Im Test – die Virtual-Reality-Brille PEARL VRB60.3D

Virtual-Reality ist ja an sich nichts neues, aber so langsam nimmt diese Technik immer mehr an Fahrt auf. Bislang habe ich das nicht weiter beachtet, bis ich auch der CeBit auf dem Stand von Pearl die VRB60.3D gesehen habe. Direkt mal gefragt, ob ich das mal ausprobieren darf und als ich den Preis von 19,90 € erfahren habe, war mir klar, dass ich so eine Brille unbedingt brauche. Kurze Zeit später hat mir Pearl diese VR-Brille für einen Test geschickt.

Spätestens seit Google mit Cardboard die passende App und Entwicklerplattform geliefert hat, findet man diese Pappkisten immer öfter in den Internetshops und teilweise auch schon in den Läden. Teilweise kann man diese Pappbrillen bei ebay schon für unter 2 € ergattern. Die Pearl VRB60.3D ist da schon eine erhebliche stabilere Ausführung und sieht einer „echten“ VR-Brille schon sehr ähnlich. Da diese Brillen bis auf zwei Linsen keinerlei Technik beinhalten, ist das hier eher ein Erfahrungs- als ein Testbericht.

PEARL VRB60.3D (2)Die Brille besteht aus Plastik und ist mit 303 g noch angenehm zu tragen. Nicht zuletzt, weil sie durch eine Bebänderung auf dem Kopf getragen werden kann, ohne das man sie ständig in der Hand halten muss. Dabei sind die Verstellbereiche der Bänder so gewählt, dass selbst Kinder die Brille tragen können. Eine Umrandung auf weichen Stoff macht das Tragen ebenfalls angenehmer. Im Inneren befinden sich zwei Kunststofflinsen, die das zweigeteilte Bild (Side-by-Side Technik) zu einem zusammenführen, so dass wir alles in 3D sehen. Dazu muss aber gesagt werden, dass solche einfachen Brillen keinerlei TEchnik beinhalten. Das Headtracking, also das erkennen der Kopfbewegung erfolgt vom G-Sensor und dem Gyroskop des eingelegten Smartphones. Umher laufen wie bei den Profibillen klappt nicht. Das übernimmt die App.

Bei der 3D-Brille von Pearl (und auch vielen anderen) öffnet man vorne eine Klappe und startet eine entsprechende Cardboard App auf dem Smartphone. In der App sieht man eine senkrechte Linie und so kann man das Handy mittig auf der Klappe platzieren und schließen. Dann setzt man die Brille auf und es kann losgehen. Einige Apps bieten Auswahlmenüs, die man durch bewegen des Kopfes auswählen kann. Nachteil ist aber, dass bei der Brille von Pearl der Magnet an der linken Seite fehlt. Eigentlich verwunderlich, setzt Google bei seiner Cardboard-Plattform eben diesen voraus, um in den Apps bestimmte Aktionen auszuführen.

Allerdings gibt es zwei kleinere Probleme zu vermelden. Zunächst habe ich das mit dem Nexus 6 (Testbericht) und dann auch noch mit dem LG G4 (Testbericht). Smartphones bis zu 6″ passen problemlos hinein. Bei Phablets jenseits der 6,2″ wird es schon verdammt knapp. Da solche Apps ziemlich prozessorlastig sind, kann es wie beim LG G4 passieren, dass die sehr warm werden. Da die Klappe aber sehr dicht schließt, könnte es evtl. zu Hitzeproblemen und damit verbundenen Abstürzen kommen. Desweiteren haben sich die beiden Plastikscharniere der Pearl Brille als Schwachstelle erwiesen. Nutzt man die Brille öfter und öffnet bzw. schließt die Klappe etwas unsanfter, kann es soweit kommen, dass die ganze Mechanik schlapp macht und sich nicht mehr schließen lässt. Im schlimmsten Falle kann das Scharnier brechen.

Den einfachsten Einstieg in die 3D Welt findet man über die kostenlose Google Cardboard App. Hier findet man schon jede Menge entsprechender Apps, YouTube Videos in 3D und auch die Möglichkeit Google Streetview in 3D erleben. Das man bei der Entwicklung noch ganz am Anfang steht, sieht man an der doch recht groben Grafik vieler Cardboard-Apps. Aber die Illusion ist schon sehr gut und so haben vor allem meine Kinder einen riesigen Spaß mit der Brille. Sie fahren die verrücktesten Achterbahnen, fahren als Beifahrer in Rallye- oder Rennautos mit, wandern durch Labyrinthe oder erkunden Sehenswürdigkeiten rund um die Welt. Es macht echt jede Menge Spaß und man kann nur erahnen, was die Zukunft auf diesem Gebiet bringen wird. Schon jetzt bietet der Google Playstore viele derartige Apps an und so gut wie alle sind kostenlos. Auf YouTube werden immer mehr Videos in diesem Side-by-Side Verfahren hochgeladen, die sogar teilweise in Full-HD Auflösung angeboten werden (Link).

PEARL VRB60.3D (9)

Fazit:

Pearl liefert mit der VRB60.3D für 19,90 € ein wirklich gelungenes Gadget, um sich mit dieser Technik vertraut zu machen und Spaß zu haben. Allemal besser als sich ständig so eine Pappschachtel vor die Augen zu halten oder locker mehrere hundert Euro für eine Profibrille wie die Oculus Rift oder Samsung Gear VR auszugeben. Und weil eben so viel Spaß macht, es immer mehr Apps und Möglichkeiten zum ausprobieren gibt, man sich dieses Gadget durchaus leisten kann, gibt es von mir das Gütesiegel.

Produktseite: pearl.de/a-ZX1523-1051

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Peter W.

1 Kommentar zu „Im Test – die Virtual-Reality-Brille PEARL VRB60.3D“

  1. Die VR Brille ist bequem zu tragen und lässt sich individuell einstellen. Für Brillenträger ist das Headset auch geeignet, wenn auch etwas eingeschränkt. Das Kopfband hätte etwas länger sein können, außerdem liegen die Kopfhörer für meinen Geschmack nicht fest genug am Kopf an. Für jedes einzelne Auge lässt sich die Entfernung zum Display einstellen, außerdem kann der Augenabstand eingestellt werden. Leider rastert das Rad nicht stark genug, sodass sich die Einstellung oft von selbst wieder verändert.

    Die Linsen sind gut und es treten nur leichte Glares auf. Verwendet habe ich ein LG G4 mit einer Displayauflösung von 2560 × 1440 Pixel und Bildschirmdiagonale von 5.5 Zoll. Das Bild war sehr scharf und Pixel waren in Bewegung kaum zu erkennen. Die Bedienung von Lautstärke oder das Zurücksetzen des Blickwinkels passieren über gut erreichbare Tasten an der Unterseite der VR Brille.

    Vor allem wegen des hohen Tragekomforts bin ich mit dem Headset sehr zufrieden. Preislich geht es für knapp 30 Euro in Ordnung, weswegen ich für die aufgezählten Mängel keine Punkte abziehe.

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