USB Typ C – dieser neue Standard hat nur Vorteile – ein Erfahrungsbericht

So langsam geht es mit dem neuen USB Typ C los. Gerade bei den Smartphones wird die Liste der Ankündigungen mit eben diesem Anschluss immer länger. Das Erste Smartphone seiner Art ist das OnePlus 2 (Testbericht) und da ich gerade im Dauertest habe, konnte ich bereits die ersten Erfahrungen damit sammeln. Und schon jetzt will ich es nicht mehr missen.

Der USB hat bereits eine lange Geschichte und ist aus unserer technisierten Welt nicht mehr wegzudenken. Vor 18 Jahren kam der heute von jedem als „normaler USB“ genannte Typ A. Natürlich steigen die Anforderungen und so gibt es von Zeit zu Zeit auch mal etwas Neues. Die neueste Errungenschaft des USB Implementors Forum (USB-IF) ist der Standard USB Type-C und dieser verbreitet sich nun immer weiter. Trotzdem gibt es viele Stimmen, die das mit Argwohn betrachten. Warum das totaler Quatsch ist, ist eigentlich schnell erklärt. Der „Neue“ hat nur Vorteile.

Zuerst einmal haben die Buchsen und Stecker des USB Typ-C kein oben oder unten mehr. Genau wie Apples Lightning kann er beidseitig eingeführt werden. Auch wird es an beiden Enden eines solchen Kabel irgendwann nur noch den Typ C Stecker geben. Die Unterscheidung der USB-Stecker in A und B gibt es nicht mehr. Gerade für die Hersteller hat der Typ C den entscheidenden Vorteil, dass Buchsen mit gerade einmal 8,4 x 2,6 mm sehr klein und kompakt ausfallen. Auch der Vergangenheit werden dann verschiedene Größen wie normal, mini oder micro angehören. Ein Stecker für alles eben.

USB Typ C KabelUnd trotz seiner Kompaktheit ist die Verbindung in der Lage große Datenmengen sehr schnell zu übertragen. Genauer gesagt unterstützt Typ C den Standard USB 3.1 mit Datenraten von bis zu 10 GBit/s und damit doppelt so viel wie der „alte“ Standard USB 3.0. Und das merkt man, sobald man sein Handy an einen PC anschließt, um Daten hin und her zu schieben. Selbst eine komplette 128 GB microSD Speicherkarte ist in kürzester Zeit gefüllt. In meinem Fall habe ich mehrere Ordner mit zusammen über 100.000 Dateien (83,4 GB) in wenigen Minuten gefüllt.

Außerdem verträgt USB Typ-C auch viele höhere Leistungen bis 100W bei einer Stromstärke von bis zu 5A bei bis zu 20V. So werden zukünftige Ladegeräte viel leistungsfähiger und können unsere Gerätschaften in erheblich kürzerer Zeit wieder aufladen. Auch das kann man beim OnePlus 2 schon ausprobieren. Das Netzteil liefert zwar „nur“ 1,86 A bei 5,03 Volt, füllt den 3300 mAh Akku des OnePlus 2 in nicht einmal 90 MInuten randvoll. Das kann QuickCharge 2.0 auch nicht so viel schneller und die Hersteller sind nicht an den dafür benötigten Chipsatz von Qualcomm angewiesen.

Aktuell gibt es aber auch ein paar Nachteile. So ein Standard setzt sich langsam durch. Abwärtskompatibel zu anderen Steckern ist er leider nicht. In die Buchse von Typ-C passt nur ein Typ-C Stecker. Jetzt habe ich mittlerweile eine unüberschaubare Zahl an Micro-USB Kabel in allen Längen, die man jetzt nicht mehr verwenden kann. Ist natürlich jetzt nicht so toll. Und so kam es dann auch, dass ich mit meinem OnePlus 2 auf der Arbeit war und das Ladekabel vergessen hatte. Die Chance mal so eben jemanden zu finden, der mit einem passenden Kabel oder Adapter aushelfen kann, ist gegen 0. Also krampfhaft versucht mich irgendwie durch Akkus sparen bis nach Hause zu retten. Mittlerweile habe ich mir bei Amazon noch zwei weitere USB Typ-C* bestellt. Die sind mit 9,99 € pro Stück zwar alles andere als billig und der Markt dafür noch sehr klein, aber das wird sich ganz schnell egalisieren. Wer keine weiteren Kabel kaufen möchte, kann sich auch mit entsprechenden Micro-USB zu USB Typ-C Adapter* für 9,99 € das Stück behelfen.

Aber bis auf das Problem mit den Preisen für passende Kabel, hat USB Typ-C nur Vorteile und sobald die Hersteller auf den Zug aufsteigen, wird sich die Verbreitung schlagrtig erhöhen und in ein paar Jahren werden wir uns darüber tot lachen, wie wir uns mit einer Vielzahl von verschiedenen Steckertypen geplagt haben. Ich freue mich darauf. Kein Gefummel mehr im dunkeln, um dann doch wieder die falsche Seite erwischt zu haben und ein Kabel für alles.

Quelle / Quelle

[asa]B00RGIEY1U[/asa]

Peter W.