Auf dem Plan steht der zweite Teil im Medion Life X6001 Dauertest und da geht es um das Betriebssystem und die Leistung. Kann das „Aldiphablet“ mit der stetig wachsenden Konkurrenz mithalten? So viel kann ich schon mal verraten. Es gibt ein riesiges Problem, welches mir noch den letzten Nerv raubt…
Übersicht |
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck |
Betriebssystem:
Erfreulich ist, dass Medion das X6001 schon mit Android 5.1 Lollipop ausliefert und die Oberfläche komplett unangetastet lässt. Also optisch. Zum größten Teil also Stock-Android. Selbst der neue Benachrichtigungsmanager ist mit an Bord und auch sonst wurden alle Neuerungen oder Veränderungen übernommen. Aber wie man auf dem Screenshot schon sehen kann, gibt es jede Menge vorinstallierte Apps. Genau 17 Stück und die allermeisten völlig unnütz wie z.B. McAfee Security, einem Virenscanner oder gleich vier!!! Apps zur Fotobearbeitung. Somit bleiben von den 32 GB Speicher direkt nach dem ersten Start noch 22,71 GB frei. Zum Glück kann man diese ganze sog. Bloatware problemlos deinstallieren und hat dann 250 MB mehr, also 22,96 GB frei. Da es keine Möglichkeit der Speichererweiterung per microSD gibt, ist jedes MB wertvoll.
Der Lockscreen ist Standard, beinhaltet aber die Möglichkeit das Gerät per Sprachbefehl zu entsperren. Funktioniert zwar ganz gut, aber man muss vorab das Display einschalten, per Silder freischalten und erst dann erscheint das Mikrofonsymbol. Gut gedacht, aber schlecht umgesetzt. Da es sich beim X6001 um ein Dual-Sim Gerät handelt, kann man direkt bei der Einrichtung entscheiden, welche Simkarte für was zuständig sein soll. Auf Wunsch kann man auch die angezeigten Bezeichnungen der Simkarten ändern und deren Farbe. Leider werden die Farben in der Statusleiste nicht übernommen. Das linke Icon beim Empfang steht für SIM1 und das Rechte für SIM2. Leider kann man beim X6001 nicht die Reihenfolge oder angezeigten Shortcuts verändern und eines muss man außerdem beachten. Verändert man über den Schieberegler die Displayhelligkeit, setzt man damit die automatische Helligkeitsregelung außer Kraft.
Die ausführliche deutsche Bedienungsanleitung liegt übrigens als eigene App auf dem Handy bereit. Updates installiert man ebenfalls über eine eigene App und nicht üblich über die Einstellungen. Finde ich zwar etwas umständlich, aber immerhin werden die Update auch Over-the-Air installiert, also per WLAN direkt heruntergeladen und installiert.
Zusätzlich zum androideigenen Benachrichtigungsmanager gibt es noch einen einfachen Profilmanager, bei dem man zwischen vier Profilen „Allgemein“, „Lautlos“, „Treffen“ und „Im Freien“ auswählen kann. Allerdings nur händisch und nicht automatisiert. Zudem lässt sich das X6001 zu vorgegebenen Zeiten automatisiert herunter- und wieder hochfahren. Allerdings muss man dabei bedenken, dass der Wecker ohne Funktion ist.
Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten, weil die Oberfläche wie gesagt nahezu komplett unangetastet geblieben ist.
Leistung:
Auf dem Papier liefern die 8 Kerne des MediaTek MT6592 Prozessor je 2 GHz. Dazu noch eine Mali 450-MP2 Grafikeinheit und 2 GB RAM. Klingt sehr gut, aber das X6001 hat ein richtig fettes Problem. Und zwar hängt es sich immer wieder mal so richtig auf. Es ist nicht reproduzierbar, hängt also nicht an einer bestimmten App, sondern unabhängig davon was man gerade macht. Dann geht minutenlang nichts mehr. Entweder man wartet, bis diverse Prozesse abstürzen und neu gestartet werden oder erzwingt einen Warmstart, indem man die Power-Taste 10 Sekunden gedrückt hält. Das nervt extrem und macht die Nutzung zu einer echten Geduldsprobe, denn das passiert nicht alle paar Tage, sondern teilweise mehrmals am Tag und das macht mich echt wütend. Im schlimmsten Fall klingelt gerade das Handy und man kann das Telefonat nicht annehmen, weil sich die Kiste gerade mal wieder komplett aufhängt. Die Schuldfrage ist schwer zu klären, denn bekanntlich hat Android 5.1 Lollipop ein Problem mit der RAM Verwaltung. Dieses soll mit der Version Android 5.1.1 behoben worden sein, aber bislang ist dieses Update bei Medion noch nicht in Sicht. Bislang gibt es zur Vorbeugung nur eine Möglichkeit. Und zwar immer wieder mal von Hand alle offenen Apps schließen. Dazu hält man die Menütaste gedrückt und schließt alle Apps einzeln, in dem man sie nach rechts wegwischt. Oder eben von Zeit zu Zeit ein kompletter Neustart des X6001. Interessanterweise habe ich diese Probleme mit dem Nexus 6 (Testbericht) oder Samsung Galaxy Note 4 (Testbericht) mit derselben Androidversion nicht gehabt.
Wenn die Kiste aber läuft, dann sehr flüssig und schnell. Das Wechseln zwischen den Homescreens geht ruckelfrei und schnell vonstatten. Auch das Einblenden der Tastatur oder der Wechsel zwischen den einzelnen Apps geht sehr schnell über die Bühne. Aufwendige Spiele wie Real Racing 3 laufen in voller Auflösung nahezu ruckelfrei über das Display. Einzig beim Kopieren von sehr vielen Dateien von A nach B kann es mal vorkommen, dass es kurz ins Stocken gerät.
Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse, auch wenn ich dieses mal etliche Probleme hatte. Durch den Bug musste ich vor jedem Benchmark das X6001 neu starten. Ohne diesen Neustart hat der RAM-Bug zu katastrophalen Ergebnissen geführt. Die folgenden Ergebnisse sollten also nicht überbewertet werden:
- AnTuTu: 34240
- Base X Mark: 9905 / 3821
- Basemark OS II: 184 / 1933 / 199 / 324 / 9
- CF-Bench: 61181 / 31271 / 43235
- Epic Citadel: 50,6 fps (High Quality)
- Geekbench 3: 270 / 1511
- Icestorm Unimited: 3265
- Icestorm Extreme: 4715
- Icestorm: 7070
- NenaMark 2: 57,3 fps
- Quadrant Standard: 9130
- PC Mark: 3266
- Chrome Sunspider Browser Benchmark: 1405,0 ms
- Vellamo: 1062 / 789 / 1522
→ Teil 3 – Display, Kamera und Akku
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