Im Test – drei Powerbanks mit 10000 mAh von Poweradd, Onite und ToullGo

Strom für unterwegs wird leider immer wichtiger. Die Zeiten mit den Wechselakkus sind vorbei, es muss also so eine neumodische Powerbank her. Die gibt es in allen Größen, Kapazitäten, Formen, Farben und Preislagen. Aber leider auch richtig schlecht und richtig gut. Drei Kandidaten mit jeweils 10.000 mAh habe ich einem Dauertest unterzogen.



Die Auswahl habe ich bei Amazon nach einfachen Kriterien getroffen:

  • um die 10.000 mAh Kapazität
  • Mindestens 2 USB Ausgänge
  • Mindestens 50 Bewertungen
  • um die 15 €

So in der Art dürfte die Liste bei allen Interessenten aussehen. In meinem Fall habe ich eine ganz konkrete Nutzung vorgesehen. Wir sind passionierte Saunagänger. Von morgens bis zum Abend verbringen wir öfter mal einen kompletten Tag in der Sauna. In Ermangelung einer Tasche am Körper und noch weniger Steckdosen muss die Power also mitgebracht werden. Und weil wir beide ein Smartphone haben, brauche ich mindestens 2 USB Ausgänge und eine Kapazität von um die 10.000 mAh. Es gibt ja auch kleinere Saftspender, aber wenn schon, denn schon. Die paar Gramm und Millimeter machen es dann auch nicht mehr, aber bei diesen Kapazitäten sollte der Saft erst einmal ausreichen.  Bestellt habe ich dann die ToullGo Ultra Slim Powerbank 10000, die Onite 10000 Powerbank und noch die Poweradd 10000mAh. Alle haben ein kurzes Micro-USB Kabel im Lieferumfang.

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Genug Geschwafel, ran ans Kabel. Wie immer habe ich auch diese drei Kandidaten dem üblichen Prozedere unterzogen. Also die Powerbank auf 100% aufladen (alle LEDs leuchten konstant), dann „lade“ bis zu zwei Lastwiderstände parallel mit 1A und 2A. Damit schaffe ich eine bessere Vergleichbarkeit, da z.B. ein Smartphone mit steigenden Akkustand die Ladespannung reduziert und somit die Werte etwas verfälscht. Die Lastwiderstände belasten die Powerbank dauerhaft mit einer definierten und vor allem gleichbleibenden Last und so kann ich auch testen, ob beim Laden von mehreren Geräten gleichzeitig die Leistung einbricht und einzelne USB-Ports abgeschaltet werden. Während des Ladevorgangs habe ich dann jeweils mit dem PortaPow Premium USB + DC Power Monitor V2* den Ladestrom, Spannung und Leistung abgelesen. Das alles so lange, bis die Powerbank aus Energiemangel abschaltet, wobei ich am Ende dann noch die insgesamt abgegebene Kapazität der Powerbank abgelesen. Das ganze habe ich insgesamt dreimal durchgeführt und aus allen Daten einen Mittelwert errechnet. Um die Powerbanks direkt vergleichen zu können, errechne ich (stark vereinfacht) eine Effizienz in %. Wieviel mAh sind von der genannten Kapazität ins Gerät geflossen.

Onite Powerbank 10000:mobi-test.de-Gütesiegel-300x300

Die  Powerbank von Onite gibt es in blau oder schwarz bei Amazon* zum Preis von 15,78 €. Sie misst 140 x 73 x 14 mm und wiegt exakt 244 g. Das Gehäuse besteht aus schwarz lackierten Aluminium, wobei aber die Kanten an den Stirnseiten etwas zu scharfkantig sind. Die Stirnseiten bestehen aus weißen Plastik. An der Front sind dann zwei absolut akkurat eingesetzte USB Anschlüsse zu sehen, daneben die ebenfalls sauber eingebaute Micro-USB Buchse zum Laden der Powerbank, dann noch vier (sehr kleine) LEDs, die den Akkustand in 25%-Schritten anzeigt und die Powertaste. Als eine der wenigen, kann die Onite Powerbank selbst mit bis zu 2A aufgeladen werden. Der Ausgang liegt je USB Port bei 2A / 5V. Bei diesen Kapazitäten ein echter Vorteil, da sie so vergleichsweise schnell aufgeladen werden kann. Sobald die Powerbank voll ausgeladen ist oder leer ist, schaltet sie sich automatisch ab, genauso, wenn das zu Ladende Gerät voll aufgeladen wurde. Extras wie eine Taschenlampe gibt es nicht. Die Verarbeitung ist bis auf die scharfen Kanten gut bis sehr gut. Sehr gut ist, dass die Powerbank im Praxistest selbst bei maximaler Belastung mit 2 Lastwiderständen mit jeweils 2A weder heiß wurde, noch abnorme Geräusche von  sich gab.

Das Messgerät zeigte im Test im Mittel einen Wert von 4,71V bei 1,61A. Bis zum Abschalten lieferte sich im Mittel 6581 mAh bzw. 31166 Wh

Die von mir ermittelte Effizienz liegt bei 65,81%. Also von den angegebenen 10.000 mAh sind 6581 mAh nutzbar.

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Poweradd 10000mAh Power Bank:mobi-test.de-Gütesiegel-300x300

Die Poweradd gibt es bei Amazon* in schwarz oder weiß für 13,99 €. Mit 286 g ist sie die Schwerste Powerbank im Testfeld. Die Abmessungen betragen 148 x 70 x 21 mm. Durch die längliche Form ist sie die handlichste im Test. Oben eine Powertaste und direkt daneben vier kleine LEDs, die den Ladezustand in 25%-Schritten anzeigt. Als einzige kommt sie aber mit insgesamt 3 USB Ausgängen, die dann auch noch jeweils bis zu 2,5A bei 5V maximal liefern. Aufgeladen wird sie mit bis zu 2A bei 5V. Auch sie schaltet sich ab, sobald sie selbst voll aufgeladen ist, leer ist oder das zu ladende Gerät voll aufgeladen wurde. Auch hier gab es beim Test keine Geräusche oder besorgniserregende Erwärmung. Die Verarbeitung ist sehr gut und macht einen sehr sttabilen Eindruck, obwohl sie komplett aus Kunststoff besteht. Auch sie besitzt keinerlei Extras wie eine Taschenlampe.

Im Praxistest lieferte sie 4,77V bei 1,63A  und gab insgesamt 6195 mAh bzw. 29416 Wh ab. Das ergibt eine Effizienz von 61,95%.

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ToullGo Ultra Slim Powerbank 10000:

Die ToullGo ist der Verlierer des Tests. Mit 202 g und Abmessungen von 153 x 75 x 10 mm  bietet sie noch eine kleine LED Taschenlampe. Das schwarz lackierte Alugehäuse ist an einer Längsseite nach innen gewölbt, was aber wohl nur ein optischer Gimmick ist. An der Stirnseite befinden sich zwei USB Buchsen, wovon eine max. 1A liefert, die andere max. 2A bei jeweils 5V. Die Powertaste ist ziemlich klein geraten und durch doppeltes Drücken aktiviert bzw. deaktiviert man die Taschenlampe. Sie sitzt etwas klapprig in ihrer Öffnung und macht einen etwas minderwertigen Eindruck. Die restliche Verarbeitung ist als gut zu bezeichnen. Das größte Manko ist aber, dass die Powerbank selbst nur mit max. 500 mA geladen werden kann. Bei einer Kapazität von 10000 mA kann man sich also ausrechnen, wie viele Stunden der Ladevorgang dauern wird. Im Praxistest gab es dann auch eine Überraschung, denn sobald ich zwei Widerstände mit einmal 1A und einem mit 2A angeschlossen habe, fing sie zu summen an und die Wärmeentwicklung nahm spürbar zu. Offensichtlich kam sie hierbei an ihre Grenze wodurch die Leistung einbrach und so die Ladezeiten verlängert wurden. Auch bei den Leistungsdaten im Mittel landete die ToullGo auf dem letzten Platz.

4,63V bei 1,60A und einer gesamten Abgabe von 5060 mAh. Entspricht einer Effizenz von 50,60%.

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Peter W.