Das im Mobilfunkbereich aktuell jeder jeden verklagt und ständig irgendeine Patentklage von einem Gericht verhandelt wird, ist nichts neues. Allerdings werden die ausgefahrenen Geschütze immer subtiler. Mittlerweile wird bereits die Biografie des 2011 verstorbenen Apple-Gesichts Steve Jobs heran gezogen.
Der fröhliche Zitierer ist kein geringerer als Motorola. Der Smartphone-Hersteller gehört seit einigen Wochen zum Suchmaschinen-Giganten Google, schleppt aber noch einige richterlich zu entscheidende Altlasten mit sich herum. Unter anderem drehen sich diese um in Motorola-Geräten verwendete Apple-Patente, für die die Neu-Googleianer keine ausreichende Genehmigung nachweisen können.
Um im langatmigen Prozess, immerhin streitet man sich bereits seit 2010, an Fahrwasser zu gewinnen, möchte Motorola nun ein ganz besonderes Ass aus dem Ärmel ziehen: Die von Walther Isaacson veröffentlichte Biographie des im letzten Jahr an Krebs verstorbenen Apple-CEO Steve-Jobs.
Besonders die Passagen über Android und die von Isaacson dokumentierte Meinung und Reaktion auf Googles Betriebssystem stehen laut Apple im Interesse Motorolas. Isaacson beschreibt unter anderem, dass Jobs Zur Einführung Androids mit Wutausbrüchen zu kämpfen hatte und Android als dreiste Kopie der eigenen Ideen sah. Eine nicht verwunderliche Meinung, wenn man bedenkt, dass der Android-Entwickler Andy Rubin in den 1990er-Jahren als Ingenieur bei Apple tätig war und zu dieser Zeit an der Entwicklung einer Echtzeit-API mitwirkte, die er später in sein eigenes OS Android integrierte. Nicht nur Steve Jobs vertrat zu seinen Lebzeiten die Meinung, dass Android ohne die Vorarbeit Rubins bei Apple nie entstanden wäre. Ein Umstand, der ihn dazu veranlasste, seinem Biographen gegenüber zu beteuern, er werden notfalls Apples gesamtes Vermögen nutzen, um Android – das in seinen Augen gestohlene Produkt – zu zerstören.
Apple befürchtet nun nicht ganz unbegründet, dass Motorola genau diese und andere ähnliche Passagen nutzen wird, um die Meinung der eigentlich objektiven Jury im Gerichtsstreit zu beeinflussen und sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen. Aus diesem Grund stellte der iPhone-Gigant aus Cupertino beim zuständigen Richter Richard Posner den Antrag, jegliche Zitate aus der offiziellen Biographie zu verbieten. Ein Antrag, den Posner abschmetterte.
Ebenfalls auf taube Ohren bei Richter Posner stieß ein weiterer Vorstoß Apples, der verlangte, dass alle Jury-Mitglieder, die selbst ein Apple-Produkt nutzen, dem Unternehmen gewogen sind oder Steve jobs schätzen, Apple statt Motorola den Vorzug geben müssten.
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Wo ist Apples Problem wenn Rubin die API selbst mit entwickelt hatte. Die Argumente von Apple sind jetzt aber echt schwach. So langsam wird das alles nur noch zur lachnummer
Die Geschichte mit der API ist schon von 2011, das ist also nichts, was jetzt erst zur Sprache kommen…
Vorallem der letzt Satzhaut rein. Wer ein Appleprodukt besitzt, muss Apple recht geben