Wie immer im ersten Teil eines Dauertest, packe ich den Kandidaten aus und schaue ihn mir von allen Seiten genauer an. Dazu wieder der Größenvergleich zur Konkurrenz und mein erster Eindruck nach ein paar Tagen der Nutzung.
Unboxing:
Ausgepackt wird wie immer, in dem ich den Deckel des Kartons öffne und den kompletten Verpackungsinhalt heraus hole. Und wie sollte es anders sein, folgt LG der Konkurrenz und legt wirklich nur das Nötigste bei:
- LG Optimus G Pro
- 1,2 A Netzteil
- USB Kabel
- Headset
- Kurzanleitung
Die ausführliche deutsche Anleitung ist in der Übersicht verlinkt. Was ich leider schade finde, dass LG keine NFC-Tags wie früher beilegt, damit man diese Technik direkt ausprobieren kann. Dafür gibt es aber das wirklich gute In-Ear Headset, wie es auch schon beim LG G2 (Testbericht) oder LG G Flex (Testbericht) beigelegt wurde. Das Netzteil könnte meiner Meinung nach auch ein bisschen üppiger ausfallen. Mindestens 2A wären bei einem Phablet mit diesem Akku besser.
Verarbeitung und Ausstattung:
Wie viele andere Hersteller auch, setzt LG beim G Pro auf Polycarbonat als Material für das Äußere. Rein optisch unterscheidet es sich vom LG G2 oder LG G Flex doch erheblich. Zum einen fehlen die rückwärtigen Tasten für Power und die Lautstärke und es gibt eine „echte“ Home-Taste. Dazu lässt sich noch der Akkudeckel abnehmen und es gibt nur einen Lautsprecher. Die Form und Design sind daher als eher konservativ zu bezeichnen, was aber nicht schlecht sein muss. Die silberne Umrandung wird an den Enden jeweils breiter und verleiht dem Pro von der Seite betrachtet eine optisch schmale Silhouette.
Die Front birgt eine Besonderheit. Die Umrandung der Home-Taste ist eine LED, die als Benachrichtigungsleuchte fungiert. Je nachdem was gerade passiert, ändert sie die Farbe. Beim Laden z.B. leuchtet diese rot. Kommt eine Mail rein, blinkt sie blau. Unterstützt eine App anpassbare Farben für die Benachrichtigungsleuchte, setzt das G Pro diese um. Auf dem Foto unten ist aber zu erkennen, dass das Display nicht perfekt sitzt oder warum immer da das Licht durchscheint. Links und rechts neben der Home-Taste findet man die beiden Soft-Touch-Tasten für Zurück und das Menü. Deren Beleuchtungsdauer lässt sich über die Einstellungen anpassen. Ansonsten noch die Linse der Fronkamera, den Lautsprecher und den Näherungssensor. Das Display selbst ist ebenfalls plan eingebaut und lässt einen erfreulich schmalen Rand. An der Unterseite die Mikro-USB Buchse nebst Mikrofon Nr. 1, links außen die einteilige Lautsprecher-Taste und eine sog. „Schnelltaste“. Diese lässt sich mit einer beliebigen App belegen und startet diese beim drücken. Ich habe mir da die Kamera drauf gelegt, da das G Pro leider keine Lockscreen Widgets unterstützt. Am oberen Ende die 3,5 mm Headsetbuchse, der Infrarot-Sender und Mikrofon Nr. 2. Rechts außen dann nur noch die Power-Taste.
Das Design des ebenfalls aus Plastik bestehenden, aber abnehmbaren, Backcover hat LG offensichtlich vom Nexus 4 übernommen, welches ja auch von LG gebaut wird. Bewegt man es, sieht es aus, als ob die Oberfläche glitzert. Wem es gefällt. Die Linse der Hauptkamera ragt ein wenig aus dem Gehäuse hervor, was aber beim Tippen auf einer glatten Oberfläche nicht wirklich stört. Rechts daneben die LED-Leuchte und links davon der für meinen Geschmack etwas zu klein geratene Lautsprecher. Der Akkudeckel sitzt sehr gut, lässt sich aber einfach abnehmen und rastet beim Schließen gut hörbar ein. Darunter verbirgt sich ein riesiger Akkuschacht, der Schacht für die Simkarte und die microSD Speicherkarte. Leider lässt sich die Simkarte nicht entnehmen, ohne den Akku zu entfernen. Die microSD hingegen lässt sich im laufenden Betrieb wechseln. Alles in allem ist das G Pro bis auf das mit dem durchscheinen der LED am Rand sehr gut verarbeitet. Alles passt und es gibt auch nicht nach, wenn man mal auf den Akkudeckel drückt. Habe heute mal das Galaxy Note 3 genommen und es rein von der Haptik her mit dem G Pro verglichen. Auch wenn es die Samsung-Jünger nicht gerne hören werden. Das LG wirkt einfach wertiger und so gar nicht nach Plastik wie das Note 3.
Und hier wieder der bei mir obligatorische Größenvergleich zu ein paar Konkurrenten:
- LG G2
- Samsung Galaxy S5
- Samsung Galaxy Note 3
- HTC One Max
- Nokia Lumia 1320
- Nokia Lumia 1520
- Samsung Galaxy Mega
- Sony Xperia Z Ultra
Erster Eindruck:
Da ich vor dem G Pro knapp 2 Wochen schon mit dem Sony Xperia Z Ultra verbracht habe, kam mir das LG im ersten Moment total klein vor. Knapp 1″ macht schon was aus. Aber das LG gefällt mir irgendwie. Das es 172 g wiegt merkt man unweigerlich, aber dadurch liegt es auch sehr gut in der Hand. Das sieht beim Z Ultra etwas anders aus. Dieses BlingBling auf der Rückseite hätte nicht sein müssen. Stattdessen hätte man es beschichten sollen, damit es noch besser in der Hand liegt. Irgendwie bilde ich mir ein, dass der Platz um die Home-Taste zum Display hin zu schmal geraten ist – wie oft passiert es mir, dass ich beim drücken eben dieser Taste noch das Display berühre und damit ungewollte Akttionen auslöse.
Das Display gefällt mir und macht auch bei Sonnenschein eine gute Figur. Die hauseigene Benutzeroberfläche hinkt dem LG G2 oder LG G Flex hinterher. Schade, dass man einige tolle Funktionen wie Knock On noch nicht eingebaut hat. Vielleicht kommt das ja noch per Update, denn LG hat auch für das G Pro ein Update auf Android 4.4.2 KitKat angekündigt. In Südkorea wird es bereits verteilt. Ansonsten gibt es keine großen Unterschiede was die angepasste Firmware betrifft. Der Prozessor macht sich ebenfalls gut. Selbst prozessorlastige Spiele wie GT Racing 2 laufen ohne ruckeln und mehrere Aufgaben zur gleichen Zeit erledigt das G Pro ebenfalls klaglos. Das passt soweit.
Die Kamera durfte auch schon ein bissche was über sich ergehen lassen und liefert bisher wirklich tolle Ergebnisse. Egal ob mit der intelligenten Automatik oder manuellen Einstellungen. Leider trübt der eher schlappe Akku den bisher guten ersten Eindruck. Über den Tag komme ich bisher nur, wenn ich mich bei der Nutzung etwas zurück halte. Natürlich kann man mit diversen Tipps und Tricks Akku sparen, aber die sind für meine Dauertest nicht relevant. Nur so kann ich die Kandidaten vernünftig vergleichen. Aber das werde ich weiter beobachten. WLAN, Bluetooth, NFC und das Infrarot-Modul arbeiten bisher ohne Auffälligkeiten.
→ Teil 2 – Betriebssystem und Leistung
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