Sprachassistenten waren auf der IFA 2018 der letzte Schrei. Überall schallte es aus Lautsprechern und anderen Gerätschaften. Bei mir zu Hause wohnen seit Monaten mehrere Amazon Alexa und Google Home und so möchte ich mal aus meinen Erfahrungen aus dem Alltag berichten. Google Home gegen Amazon Alexa. Wer assistiert denn jetzt besser?
Das vernetzte Zuhause:
Mein Zuhause ist mittlerweile ein Sammelsurium aus diversen Lautsprechern, smarte Lampen, smarte Steckdosen usw. Schließlich möchte ich aus erster Hand berichten. So kümmert sich eine komplette Sonos Anlage mit mehreren Lautsprechern im Bad, Büro und Wohnzimmer um die musikalische Unterhaltung. Davon sind zwei die Sonos One mit Alexa und stehen im Bad und Büro. In der Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer jeweils ein Amazon Alexa Dot. Im Wohnzimmer dann noch ein Google Home.
Um die Beleuchtung kümmert sich Philips Hue mit mehreren smarten Leuchten von IKEA Tradfri und Innr Smart Lights*, welche im Wohnzimmer, Schlafzimmer und Flur verteilt sind. In Verbindung mit mehreren ELEGIANT Smart WLAN-Steckdosen*. Dazu noch Bewegungssensoren von Philips Hue, die in der Nacht das Licht im Flur steuern.
Also mehr als genug intelligente Technik, die irgendwie neumodisch gesteuert werden will. Idealerweise mit Sprache. Und genau hier kommt jetzt Google Home und Amazon Alexa ins Spiel.
Ich finde es mega bequem nach Hause zu kommen, womöglich noch beide Hände voll und einfach nur zu sagen „Alexa, schalte das Licht an“ und schwupps wird es hell. „Alexa, spiele House Musik“ und schon ertönt Musik aus allen Ecken der Wohnung. Meine Kinder haben die neue Technik natürlich auch für sich entdeckt und löchern die beiden Damen abwechselnd mit allerlei Fragen. Und genau hier gibt es massive Unterschiede, von denen mal so kaum was liest.
So übernimmt Alexa bei uns die komplette Steuerung des Smarthome. Die Einrichtung und Nutzung ist intuitiver und erheblich einfacher, als bei Google Home. Auch deswegen, weil Sonos z.B. Amazon Alexa per Skill direkt unterstützt. Klappt bei Google Home nach wie vor nicht. Zumindest nicht bei mir.
Ein weiterer Vorteil von Amazon Alexa sind die Skills. Kleine Programme, die man installieren und jederzeit starten kann. Es gibt tausende mehr oder weniger sinnvolle Skills. Am einfachsten ist es diese zuerst einmal über die Internetseite zu suchen und dann über die Alexa App zu installieren, denn die Auswahl ist riesig. Ich persönlich nutze jeden Tag den Tagesschau Skill im Bad, wenn ich mich morgens fertig mache. Oder die Wettervorhersage. Besser als jede Smartphone App, zumal sehr präzise. Oder aktuelle Verkehrsinformationen. Aber auch allerlei lustige Skills gibt es zu entdecken.
Wo Amazon Alexa aber total versagt und bislang niemand einen Stich gegen Google Home landen kann, ist allgemeines Wissen. Wenn man z.B. irgendwas wissen will und damit meine ich jetzt nicht die Höhe des Mount Everest sondern wirklich mal was kniffliges wie „Alexa, was bedeutet DNA?“. Alexa beantwortet selbst solche vermeintlich einfachen Fragen zu oft mit einem „Das weiß ich leider nicht“. Google liest hierfür einen Text aus dem Internet vor, der es sehr einfach erklärt.
Wer ist denn nun besser?
Ehrlich gesagt keiner. Alexa hat die wesentlich besser Usability, wenn es um Smart Home geht und alltägliche Aufgaben wie Informationsbeschaffung dank der Alexa Skills. Google Home ist dafür überragend beim beantworten von Fragen wie z.B. dem aktuellen Kinoprogramm und das ohne extra Skills. Dazu die direkte und nahezu perfekte Einbindung in Android auf dem Smartphone bzw. Tablet.
Beide ergänzen sich und es wäre ein Traum, wenn es endlich Lautsprecher mit beiden Assistenten geben würde. Also beide in einem.
Mein Tipp wäre der Kauf eines Google Home Mini und eines Amazon Echo Dot. Kosten beide wenig und die Musik übernimmt ein gut klingendes Lautsprechersystem, denn bislang hat mich klanglich keine der vorhandenen Lösungen von Google oder Alexa überzeugen können. Dann besser auch Drittanbieter setzen wie eben Sonos, Teufel usw.
Worauf ich jetzt nicht näher eingehen möchte ist das Thema private Daten und deren Sicherheit. Diese Diskussion hängt mir sonstwo runter. Wer Panik hat, soll halt einfach nichts smartes kaufen. Also auch kein Smartphone. Ich lache mich über jeden kaputt, der sich über die „Machenschaften“ von Amazon und Google mit ihren Assistenten aufregt um dann an der nächsten Kasse eine Payback- oder einer dieser vielen anderen Kundenkarten zückt…