Im Test – der Teufel Boomster High-End Bluetooth Lautsprecher

Vor einiger Zeit hatte ich ja den Raumfeld One S (Testbericht) im Test und seitdem bin ich angefixt. Ich brauche eine solche Box. Viel Bumms, schön laut aber auch einem tollen Klang. Natürlich nicht zu groß und schon gar nicht teuer. Also begab ich mich auf die Suche und bin auf den Teufel Boomster gestoßen. Ist der Name Programm? Das wird der Test zeigen.

„Der portable BOOMSTER ist das Comeback des legendären Ghettoblasters.“ So beschreibt Teufel den Boomster. Ich gehöre noch zu der Generation, die mit 15 durch die Straßen gelaufen sind. Handys gab es damals nicht, mp3 war auch noch nicht erfunden. Aber es gab riesige Kassettenradios, die wir überall hin mitschleppten. Total schwer und unpraktisch, aber laut und verdammt cool. Heute rennt man höchstens mit einem kabellosen Headset herum. Der Boomster soll uns wohl wieder dazu animieren, wieder die Musik offen herum zu tragen und die Umwelt daran teilhaben zu lassen. Ich will das eher weniger, viel mehr einen richtig guten Lautsprecher für zu Hause, mit dem man gepflegt Musik hören kann und auf Wunsch mal so richtig Krach zu machen.

Technische Daten:RIMG0001

  • 3- Wege Bassreflex
  • 96 dB/1m
  • 50 – 20000 Hz
  • bis zu 192 kHz
  • 2x 20 mm Gewebe Hochtöner
  • 2 x 65 mm Zelluslose Mitteltöner
  • 1 x 90 mm Zellulose Tieftöner
  • Class D 3-Kanal Verstärker mit 2 x 8W + 1 x 15W Sinus
  • NFC
  • USB 2.0
  • Bluetooth 4.0
  • 3,5 mm Line-IN
  • aptX
  • FM Radio
  • 370 x 180 x 145 mm
  • 3,35 kg
  • 4400 mAh (wechselbar)

Produktseite: teufel.de/boomster

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: teufel.de/boomster-ml-v1-de.pdf

Normalerweise klebt auf dem nur in schwarz erhältlichen Prachtstück ein Preisschild mit 299,99 €. Durch eine Teufel Rabattaktion habe ich ihn für 219 € geschossen. Solche Aktionen sind bei Teufel häufiger am Start, also sollte man die Augen diesbezüglich offen halten und kann jede Menge Euros sparen.

Im Karton findet man folgendes:

  • Teufel Boomster
  • Netzkabel
  • Akku
  • Anleitung

Der Akku ist bereits drin und vorgeladen. Man kann also direkt loslegen.

Verarbeitung und Ausstattung:

RIMG0002Das Design passt schon mal zum Thema Ghettoblaster. Zumindest in den groben Zügen. Eckig und mit einem Griff. Passt. Alles andere ist natürlich etwas edler ausgefallen. So erstrahlt das Äußere in einem recht schicken matt-schwarzen Kunststoffgehäuse. Ok, Plastik ist ja jetzt nicht so der Brüller, aber es sieht zum Glück nicht nach Plastik aus. Das Frontgitter ist aus Metall und erstreckt sich über die komplette Front. Genauso der wirklich massive Metallgriff , der aber gerne etwas schmäler, abgerundeter und damit griffiger hätte ausfallen dürfen. Außerdem ist die Aussparung für den Griff an der falschen Seite. Wenn man ihn trägt, beschallt man die Beine. Andersherum wäre irgendwie sinnvoller gewesen. Apropo Tragen. Ghettoblaster muss getragen werden und da sind beinahe 3,4 kg Lebendgewicht schon mal eine Hausnummer. Es ist grenzwertig und mit den Abmessungen passt er in keine Tasche mehr. Die Verarbeitung ist absolut top. Nichts klappert und das selbst nicht bei maximaler Lautstärke. Damit das gute Stück nicht das Tanzen anfängt, hat es an der Unterseite dicke Gummiauflagen.

Links und rechts des Griffs befinden sich zwei schwarz glänzende Touch-Bedienfelder. Hier findet man links alles zur Steuerung der Box in Form einer Power-Taste, einer Taste für Bluetooth, Subwoofer-Lautstärke und einer für die Gesamt-Lautstärke. Rechts die Tasten zur Aktivierung des AUX-Eingang, Starten des Radio und drei Speicherplätze für Radiosender. Das eingebaute Radio ist für mittlerweile eine tolle Sache. Am Anfang dachte ich, dass ich es sowieso nicht nutzen werden, aber siehe da. Gar nicht mal so schlecht und schön zu haben.

Eine App oder Display gibt es nicht. Ob das jetzt ein Nachteil ist, muss jeder für sich entscheiden. Für den Alltag braucht man eigentlich keines von beiden. Lediglich beim einstellen der Radiosender wäre das ein oder andere ganz hilfreich gewesen. Aber vermisst habe ich es nicht.RIMG0006

Auf der Rückseite befinden sich einige gummierte Abdeckungen. Unter der größeren verbirgt sich eine Wurfantenne, um den Radioempfang zu verbessern. Unter den drei kleineren eine USB-Buchse, eine 3,5 mm Klinkenbuchse und der Anschluss für das Netzteil. Über den USB kann man leider keine Musik hören. Hierüber kann man z.B. Handys oder mp3-Player mit Strom versorgen. Der Boomster ist also zur Not noch eine Powerbank. Damit dem Teufel selbst nicht so schnell der Saft ausgeht, kann man besagtes Netzteil nutzen. Unterwegs kommt der Akku zum Zuge. Man findet ihn unter einer Abdeckung, der durch vier grobe Schrauben verschlossen sind. Ist der Akku leer, kann man ersatzweise 8 Stück gewöhnliche AA-Batterien einsetzen. Ein Feature, welches ich so noch nie gesehen habe. Mit einer Akkuladung bin ich bei Zimmerlautstärke und mittleren Bässen auf exakt 18 Stunden und 42 Minuten gekommen. Die 8 AA-Batterien haben noch mal knapp 8 Stunden durchgehalten. Geladen ist der Akku innerhalb von 3,5 Stunden.

Im Inneren verrichtet ein ausgewachsenes Dreiwegesystem aus zwei Hochtönern mit jeweile 20 mm Durchmesser, zwei Mitteltönern mit 65 mm Durchmesser und einem 90 mm Subwoofer seine Dienste. Damit das auch richtig gute Bässe gibt, sind unten zwei Bassreflexöffnungen zu sehen. Befeuert werden sie über eine moderne Class-D Endstufe. Die Hochtöner – und Mitteltöner erhalten 8 Watt Sinusleistung pro Kanal und der Woofer derer 15 Watt Sinusleistung

Einrichtung und Bedienung:

Die Einrichtung ist ein Kinderspiel. Am Handy bzw. Tablet Bluetooth aktivieren, die Box einschalten und sie geht direkt in den Bluetoothmodus und zeigt die Verbindungsbereitschaft durch die weiß blinkende LED an. Sobald sich beide gefunden haben, verbindet man sie. Dieses sog. Pairing muss nur einmal durchgeführt werden. Die Box kann sich bis zu 8 Geräte merken und verbindet sich dann automatisch. Noch einfacher ist es per NFC. Wessen Handy bzw. Tablet das unterstützt bringt es nur kurz in die Nähe des NFC Labels an der rechten Oberseite des Boomster. Ruckzuck und ohne weiteres zutun wird die Verbindung hergestellt.

Auch die Bedienung sollte niemanden vor Rätsel stellen. Die Tasten reagieren sehr gut, allerdings ist deren Beleuchtung im Freien bei Sonnenschein nicht mehr wirklich zu erkennen. Ist aber auch nicht weiter schlimm, da man die LEDs sowieso nur für die Lautstärke anzeigen und das hört man auch. Die Power-Taste ist doppelt belegt. Einmal  kurz drücken schaltet sie ein oder aus. Gedrückt halten sperrt die Tasten bzw. entsperrt diese wieder. Die Bluetooth-Taste kurz drücken schaltet Bluetooth ein, bei einem eingehenden Telefonat wird dieses mit einem kurzen Druck angenommen. Gedrückt halten dieser Taste ermöglicht das Pairing mit einem anderen Gerät. Die Taste „Subwoofer“ aktiviert diesen oder besser gesagt kann man jetzt mit den beiden Lautstäre-Tasten den Subwooferpegel einstellen.

Klang:

RIMG0011Der wichtigste Punkt ist natürlich der Klang und der ist typisch Teufel. Dynamisch, kraftvoll, wuchtig und lebendig mit einer weiten Bühne. Und laut kann sie. So richtig laut. Um das zu testen bin ich mit der Box auf das weite Feld gegangen. Box auf maximale Lautstärke und dann entfernt. Es ist schon echt irre, aber ich konnte die Box schon nicht mehr sehen, aber dafür umso besser hören. Mit der Boomster beschallt man locker jede Gartenparty.

Zum testen nehme ich eine spezielle Playlist mit den verschiedensten Musikrichtungen. Von Klassik bis hin zu Rammstein ist alles dabei. Bei den Einstellungen stelle ich den Bass erst einmal auf die Stufe 1. Die ersten Takte sind eher verhalten. Klingt gut, aber so richtig Bumms hat das nicht. Noch nicht, denn das ändert sich schlagartig, als ich den Subwooferpegel auf die Stufe 3 von 5 stelle. Alles vibriert und ich drehe lauter. AC/DC knallt mit Thunderstruck durch mein Wohnzimmer mit tiefen, satten Bässen und irrwitzigen Mitten und Höhen. Aber nicht aufdringlich schreiend sondern wohldosiert und perfekt passend. Alle Frequenzen sind optimal ausbalanciert. Bei klassischen Stücken wie diversen Soundtracks baut sich eine wirklich breite Bühne vor einem auf. Schließt man die Augen, hört man sehr genau, welche Instrumente wo platziert wurden. Nur bei ganz genauen Hinhören könnte man der ein oder anderen Sängerin ein leichtes zischeln in der Stimme nachsagen, aber das ist kleinlich. Selbst bei sehr, sehr hohen Pegeln brummt nichts, dröhnt nichts, nichts verzerrt oder scheppert. Die Höhen gewinnen zwar an Spritzigkeit, verlieren aber nicht die Details. Das ist High-End Klang mit der gewissen Portion Dampf. Im direkten Vergleich zu einer Bose SoundTouch 20 Serie III klingt die Teufel deutlich wuchtiger und voluminöser, die Bose eher analytischer.

Bei der Nutzung als Freisprecheinrichtung ist die Stimme des Anrufers gut zu verstehen. Vielleicht einen ticken zu dumpf, aber das stört nicht weiter. Man selbst wird aber wohl mit einem leichten Hall und etwas zu leise gehört. Hier hilft es, noch näher an die Box zu gehen. Für den Notfall ok, aber telefonieren sollte man besser direkt mit dem Handy.

Fazit:

Bekommt die Boomster das Gütesiegel? Ja. Denn selbst wenn man sie zum normalen Preis kauft, ist sie ihr Geld absolut wert. Ob man jetzt der Boomster oder einer Bose den Vortritt lässt, sollte jeder für sich selber bei einer Hörprobe im Fachhandel eentscheiden. Ich würde mir da schwer tun. Eine Bose hatte ich schon und bereue den Kauf des Boomster in keinster Weise. Ganz im Gegenteil. Und wenn man eine der vielen Aktionen von Teufel abwartet, kann man noch mal einiges sparen und damit verbessert sich das Preis/Leistungsverhältnis noch einmal. Ich möchte betonen, dass ich den Boomster nicht von Teufel zur Verfügung gestellt bekommen habe, sondern so in echt gekauft. Sonst hätte ich den nie wieder zurück gegeben…

mobi-test.de-Gütesiegel-300x300

[abx product=“33432″ template=“33235″]

Peter W.
Teufel Boomster
  • 9/10
    Verarbeitung - 9/10
  • 9/10
    Ausstattung - 9/10
  • 8/10
    Bedienung - 8/10
  • 9/10
    Klang - 9/10
  • 8/10
    Preis/ Leistung - 8/10
8.6/10

Kurzfassung

+ top Verarbeitung
+ satter, ausgwogener Klang
+ hohe Maixmallautstärke
+ Powerbank Funktion
+ Akku-, Netz,- und Batteriebetrieb möglich
+ sehr gute Akkulaufzeit
+ eingebautes Radio
+ regelbarer Subwoofer
+ Preis/ Leistung

– recht schwer
– LEDs im hellen schlecht ablesbar
– Griff verbesserungswürdig

2 Kommentare zu „Im Test – der Teufel Boomster High-End Bluetooth Lautsprecher“

  1. Hab gerade richtig Appetit auf das Teil bekommen.
    Hab im Bose Shop jetzt noch den Boomster XL gesehen und bin total auf „Haben-Will-Modus“.
    Groß, Laut, Geil!

    Danke für den Tipp und Gruß

  2. Moin
    Vielen lieben Dank für diesen ausführlichen Testbericht. Das hat mir wirklich sehr bei meiner Suche geholfen 😀

    Liebe Grüße
    Tamara

Kommentarfunktion geschlossen.