Im Test – drei Powerbanks mit 10.000 mAh und Quick Charge 3.0

Powerbank und Quick Charge 3.0. Mit die am häufigsten gesuchte Kombi bei Amazon und Co. Kein Wunder, denn der Markt ist riesig und die Akkus unserer Smartphones klein. Genügend Strom für unterwegs wird leider immer wichtiger, genauso, diesen schnell ins Smartphone zu bekommen. Daher habe ich mir mal drei Kandidaten mit jeweils 10.000 mAh und Quick Charge 3.0 besorgt und ausprobiert.



Die Auswahl habe ich bei Amazon nach einfachen Kriterien getroffen:

  • 10.000 mAh Kapazität
  • Quick Charge 3.0
  • um die 30 €

So in der Art dürfte die Liste bei allen Interessenten aussehen. Die drei Kandidaten habe ich ziemlich schnell beisammen gehabt. Zwei bekannte Marken eine eher unbekannte. Allen gemein ist, dass sie mindestens 10.000 mAh haben und Quick Charge 3.0. Ob jetzt einen oder zwei Anschlüsse, Taschenlampe usw. ist nebensächlich. Hilft mir auch nicht, wenn die Technik versagt. Lustigerweise suchen viele nach Quick Charge 3.0, ohne zu wissen, was das eigentlich ist. Genau das habe ich hier mal etwas näher erklärt. Problem ist halt, dass Quick Charge nur von wenigen Geräten unterstützt wird. Denn auch da gibt es Unterschiede. Die ganzen Techniken wie Fast Charge, VoltIQ, Dash Charge usw. dienen alle zum schnellen Laden und arbeiten im Prinzip identisch, sind aber leider nicht untereinander kompatibel. Auch dazu habe ich einen Erklärer-Artikel geschrieben. Dazu passend dann noch ein Artikel, in dem ich ein Huawei P10 Lite versucht habe, mit Quick Charge 3.0 zu laden. 

Alles nicht so einfach, also vorher informieren, ob euer gerät auch wirklich Quick Charge 3.0 tauglich ist, sonst habt ihr Geld aus dem Fenster geworfen. Genug Geschwafel, ran ans Kabel. Wie immer habe ich auch diese drei Kandidaten dem üblichen Prozedere unterzogen. Also die Powerbank auf 100% aufladen (alle LEDs leuchten konstant), dann „lade“ bis zu zwei Lastwiderstände parallel mit 1A und 2A. Damit schaffe ich eine bessere Vergleichbarkeit, da z.B. ein Smartphone mit steigenden Akkustand die Ladespannung reduziert und somit die Werte etwas verfälscht. Die Lastwiderstände belasten die Powerbank dauerhaft mit einer definierten und vor allem gleichbleibenden Last und so kann ich auch testen, ob beim Laden von mehreren Geräten gleichzeitig die Leistung einbricht und einzelne USB-Ports abgeschaltet werden. Während des Ladevorgangs habe ich dann jeweils mit dem PortaPow Premium USB + DC Power Monitor V2* den Ladestrom, Spannung und Leistung abgelesen. Das alles so lange, bis die Powerbank aus Energiemangel abschaltet, wobei ich am Ende dann noch die insgesamt abgegebene Kapazität der Powerbank abgelesen. Das ganze habe ich insgesamt dreimal durchgeführt und aus allen Daten einen Mittelwert errechnet. Um die Powerbanks direkt vergleichen zu können, messe ich, wie viel mAh bzw. Wh von der genannten Kapazität nun wirklich geflossen sind. Wer es genau wissen möchte, warum die mAh Angaben nicht so ganz taugen, dem lege ich diesen Artikel ans Herz. Da steht genau beschrieben, wie man das exakt ausrechnet.



Tronsmart Presto 10000:

Die  Powerbank von Tronsmart gibt es bei Amazon* zum Preis von 19,99 € und ist damit die günstigste im Testfeld. Trotzdem gehört eine Tasche zum Lieferumfang genauso ein Flachband Micro-USB Kabel. Sie misst 140 x 73 x 14 mm und wiegt exakt 216g. Das Gehäuse besteht aus schwarzen Kunststoff, welches an den Kanten angenehm abgerundet ist und komplett mit einer Softgrip-Oberfläche versehen ist. Die Verarbeitung ist nicht ganz so gut, wie bei den beiden anderen. So lässt sich die Power-Taste nur mit etwas Nachdruck betätigen und die umlaufende Leiste um das Gehäuse herum knarzt etwas.

Die schmale, längliche Bauweise ist gut transportabel und findet daher auch in kleinen Taschen ihren Platz. somit Vier LEDs zeigen den Ladezustand an. An der Stirnseite befindet sich mittig die Micro-USB Buchse zum Laden der Powerbank selbst, daneben eine „normale“ USB-Buchse, die das hauseigene VoltIQ unterstützt und eine grüne USB-Buchse, welche Quick Charge 3.0 unterstützt. Sehr gut ist, dass die Powerbank im Praxistest selbst bei maximaler Belastung mit 2 Lastwiderständen mit jeweils 2A weder heiß wurde, noch abnorme Geräusche von  sich gab.

Das Messgerät zeigte im Test im Mittel einen Wert von 5,05V bei 1,79A bzw. 9,08W. Bis zum Abschalten lieferte sich im Mittel 6.480 mAh bzw. 32.849Wh. Die von mir ermittelte Effizienz liegt bei 64,8%. 

EasyAcc 10000mAh Power Bank:

Die EasyAcc gibt es bei Amazon* in schwarz oder weiß für 21,99 €. Mit 186g ist sie die leichteste Powerbank im Testfeld. Die Abmessungen betragen 132 x 64,5 x 13,8 mm. Durch die längliche Form ist sie sehr handlich und flach. Die passt damit locker auch mal in die Hosentasche. An der Seite eine Powertaste und oben vier kleine LEDs, die den Ladezustand in 25%-Schritten anzeigen. Als einzige hat sie eine Taschenlampe eingebaut. Dafür gibt an der Front aber auch nur einen USB-Buchse und eine Micro-USB Buchse zum laden der Powerbank. Die beiden anderen punkten hier mit zwei USB-Buchsen. Camper werden eine Taschenlampe sicher zu schätzen wissen und verschmerzen den Verlust einer zweiten Buchse. Auch hier gab es beim Test keine Geräusche oder besorgniserregende Erwärmung. Die Verarbeitung ist sehr gut und macht einen sehr stabilen Eindruck, obwohl sie komplett aus Kunststoff besteht.

Im Praxistest lieferte sie 4,86V bei 1,58A bzw. 7,7W. Am Ende waren es 7.069 mAh bzw. 34.458 Wh, die sie bis zum Abschalten abgegeben hat. Ergibt eine Effizienz von 70,6%.

Lumsing 10000mAh Powerbank:

Die Lumsing gibt es bei Amazon* in schwarz oder weiß zum Preis von 25,99 €. Sie ist die einzige im Testfeld mit einem USB Typ-C Anschluss und das sowohl zum Laden wie auch zum entladen. Gerade für mein OnePlus 5 ideal. Mit 248g ist sie mit Abstand die Schwerste. Dafür bietet sie auch als einzige gleich 2 USB Ausgänge, wovon einer (der grüne) mit Quick Charge 3.0 ausgerüstet ist. Dazu gesellt sich dann noch der besagte USB Typ-C Ein/Ausgang. Natürlich kann man die Powerbank auch per Micro-USB Kabel laden, was sie mit bis zu 2,1A bei 5V unterstützt. Auch hier zeigen 4 LEDs den Akkustand an. Die Verarbeitung ist sehr gut und zeigte im Betrieb irgendwelche Auffälligkeiten.

4,91V bei 1,65A bzw. 8,12W zeigt das Messgerät und am Ende waren es dann 6.958 mAh bzw. 34.248 Wh bis zur Abschaltung. Hier kommt man auf eine Effizienz von 69,5%.

Fazit:

So richtig schlecht ist heutzutage keine Powerbank mehr. Und ob jetzt eine Powerbank eine Effizienz von 69,irgendwas % hat oder 72% spielt auch keine wirkliche Rolle mehr. Viel mehr das drumherum wie die Größe. Also Baugröße, denn was bringen mir 10.000 mAh in einem Backstein, wenn es woanders eine Powerbank mit derselben Kapazität gibt, die nur halb so groß und schwer ist. Und da zieht die Lumsing im Vergleich etwas den Kürzeren, denn beide Konkurrenten sind erheblich kleiner und leichter, bei gleicher Leistung. Trotzdem bekommt man bei allen drei für sein Geld wie versprochen viel Kapazität, eine gute Verarbeitung und Ausstattung und alleine das zählt am Ende. Hätte ich die Wahl, würde ich trotz leichter Mängel bei der Verarbeitung die Tronsmart nehmen. Zwei USB Ausgänge, handlich, gute Leistung und die Günstigste von allen.

     

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Peter W.

2 Kommentare zu „Im Test – drei Powerbanks mit 10.000 mAh und Quick Charge 3.0“

  1. „Alles nicht so einfach, also vorher informieren, ob euer gerät auch wirklich Quick Charge 3.0 tauglich ist, sonst habt ihr Geld aus dem Fenster geworfen.“
    Und wo genau hast du hier dann Quick Charge 3.0 getestet?
    Da wird doch mit bis zu 22V (bei 2,6 A oder 4,6 A bzw. 18W) geladen und nicht wie von dir getestet normales Laden mit 5V.

    1. Gar nicht. Habe ich auch nicht beschrieben. Bei einer Powerbank interessiert mich die tatsächliche Kapazität und ob diese bei der Abgabe bzw. Selbst geladen werden irgendwie auffällig warm werden oder Geräusche machen.

      Ob jetzt ein Smartphone mit Quick Charge 3 jetzt in 70 Minuten vollgeladen wird oder in 75 Minuten, ist doch eher Nebensache. Zumal sich die Geschwindigkeit mit zunehmender Dauer des Ladevorgangs reduziert wird. Das kann man unmöglich genau messen. Nicht ohne wissenschaftliche Geräte und ich bin hier Hobbyblogger.

      Gruß
      Peter

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