Im vierten Teil und damit dem großen Finale unseres Dauertests möchte ich noch mal kurz auf die Klangqualitäten des Tablet P eingehen, dazu ein Wort zu den Verbindungen inkl. dem GPS Modul verlieren um dann am Schluss zum Fazit kommen. Und vielleicht finde ich dabei dann endlich auch mal einen passende Zielgruppe für dieses etwas andere Tablet.
Teil 1 – Unboxing, erster Eindruck und Vergleich mit anderen Tablets
Teil 2 – Betriebssystem, Apps, Bedienung und Leistung
Teil 3 – Displays, Kamera und Akku
Klang:
Sony ist ja in Sachen Musik bzw. Wiedergabe derselben ein Pionier und verfügt über Jahtzehnte lange Erfahrungen auf diesem Gebiet. Sie sind die Erfinder des Walkman und haben mit der Walkman Serie bei den Handys neue Maßstäbe in Sachen Klang gesetzt.
Also waren meine Erwartungen an das Tablet P sehr hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Soviel schon mal vorne weg.
Zwar reicht der einzelne winzig kleine Lautsprecher nicht aus, um eine Party zu beschallen, aber als WLAN Radio auf dem Schreibtisch taugt es allemal und klingt dabei richtig gut. Allerdings nervte bei bestimmten Frequenzen ein Schnarren, welches ich eindeutig dem nicht perfekt schließenden oberen Deckel zuordnen konnte (siehe Teil 1)
Im Alltag habe ich es oft als WLAN-Radio genutzt. Halb aufgeklappt stand es neben meinem Laptop und dudelte da stundenlangvor sich hin. Halt nicht sehr lange, wie ich im 3. Teil beim Akkutest erleben musste. Im Schnitt hielt der Akku dabei knappe 4-5 Stunden durch.
Man darf halt keine extremen Pegel erwarten, aber für „Normalos“ wie mich, war die maximale Lautstärke mehr als ausreichend, auch wenn es beim Maximum hörbar verzerrt. Wer aber ein paar Euro in ein gescheites Headset oder externen Lautsprecher investiert, bekommt so richtig eins auf die Ohren. Ich bin ja klanglich aus meiner Car-Hifi Vergangenheit ziemlich verwöhnt (16.000 DM Anlage im Auto) und war schlicht begeistert, was aus dem Nintendo-für-Große so an Klang herauskommen kann. Brutale Bässe, klare Mitten und glockenklare Höhen und das ohne jede Änderung am Frequenzverbieger (Equalizer). Man könnte sich fast dazu hinreißen lassen, den Klang als Hi-Fi zu bezeichnen. Es klingt wirklich verdammt gut.
Verbindungen:
Auch bei den diversen Verbindungstypen gab es keine Überraschungen, aber ein Ärgernis. WLAN funktioniert über den gesamten Test völlig problemlos.Auch in einiger Entfernung zum Accesspoint wird die Verbindung stabil aufrecht gehalten. Dasselbe, wenn man 2 Stockwerke über dem Router verbindet. Eine ziemliche Überraschuing habe ich im UMTS/HSDPA Betrieb mit meiner eplus Simkarte erlebt.
An Orten, an denen ich mit meinem Galaxy Note nur noch GPRS oder EDGE angeboten bekommen, legt das Tablet P so gut wie immer eine Schippe auf und auch hier sehr stabil über weite Distanzen. Ein Gegencheck mit dem Dell venue Pro zeigte auch hier immer einen etwas schlechteren Empfang als mit dem Tablet.
Verbindet man das Tablet per USB Datenkabel mit einem PC erscheint dieses in Windows als eigenes Laufwerk und man kann munter Dateien hin und her schieben. Was aber nicht funktioniert ist eine Verbindung per ADB zum Android SDK um z.B. Screenshots anzufertigen. Es gibt derzeit keinerlei Treiber von Sony für diesen Einsatzzweck. Wohl aber eine Anleitung, wie man sich selber einen Treiber stricken kann…
Link: How do I connect Sony Tablet with adb protocol through USB?
Vielleicht habe ich mich zu blöd angestellt, aber ich habe es bis heute nicht geschafft. Leider gibt es nach wie vor auch keinen Root und ich befürchte, das es den auch nie geben wird. Dafür ist es schlicht zu selten und in der Community besteht offenbar kein Interesse daran.
Unkritisch zeigt sich der GPS Empfang. Zu jeder Zeit und überall war ein stabiler Empfang garantiert. Allerdings taugt das P durch seine Bauart nicht für die Benutzung im Auto. Dessen sollte man sich bewusst sein. Daher scheidet es als Naviersatz nahezu komplett aus, denn es gibt offensichtlich auch keine passenden Halterungen.
Fazit:
Tja, da ist sie nun. Die Frage aller Fragen. Welche Zielgruppe soll dieses Tablet ansprechen? Soll ich ehrlich sein? Ich habe keine Ahnung.
Der hohe Preis von fast 600 € macht es für die jüngere Generation oder den preisbewussten Käufer uninteressant. Und in diesem doch sehr hohen Preissegment bietet es einfach zu wenig, um gegen iPad 2 und Co. bestehen zu können.
Vielleicht eher für denjenigen, der nicht im Mainstream der Milliarden Android-basierten Ttablets untergehen möchte. Denn es zieht die Blicke auf sich. Egal ob bei der Jugend oder älteren Semestern. Nennt man dann aber mal den Preis, winken alle ab und verweisen direkt auf das Apple Brett.
Aufgrund der miesen Akkuleistung und den Problemen bei der Doppel-Display Bedienung, die mich ein ums andere mal in den Wahnsinn getrieben haben, kann und will ich kein Gütesiegel vergeben. Vielleicht könnte ich mich dazu überreden lassen, wenn es preislich in der 300 € Klasse liegen würde.
Eigentlich wollte ich das Fazit ausführlicher schreiben, aber ich finde einfach keine gescheiten Gründe um es zu empfehlen. Sorry Sony…
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