Mit Huawei oder besser gesagt mit deren Android Oberfläche Emotion UI habe ich mittlerweile richtig angefreundet. So auch beim Ascend Mate, denn bis auf ein Kleinigkeiten ist es zu den anderen Modellen identisch. Leider gibt es in Sachen Performance ein paar dunkle Wolken am Himmel.
Übersicht
Teil 1 – Unboxing und der erste Eindruck
Betriebssystem:
Huawei setzt genau wie Samsung oder HTC auf eine eigene, angepasste Androidoberfläche. Diese nennt sich Emotion UI und ist beim Mate in der Version 1.5 installiert. Die neuere Version 1.6 ist bisher dem Ascend P6 (Testbericht) vorenthalten. Und da sich die Emotion UI 1.5 nicht groß von der des Huawei Ascend P2 (Testbericht) unterscheidet, übernehme ich jetzt einfach mal ein paar Teile und gehe mehr auf die Besonderheiten beim Ascend Mate ein.
Das Grundgerüst besteht auf Android 4.1.2 Jelly Bean. Ob und wann es ein Update geben wird, ist derzeit leider nicht bekannt. Die installierte Firmware seitens Huawei lautet U06V100R001C00B217. Wer sich nicht so gut auskennt, kann sich das Menü auf Wunsch vereinfacht anzeigen lassen. Hier sieht man dann wirklich nur die wichtigsten Optionen. Auch hier beim Ascend Mate kann man sich über dutzende Themes freuen und nach Herzenslust jedes einzelne davon nach eigenen Wünschen anpassen. Egal wie der Lockscreen aussehen soll, das Wallpaper, Schriftart, Klingeltöne usw. Alles kann verändert werden und es gibt hunderte Vorlagen zum herunterladen.
Den Appdrawer gibt es auch hier nicht mehr. Also die von Android bekannte Übersicht aller installierten Apps. Die sind direkt auf einem der Homescreens angeordnet inkl. der Möglichkeit Ordner anzulegen und dort die Apps zu lagern. Leider kann man das Raster, also die Zahl der Icons pro Zeile und Spalte nicht verändern. Hier hätte man das Platzangebot ausnutzen können. Trotzdem gefällt es mir persönlich sehr gut und stellt mich nicht vor keinerlei Probleme. Es soll aber Nutzer geben, die damit absolut nicht zurecht kommen. Muss halt jeder für sich entscheiden und notfalls einen der vielen Launcher installieren.
Ebenfalls wieder mit dabei ist auch die geniale Nachrichtenleiste. Zieht man diese herunter, findet man oben eine Leiste mit Schaltern. Hier kann man nach rechts scrollen und noch mehr Schalter erreichen. Wer genau wissen will, welche Apps so beim Start des P2 mitgestartet werden, oder welche auch im Standby noch per WLAN bzw. Internet eine Verbindung aufbauen dürfen, der kann sich in den vielen Einstellungen des Menü austoben.
Und glücklicherweise hat Huawei auch beim Mate so gut wie keine Bloatware installiert. Damit sind die Apps gemeint, die ein Hersteller mit auf den Weg gibt, die kein Mensch braucht. Rekordhalter im negativen Sinne sind in dieser Disziplin ohne Zweifel Samsung und Sony. Huawei hält sich wirklich dezent zurück:
- Dateimanager – der ist sogar richtig gut
- AirSharing – drahtlose Übertragung auf Fernseher und Co.
- App Inst. – ein wirklich genialer App-Installer, der ganze Ordner an Apps installieren kann
- Profile – ein brauchbarer Profilmanager für Lautlos usw.
- Riptide GP – ein Rennspiel auf JetSki
- Taschenlampe
- Videostudio – gute Videobearbeitung
- Notizen – eine einfache Notiz-App ohne Extras
- DLNA
- Kingsoft Office – Office Dokumente erstellen, bearbeiten und anschauen
- Datensicherung – sichert alles inkl. Apps und ihre Daten. Sehr empfehlenswert!!!
- Wetter
- TPlayer – ein toller Videoplayer ähnlich MXPlayer
Leider kann man keines davon deinstallieren.
Apropo Speicher. Zwar gibt es einen microSD Slot, trotzdem scheint das Mate Apps nicht automatisch auf diese auszulagern. Die Partitionen werden getrennt verwaltet, so dass man öfter mal Hand anlegen muss und Dateien über die „Einstellungen“ -> „Apps“ auf die Speicherkarte verschieben. Eigentlich verwunderlich, dass man es hier schlechter löst als es Android von Werk aus tut. Aber mittlerweile habe ich 3 komplette Navis mitsamt DACH Karten installiert, mehrere Flugsimulatoren und größere Spiele usw. und trotzdem habe ich noch über 1,8 GB von 4,56 GB frei.
Weil das Mate ein bisschen größer als andere Smartphones ist, hat Huawei gleich mal ein paar Extras zu dessen Bedienung mit an Bord geholt. Zum einen kann man sich die Einhand-Bedienung ermöglichen. Dabei kann man sich die Huawei-Tastatur, den Dialer und den Lockscreen auf eine Seite verschoben anzeigen lassen. Das funktioniert wirklich erstaunlich gut. Wer möchte kann sich in den Einstellungen eine „Schaltfläche Schwebend“ einblenden lassen. Eine Art Launcher, über den man ein paar Apps starten kann. Leider kann man diese wohl nicht anpassen. Aktuell sind dort der Taschenrechner, der Tplayer, die SMS Nachrichten und die Notiz-App hinterlegt. Für mich also eher unnütz.
Bei der Tastatur hätte Huawei auch ein bissche mehr Zeit investieren sollen. Da genug Platz vorhanden ist, hätte z.B. noch eine Zeile mit den Zahlen und ein paar Sonderzeichen nicht geschadet. Aber so ist es auch ok. Gerade im Querformat (Landscape) lässt es sich sehr gut tippen.
Performance:
Der hauseigene 1,5 GHz Hi-Silicon K3V2 Quad-Core Prozessor kommt auch schon beim Ascend P2 (Testbericht) und dem Ascend P6 (Testbericht) zum Einsatz. Wie auch beim P6 kommt auch das Mate mit 2 GB RAM daher und somit kann ich mir genau vorstellen, was mich so erwartet.
Und ich sollte Recht behalten. An sich gibt es nichts zu meckern, denn es ist eigentlich immer genug Leistung vorhanden. Zumindest für den ganz normalen Kram. Dateien hin und her kopieren, Internet surfen, Facebok, Twitter und Co. Selbst der Wechsel zwischen den Homescreens wird mit absolut sauberen Animationen belohnt. Aber bei anspruchsvollen Spielen wie Need for Speed Most Wanted, Riptide GP 2, Infinite Flight oder X-Plane 9 (beides Flugsimulatoren) oder dem genialen Zen-Pinball kommt es ab und an mal zu deutlich sichtbaren Rucklern. Diese schmälern zwar ein wenig den Spielspaß, aber es hält sich wirklich in Grenzen. Für eine Runde zocken zwischendurch absolut ausreichend.
Natürlich kann man hier an ein paar Tuning-Schrauben drehen und irgendwelche Taskmanager beschäftigen, aber dazu habe ich keine Lust. So ein Smartphone muss heute direkt aus dem Karton heraus seine Leistung bringen. Und das tut es, auch wenn es den Hardcore-Zocker nicht zufrieden stellen wird. Aber alle anderen werden ihre Freude haben, denn diese Ruckler zeigen sich wirklich nur beim Spielen von den großen High-End Games.
Wir reicht es völlig aus und somit bin für den Preis absolut zufrieden. Wer mehr verlangt, muss halt ein paar Euro mehr auf den Tisch legen.
Und hier wieder einmal ein paar unkommentierte Benchmark Ergebnisse:
- Antutu – 16292
- Base X Mark – 4.156
- 3D Mark Ice Storm – 3232
- 3D Mark Ice Storm Extreme – 1656
- Geekbench 2 – 1478
- Quadrant Standard – 5159
- Vellamo – 1589
Teil 3 – Display, Kamera und Akku
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Personalisierst Du die Geräte auch während des Dauertests (Homescreens, Ordner anlegen, Hintergrund, etc.), oder lässt Du es wie es out of the box kommt, da Du die Geräte ja eh nicht behältst? So sieht es zumindest immer auf Deinen Screenshots aus.
Die Screenshots entstehen alle direkt nach dem ersten Start. Damit sie unverfälscht sind. Kurze Zeit später bleibt davon dann aber nichts mehr übrig.
Der Lockscreen wird bei mir durch den WidgetLocker ersetzt und beim Launcher setze ich nach wie vor auf den SmartLauncher. Und dann halt noch meine ganzen Apps…
Das ganze halt wieder alle 3 bis 4 Wochen neu auf dem nächsten Smartphone und Tablet einrichten, denn bei beiden ist zu 99% immer alles identisch eingerichtet.
Super, Danke. Ich würde mich freuen wenn Du auch mal Deine personalisierten Screens hochlädst. Nutze ja derzeit das Note2 und habe neben TouchWiz auch schon einiges getestet. Unter anderem auch den Smart Launcher, der mir auch gefällt. Entscheiden konnte ich mich noch nicht so recht, daher freue ich mich immer über Inspirationen. Wieder mal ein sehr interessanter Dauertest wie ich finde.
Das ist mein aktueller Lockscreen made by WidgetLocker und Multicon
http://s1.directupload.net/images/130820/7lsw8rrc.png
Beim Launcher habe ich beim Mate gerade den Standard drauf. Der reicht mir vollkommen aus, da ich durch den WidgetLocker eigentlich gar nicht mehr entsperren muss
Super. Danke für die Infos.
Was ich erstaunlich finde, habe ja selber 2 Huawei Geräte getestet, das meine Erfahrungen genau dieselben sind. Der Prozessor hat eigentlich immer genügend Power und in der täglichen Arbeit flutscht er gut. Aber es gibt immer wieder Anwendungen da geht ihm die Luft aus. Das können Spiele sein aber auch normale mutlitasks, wie z.b. während des Telefonierens eine andere Anwendung öffnen.. Ich weiß aber auch nicht womit das zusammen hängt…