Im Test: KeyLite Ultra Slim Touch Keyboard Folio für das iPad

Kensington kennt jeder, der sich schon mal mit dem Thema Tastatur beschäftigt hat. Egal ob für PC oder eben externe Tastaturen für Tablets. Früher oder später wird man dabei auch über die Produkte von denen stoßen. Als ich mal wieder bei Saturn nach neuen Gadgets gesucht habe, ist mir eine sauflaches Tastatur-Case für das iPad aufgefallen. Steht zwar „for iPad 2“ drauf aber der Verkäufer versichert mir, das auch das neue iPad da rein passt. Für schlappe 89 € wechselt also das KeyLite Ultra Slim Touch Keyboard Folio den Besitzer und schon haben wir den nächsten Testkandidaten im Haus.

Was der Gute wohl nicht wusste, dass es von Kensington für das neue iPad eine eigene Version gibt. Die sind aber bis auf geringe Abweichungen bei den Abmessungen identisch.

Vielleicht erinnert ihr euch ja, das wir vor einiger Zeit schon einmal drei externe Bluetooth-Tastaturen für das iPad getestet haben -> Link

Die KeyLite Tastatur ist laut Hersteller Spritzwasser- und staubgeschützt und bietet 83 Tasten, mit denen man auch Systemeinstellungen vornehmen kann. So gibt es eine eigene Home-Taste, Tasten für die Steuerung des Musikplayer oder zum Starten des Browser.

Das Cover bietet 2 Positionen. Eine flache zum tippen mit der Bildschirmtastatur und eben hochgestellt zum tippen per Bluetooth Tastatur. Ein eingebauter Magnetschalter im Smart Case aktiviert oder deaktiviert den Standby-Modus. Also Öffnen des Cover weckt das iPad auf und Schließen schickt es wieder schlafen.

Laut Datenblatt soll eine Akkuladung für bis zu 68 Stunden Dauertippen ausreichen und im Standby bis zu 45 Tage. Geladen wird über eine micro-USB Buchse an der rechten Seite.

Erster Eindruck:

Nachdem man das Case aus der störrischen Verpackung befreit hat, fällt sofort auf wie leicht das komplette Case inkl. der Tastatur eigentlich ist. Exakt 368 g wiegt es und misst an seiner dicksten Stelle 31 mm. Eingeschlagen ist das gesamte Konstrukt in weiches Echtleder welches wirklich gut verarbeitet wurde. Selbst an neuralgischen Stellen wie den 6 Halteklammern für das iPad ist das Leder sauber herumgezogen und vernäht worden. Sieht top aus und fühlt sich auch top an. Alle Flächen, die mit dem iPad in Berührung kommen sind zudem mit schwarzer Mikrofaser bespannt.

Das Einsetzen des iPad ist schnell erledigt. Einfach in die Klammern drücken (Home-Taste nach rechts) und fertig. Das iPad 3 passt ebenfalls problemlos in diese Halterungen. Allerdings hat sich nach ein paar mal rein/ raus die linke untere Klammer derart verformt, das sie mittlerweile gar nicht mehr hält. Wer jetzt einwirft, dass man es sowieso nicht so oft ein- oder ausbaut, sollte erst einmal weiterlesen.

Weiteres Problem scheint der Magnet zu sein, der das iPad in und aus dem Standby holen soll. Dieser ist offensichtlich derart falsch platziert, dass er keinerlei Wirkung zeigt. Egal ob Öffnen oder Schließen. Zumindest passiert bei mir nichts, es sei denn ich schiebe den geschlossenene Deckel mit sanfter Gewalt nach hinten. Irgendwann einmal geht dann das Display aus. Erschwerend kommt hinzu, das der Deckel nicht richtig schließt. Er steht vorne ein wenig ab. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein iPad 2 oder iPad 3 eingebaut ist. Diesen Mangel scheinen wohl alle KeyLites zu haben, denn in jeder Rezession wird davon berichtet. Also kein Einzelfall.

Handling:

Richtig knifflig ist beim ersten mal die richtige Technik zum Aufstellen zu finden. Denn die „Anleitung“ aus einem Faltblatt mit ein paar Skizzen zeigt genau das nicht. Daher erkläre ich es mal.

Das iPad aus den unteren beiden Klammern lösen und den unteren Teil an die Kante vor der Doppelnaht oberhalb der Tastatur ablegen.

Klingt doof, ist es auch. Die ganze Schose wird wirklich nur von dieser minimalen Kante in Position gehalten. Tippen während der Autofahrt als Beifahrer? Unmöglich. Im Fugzeug? Nur auf dem Tisch und dasselbe gilt für den Zug. Das iPad auf die Oberschenkel ablegen und dann tippen ist schlicht unmöglich. Hält nicht.

Dafür ist eine Verbindung per Bluetooth schnell hergestellt. Tastatur einschalten, auf dem iPad Bluetooth aktivieren und auf der Tastatur die „Connect“-Taste kurz gedrückt halten. Schon erscheint dieses auf dem iPad und kann gekoppelt werden. Den gezeigten Code gibt man dann schon mit der externen Tastatur ein. Idealerweise sieht man die vorhandenen LEDs nicht, da sie durch das iPad verdeckt werden.

Diese 4 LEDs zeigen von links nach rechts den Akkustand (blinkt sobald schwach), eine bestehende Verbindung (blinken), aktivierte Caps Lock-Taste und Ladevorgang.

Tastatur:

Tippen an sich ist eine reine Gewöhnungssache. Eine Folientastatur liefert bauartbedingt kleinerlei Rückmeldung, besitzt also keinen Druckpunkt. Eigentlich ist es nix anderes wie die Onscreen-Tastatur des iPad nur eben mit ein paar Extras und in einer besseren Position. Damit man nicht so einsam herumtippt kann man sich über die Buzzer-Taste auf Wunsch Tastentöne anhören. Und die erleichtern die Tipperei enorm. So hat man wenigsten ein bisschen Feedback. Wie schon erwähnt ist es eine reine Gewöhnungssache. Zu Beginn schreibt man wie ein Anfänger, aber von Minute zu Minute wird es besser. Dieser Text hier entsteht z.B. auf dieser Tastatur.

Die Tasten an sich sind angenehm groß und daher auch mit größeren Fingern gut zu treffen (ich bin Profi im 2-Finger-System). In der obersten Reihe findet man die bereits erwähnten Sondertasten. Etwas seltsam mutet dabei in meinen Augen die Eingabe des @ oder € ein. Das @ bekommt man durch die Kombination aus „option“ + „L“ und das € durch „option“ + „E“. Die blau geschriebenen Symbole und Zeichen erhält man durch Drücken der „Symbol“-Taste. Allerdings muss man hierbei bedenken, das einmal drücken diese Funktion einrastet. Man muss also nach der Nutzung diese jedes mal wieder deaktivieren. Aber auch das ist eine reine Gewöhnungssache.

Akku:

Zum Thema Akku kann ich nach 2 Wochen nur sagen, das ihn trotz täglicher Nutzung noch nicht aufladen musste.

Fazit:

Nach fast 2 Wochen bin ich mittlerweile ganz flott auf der Tastatur unterwegs, aber die Probleme vor allem was die Standfestigkeit angeht verhageln den sonst recht positiven Gesamteindruck. Klar liefert sie kein Feedback beim Tippen, aber wer sich so eine Tastatur zulegt wird dies wegen der Schlankheit und des geringen Gewichts tun. Und genau da punktet das Keylite. Ich kenne bisher keine externe Tastatur die mitsamt Cover so wenig aufträgt und wiegt. „Richtige“ Tastaturen sind halt dicker und am Ende auch schwerer. Das KeyLite Case ist kaum dicker als herkömmliche Taschen dieser Machart ohne Tastatur.

Aber sie taugt halt wirklich nur für jemanden, der das iPad auf einer festen Unterlage wie einen Tisch aufstellen kann. Durch diese Einschränkung der Nutzbarkeit und den auf Dauer zu weichen Klammern vergebe ich unser Gütesiegel nicht.

Pro:

  • hochwertiges Leder
  • sehr gute Verarbeitung (bis auf die Klammern)
  • problemlose Verbindung
  • Gewicht
  • lange Akkulaufzeit

Kontra:

  • Klemmen auf Dauer zu weich
  • Schreibgefühl gewöhnungsbedürftig
  • wackelig

Produktseite iPad/ iPad 2:

Produktseite iPad 3: http://www.kensington.com/kensington/de/de/p/1615/K39598DE/keylite-ultraflaches-tastatur-folio.aspx

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Peter W.

1 Kommentar zu „Im Test: KeyLite Ultra Slim Touch Keyboard Folio für das iPad“

  1. Habe das Kensington KeyFolio Pro und bin mit der Verarbeitung sehr zufrieden, wobei aber die Nutzung unter Android ein riesen Problem ist, da viele Tasten falsch belegt sind.
    Unter Windows läuft das Ding wunderbar, deshalb lasse ich es rumfahren bis ich mir ein Win8 Tablet hole

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