Im Test – der iWOWNfit i6 Pro Fitness Tracker

Es geht heiter weiter mit dem iWOWNfit i6 Pro Fitness Tracker. Einem günstigen Vertreter, den man sehr oft bei Amazon und ebay findet. Im Test muss er zeigen, ob er sein Geld wert ist.

Je öfter ich bei ebay und Amazon nach interessanten Fitnesstracker suche, umso größer wird die Liste derer, die mich interessieren. Ganz oben stand dabei seit einiger Zeit der iWOWNfit i6 Pro, den auch unter der Bezeichnung iWOWNfit Roll Band zu finden ist. Schick sieht der aus und mit einem Preis um die 30 € absolut im Rahmen. Optisch dem Q8H (Testbericht) nicht ganz unähnlich, war ich auf den Test gespannt.

Technische Daten iWOWNfit i6 Pro:

  • Android ab 4.4 und iOS ab 8.0
  • 0,73″ LCD Display mit 128 x 88 Pixel
  • 3-Achsen Beschleunigungssensor
  • Pulsmesser
  • Schrittzähler
  • Distanz
  • Kalorien
  • Schlafüberwachung
  • Wecker
  • Benachrichtigung für Apps / Anrufe / SMS
  • Bluetooth 4.0
  • wasserdicht nach IP67
  • Armbandlänge von 120 – 232 mm
  • 39,8 x 19,7 x 9,3 mm
  • 22 g
  • 55 mAh

Produktseite: iwownfit.com/i6pro

Deutsche Bedienungsanleitung: i6pro_manual.pdf

Den iWOWNfit i6 Pro gibt es in den Farben Schwarz und Türkis. Bei Gearbest* ist er mit einem Preis von 24,98 € wieder einmal am günstigsten zu haben. Bei Amazon* schwankt der Preis zwischen 29,99 € und 69,99 €.

Verarbeitung und Ausstattung:

In der Verpackung findet man neben dem Tracker noch ein Ladegerät und eine deutsche Bedienungsanleitung. Wobei das eher eine Minimalbeschreibung auf zwei kleinen Seiten ist. Aber besser als nichts und vor allem deutsch.

Der eigentliche Tracker besteht komplett aus Plastik und sieht echt sehr edel aus. Wie schon erwähnt ist er dem Q8H (Testbericht) optisch sehr ähnlich, auch wenn der i6 Pro deutlich dünner ist. So schön schlank und leicht. Hat sogar meiner Frau auf Anhieb gut gefallen. Der iWOWNfit i6 Pro ist optisch mit der schönste Tracker, den ich bisher getestet habe. Das liegt vor allem daran, dass er so dünn ist und daher nur minimal aufträgt. Ihr übriges zum Äußeren steuern die beiden umlaufenden, silberen Kanten an den Seiten bei. Was aber nach polierten Stahl aussieht, ist in Wirklichkeit billiges Plastik.

Und damit meine ich wirklich billig. Sehr schade, denn so elegant der iWOWNfit i6 Pro aussieht, so billig fühlt er sich an. Ganz schlimm hört es sich an, wenn man auf das Display tippt und das muss man ja ständig. Als ob man auf eine leere Plastikdose klopft. Ganz schrecklich und so gar nicht sexy. Ansonsten geht die Verarbeitung aber in Ordnung.

Die Front lässt ein großes Display erahnen, was aber leider nicht der Fall ist. Es ist mit 0,74″ im Vergleich klein ausgefallen. Die meisten Fitnesstracker in dieser Preisklasse bieten mit 0,94″ deutlich größere Anzeigen. 

Die monochrome LCD Anzeige reicht mit 128 x 88 Pixel vollkommen aus, ist aber schon bei bedeckten Himmel so gut wie gar nicht mehr ablesbar. Selbst in der Abenddämmerung bekommt man schon Probleme. Leider ist die Helligkeit nicht manuell einstellbar. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist eher unterdurchschnittlich. Oft muss man mehrmals tippen bzw. streichen, um eine Reaktion zu erhalten.

Aktiviert wird das Display des iWOWNfit i6 Pr durch die typische „Auf-die-Uhr-schauen“ Handbewegung oder wischen über das Display. Das funktioniert auch fast gut. Problem eins ist dass es auf die Handbewegung kaum reagiert. Da kann man sich noch so sehr verrenken oder wild herumfuchteln. Oft genug tut sich nämlich genau…nichts.Also wischt man über das Display, um es zu aktivieren.

Eine Power-Taste gibt es nicht, somit ist der Tracker immer aktiv. Ausschalten bzw. einen Reset durchführen kann man über das Band. Eingeschaltet wird es durch gedrückt halten des Display.

Auf der Rückseite ist der Sensor für Pulsmessung zu finden und die Pins für das Ladegerät. Ein GPS ist nicht vorhanden, wird auch nicht unterstützt. Es gibt also keine Aufzeichnungen der Strecke.

Dank IP67 ist es komplett wasserdicht. Allerdings gibt es keinerlei Angaben in bis zu welcher Tiefe und welcher Dauer. Auf der Produktseite ist ein Schwimmer abgebildet und dabei der Text, dass es zum Schwimmen geeignet sei, aber nicht für heißes Wasser. Also dann eher nicht zum tauchen, duschen oder baden. 

Das Armband ist leider nicht wechselbar, fügt sich aber sehr schön in das Gesamtbild ein. Wirkt wie aus einem Guss und nicht so plump drangepappt, wie bei vielen Konkurrenten. Das Armband besteht aus einem weichen und angenehm zu tragenden Silikon mit einer feinen Struktur, hat aber einen relativ kleinen Maximalumfang. Ich habe sicher keine massigen Unterarme, bin aber schon im 3. letzten Loch. Der Verschluss ist ok, hat sich bei mir aber schon mal ohne weiteres zutun meinerseits geöffnet.

Der 55 mAh Akku des iWOWNfit i6 Pro ist verhältnismäßig klein dimensioniert, hält dafür aber relativ lange durch. Kommt aber wohl daher, dass es kein GPS unterstützt, welches nach wie vor der mit Abstand größte Stromverbraucher eines Tracker ist, auch wenn dieser selber kein GPS Modul besitzt. Fünf bis sieben 5 Tage soll er durchhalten, was ich auch bestätigen kann. Erst am 6. Tag musste ich den Akku aufladen und das trotz permanenter Pulsmessung.

Geladen wird der Fitnesstracker über ein magnetisches Ladekabel, welches an der Rückseite des iWOWNfit i6 Pro zielsicher andockt. Sehr gut gelöst. Auch hier wird kein Netzteil mitgeliefert, es kann aber problemlos jedes vorhandene genutzt werden. Nach knapp 2 Stunden ist der Akku voll aufgeladen.

Verbindung und App:

Die passende App zum iWOWNfit i6 Pro nennt sich iWOWNfit Pro (Android / iOS) und ist offensichtlich eine Eigenentwicklung aus dem Hause iWOWNfit.

Die Verbindung ist schnell hergestellt. Eine extra Bluetooth Verbindung wird nicht benötigt. Allerdings dauert die Synchronisation recht lange und dann werde nicht einmal alle Daten geladen. So tauchen die Schlafdaten erst Stunden später in der App auf. Dabei spielt es keine Rolle, wie oft man vorher eine manuelle Synchronisationen durchgeführt hat.

Ansonsten sieht man auf der Hauptseite das aktuelle Wetter, die aktuelle Schrittzahl mitsamt verbrauchten Kalorien, darunter den Pulsverlauf und darunter dann noch die Daten der letzten Nacht. Allerdings hätte man alle Anzeigen problemlos ohne scrollen unterbringen können, denn es wird viel Platz verschwendet. Tippt man auf eine der drei Felder, öffnen sich die Details.

Unter dem Punkt „Gerät“ sind die Einstellungen für das iWOWNfit i6 Pro zu finden und allgemeine Funktionen wie „Terminerinnerung“, wohinter sich auch der Wecker versteckt, die Mitteilungsoptionen usw.

Versteckt hinter dem Zahnrad sind die bereits erwähnten Einstellungen zu finden. Hier können unter anderem für verschiedene Benachrichtigungen die Vibrationsart und Dauer angepasst werden. Dazu auch die permanente Pulsmessung oder auch, wann die Nachtruhe das Display ausgeschaltet lassen soll.

Unter „Sportart hinzufügen“ kann man bis zu vier weitere Sportarten aus 19 angebotenen wie Seilspringen, Bergsteigen, Fußball, Badminton oder Tanzen dem iWOWNfit i6 Pro hinzufügen. Schwimmen ist übrigens nicht dabei, obwohl auf der Produktseite angedeutet…

Diese können direkt über das Band gestartet und beendet werden, allerdings nicht pausiert. Hier ist dann einer der vielen Bugs versteckt. Denn wenn ich Fitnessstudio auswähle, erscheint auf dem Tracker das Laufband und wird auch als solches aufgezeichnet.

Ein weiterer Bug ist beim Profilbild zu verzeichnen. Man kann es zwar auswählen, aber es wird nicht gespeichert. Hier kann man auch seine persönlichen Daten und Ziele eintragen. Etwas weiter unten versteckt gibt es dann noch die Möglichkeit, die gesammelten Daten zu Google Fit zu übertragen. Zumindest in der Theorie, denn in der Praxis erscheint nichts von allem bei Google Fit. Also noch ein Bug und das ist richtig ärgerlich, denn das war es noch nicht.

Denn eine Auswertung der sportlichen Aktivitäten gibt es nicht, oder die sind so gut versteckt, dass ich sie nicht finde. Egal welche Sportart ich mache und über das iWOWNfit i6 Pro starte, beende und auch eine kurze Übersicht auf dem Display erhalte. Es wird nichts davon in der App angezeigt. Rein gar nichts. Dieses macht das Band bzw. die App komplett nutzlos, denn wie sich im Praxistest zeigte, stimmen auch die Messwerte nicht einmal annähernd.

Benachrichtigungen von Apps werden unterstützt und zwar von allen installierten Apps. Bei eingehende Nachrichten werden die ersten Zeilen im Klartext angezeigt, was aber aufgrund des kleinen Display nur schwer zu lesen ist. Vor allem im Freien. Da ist dann nichts mehr mit lesen, denn man erkennt schlicht nichts mehr.

Bei Telefonaten erscheint der Name des Anrufers bzw. Name wenn gespeichert. Leider muss man jede Benachrichtigung einzeln vom iWOWNfit i6 Pro löschen, was bei vielen Meldungen echt nervtötend und zeitaufwendig ist.

Bis zu 6 Weckzeiten können eingestellt werden, auf Wunsch mit Wiederholungen aber kein Snooze. Sehr gut finde ich die Möglichkeit an jedem Tag bis zu 4 Termine einzutragen. So kann man sich z.B. an die Einnahme von Medikamenten erinnern lassen. Leider kann man die nicht wiederholen lassen, müsste also für jeden Tag einen neuen Termin erstellen. Toll gedacht, schlecht gemacht.

Beim Watchface kann zwischen 5 verschiedenen auswählen, wobei vier ein analoges Ziffernblatt ohne weitere Infos ausweisen.

Praxistest:

Der Praxistest hat mich echt Nerven gekostet und das nicht zu knapp.

Das fängt schon bei der Bedienung an. Die Navigation durch die Menüs des iWOWNfit i6 Pro erfolgt durch wischen in alle 4 Richtungen, drücken und gedrückt halten. Dumm nur, dass die Reaktion des Display derart schlecht ist, dass man eigentlich immer genau da landet, wo man nicht hin möchte. Um z.B. die Schrittzahl anzuzeigen, muss man zuerst durch wischen nach oben oder unten das Display aktivieren. Dann nach rechts oder links wischen. Allerdings erkennt es diese Geste zu oft als nach oben oder unten und zeigt den Punkt Messages an. Versucht man akkurat zu wischen, macht also langsam, erkennt das Band dieses schon als gedrückt halten . Das ist ein echter Nervenkrieg.

Absolut nervig ist zudem das mit der nicht funktionierenden Auf-die-Uhr-schauen Geste. man halt also die Wahl zwischen der nicht funktionierenden Geste oder dem schlecht reagierenden Display.

Nächstes Manko und eigentlich ein absolutes KO-Kriterium ist der extrem ungenaue Schrittzähler und Pulssensor.

Was soll so ein Fitnesstracker eigentlich machen? Idealerweise unsere Fitness tracken, also Schritte zählen, sportliche Aktivitäten aufzeichnen usw.

Wir waren spazieren. Schön gemütlich abends. Knapp 5,3 km in etwas über einer Stunde. Natürlich habe ich das aufzeichnen lassen. Mit dem iWOWNfit i6 Pro und parallel dazu noch Runtastic. Wie schon beschrieben, kann man Aktivitäten weder auf dem iWOWNfit i6 Pro, noch in der App nachvollziehen. Aber die Schrittzahlen und den Pulsverlauf. So habe ich die 5,3 km mit exakt 1867 Schritten bewältigt. Die Strecke soll aber angeblich nur 1,3 km gewesen sein, aber bei der richtigen Dauer von 1 Stunde und 8 Minuten. Bei den Pulswerten hätte ich eigentlich sofort stehen bleiben müssen, denn ich sollte immer zwischen 130 und 160 Schlägen pro Minute gelegen haben. Totaler Unsinn.

Und das zieht sich wie ein roter Faden durch jeden Tag. Nicht einmal haben die gemessenen Pulswerte gepasst. Zur Kontrolle bzw. zum Vergleich habe ich einen semiprofessionellen Pulsoxymeter am Finger. Selbst in absoluter Ruhe auf der Couch waren es laut iWOWNfit i6 Pro um die 120 BPM. Völlig absurd. Und laut Tracker bewege ich mich kaum. Einzig der Schlaf wird korrekt gemessen, aber eben erst Stunden später angezeigt.

Wie schon erwähnt, ist das Display im Freien nicht mehr wirklich ablesbar. Dafür muss nicht einmal die Sonne scheinen. Ein riesiges Problem, weil man wirklich rein gar nichts sieht und selbst die Hand darüber halten reicht nicht aus. Ansonsten gibt es am Display nicht viel auszusetzen. Es zeigt alle Infos gut lesbar an, auch wenn Texte sehr klein dargestellt werden und viel mehr darf man bei diesem Preis auch nicht wirklich erwarten.

Alles im Allem ist der Praxistest ein totaler Reinfall.

Fazit:

Ist das iWOWNfit i6 Pro zu empfehlen? Kurz und knapp. Nein. Was nützt mir ein optisch ansprechend und schlanker Tracker, wenn er nicht einmal die grundlegendsten Funktionen richtig funktionieren?

Der Schrittzähler ist genauso unpräzise wie der Pulsmesser. Die fehlende Möglichkeit der Anzeige und Auswertung von Aktivitäten qualifizieren den iWOWNfit i6 Pro als bis dato schlechtesten von mir getesteten Fitnesstracker. Da fallen die vielen Bugs der App schon gar nicht mehr ins Gewicht.

Von daher lieber meinen derzeitigen Preis/Leistungssieger ID107 Plus HR (Testbericht) oder das Amazfit Midong Cor Health Band (Testbericht) nehmen. Beide bieten das um Längen bessere Gesamtpaket zum gleichen Preis.

Weitere Alternativen findet man in meiner aktuellen Bestenliste der Fitnesstracker.



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Peter W.
iWOWNfit i6 Pro
  • Verarbeitung
  • Ausstattung
  • Praxistest
  • Preis/ Leistung
1.9

Kurzfassung

+ optisch sehr ansprechend
+ sehr leicht

– Schrittzähler und Pulsmessung extrem unpräzise
– unterstützt kein GPS also keine Streckenaufzeichnung
– Aufzeichnungen der Aktivitäten nicht auswertbar
– viele Bugs in der App
– App bietet keine Auswertung der Daten
– Display bei Sonnenschein schlecht ablesbar

2 Kommentare zu „Im Test – der iWOWNfit i6 Pro Fitness Tracker“

    1. Und da haben wir dad größte Problem dieser günstigen Tracker. Der Service ist faktisch nicht vorhanden. Du kannst mal probieren, ob sie dir Ersatz schicken:

      http://www.iwownfit.com/contact.shtml

      Ich befürchte aber, dass die verlangen, dass du es nach China schickst und da kostet der Versand rund 20 Euro…

      Gruß
      Peter

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