Quick Charge 3.0 breitet sich immer weiter aus. Kein Wunder, denn wenn schon die Akku nicht potenter werden, dann brauchen wir leistungsstärkere Ladegeräte. Deswegen habe ich mir mal das Anker PowerPort Speed 5 Ladegerät mit Quick Charge 3.0 Support für einen ausführlichen Test kommen lassen.
Technische Daten:
- Eingang 100 – 240 V / 50 – 60 Hz / 1,7A
- Ausgang Quick Charge 3.0: 3,6 – 6,5V / 3A je Port
- Ausgang Quick Charge 3.0: 6,5 – 9V / 2A je Port
- Ausgang Quick Charge 3.0: 9 – 12V / 1,5A je Port
- Ausgang PowerIQ: 5V / 4,8A je Port
- Standby: 0,5W
- 102 x 75 x 28 mm
- 224 g
Produktseite: anker.com/PowerPort Speed 5
Der Lieferumfang des nur in schwarz erhältlichen Ladegerätes ist Standard. Das Ladegerät, ein 1,5 m langes Netzkabel und eine kurze Anleitung. Das alles kostet bei Amazon* aktuell 32,99 €.
Verarbeitung und Ausstattung:
Schick ist das Kästchen ja. Sauber verarbeitet ist es auf jeden Fall. Die abgerundeten Kanten des komplett aus schwarzen Kunststoff bestehenden Gehäuse sollten sich aber als kleiner Nachteil herausstellen. An der Front stehen insgesamt 5 USB Anschlüsse zur Verfügung. Drei „normale“ mit der PowerIQ Technologie und zwei mit Quick Charge 3.0, welche farblich in blau erkennbar sind. Alle Buchsen sitze fest in den Öffnungen und halten die Kabel gut fest. Oben noch eine dezent blau leuchtende LED, die leider immer leuchtet, sobald das Ladegerät am Strom hängt. Zum Glück ist sie so dezent, dass sie nachts am Bett nicht stört. An der Rückseite die Buchse für das mitgelieferte 1,5 m lange Netzkabel.
Diese abgerundete Form sieht zwar toll aus, macht das Anker Ladegerät aber zu einem echten Wackelkandidaten. Wenn man es ohne Klebestreifen (im Lieferumfang) senkrecht hinstellen möchte, fällt es sehr leicht um. Jetzt habe ich aber ehrlich gesagt keine Lust das Teil fest irgendwo hin zu kleben. Also entweder auf die Seite legen oder anderweitig abstützen. Auch die Oberfläche hat ein kleines Problem. Sie ist derart weich, dass schon nach 3 Tagen die ersten Kratzer an der Front und den Seiten zu sehen sind. Dabei steht bzw. liegt das Ladegerät nur herum und wird in der Nacht zum Laden der Smartphones genutzt. Einmal mit dem USB Kabel nicht direkt die Buchse getroffen, hat man eine Macke reingeschafft.
Die verbaute Ladeelektronik nennt sich bei Anker „PowerIQ“ und bewirkt, wie bei allen anderen auch, dass die Leistung des Ladegerätes je nach angeschlossenen Gerät angepasst wird.
Praxistest:
Getestet habe ich wie immer auf eine für jedermann nachvollziehbaren Art und Weise. Ich lade bis zu fünf Lastwiderstände parallel mit 1A und 2A exakt eine Stunde lang. Damit schaffe ich eine bessere Vergleichbarkeit, da z.B. ein Smartphone mit steigenden Akkustand die Ladespannung reduziert und somit die Werte etwas verfälscht. Die Lastwiderstände belasten das Ladegerät dauerhaft mit einer Last und so kann ich auch testen, ob beim Laden von mehreren Geräten gleichzeitig die Leistung einbricht und einzelne Ports abgeschaltet werden. Während des Ladevorgangs habe ich mit dem PortaPow Premium USB + DC Power Monitor V2* den Ladestrom und Leistung abgelesen. Das ganze habe ich dreimal durchgeführt und aus allen Daten einen Mittelwert errechnet.
Zuerst der Test an den „normalen“ USB Ausgängen und dem Lastwiderstand mit 1A. Nach exakt einer Stunde wurden 968 mA geliefert und das bei 5,19V und 0,97A. Ein wirklich hervorragender Wert, der bislang noch von keinem anderen Ladegerät erzielt wurde. Beim Test in der 2A Stellung lagen die Werte bei 1,80A und 5,11V mit einem Ergebnis von 2148 mAh. Auch diese Werte sind überragend.
An einem der beiden Quick Charge 3.0 Buchsen habe ich dann testweise ein HTC 10 exakt eine Stunde geladen. Auch hier waren die Daten nicht minder beeindruckend. Satte 2,46A bei 4,97V lieferten am Ende 2162 mAh ab und füllten den Akku um 81%.
Natürlich ist es kein Problem an den beiden Quick Charge 3.0 Ports Geräte zu laden, die es nicht unterstützen. Das Anker schaltet dann automatisch auf PowerIQ um, welches dann maximal 5V bei 2,4A liefert.
Bei voller Auslastung, also wenn wirklich mal 5 Geräte mit dem Anker geladen werden, regelt es alle Ports automatisch herunter. Dann gibt es zwar nicht mehr die volle Leistung, aber es werden weiterhin alle Geräte geladen. Dauert dann eben ein paar Minuten länger. Einzelne Ports werden nicht abgeschaltet.
Selbst bei maximaler Auslastung wird es nicht auffällig warm. Mein Infrarotthermometer zeigte 48,7°C. Pfeifen oder andere abnorme Geräusche gab es nicht.
Fazit:
Auch wenn der Preis im ersten Moment etwas hoch erscheint und es günstigere Konkurrenten gibt, überzeugt das Anker rein technisch auf ganzer Linie. Das Manko mit der Standfestigkeit lässt sich nicht wegdiskutieren, aber das ist eigentlich kein wirklich großes Handicap. Die Technik passt, die Leistungen sowieso und das zählt.
Anker PowerPort Speed 5
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8/10
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9/10
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9/10
Kurzfassung
+ Verarbeitung
+ Leistung
+ Schnellladefunktion
– Standfestigkeit
– kratzempfindliche Oberfläche