Im Test für das iPad 2: Logitech Keyboard Case by ZAGG, GeneralKeys Cover ISC-288 und TrekStor i.Gear agent Bluetooth

Es soll ja durchaus iPad 2 Besitzer geben, die mit dem Tablet mehr als nur surfen und spielen wollen. Anders kann man sich die Beliebtheit solcher Bluetooth Tastaturen für das iPad 2 nicht erklären. Wer längere Texte auf der virtuellen Tastatur schreibt, wird sich schnell eine echte Tastatur  wünschen. Da aber niemand so etwas zusätzlich herumschleppen will, bieten sich solche kombinierten Alu-Cases mit eingebauter Bluetooth Tastatur geradezu an. Wir haben drei davon getestet.

Mehreren Wochen habe ich alle drei Kandidaten ausprobiert. Egal ob unterwegs, auf Arbeit oder auch zu Hause. So eine Tastatur macht die Tipperei wirklich einfacher und durch die Zusatzfunktionen, die man über diverse Tasten auslösen kann, braucht man das iPad eigentlich gar nicht mehr oder nur noch selten berühren.

Hierauf habe ich besonderen Wert gelegt:

  • Verarbeitung des Case
  • Schutz des iPad 2
  • Tastaturlayout / Druckpunkt
  • Handhabung beim Tippen
  • Standfestigkeit

Alle drei sind im Groben recht identisch, was die Abmessungen und auch Bauweise angeht. Sie schützen das Display des iPad 2 beim Transport, lassen aber das Backcover völlig ungeschützt. Allen drei gemein ist ebenso die eingebaute Bluetooth-Tastatur die sich jeweils per Schalter ein- und ausschalten lässt. Dazu die oberste Leiste mit diversen Zusatztasten mit denen man z.B. das Suchfenster einblenden kann, zurück auf den Homescreen springt, Copy & Paste erledigen, den Player bedienen oder den Browser starten kann.

Die Verbindung herzustellen ist bei den 3 Kandidaten eine Sache von Sekunden. Tastatur über den Schalter am Case einschalten, Bluetooth am iPad 2 aktivieren, Connet-Taste drücken und es wird gefunden. Somit ist es einsatzbereit.

Logitech Keyboard Case by ZAGG:

Mit knapp 90 € das teuerste im Feld, wobei man hier wohl mehr den Namen bezahlt. Der ursprüngliche „Erfinder“ dieses Case, die Firma ZAGG, kennt wohl jeder der ein iPad besitzt. Logitech hat den Vertieb in Deutschland überommen und verkauft es unter eigenen Namen mit dem Zusatz „by ZAGG“

Verpackt ist es im typischen Logitech Karton und außer einem kurzen USB Kabel zum laden und einer Kurzanleitung ist nicht dabei. Allerdings braucht man auch nicht mehr.

Es wiegt 334 g und ist von der Verarbeitung her zuerst einmal über jeden Zweifel erhaben. Allerdings sind die Kanten der Umrandung weder abegerundet, noch anderweitig „entschärft“. Sie sind zwar nicht so scharf, das man sich jetzt irgendwas abschneiden könnte, aber es hinterlässt doch einen faden Beigeschmack. Ansonsten passt alles und nichts klappert. Auch die microUSB Buchse sitzt fest, genauso die beiden Tasten für die Verbindung und Power. Das Case selber besteht aus Aluminium, macht aber einen kratzempflindlichen Eindruck. Man wird das Gefühl nicht los, das man es schon mit dem Fingernagel verkratzen kann.

Zum Schutz kann man das iPad 2 in das Case drücken, wobei es sanft „ploppt“ sobald es sitzt.

Die Tasten haben einen vernünftigen Druckpunkt und sind mit 13 x 13 mm auch groß genug, damit man diese auch mit Männerhänden gut bedienen kann. Der Abstand zueinander von etwas über 3 mm geht ebenfalls absolut in Ordnung, so das man auch blind die richtigen Tasten treffen kann.

Zum Laden kann man es mit dem beiliegenden microUSB Kabel an den USB-Anschluss des PC hängen oder auch über ein 230V Ladegerät, wie es bei vielen Handys oder Tablets bereits Standard ist.

Das iPad selbst kann in einer Position in das Case gestellt werden, wobei es entweder hoch- oder quer eingesetzt werden kann. In beiden Stellungen steht das Case jederzeit absolut sicher.

Was mich aber mächtig stört ist der recht hohe Rand um die Tastatur. Zwar ist der vordere Ausschnitt sehr großzügig, aber mit meinen Händen komme ich doch immer auf der Umrandung zum liegen und das schmerzt. Zwänge ich meine Hände in die Aussparung, tut es zwar nicht sofort weh, aber die unbequeme Haltung macht die Tipperei auf Dauer zur Qual.

Frauen dürften da bauartbedingt weniger Probleme bekommen. Aber als Mann ist das nix.

Während der gesamten Zeit (knapp 4 Wochen) musste ich den Akku der Tastatur nicht aufladen.

TrekStor i.Gear agent Bluetooth Tastatur:

Im preislichen Mittelfeld liegt mit knapp 65 € das TrekStor Case. Im Gegensatz zu den beiden anderen, kann man das iPad in 3 Positionen bringen. So kann jeder den für sich optimalen Neigungswinkel festlegen. Aber Achtung…

In dem recht großen Karton befindet sich ebenfalls nur das Case, eine Kurzanleitung und ein USB Kabel. Auch dieses lässt sich entweder am PC oder über ein 230V Ladegerät laden. Und wie auch schon beim Logitech Case hat der einegbaute Akku die komplette Testdauer ohne weiteres aufladen überstanden.

Allerdings rastet das iPad 2 nicht so schön ein wie beim Logitech. Es hält zwar ohne Probleme, aber weil eben ein „Plopp“ fehlt, hat man das Gefühl, das es nicht richtig eingestetzt wurde.

Zwar ist hier die Umrandung nochmals von Schaumstoff eingefasst, aber dieser täuscht nicht darüber hinweg, das die Umrandung an sich recht scharfkantig ausgefallen ist. Insgesamt wirkt es nicht so hochwertig, wie das Logitech Cover. Die Ein-Aus Schalter wirkt billig und will auch nicht wirklich passen. So kann es passieren, das man die Tastatur zwar einschaltet, aber schon ein Millimeter weiter, weit entfernt vom linken Anschlag schaltet sie sich wieder aus oder umgekehrt. Alles andere als überzeugend. Auch die kleine Taste zum verbinden per Bluetooth sitzt eher lieblos in der Öffnung, bietet aber einen deutlichen Druckpunkt, so das die Verbindung sehr schnell steht.

Die Halterung, mit der man das iPad in drei verschiedene Positionen bringen kann, ist an sich sehr gut, aber man sollte es vermeiden die flachste Einstellung zu nehmen. Hier fängt das ganze Konstrukt an zu kippen. In den beiden steileren Positionen hält es dagegen wie eine 1.

Die Tasten sind mit 14 x 14 mm zwar größer als bei den beiden anderen, da aber kein wirklicher Abstand zwischen ihnen ist, wirken sie kleiner und sind auch beim Tippen einen Tick schlechter zu bedienen als bei Logitech oder GeneralKeys. Auf Dauer macht sich der fehlende klare Abstand zwischen den Tasten negativ bemerkbar. Man vertippt sich einfach zu oft. Dafür stimmt der Druckpunkt und das Geräusch beim Tippen klingt angenehmer als bei der Logitech.

Auch hier wirkt die recht hohe Umrandung beim Tippen eher störend, wenngleich die vordere Aussparung großzügig ausgefallen ist. So kämpfe ich auch hier mit den Problemen wie bei der Logitech Tastatur.

Mit 394 g ist sie mit Abstand das Schwerste Case im Testfeld.

GeneralKeys ISC-288:

Das mit 49,90 € günstigste Case stammt von GeneralKeys und wurde uns freundlicherweise von PEARL für den Test zur Verfügung gestellt.

Mit 309 g ist sie ein Leichtgewicht und fast 1/4 leichter als die von Trekstor. Das hat auch einen Grund, denn es besteht komplett aus Plastik und nicht aus Aluminium wie die beiden Konkurrenten. Der Größte Vorteil ist die flache Umrandung, die außerdem noch von einer Lippe umgeben ist und so das Tippen um einiges angenehmer macht. Dadurch, das man das iPad oben in 2 Nasen einsetzt und dann nach unten drückt sitzt es bombenfest im Case.

Der Ein/ Aus-Schalter und der Taster für die Verbindung sitzen an der Vorderseite des Case und sind trotzdem noch gut erreichbar. Auch hier gab es keinerlei Probleme beim verbinden mit dem iPad 2.

Die Tasten messen 13 x 13 mm bei einem Abstand von 3 mm. Der Anschlag ist zwar nicht perfekt, aber auch nicht so schlecht, das man ihn jetzt bemängeln müsste. Nur das Klickgeräusch wirkt ein wenig billig. Dadurch, das die Umrandung sehr flach ist, vermisst man die fehlende Aussparung an der Vorderseite nicht und kann trotzdem ohne Schmerzen seine Arbeit verrichten. Allerdings spiegelt die silberne Lackierung je nach Lichteinfall. Hat man z.B. direkt vor sich eine Schreibtischlampe stehen, spiegelt sich diese derart heftig, das man beinahe geblendet wird. Hier würde eine komplett schwarze Lackierung Wunder wirken.

Auffällig sind die vielen auf die Tasten aufgedruckten Sonderzeichen. 95% davon wird man zwar nie brauchen, aber so sieht man auf den ersten Blick, wie man welches Sonderzeichen bekommt.

Das iPad selbst kann nur in einer Position gehalten werden. Dabei aber hochkant oder quer und in beiden hält es sicher.

Worüber man nicht hinweg sehen darf, sind diverse kleine Verarbeitungsmängel. So ist z.B. die Taste „1“ nicht 100% passgenau eingesetzt und auch die Gummipuffer sind zum Teil etwas lieblos und schief eingesetzt worden. Allerdings machen sich diese Mängel im Alltag nicht negativ bemerkbar.

Fazit:

So 100% überzeugen konnte keine der getesteten Cases. Das Logitech Case ist zwar teuer, kann aber gegenüber den anderen Kandidaten nicht davon ziehen. Denn was nützt eine an sich tolle Verarbeitung, wenn die Tipperei auf Dauer zu Schmerzen im Handballen führt. Das Trekstor Case bietet zwar verschiedene Positionen für das iPad, aber die Verarbeitung, gerade bei der Power-Taste und das es in der flachen Position umfällt, verbietet eine Empfehlung.

Mit der GeneralKeys Case bekommt man den besten Kompromiss aus Preis und Leistung. Wenn jetzt die silberne Farbe gegen ein Schwarz ausgetauscht würde, dann hätte sich dieses Case durchaus unser Gütesiegel verdient. Trotzdem reicht es hier zu einer Art Testsieg.

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Peter W.