Nach vielen Bluetooth Headsets teste ich mal wieder einen Bluetooth Lautsprecher. Der Tribit MaxSound Plus verspricht viel Bass aus einem kleinen Gehäuse. Mal sehen, wie sich das in der Praxis anhört.
Tribit ist bei uns kein Unbekannter mehr. Mit dem Tribit XSound Go (Testbericht) habe ich nach wie vor jeden Dienst auf der Wache im Einsatz, wenn ich Musik höre. Die Gründe sind einfach. Handlich, robust, günstig und klingt gut. Mehr brauche ich auf der Arbeit nicht.
Jetzt ist mit dem Tribit MaxSound Plus der große Bruder des Tribit XSound Go erhältlich und ich habe von Tribit die Möglichkeit bekommen, dieses zu testen. Dabei gehe ich vor wie immer. Voll aufgeladen nehme ich die Box mit auf die Wache und nutze es.
Technische Daten Tribit MaxSound Plus:
- 2x 12 W
- 80 – 20 kHz
- ≥80 dB
- Bluetooth 4.2
- AUX-IN
- spritzwassergeschützt nach IPX7 (was bedeutet das?)
- Freisprechfunktion
- 198 x 65 x 68 mm
- 595 g
- 2200 mAh
Produktseite: tribitaudio.com/tribit-maxsound-plus
Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: tribitaudio.com/Tribit _MaxSound_Plus_Manual.pdf
Der Tribit MaxSound Plus ist in schwarz bei Amazon* zum Preis von 55,99 € erhältlich.
Verarbeitung und Ausstattung:
In der Verpackung des Tribit MaxSound Plus befindet sich neben dem Bluetooth Lautsprecher, an dem eine Schlaufe befestigt ist, noch ein Micro-USB Ladekabel, ein 3,5 mm AUX-Kabel und eine Kurzanleitung.
Rein optisch und auch größtenteils Teils in technischer Hinsicht, unterscheiden sich der Tribit MaxSound Plus nicht viel vom Tribit XSound Go (Testbericht). Er ist durch den zweiten Bassradiator größer und schwerer, bietet dafür mit 2200 mAh aber auch nur die halbe Akkukapazität.
Das komplette Gehäuse besteht aus schwarzen Plastik an dem sich oben die wesentlichen Bedienelemente befinden nebst einem Loch, dem Mikrofon der Freisprecheinrichtung. Die Tasten haben allesamt einen sehr guten Druckpunkt und sind eindeutig gekennzeichnet.
Durch das Frontgitter erkennt man die beiden 40 mm Treiber und einen der beiden Bassradiatoren. Ein zweiter ist auf der Rückseite verbaut.
Dort findet man unter einer Abdeckung auch die Micro-USB Ladebuchse, die AUX-IN Buchse und einen Reset Knopf, mit dem man die Liste der Bluetooth Geräte zurücksetzen kann.
An der Unterseite sollen vier kleine Gummifüße das tänzeln bei lauter Musik verhindern, was sich auch gut machen.
Dank IPX7 Zertifizierung ist der Tribit MaxSound Plus zwar spritzwassergeschützt, aber nicht wasserdicht, wie viele vermuten.
Der Akku soll bis zu 20 Stunden durchhalten, was ich leider so nicht bestätigen kann. Zumindest nicht, wenn man bei normaler Lautstärke per Bluetooth Musik hört und X-Bass aktiviert hat. Bei war nach guten 14 Stunden der Akku leer. Dabei habe ich aber auch mal etwas lauter gehört wie z.B. beim Sport.
Da der Tribit MaxSound Plus mit bis zu 1,5 A geladen werden kann, ist der 2,2 A Akku nach knapp über 90 Minuten wieder voll.
Verbindung und Bedienung:
Mittlerweile ist die Bluetoothverbindung kein Thema mehr. Zumindest nicht das Verbinden mit dem Smartphone bzw. Tablet als solches. Eher die Reichweite. Die auf der Homepage genannten 100 Fuß, also mehr als 30 Meter sind ein rein theoretischer Wert. In der Praxis sind es etwas über 12 Meter in einer großen Fahrzeughalle ohne Hindernisse und damit freie Sichtverbindung.
Alle Tasten bis auf die Play-Taste haben keine Doppelbelegung. Durch einmaliges Drücken der Play-Taste pausiert man die Musikwiedergabe oder startet diese wieder. Kommt ein Anruf rein, dann kann man diesen durch einen Druck annehmen. Länger als 2 Sekunden drücken, weist den Anruf ab. Ansonsten startet das gedrückt halten für 2 Sekunden den Sprachassistenten.
Um einen Titel nach vorne zu springen, muss man die Play-Taste zweimal drücken. Um einen Titel zurück zu springen, muss man diese 3x drücken.
Klang:
Schluss mit den Daten, lasst uns das Ergebnis hören. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wie immer höre ich ihn mir im Büro an, im Sportraum oder auch in der riesigen Fahrzeughalle, wenn wir dort zugange sind. Gerade dort muss die Box wirklich zeigen was in ihr steckt. Denn mit einer Länge von 21 Meter, über 16 Meter Breite und über 6 Meter Höhe, muss da schon ordentlich Power dahinter sein, um diese Halle vernünftig zu beschallen.
Bei der Musikauswahl ist in meiner speziellen Playlist mit ihren insgesamt 118 Titeln alles dabei von Klassik bis hin zu Hardrock. Zuerst habe ich ohne X-Bass gehört und da weiß die Tribit MaxSound Plus bei normalen Lautstärken durchaus zu gefallen. Überhaupt fällt auf, dass sie exakt so klingt wie Tribit XSound Go (Testbericht), die ja identisch bestückt ist.
Ordentlich breite Bühne mit einer, für diese Prei- und Geräteklasse, schönen Auflösung und Räumlichkeit. Alle Frequenzen haben eine gute Basis und kommen gut rüber. Wobei der Bass bauartbedingt nicht wirklich tief bzw. laut ist. Dafür sind die Membranflächen einfach zu klein und auch Tribit kann die Physik nicht überlisten. Es macht einfach Spaß mit der Tribit MaxSound Plus Musik zu hören.
So richtig laut kann die aber leider nicht, was aber dem Klang zu gute kommt, denn auch bei höheren Lautstärken verzerrt der Klang nur minimal.
Interessant ist bei der Tribit MaxSound Plus aber die X-Bass Taste, mit der der zweite Bassradiator aktiviert wird und „for an enormous volume boost“ sorgen soll. Klingt schon imposant oder?
In Wahrheit ist das leider nichts anderes, als eine Loudness-Funktion. Die Ü30 Fraktion dürfte das noch von den alten Kassettenrekordern kennen. Mit der Loudness-Taste konnte man den Bass- und Hochtonbereich künstlich nach oben pushen. Resultat war ein klassischer Frequenzgang in Form einer Badewanne. Daher auch der Begriff „Badewannencharakteristik“. Also Bass und Höhen nach oben gezogen und die Mitten bleiben unberührt.
So klingt das dann leider auch. Wobei man sagen muss, dass es bei niedrigen bis mittleren Lautstärken noch ganz ordentlich klingt. Da gibt es die gewissen Portion Bumm dazu. Alles darüber hinaus wird es dröhnig im Bass bis nervig in den Höhenlagen des Frequenzganges.
Die Freisprechfunktion ist vorhanden, aber wirklich nur was für den Notfall. So richtig taugt das nicht. Zuerst einmal muss man sehr nahe an das Mikro, um einigermaßen verstanden zu werden. Alleine das macht die Freisprechfunktion nahezu nutzlos. Sieht nicht nur bescheuert aus, denn dann kann ich auch direkt das Handy in die Hand nehmen.
Fazit:
Der Tribit MaxSound Plus ist durchaus eine Empfehlung wert, aber nur, wenn man sich bewusst ist, damit nicht so laut zu hören. Dann liefert er einen guten Klang und bei Bedarf auch mal die Extraportion Bass. Mein Tipp ist aber auf ein Angebot in den Amazon Blitzangeboten oder Amazon Warehouse Deals zu warten, um unter die 50 € Marke zu kommen.
Tribit MaxSound Plus
Kurzfassung
+ spritzwassergeschützt
+ einfache Bedienung
+ guter Klang bei „normalen“ Lautstärken
+ noch relativ handlich
– nicht so guter Klang wenn man laut hört
– Akkulaufzeit kürzer als erwartet