. WLAN ist immer aktiv, allerdings habe ich NFC deaktiviert, da der Akkuverbrauch dadurch heftig ansteigt.
Teil 4 – Klang, Konnektivität und das Fazit
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