Jawbone Mini Jambox im Test – eine schicke kleine Krawallschachtel

Eines ist mal sicher. Ich habe einen Narren an diesen externen Lautsprechern gefressen. Der Markt dafür ist riesig. Wer sich für so eine interessiert, wird ganz schnell bei der Marke Jawbone hängen bleiben. Zu recht, denn aus diesem Hause kommen echt krasse Speaker. So auch die brandneue Mini Jambox, die sich bei mir beweisen muss. Denn günstig ist sie nicht und daher meine Erwartungen entsprechend hoch.


Markus hat vor knapp 18 Monaten 7 solcher Mini-Lautsprecher getestet (Testbericht) und ich selber hatte bisher den großen Bruder Jawbone Big Jambox (Testbericht) und die Divoom OnBeat 500 (Testbericht) zum testen. Diese steht nach wie vor bei mir zu Hause, da ich sie mir nach dem Test kurzerhand gekauft habe. Somit habe ich den direkten Vergleich.

Technische Daten:

  • Bluetooth 4.0
  • 3,5 mm Line-In
  • Micro-USB
  • Verbindung zu zwei Geräten zur gleichen Zeit
  • vollwertige Freisprechanlage
  • 154 x 58 x 24,5 mm
  • 255 g

Produktseite: https://jawbone.com/speakers/minijambox

Die UVp liegt bei 179,99 €. Auf der Straße variieren die Preise je nach Farbe ziemlich stark. So gibt es die rote Ausführung schon für knapp 147 € bei Amazon. Ich selber habe von Jawbone die Box in Orange bekommen.

Jawbone Mini Jambox farben

Unboxing:

Die Verpackung ist für die Größe des Lautsprecher recht üppig ausgefallen. Vielleicht weil viel mitgeliefert wird?

  • Jawbone Mini Jambox
  • USB Kabel
  • 3,5 mm Audiokabel
  • Kurzanleitung

Ein Netzteil wird nicht mitgeliefert. Mittlerweile dürfte wohl jeder ein normaler Netzteil mit einer USB Buchse sein eigen nennen oder lädt die Box kurzerhand am PC. Das Audiokabel ist ein Flachbandkabel. Lieferbar ist sie in 9 verschiedenen Metallic-Farben. Je nach Farbe variieren teilweise auch die Muster des Gitters.

Jawbone Mini Jambox (2)

Verarbeitung und Ausstattung: 

Da ich die Big Jambox eine zeitlang hatte und von der schieren Größe und Masse einfach nur geplättet war, kommt mir die Mini wirklich Mini vor. Sie ist nicht einmal 1/4 so groß. Aber die Verarbeitung kann man schlichtweg als perfekt bezeichnen. Das Gehäuse ist aus einem einzigen Stück Aluminium gefertigt. Scharfe Kanten oder Ecken gibt es nicht. Für den Preis sollte das aber auch selbstverständlich sein.

Die Front ist mit Öffnungen für die Lautsprecher übersät. An der Unterseite sollen Abstandhalter aus Gummi die Box zum einen vom Untergrund entkoppeln und ein rutschen verhindern. Das funktioniert auch ganz gut. Nur auf sehr glatten Oberflächen kann es bei stark basshaltiger Mucke und hohen Lautstärken zum Rutschen kommen.

Oben auf findet man 3 Tasten. Jede davon hat mehrere Funktionen um die Box zu steuern.

An der rechten Seite die Power-Taste, die Taste zum verbinden per Bluetooth, das 360°-Mikrofon, eine Mikro-USB Buchse zum laden der Box und für die Verbindung zum PC, eine 3,5 mm Line-In Buchse.

Im Innern werkeln zwei Lautsprecher und ein Passivstrahler, der die Bässe verbessern soll.

Jawbone Big Jambox Mini

Einrichtung:

Wie auch die anderes Jamboxen kann man auch die Mini per Software noch ein wenig pimpen. Auf der Seite MyTalk kann man sich die Software für Windows und Mac herunterladen. Sobald die Box dann mit dem PC verbunden ist, kann man so einiges anstellen. Neben Firmwareupdates kann man auch andere Sprachen installieren und weitere Funktionen wie eine Sprachsteuerung. Und weil es modern ist, gibt es auch eine passende App für Android und iOS.

Über sie kann man dann auch LiveAudio aktivieren, die Tastenbelegungen noch mal anschauen und ein paar anpassen. Über die Benachrichtigungsleiste kann man sich dann auch den Akkustand anzeigen lassen. Durchaus pfiffig zumal es hervorragend funktioniert.

Jawbone Mini Jambox Screenshot (2)

Verbinden und Bedienung:

Die Tasten sind wie schon erwähnt mehrfach belegt. Leider ist das nicht so intuitiv wie man denkt, denn die Box hat sehr viele Funktionen. Aber nach kurzer Zeit hat man es im Kopf:

Play-Taste:

  • 1x drücken zum Abspielen und Pause
  • 2x drücken springt zum nächsten Titel
  • 3x drücken einen Titel zurück springen
  • 1x drücken um einen Anruf anzunehmen oder aufzulegen
  • Gedrückt halten, um einen Anruf abzulehnen

Lautstärketasten + und -:

  • 1x drücken macht lauter und leiser
  • bei einem Anruf „-“ drücken schaltet den Klingelton stumm
  • beide zusammen gedrückt halten aktiviert bzw. deaktiviert LiveAudio
  • bei einem Anruf beide gedrückt halten, um bei einem Anruf den Ton stumm zu schalten

Power-Taste:

  • zum Einschalten gedrückt halten
  • 1x drücken um den Akkustand in % angesagt zu bekommen
  • der MINI JAMBOX mit einem Gerät verbunden ist.

Pairing-Taste:

  • zum starten der Verbindung gedrückt halten
  • 1x drücken sagt an, wie viele Geräte verbunden sind

Jawbone Mini Jambox (6)

Die Verbindung per Bluetooth herzustellen ist ein Kinderspiel. Am Smartphone oder Tablet Bluetooth aktivieren und die Pairing-Taste an der Box kurz gedrückt halten. Kurze Zeit später bestätigt eine Stimme die erfolgreiche Verbindung. Dieser Vorgang muss nur bem ersten mal durchgeführt werden. Danach reicht es die Box einzuschalten und am Handy das Bluetooth zu aktivieren. Mit dem beiliegenden Audio-Kabel kann man auch Geräte anschließen, die nicht über Bluetooth verfügen.

Klang:

Kommen wir zum wichtigsten Kapitel. Dem Klang. Eines gleich vorweg. Wer Lautstärken jenseits der Schmerzgrenze erwartet, der sollte sich noch einmal ein bisschen mit der Physik auseinander setzen. Denn alleine die Membranfläche ist für die maximale Lautstärke verantwortlich. Und in so eine kleine Kiste zaubern auch die von Jawbone keine riesigen Speaker rein. Aber für diese Größe ist es doch erstaunlich, was da raus kommt.

Die Box klingt sehr gut. Sämtliche Frequenzen passen zueinander. Niemand stellt sich in den Vordergrund. Einfach ein tolles in sich stimmiges Klangbild. Wow. Erhöht man die Lautstärke geht der tolle Klang ein bisschen flöten. Die tieferen Frequenzen treten merklich in den Hintergrund und die höheren gewinnen die Oberhand. Trotzdem klingt es immer noch sehr ordentlich. Sogar deutlich besser, als die erheblich größere OnBeat Box.

Jawbone Mini Jambox (7)LiveAudio habe ich auch mal aktiviert, da man vollmundig einen „fantastischen 3D-Sound“ verspricht. Leider habe ich nur bei ganz genauen hinhören einen Unterschied bemerkt. Da habe ich mir mehr erwartet, zumal es wohl noch stark von der Musik abhängt. Klassik profitiert davon, aber aktuelle Songs aus den Charts bringt das nichts. Zumindest habe ich es nicht gehört.

Bei Verwendung als Freisprechanlage kann die Box ebenfalls voll und ganz überzeugen. Man stelle sich vor, dass man die Box bei einer Besprechung in die Mitte eines runden Tisches stellt und telefoniert. Egal wo die Personen sitzen, sind die beim Anrufer sehr gut zu hören. Erstaunlich. Hätte ich anhand der Position des Mikros jetzt nicht erwartet. Im Gegenzug ist der Anrufer auch für alle sehr gut hörbar. Wobei man hier die Lautstärke nicht zu hoch einstellen sollte. Es neigt zum zischeln. Vor allem bei weiblichen Stimmen.

Akku:

Der Hersteller verspricht bis zu 10 Stunden Wiedergabe am Stück. Keine Ahnung, wie das getestet wurde, denn ich lag immer darüber. Bei Zimmerlautstärke über Bluetooth verbunden war erst nach 13 Stunden Dauerbetrieb Schluss. Aber mehr als überzeugend.

Fazit:

Die Box ist alles anderes als günstig und jeder muss für sich selber entscheiden, ob es einem das wert ist. Ich für meinen Teil bleibe bei der Divoom Onbeat 500 auch wenn der Klang der Mini Jambox und die vielen Extras absolut überzeugen. Das hat letzlich nur mit dem Preis zu tun. Der Onbeat kostet aktuell um die 70 €, klingt aber nicht wesentlch schlechter. Zumal ich sowieso nie sehr laut höre und auch der Onbeat über eine eingebaute Freisprechanlage verfügt. Wer aber nach einer kleinen Box sucht, die wirklich  transportabel ist und für diese Größe überragend klingt, wird nicht enttäuscht werden.

Trotzdem vergebe ich das Gütesiegel nicht.

 

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Peter W.