Im Test – der externe Bluetooth Lautsprecher Bayan Audio Soundbook X3

Mit dem Bayan Audio Soundbook X3 versucht sich der nächste externe Bluetooth Lautsprecher das Gütesiegel zu verdienen. Mit 299 € liegt er preislich im Bereich einer Jawbone Big Jambox (Testbericht), aber kann sie mich genauso überzeugen? Genau das werde ich herausfinden.


Über eine Pressemitteilung bin auf das X3 aufmerksam geworden und was dort geschrieben stand, machte mich wirklich neugierig. Denn gerade in Sachen Bass haben viele Boxen ein echtes Defizit. Das soll beim X3 nicht der Fall sein und es hat sogar ein Radio eingebaut. Dazu noch NFC und eine Möglichkeit andere Geräte per USb aufzuladen. Also her damit zum Test. Kurz darauf schickte man mir ein solches Teil.

Technische Daten:

  • 4 x 1.5″ Neodym Lautsprecher
  • 3″ Passiv-Bass
  • Frequenzbereich 60 Hz – 20 kHz
  • 20 W Ausgangsleistung
  • 3,5 mm Aux-Audioeingang
  • Bluetooth 4.0
  • NFC
  • Aluminiumgehäuse
  • UKW-Radio mit integrierter Antenne
  • USB-Buchse zum laden von anderen Geräten wie Smartphones
  • eingebaute Freisprechanlage
  • 235 x 120 x 40 mm
  • 1431 g

Produktseite: http://www.bayanaudio.de/Produkte/Soundbook_X3

Der Preis des in schwarz/rot und blau/grau lieferbaren Box liegt wie schon geschrieben bei 299 €.

Unboxing:

Der Lieferumfang ist nicht gerade üppig:

  • Bayan Audio Soundbook X3
  • 3,5 mm Audiokabel
  • Netzteil mit EU, UK und US-Adapter
  • ausführliche deutsche Bedienungsanleitung

Bayan Audio Soundbook X3 (2)

Beim Auspacken fällt schon mal das hohe Gewicht von etwas über 1,4 kg auf. Selbst das Monstrum von Jawbone, die Big Jambox, ist 200 g leichter. Hat aber den Vorteil, dass so ein schwerer Koloss bei lauter Musik mit viel Bass nicht auf Wanderschaft geht. Ebenfalls auffällig ist das Finish. Die Box selber besteht aus Alu. Der Deckel und die Rückseite sind mit Nylon bezogen. Das ganze mit sauberen Nähten in rot vernäht. Sieht richtig gut aus und fühlt sich fantastisch an.

Die Klappe selber hat zwei Funktionen. Zum einen schaltet sich die Box auf aufklappen an und klappt man die Klappe nach hinten um, hat die Box einen wirklich sicheren Stand. Allerdings wurde hier meiner Meinung nach nicht zu Ende gedacht. Zugeklappt steht die Box nämlich nicht von alleine und fällt um. Also muss man die Klappe immer zum Standfuß umgeklappt lassen oder legt die Box hin. Auf der Innenfläche befindet sich unten der NFC-Empfänger. Dieser ist aber auf der Unterseite, wenn die Box steht. Mit einem HTC One konnte ich trotzdem per NFC auch so verbinden. Wäre vielleicht sinniger gewesen, die Beschriftung für das NFC auf der anderen Seite des Deckels anzubringen.

Bayan Audio Soundbook X3 (8)An der Verarbeitungsqualität gibt es rein gar nichts auszusetzen. Die Box ist absolut perfekt verarbeitet, was ich zu dem Preis aber auch voraussetzen möchte.

Auf der Oberseite der Box sind die 5 Tasten eingelassen, über die die Box komplett gesteuert wird. An der Rückseite sind dann die ganzen Buchsen zu finden. Zum einen die USB-A Buchse, über die man z.B. Smartphones aufladen kann. Leider gibt es keine Angabe wie viel Strom der Anschluss liefert. Als nächstes die Buche für das Netzteil. Desweiteren eine 3,5 mm Klinke über die man das X3 an eine Hifi-Anlage anschließen kann und dann noch die AUX-IN Buchse um z.B. einen iPod per Kabel anzuschließen.

An der Front ist hinter dem Gitter eine Anzeige verborgen, die sich kurz aktiviert, um den aktuellen Status anzuzeigen. Hier sieht man man „Blue“ für eine wartende Bluetooth Verbindung, „AUX“ für eine Kabelverbindung und „FM“ für den Radiobetrieb. Neigt sich der Akku dem Ende erscheint hier „LOW“.

Verbindung und Bedienung:

Bayan Audio Soundbook X3 (19)Die Verbindung ist denkbar einfach. Aufklappen, oder wenn bereits offen, die Power-Taste gedrückt halten. Es erscheint „Blue“ und eine Tonfolge um anzuzeigen, dass die Verbindung hergestellt werden kann. Im Handy oder Tablet jetzt Bluetooth aktivieren und die Box auswählen. Schon steht die Verbindung und die Box ist bereit. In der Anzeige ändert sich das Blinken in ein dauerhaftes leuchten. Zu beachten ist aber, dass immer nur ein Gerät verbunden sein kann.

Auch die Bedienung stellt niemanden vor wirkliche Rätsel. Alles wird über die 5 Tasten an der Oberseite gesteuert. Die beiden Pfeiltasten dienen zur Sendersuche im Radiobetrieb. Die beiden Tasten (-) und (+) regeln die Lautstärke. Durch gedrückt halten der Power-Taste schaltet man die Box ein oder aus. Kurzes drücken dieser Taste ändert die Betriebsart zwischen Bluetooth, AUX und Radio. Durch das eingebaute Mikrofon kann man das X3 auch als Freisprechanlage verwenden. Kommt ein Anruf ein, nimmt man dieses über das Handy an und der Ton wird über die Box wiedergegeben. Über die Box Anrufe anzunehmen, abzulehnen oder aufzulegen ist nicht möglich.

Etwas negativ sind mir die kurzzeitigen Verbindungsabbrüche aufgefallen, wenn man mit dem Smartphone/ Tablet nur wenige Meter von der Box weggeht. Bleibt man stehen ist alles wieder ok. Läuft man weiter z.B. in ein anderes Zimmer, bricht die Verbindung immer wieder kurzzeitig ab.

Klang:

Das mit dem Klang ist so eine Sache. Für das Geld erwarte ich schon einiges, zumal mir die Big Jambox (Testbericht) in dieser Hinsicht schon sehr gut gefallen hat. Während das Klangbild der Jambox eher wuchtig erscheint, spielt sich das X3 eher unauffällig durch alle Frequenzbänder. Bässe kommen gut rüber, fügen sich aber, genauso wie die Höhen, in das Gesamtbild ein. Es klingt einfach gut. Egal welche Art von Musik man hört.

Bayan Audio Soundbook X3 (16)Wenn man die Augen schließt und die Musik ein bisschen wirken lässt, kann man sich eine Art Surround-Sound einbilden. Und sie ist laut. Auf Wusch sogar sehr laut. In der Wohnung wird man das wohl nicht lange alleine genießen können, ohne Besuch von der Polizei oder den Nachbarn zu bekommen. Zum Spaß habe ich die Box mal in den Garten gestellt und bin los gelaufen. Nach gut 100 m konnte man immer noch mitsingen und selbst eine Straße weiter war die Box noch gut zu hören…

Im Radiobetrieb ist das Klangbild insgesamt etwas zurückhaltender. Dafür klingen Stimmen von den Sprechern sehr natürlich.

Akku:

Geladen wird über das mitgelieferte Netzteil. Während des Ladens leuchtet der Ring um diese Buche in Rot. Ist die Box voll aufgeladen, wird dieser in grün leuchten. Die vom Hersteller genannten mehr als 10 Stunden Wiedergabe erreicht man wohl nur bei niedrigen Lautstärken per Kabel. Im Bluetooth Betrieb sind es aber immer noch knapp 7 Stunden und das Radio dudelt knapp 9 Stunden ohne Unterbrechung. Allerdings hatte ich zweimal das Problem, dass trotz frisch geladenen Akku schon nach nicht einmal 3 Stunden das „LOW“ erschien und kurz darauf die Box wegen Akkumangel abschaltete. Erklären oder reproduzieren ließ sich das Problem leider nicht.

Fazit:

Gerade durch das eingebaute Radio hebt sich das Soundbook X3 von der Konkurrenz ab. Selbst in dieser hohen Preislage ist das ein Alleinstellungsmerkmal. Zumindest habe ich bisher keine andere Box finden können, die dieses bietet. So nutze ich die Box eigentlich sehr oft zum Radio hören. Es klingt einfach besser als per iPad und WLAN einem Sender zu lauschen. Und wenn man dann mal ein bisschen aufdreht, fliegt die Kuh und genau das macht einen Höllenspaß. Gerade für die Grillsaison oder die Gartenparty ist so eine Box genau das Richtige. Daher vergebe ich das Gütesiegel.

Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte bekommt für 1/4 des Preises eines Soundbook X3 z.B. die Divoom Onbeat 500 (Testbericht) oder eine Rockbox RAW (Testbericht), die zwar nicht so laut aufspielen können, aber für den Heimgebrauch durchaus ausreichen. Wer auf guten Klang nicht verzichten mag, aber auf hohe Pegel und viel Bass verzichten kann, der dürfte mit der im Vergleich eher filigranen Mini Jambox von Jawbone (Testbericht) für etwas mehr als die Hälfte seinen passenden Spielpartner finden.

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*** Update ***

Da meine beiden Testmuster offensichtlich fehlerhaft waren, wurde mir kurze Zeit später ein neues Testmuster aus einer aktuellen Serie für einen Nachtest zur Verfügung gestellt. Und weil sich das Klangbild drastisch zum positiven verändert hat, habe ich den Part mit dem Klang komplett neu geschrieben.

 

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Peter W.

10 Kommentare zu „Im Test – der externe Bluetooth Lautsprecher Bayan Audio Soundbook X3“

    1. Das hört man sofort. Klingt es total dumpf, dann ist es aus der defekten Serie. Aber die Chance eines davon noch zu bekommen ist gegen 0

      1. Danke, habe die weiße Version. Finde schon das es dumpf ist. Bzw. das der Bass ziemlich present ist.

          1. Hallo Peter muss nochmal Nerven.
            Bei der Bluetoothverbindung habe ich leichte Lautstärke Schwankungen ist das normal? Danke.

          2. Also Schwankungen kann ich mir jetzt nicht direkt erklären, außer durch Änderungen beim Bluetooth Empfang. Der kann in der Tat auch ohne weiteres mal schwanken. Aber ob das eine Auswirkung auf die Lautstärke hat, kann ich jetzt nicht beurteilen.

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