Quick Charge 3.0 ist ja nicht mehr so neu, aber langsam aber sicher kommen immer mehr Geräte auf den Markt, die diese Funktion zum schnellen aufladen unterstützen. Aber nicht nur das. Auch immer mehr Zubehör wie Ladegeräte oder Powerbanks haben mittlerweile Quick Charge 3.0 inside. Was ist das eigentlich genau? Was bringt es? Und welche Geräte unterstützen das? Auf diese Fragen werde ich eine Antwort geben.
In der letzten Zeit habe ich ja schon diverse Ladegeräte mit Quick Charge 3.0 getestet. Erst gestern ist der Test zur Powerbank mit 20100 mAh und Quick Charge 3.0 von Poweradd (Testbericht) online gegangen. Davor schon das Anker das 5-fach Ladegerät PowerPort Speed5 (Testbericht) und noch ein paar KFZ Ladegeräte mit QC3.0 (Testbericht). Und mit dem HTC 10 besitze ich aktuell auch das dazu passende Smartphone mit Quick Charge 3.0. Also genug Möglichkeiten das alles genau auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln.
Ich will jetzt keine Physikstunde abhalten, zumal die genauen Details sowieso keinen Normalnutzer interessieren. Hauptsache es funktioniert und das tut es wirklich gut. Also hinter Quick Charge 3.0 steht ein Algorithmus, der sich „INOV“ (Intelligent Negotiation for Optimum Voltage) nennt und den Akku in knapp 35 Minuten um bis zu 80% aufladen kann. Somit ist Quick Charge 3.0 um bis zu 38% effizienter als der Vorgänger Quick Charge 2.0 und das bei Verringerung der Verlustleistung um 45%. Dieser Algorithmus ist aber nur ein Teil des Ganzen, denn dazu gehört auch eine Erhöhung der Spannung. Unterstützt werden 5 V, 9 V, 12 V und 20 Volt. Bei der Stromstärke sind Werte in 200 mA Schritten flexibel. Normale Ladegeräte liefern bei 5V bei 1 bis 2,4A. Erfreulich ist, dass Quick Charge 3.0 abwärtskompatibel zu Quick Charge 2.0 und 1.0 ist. Man kann also GC3.0 Geräte problemlos mit einem QC2.0 Ladegerät aufladen. Geht zwar dann nicht so schnell, aber immerhin doppelt so schnell, als mit einem 0815-Ladegerät oder den meist einfachen mitgelieferten Ladegeräten. Und was in der Theorie schon richtig gut klingt, funktioniert auch in der Praxis ganz hervorragend, auch wenn die 80% mit einer halben Stunde laden eher theoretischer Natur sind. In der Praxis sind es aber immer noch gute 60 bis 70% in einer Stunde. Und damit kommt man locker über den Tag. Das HTC 10 ist alles andere als ein Akkusparer. So muss ich oft genug schon am Mittag ans Ladegerät. Und mit einem passenden Ladegerät bin ich direkt nach dem Essen für den restlichen Tage wieder mit Saft versorgt.
Natürlich hat das alles auch einen Haken. Diese Technik funktioniert nur mit Snapdragon Prozessoren, die das ab Werk mitbringen. Bislang sind das leider nur der Snapdragon 617 und 820.
Aktuell werden folgende (in Deutschland erhältliche) Geräte unterstützt:
- LG V20
- LG G5
- ZTE Axon 7
- ASUS ZenFone 3
- HTC 10
- HTC One A9
- HP Elite x3
Eine exakte, und vor allem offizielle und ständig aktualisierte Auflistung aller erhältlichen Geräte und Zubehör mit Quick Charge 3.0 gibt es als PDF hier (1 MB) -> quick-charge-device-list.pdf
Homepage: qualcomm.com/quick-charge
Theoretisch könnten auch alle anderen Hersteller davon profitieren, wenn sie Lizenzgebühren an Qualcomm zahlen. Tut aber so gut wie niemand, also werden parallel eigene Schnellladetechnologien wie Fast Charge bei Huawei oder Desk Charge von OnePlus entwickelt werden. Da ich zu Hause noch das OnePlus 3 und das Huawei Mate S liegen habe, werde ich demnächst mal alle 3 Technologien miteinander vergleichen.
Kann man an quick- Charge 3.0 Ladegeräte (Port) auch zmb. Handy’s älterer Bauart anschließen ?
Ja, problemlos, da alle abwärtskompatibel sind. Sie werden halt nicht schnell geladen, sondern „normal“.
Gruß
Peter
Hi, kann ich mit dem Qualcomm Quick Charge 3.0 auch das Fairphone 3 laden? Gruß Gabriela
JA, zumindest laut Beschreibung von der Fairphone Seite wird Quick Charge 3.0 unterstützt:
https://support.fairphone.com/hc/en-us/articles/360032166752-Charge-your-FP3
Gruß
Peter
Hallo, kann man den QC3.0 Port auch als normale 5V Stromquelle nutzen? 5V 2,4 Amp. sind zu wenig.
Hallo, ja das ist kein Problem, da beide Geräte miteinander kommunizieren und festlegen, was möglich ist.
Gruß
Peter