Das HTC Sensation ist das erste Gerät mit Dualcore aus dem Hause HTC und zählt aktuell zum besten, was der Mobilfunkmarkt zu bieten hat. Neben dem Ur-Sensation gibt es mittlerweile zwei weitere, verbesserte Vertreter, die sich namentlich vom älteren Bruder lediglich durch die Zusätze XE und XL unterscheiden. Das HTC Sensation XE liegt nun vor mir und muss sich einem ausführlichen Test unterziehen lassen. Hier nun Teil 3.
Erhalten haben wir es von getgoods.de, vielen Dank für diese Möglichkeit.
Teil 1: Technische Details, Unboxing & erster Eindruck
Teil 2: Betriebssystem, Bedienung und Performance
1. Der Akku und seine Leistung:
In den letzten Tagen habe ich den Akku und die Leistungsfähigkeit des gesamten Gerätes auf Herz und Nieren getestet. Wie bei Smartphones leider aktuell üblich, sollte man von der Ausdauer des Sensation XE keine Wunder erwarten und sich damit anfreunden, dass das Gerät leider öfters an den Strom muss.
Ich nutze das Gerät als Alltagsgerät und habe für die Zeit des Tests mein iPhone 4 komplett in den Schrank verbannt. Aus diesem Grund konnte ich leider nicht testen, wie lang das XE im reinen Standby aushält, da ich mein handy quasi rund um die Uhr benötige 😉 Der allgemeine Nutzungsmix, der diesem Test zu Grunde liegt, setzt sich wie folgt zusammen:
- mehrere Email-Accounts, die sich regelmäßig automatisch aktualisieren
- regelmäßige automatische Updates in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter
- SMS und Telefonie
- surfen im Netz
- Fotos
- automatische Aktualisieren auf mobi-test.de (App)
Ich nutze mein Handy quasi rund um die Uhr bzw. tut das Handy quasi etwas rund um die Uhr. WLAN und UMTS sind rund um die Uhr aktiviert.
In diesem Nutzungsmix hält der Akku des Sensation XE etwa 2 bis 2 1/2 Tage, je nachdem wie viel ich wirklich zwischendrin surfe und telefoniere. Ist das weniger, sind gute 3 Tage drin, ist das mehr muss das Sensation nach 1 oder 1 1/2 Tagen wieder ans Netz. Kurioserweise scheint das Gerät manchesmal auch sein eigenes Ding zu machen. Gleich am zweiten Tag trat der Fehler auf und bisher noch zweimal zwischendrin. Man nimmt das Gerät früh 8:30 Uhr vom Strom, ist dann auf Arbeit, kommt also nicht allzu sehr dazu, etwas damit anzustellen, außer das, was automatisch im Hintergrund läuft, und gegen 16:00 bzw. 17:00 Uhr ist das Gerät tot: Akku leer. Erst dachte ich an einen Akku-Bug oder einen Defekt, allerdings tritt dieses Problem nur sehr sporadisch auf. Den Rest der Zeit läuft der Akku für Smartphone-Verhältnisse normal.
Für die Normalnutzung reicht die Leistung des Akkus in meinen Augen also aus, auch wenn sie wie üblich bei solchen Geräten nicht bombastisch ist. Bei der Musikwiedergabe – für die das Sensation XE ja quasi prädestiniert ist – siehts mit dem Akku leider nicht so rosig aus. Wenn man das XE wirklich als MP3-Player-Ersatz nimmt, für das es in meinen Augen ausgelegt ist, siehts nach nicht mal einen Tag auf dem Display dunkel aus. Wer also wirklich längere Zeit Musik hört, darf das XE spätestens nach einem Tag an den Strom hängen, oft sogar schon eher. Selbst meine kleinen Versuche, ein bisschen Musik zu hören – weder sehr lange noch sehr laut – haben deutlich am Akku genagt. Dem XE muss man allerdings auch zugestehen, dass es wirklich sehr sehr gut klingt – aber dazu in Teil 5 des Berichtes mehr.
Kurz um, der Akku ist für die normale Nutzung Smartphone-typisch im Mittelfeld angesiedelt und bringt es bei durchschnittlicher Nutzung auf 2 bis 3 Tage, bei starker Nutzung etwa auf 1 Tag. Wer gern und viel Musik hört, sollte sich allerdings ein Ladegerät für den Notfall einstecken.
2. Die Kamera:
Die Kamera des Sensation XE misst 8 Megapixel. Zusätzlich sorgt ein Dual-LED-Blitz für Licht im Dunkeln. Da die Leistung einer Smartphone-Kamera ja meist trotz objektiv guter Werte nicht allzu dolle ist, habe ich natürlich auch diese einmal unter die Lupe genommen.
Ich sag mal so, wie 8 Megapixel siehts jetzt nicht unbedingt aus. Da machen andere Geräte mit 5 Megapixel deutlich bessere Bilder. Für bessere Schnappschüsse und mal schnell ein Foto reicht es aber allemal. Das XE ist ja immernoch ein Handy und keine Canon 5D Mark II, also sind meine Erwartungen an die Kamera auch nicht so hoch. Wer eine solide Kamera möchte, die auch mal ein anständiges Bild vom Familengeburtstag macht, dem reicht das XE völlig. Wer das Foto dann allerdings für Tante Uschi auf Leinwand ziehen und auf Postergröße bringen will, der wird wohl enttäuscht sein. Aber für sowas sind die Handykameras ja auch nicht gemacht, auch wenn die Hersteller gern mit so etwas werben 😉
Um die Kamera mal zu zeigen, habe ich ein paar Bilder im Automatik-Modus geschossen (ohne Zoom). Einige davon wurden Morgens draußen gemacht. Entschuldigung für die tristen Wohnblocks, aber in meiner Umgebung gabs nur das 😉 Die anderen Bilder wurden in einem Einkaufscenter geschossen.
Der Zoom hat mich ein wenig enttäuscht. Zoomt man wirklich bis zum Anschlag ran, kann man eigentlich „Freihand“ kein wirklich scharfes Bild mehr schießen. Egal wie sehr ich mich angestrengt habe, irgendwie wurde alles leicht verwackelt. zudem wird das Bild dann wirklich richtig Grobkörnig und verwaschen. Das sieht man besonders gut an diesem Weihnachtsbaum, der dazu ja noch viel Licht mitbringt. Der zoom ist bis Anschlag aufgedreht. Ebenso der Detail-Zoom (wieder bis Anschlag) auf die Buden in der ersten Etage des Centers. Aber macht euch einfach selbst ein Bild:
Natürlich kann das Sensation XE auch Videos drehen. Ich bin sicher kein Experte, aber werden die immer so groß? 30 Sekunden Videoaufnahme bringen es schon auf 12 MB. Das ist natürlich zum irgendwo hochladen recht viel. Videos werden vom XE im Format 3gp aufgenommen.
Aber hier sagen (bewegte) Bilder mehr als tausend Worte. Hier könnt ihr älteren Damen beim Spaziergang durch das Center zusehen, quasi Morgens halb 10 in Deutschland – nur ohne Knoppers 😀
Der Blitz flasht im Dunkeln ordentlich, allerdings oft auch viel zu stark, so dass die Bilder aussehen wie mit dem 60 WattStrahler ausgeleuchtet.
Aber um es noch einmal zusammenzufassen, die Kamera ist anständig aber nicht überragend 😉
3. Die Telefonie:
Ganz wichtig bei einem Handy, wie telefoniert man damit. Wie klingt das Gegenüber, wie klingt man selbst und so weiter. Da ich das XE im Alltag wie mein eigenes Telefon nutze, konnte ich die Telefonie natürlich mittlerweile ausführlich testen.
Und ich muss sagen, ich kann mich nicht beschweren. Ich verstehe meine Gesprächspartner sehr gut, es existieren keine Störgeräusche, kein Rauschen und auch kein Knarzen. Selbst Telefonate, die vom anderen mit Lautsprecher geführt werden und meist ja nicht so dolle zu verstehen sind, verstehe ich gut und problemloser als mit anderen Geräten. Der eigen Lautsprechermodus für die „Freihand-Telefonie“ könnte in meinen Augen nur ein wenig lauter sein. Da hat man ein wenig gespart, wie ich finde. Der Lautsprecher hat ja für mich die Funktion, auch mal telefonieren zu können, ohne das Gerät am Ohr haben zu müssen. Grade für Warteschleifen nutze ich das gern mal, sonst rennt man ja 30 Minuten mit dem Handy am Ohr rum. Aber da ist das Gerät manchesmal so leise, dass man das Gedudel der Musik kaum hört, auch wenn es direkt vor einem liegt. Auch bei Gesprächen würde ich mir etwas mehr Power in der Lautstärke wünschen, man ist ja nicht immer in einem Shaolin-Kloster, wo es sehr ruhig ist.
Meine Gesprächspartner, die natürlich immer für Telefonie-Tests herhalten müssen, sagen, das auch sie keine Probleme feststellen konnte. Auch sie verstanden mich gut und hörten keine Störgeräusche. Auch bei lauter Umgebung sei ich gut verstanden worden.
4. Zweiter Eindruck:
Es ist Zeit für ein kurzes Zwischenfazit und das will ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Bisher erfüllt das HTC Sensation XE meine Erwartungen besser als gedacht. Es war zwar eine Umstellung von den 5,3 Zoll des Note auf die 4,3 Zoll des XE zurück zu finden, aber nach einiger Zeit habe ich mich auch wieder zurück gewöhnt. Das XE arbeitet präzise und zuverlässig und macht alles das, was ich von ihm möchte. Abstürze oder Aufhängen konnte ich bisher nicht verzeichnen. Einzig die Googlemail-App hat sich einmal verabschiedet. Ansonsten bin ich mit der Leistung, dem Handling und der Arbeitsweise des XE sehr zufrieden. Selbst das Android-Betriebssystem stört mich nicht mehr. Das liegt vor allem – wie im 2. Teil des Testes bereits erwähnt – an der optisch ansprechenden Sense-Oberfläche von HTC. Im Gegensatz zum Note gefällt mir diese deutlich besser. Einzig die schwimmende Tastaur ist nach wie vor ein Problem, an das ich mich irgendwie nicht richtig gewöhne. Texteingaben sind daher leider nicht so schön flüssig möglich, wie ich es mir wünschen würde, was den Eindruck natürlich ein klein wenig trübt.
to be continued… Dann mit der Musik-Funktion.
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Super Test, gefällt mir. 🙂
Habe aber noch einen kleinen Hinweis: Es gibt für das HTC Sensation XE einen 1900 mAh-Ersatzakku von Anker, der die Akkulaufzeit um ca. 30% erhöht. Bin damit bisher top zufrieden und kann diesen jedem empfehlen.
Hier der Amazon-Link: http://www.amazon.de/Anker-1900mAh-Li-ion-Sensation-Mytouch/dp/B0053EZJMC