Die Jawbone Big JAMBOX im Test – kleine Box mit viel Bumms

Im Netz liest man ja immer wieder mal von der Jawbone Jambox und wie gut die sein sollen. Und da ich im Moment sowieso auf der Suche nach einem richtig hochwertigen externen Lautsprecher bin, habe ich mir mal so ein Ding besorgt. Natürlich die Big Jambox. Wenn schon Bumms, dann richtig oder? Mal sehen ob das Ding seinem Namen auch alle Ehre macht…


Wir habe ja schon einmal externe Lautsprecher getestet (Link), aber die waren preislich alle unter 50 € angesiedelt. Als ich mich über die Jambox informiert habe, musste ich erst einmal kräftig schlucken. Eine UVP von 299 € ist schon mal eine Hausnummer. Mit dem Preis sind meine Erwartungen natürlich gestiegen. Aber wer sich auf dem Markt mal ein wenig umsieht, wird schnell sehen, dass sich die meisten (hochwertigen) Systeme von namhaften Herstellern in derselben Preisregion angesiedelt sind. Allerdings sind das dann „nur“ Lautsprecher, während die Jambox noch einigen Mehrwert mitbringt.

Zuerst einmal die wichtigsten technischen Daten:

  • Länge: 256 mm
  • Breite: 80 mm
  • Höhe: 93 mm
  • Gewicht: 1,23 kg

Produktseite (deutsch): https://jawbone.com/speakers/bigjambox/overview

Lieferbar ist die Big Jambox in den Farben Graphite Hex, White Wave und Red Dot, wobei sich nicht nur die Farbe ändert, sondern auch das Design des Gitters. Auf dem Foto ganz links sieht man übrigens die „kleine“ Jambox. Diese kostet ab 149 €.

Jawbone BIG JAMBOX alle

Der Lieferumfang beinhaltet folgendes:

  • BIG JAMBOX
  • 1,5 m Kabel mit 3,5 mm Klinke
  • 90 cm micro-USB Kabel
  • 230V Ladegerät
  • Kurzanleitung

Unboxing:

Das Ding ist echt sauschwer. Aber macht einen extrem hochwertigen Eindruck. Ein Bekannter besitzt den Jabra Solemate, welcher beinahe dieselben Möglichkeiten bietet, aber eine ganze Ecke kleiner ist. So konnte ich mir auch gleich mal einen Vergleich nicht verkneifen. Aber dazu später mehr.

Die Box ist optisch ausgesprochen schick und ist daher bei mir im Wohnzimmer gut sichtbar auf einer Schieferplatte drapiert worden.

Die Box ist bis auf die beiden Stirnseiten rundherum mit einem stabilen Gitter geschützt. Und genau in dieses sind, je nach Modell, diese Muster eingebracht worden. Aber alles reine Optik, wobei es wirklich gut aussieht. Auf dem Boden sollen breite Gummiauflagen ein verrutschen verhindern, was auf vielen Oberflächen wirklich funktioniert. Auf sehr glatten Oberflächen und abnormalen hohen Pegeln halten die dann aber auch nicht mehr den Block an seiner Stelle.

Jawbone BIG JAMBOX (9)

Oben befinden sich sechs gummierte Tasten, welche einen guten Druckpunkt liefern und durch ihre Formgebung auch blind ertastet werden können. Die runde Taste ist die Sprechtaste. Mit ihr startet man Anrufe oder kann diese Annehmen bzw. Beenden. Als nächstes die Play/Pause-Taste, dann die Tasten zum Spulen bzw. Springen und dann jeweils eine Laut- und Leise-Taste.

Jawbone BIG JAMBOX (8)

An der rechten Seite findet man das Anschluss-Terminal. Ganz oben die Power-Taste, welche durch seine leuchtende Umrandung gleich auch den Betriebszustand anzeigt. Darunter die Taste zum Verbinden, auch „Pairing-Taste“ genannt. Dann die 3,5 mm Klinkenbuchse, über die man jeden mp3-Player, Handy, Tablet oder was auch immer per Kabel verbinden kann. Als nächstes eine micro-USB Buchse für die Verbindung zum PC, über die man im Notfall die Box auch laden kann, was aber ewig dauert (bis 12 Stunden) und zum Abschluss der Netzanschluss für das Ladegerät.

Schade, dass Jawbone hier auf ein externen Ladegerät setzt und nicht auf micro-USB was wohl mit dem Ladestrom zu tun haben wird. Bei der Größe ist halt der Akku ein bisschen größer und würde sonst wohl ewig laden.

Jawbone BIG JAMBOX offenRein technisch besteht die Box hauptsächlich aus zwei eingebauten Lautsprechern, einem passiven Subwoofer und einem 360° Mikrofon. Neben der Bedienung per Tasten und über das angeschlossene Gerät, kann sie auch per Sprachbefehle bedient werden. Wobei diese nur beim Telefonieren genutzt werden können.

Alles in allem ist die Verarbeitung als sehr hochwertig zu bezeichnen. Das gilt auch für die mitgelieferten Kabel.

Software:

Software? Bei einem Lautsprecher? Oh ja. Für die Jambox gibt es auch eine Software. Und sogar eine eigene Homepage. Wobei Software vielleicht ein bisschen übertrieben ist, denn sie ist nichts anderes als eine Verknüpfung zur MyTalkJawbone.com Homepage. Hier kann man nicht nur die Firmware der Box aktualisieren, sondern bei Bedarf auch eine andere Sprache installieren oder zusätzliche Funktionen wie die bereits angesprochene Sprachsteuerung (derzeit leider nur englisch) installieren. Der Punkt „Extras“ liefert eine Aufstellung aller Apps, die die Jambox mittlerweile direkt unterstützen.

So kann man sich bei Real Racing so richtig mit Motorengeheul volldröhnen lassen oder Musik per Shoutcast oder TuneIn Radio genießen. Und genau dieses TuneIn nutze ich ja Tag für Tag über Stunden. Seit ich die Jambox habe, sogar mit wachsender Begeisterung.

Jawbone MyTalk

Wie es sich heutzutage gehört, gibt es auch eine App dafür. Diese gibt es für Android und, man höre und staune, für BlackBerry. Bei Android bekommt man bevorstehende Termine angesagt oder den Akkustand angezeigt. Zudem lässt sich die Talk-Taste umkonfigurieren. Für iOS oder Windows Phone gibt es derzeit nichts.

[appbox googleplay com.jawbone.companion]

Verbindung:

Jawbone BIG JAMBOX (2)

Die Verbindung herzustellen ist sehr einfach. Möchte man dieses per 3,5 mm Klinke erledigen, dann einfach anstöpseln, einschalten und fertig. Per Bluetooth ist das ebenfalls sehr leicht. Im Handy oder Tablet Bluetooth einschalten und die Jambox suchen lassen. An der Box die Pairing-Taste kurz drücken und warten. Durch eine Ansage wird man informiert, sobald die Verbindung steht. Und die steht dann auch. Bei mir stundenlang ohne Unterbrechungen. Selbst als ich die Box eine Etage höher trage, reißt die Verbindung nicht ab. Erst im Garten wird die Verbindung brüchig und reißt dann ab.

Allerdings scheint es bei einer Wiederverbindung per Bluetooth Probleme zu geben. Eigentlich sollten sich die beiden automatisch verbinden, aber in 8 von Zehn Fällen funktionierte das nicht. Dann muss man noch einmal die runde Sprech-Taste drücken und kurz warten.

Übrigens. Einen Reset führt man folgendermaßen durch:

  • Jambox ausschalten um Verbindungen zu trennen
  • Jambox wieder einschalten
  • Sobald die LED blinkt die Sprechtaste (die runde) insgesamt 6 mal drücken
  • LED leuchtet jetzt für 6 Sekunden dauerhaft rot
  • Nun die Sprech-Taste drücken und gedrückt halten bis die LED blinkt

Freisprechfunktion:

Neben Musik hören, kann man die Jambox auch als Freisprecheinrichtung benutzen. Allerdings nur, wenn man per Bluetooth ab Version 2.1 verbunden ist. Wer sich die passende App auf die Box installiert hat, kann sich Anrufernamen ansagen lassen oder per Sprachbefehl ein Telefonat beginnen. Alles sehr gut gelöst, auch wenn es bisher nur in englischer Sprache verfügbar ist.

Richtig gut ist auch die Klangqualität bei Telefonaten. Das Gegenüber ist sehr klar und ohne störende Nebengeräusche zu hören. Und selbst bei höheren Lautstärken ist alles noch klar verständlich. Man selbst wird ebenfalls gut verstanden, auch wenn der Klang wohl ein bisschen blechern zu sein scheint.

Klang:

Ud jetzt das Wichtigste. Wie klingt die Jambox?

Sehr gut. Egal ob bei normaler oder hoher Lautstärke. Der Klang geht für diese Größe absolut in Ordnung. Natürlich darf man hier kein Tiefbassmonster erwarten, denn auch Jawbone kann die Physik nicht überlisten. Aber für die Größe ist das Ergebnis mehr als gut. Allerdings ist mir der Klang bei geringer Lautstärke zu wuchtig weil basslastig. Mag vielen vielleicht gefallen, aber Stimmen z.B. beim Radio hören hören sich dadurch etwas brummig an. Je lauter man hört, umso besser wird es aber. Bei sehr hohen Lautstärken nimmt der Bass zwar hörbar ab und die hohen Töne fangen ein wenig an zu zischeln, aber das passiert in Dezibelregionen, in denen man sowieso nicht mehr wirklich hört sondern leidet. Ich zumindest. Egal welche Musikrichtung man bevorzugt. Alles klingt sehr gut und macht einen riesigen Spaß.

Jawbone BIG JAMBOX (10)

Tipp: die Jambox auf einen geschlossenen Schrank oder Sideboard stellen. So klingt es noch satter!

High-End Fans werden wohl zur Bose SoundLink greifen, die 299 € kostet. Diese durfte ich beim Saturn Hansa probehören (leider ohne direkten Vergleich zur Jambox). Deren Klang ist weniger wuchtig, aber differenzierter. Also eher was für „normale“ bis klassische Musik ohne den Drang zu hohen Lautstärken. Wer gerne Elektronische Musik hört wird die Jambox besser finden (so wie ich). Im direkten Vergleich zur Jabra Solemate klingt die Jambox ein bisschen besser, wenn auch nicht viel besser, wenn man die Größenunterschiede in Betracht zieht. Klar ist die Jambox lauter und bietet einen Ticken mehr Bass, dafür ist die halt doppelt so schwer und erheblich größer. Umso erstaunlicher was aus der Jabra Box kommt. Allerdings ist mir der Klang der Jabra zu trocken und unspektakulär.

Im Freien trumpft die Jambox dann richtig auf. Ich würde sogar behaupten, dass sie im Freien sogar noch besser klingt als in geschlossenen Räumen. Die Reserven sind dermaßen hoch, dass man locker eine Party beschallen kann. Zumindest konnte mein Nachbar ein paar Häuser weiter noch problemlos mithören.

Tipp: wer es noch ein bisschen lauter haben möchte, sollte LiveAudio deaktivieren.

Jawbone LiveAudioVon dieser „LiveAudio“Technik war ich übrigens ziemlich enttäuscht. Wer es genauer wissen möchte, kann sich auf einer eigenen Seite darüber informieren -> Link

Die Homepage verspricht ein bisher unerreichtes dreidimensionale Hörerlebnis, die eine unglaubliche Tiefe, Detailtreue und einen noch nie da gewesenen räumlichen Realismus bieten soll. Durch gleichzeitiges Drücken der Laut- und Leisetaste an der Box oder über die App kann man diese Funktion an bzw. abschalten. Leider scheint sich das wohl nur bei wirklich hochwertigen Aufnahmen bemerkbar zu machen. Also nicht bei mp3, WLAN Radio usw. Bei dieser Kost hört es sich, als ob nur ein bisschen Echo beigemischt wird. Selbst eine Musikaufnahme in FLAC hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen.

Akku:

Wie schon beschrieben, kann der Akku über das mitgelieferte Netzteil, mit einem sehr langen Kabel, geladen werden (dauert knapp 3 Stunden) oder auch per micro-USB. Halten soll der Akku bis zu 15 Stunden, was natürlich sehr stark davon abhängt, wie man die Box verbindet (Bluetooth verbraucht Akku, ein Kabel nicht), wie laut man hört und ob man zwischendurch telefoniert.

Um das relaitätsnah zu ermitteln, habe ich mein iPad Mini per per Bluetooth verbunden und bei normaler Lautstärke den ganzen Tag Onlineradio gehört. Nach etwas über 12 Stunden meldete die Box mir dann einen Mangel an Akkukapazität. Wie es sich auswirkt, wenn man volle Pulle hört konnte ich aus Rücksicht auf die Umgebung nicht ermitteln. Aber ich glaube, dass man hier viele Stunden Spaß haben wird.

Fazit:

Auch wenn der Preis von 279 € (aktuell bei Amazon) zuerst abschreckt und es günstigere gibt. Die Preis/ Leistung ist sehr gut. Ob man das jetzt in dieser Größe und dieser Leistung braucht, ist eine andere Frage und soll hier nicht zur Debatte stehen. Für diese Stange Geld bekommt man einen sehr guten Gegenwert und genau darum geht es bei uns. Der Klang ist sehr gut und die möglichen Lautstärken gehen über die Schmerzgrenze hinaus. Dazu noch Zusatzfunktionen wie eine sehr gut funktionierende Freisprechfunktion und die Möglichkeit per Update neue Funktionen zu bekommen. Das alles verdient unser Gütesiegel und hebt sich auch ein Stück weit von der Konkurrenz ab.

mobi-test.de-Gütesiegel-300x300

Trotz des hohen Gewichts und der Abmessungen empfinde ich die Box immer noch als transportabel. Natürlich nehme ich die nicht auf Reisen, aber zu Hause im Garten ist mir das transportabel genug. Dabei ist die Bedienung der Jambox dermaßen einfach, dass selbst meine Tochter (knapp 8 Jahre alt) ihren iPod anschließt und Musik hört.

Der Akku verspricht stundenlangen Musikgenuss und die Verbindungsstabilität ist ebenfalls sehr gut. Ich persönlich bin begeistert und von daher:

Trotzdem werde ich zusehen, dass ich auch noch andere Konkurrenzprodukte testen werde.

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Peter W.

1 Kommentar zu „Die Jawbone Big JAMBOX im Test – kleine Box mit viel Bumms“

  1. Hallo zusammen,

    habe selber die besagt Big Jambox und bin überaus zufrieden. Selbst bin ich sehr kleinkariert, was einen guten Klang ausmacht. Zahlreiche vergleiche mit Bluetooth-Lautsprechern in unterschiedlichsten Preisklassen habe ich bereits durchgeführt. Jawbone konnte mich mit der Big Jambox überzeugen. Ich bin selbst Fan von elektronischer Tanzmusik und HipHop. Der Klang ist in jeder Räumlichkeit überragend, bei niedrigen, sowie bei hohen Lautstärken. LiveAudio ist mir selbst auch als negativ aufgefallen, der Klang hört sich leer an, dennoch bemerkt man einen Surroundsound. Meiner Meinung nach verbesserungsfähig!
    Bei mittlerer Lautstärke mit einem iOS-Device per Bluetooth verbunden, kann die Jambox sogar eine Akkulaufzeit von mehr als 15 Stunden verzeichnen. Dennoch dauert die Ladezeit der Jambox weitaus länger als angegeben. 12 Stunden Ladezeit! Angegeben 2,5, wenn ich mich nicht irre.
    Alles im allem ein super Preis-Leistungs-Verhältnis. Man bekommt das, was es wirklich wert ist.

    MfG Joelo

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