Das HTC Sensation XE im Test – Teil 4 – Kopfhörer & Musik

Das HTC Sensation ist das erste Gerät mit Dualcore aus dem Hause HTC und zählt aktuell zum besten, was der Mobilfunkmarkt zu bieten hat. Neben dem Ur-Sensation gibt es mittlerweile zwei weitere, verbesserte Vertreter, die sich namentlich vom älteren Bruder lediglich durch die Zusätze XE und XL unterscheiden. Das HTC Sensation XE liegt nun vor mir und muss sich einem ausführlichen Test unterziehen lassen. Hier nun Teil 4.

Teil 1: Technische Details, Unboxing & erster Eindruck

Teil 2: Betriebssystem, Bedienung und Performance

Teil 3: Akku, Kamera, Telefonie & 2. Eindruck

Teil 5: Verbindungen & Fazit

Das HTC Sensation XE besticht als Musik-Handy ähnlich der Xpress Music Reihe Nokias. Auf die Besonderheit der „Beats Audio“-Funktionalitäten des Sensation XE bin ich bereits im ersten Teil des Testberichtes eingegangen. Zumindest auf das, was man so offiziell zu dieser Funktionalität findet. Nun muss das XE natürlich beweisen, dass es den vollmundigen Versprechungen gerecht wird.

Da die Musikfunktion das Hauptaugenmerk des XE ist, widme ich ihr einen ganzen Teil.

1. Die Beats-Audio-Kopfhörer:

Auf die speziellen Kopfhörer möchte ich kurz noch einmal separat eingehen. Optisch machen sie echt was her, das rot sieht gut aus und setzt sich vom schwarzen und weißen Einheitsbrei auf dem Markt ab. Allerdings sind die Kabel – zumindest ab der Teilungsstelle in rechten und linken Ohrhörer – sehr dünn. So dünn, dass ich die Befürchtung habe, die Kopfhörer werden bei mir nicht besonders alt werden. Das mitgelieferte Beutelchen zur Aufbewahrung und zum Transport ist deswegen mein neuer bester Freund. Ohne mag ich die Kopfhörer nicht einfach so in die Handtasche schmeißen wollen.

Zum Vegleich habe ich mal Apple-Kopfhörer und Billig-Kopfhörer neben die teuren von Beats Audio gelegt. Vielleicht täuscht es auch nur, weil die Kabel rot sind, aber ich denke die Kabel der teuren Beats-Audio sind dünner. Und damit auch anfälliger. Spaßeshalber habe ich mal geschaut, was es kosten würde, defekte Beats Audios nachzukaufen. Amazon will dafür satte 100 € haben, ganz schön heftig für Kopfhörer wie ich finde. Gut, Qualität kostet, das sehe ich ein. Aber ob die Kopfhörer soviel Geld wirklich Wert sind?

Positiv fällt auf, dass die Hörer selbst aus Metall sind und damit angenehm schwer sind. Allerdings hat das mit den dünnen Kabeln wieder den Nachteil, dass das Gewicht sie stark nach unten zieht. Ich denke, da geht schnell was kaputt.

2. Die Musik-Funktion des Sensation XE:

Kommen wir zum Hauptthema dieses Testbericht-Teiles, der Musik-Funktion und ihrem Klang.

Steckt man die Kopfhörer an das XE an und startet einen Song, aktiviert das Gerät automatisch die Klangverbesserung „Beats Audio“. Das scheint das spezielle Interface zu sein, von dem auf der HTC-Homepage gesprochen wurde.

Den Unterschied zwischen aktivierten und deaktivierten Klangprofil bemerkt man sehr. Deaktiviert man Beats Audio, klingt alles ein wenig dumpf und wie aus dem Marmeladeneimer. Der Bass wird schwächer, alles klingt sehr weit weg. Aktiviert man Beats Audio wieder, wird alles klarer, es hört sich an, als wenn man sich mittendrin befindet. Der Bass wird wieder satter und die Dumpfheit verschwindet ganz. Selbst in meinen Augen eine deutliche Verbesserung, die das Musik hören angenehm und klar macht. Selbst für mich, der kein Musikhörer ist und der recht wenig Ahnung über guten und schlechten Sound hat, klingt die Musik sehr sehr gut. Ich habe mit dem XE in letzter Zeit soviel Musik gehört wie mit dem iPod schon seit Wochen, ach was Monaten nicht mehr. Den Unterschied zu „normalen“ Smartphone wie etwa dem Desire HD bemerkt man deutlich, das Klangprofil macht wirklich viel aus. Der Sound des XE ist deutlich satter, klarer und transportiert sehr viel mehr „Mittendrin“-Gefühl. Wenn man die Lautstärke des XE ganz aufdreht, kommt man sich ein wenig vor, wie neben der Lautsprecherbox des Konzertes stehend 😉

Mehr Klangverbesserung gibt es allerdings nicht, man kann nur zwischen aktivierten und deaktivierten Beats-Audio-Profil wählen. Abstimmungen in Profile wie Rock, Pop und dergleichen gibt es nicht, zumindest habe ich sie noch nicht gefunden. Die manuellen Reglereinstellungen, die ja auch gern genutzt werden, ebenfalls nicht.

Die Bibliothek des XE finde ich sehr schön gemacht. Man hat mehrere Sortierungsmöglichkeiten zur Auswahl, zum Beispiel nach Interpreten, nach Alben, nach eigener Playlist, die man sich beliebig zusammenstellen kann, nach Genre, nach Komponisten und natürlich eine Liste aller Lieder ohne große Sortierung.

Mir gefällt besonders, dass man direkt im Titel oben links wählen kann, worüber die Musikwiedergabe erfolgen soll. Standardmäßig ist natürlich das Sensation XE ausgewählt, aber man kann bei Bedarf auch sofort andere WLAN- oder Bluetooth-Geräte auswählen. Etwa Lautsprecher oder Musikanlagen. Der Test mit der Freisprecheinrichtung im Auto hat sofort funktioniert, das Koppeln klappte 1a.

Die Kopfhörer selbst liefern ebenfalls einen brillanten Sound. Der Test mit anderen – deutlich billigeren – zeigt deutlich, dass an Qualität nicht gespart wurde und die Beats Audio Kopfhörer wirklich einen guten Sound ergeben. Allerdings liefern auch die billigen Kopfhörer immer noch ein gutes Sounderlebnis. Das beruhigt meine Angst ein wenig, dass ich die Kopfhörer schnell kaputt mache. Ich finde es gut, dass sich die gute Soundqualität nicht nur auf die Kopfhörer beschränkt und diese zum „Träger“ macht, sondern das das XE selbst auch einen großen Anteil daran hat. Wer also lieber eigene Kopfhörer nimmt oder wie ich einen hohen Defekt-Verschleiß hat, kann auch ohne die Beats-Kopfhörer noch einen satten Klang und guten Sound erleben.

Mir fällt der Unterschied zwischen aktivierten und deaktivierten Klangprofil bei meinen billigen Smartie-Kopfhörern allerdings stärker auf. Die Beats-Kopfhörer scheinen also selbst bescheidenen Klang stärker auszugleichen und mehr „besseren Klang“ herauszuholen. Gut, irgendwo müssen die 100 Euro ja auch gerechtfertigt sein 😉

Wer gern und viel Musik hört und wirklich nur die Musik hören möchte, wird mit den Beats-Audio-Kopfhörern seine helle Freude haben. Wer die Silkon-Pömpel auf seine Ohrgröße eingestellt hat, wird von der Außenwelt nicht viel mitbekommen. Die Kopfhörer halten wirklich dicht und schotten alles ab. Man hört nicht einmal mehr gesprochene Worte, keinen Mucks. Man sieht nur noch, dass das Gegenüber den Mund bewegt, irgendeinen Ton hört man nicht. Ebenso normalen Straßenlärm, auch der wird – je nach Intensität und Lautstärke der Musik – fast oder völlig überdeckt. Einen wirklich ungegetrübten Musikgenuss steht nichts mehr im Weg. Nur in einem stark belebten Einkaufscenter habe ich die Kopfhörer an ihre Grenzen gebracht. Die Mischung aus hunderten Stimmen, Einkaufslärm, Sicherheitspiepen, Essensbuden und Hintergrundmusik können die Kopfhörer nicht ganz ausblenden, allerdings trotzdem nahezu. Ein wenig dieses Lärm sickert durch, auch wenn das wirklich nur minimal ist. Aber ich bezweifel, dass diesen starken Lärm irgendein Kopfhörer wirklich komplett herausfiltern kann.

Was mich ein wenig stört, ist die Funktion, automatisch auf Pause zu stellen, wenn man die Kopfhörer mitten im Lied abzieht. Man muss immer erstmal wieder auf Play drücken, damit das Lied laut weiterhören kann. Aber das ist natürlich kein großes Problem, für mich persönlich nur ein unnötiger Handgriff 😉

Zusammenfassend hat mich die Musikfunktion des Sensation XE völlig überzeugt. Wer gern Musik hört und sich einen separaten MP3-Player sparen will, der sollte zum XE greifen. Die mitgelieferten Kopfhörer und die gute Qualität des Gerätes selbst, machen ungetrübten Musikgenuss mit einem Minimum an Hintergrundgeräuschen möglich. Einzig die Akkuleistung erscheint mir ein wenig dünn um wirklich lange Musik zu hören. Im normalen Nutzungsmix und nach längerer Musikwiedergabe sollte man sich ein Ladegerät einstecken, sonst ist schnell Schicht im Schacht. Wer wirklich viel Musik hört, wird es schwer haben, den Akku länger als einen durchschnittlichen Nutzungstag zum Durchhalten zu bewegen.

 

to be continued… Dann mit den Verbindungen und dem Fazit

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1 Kommentar zu „Das HTC Sensation XE im Test – Teil 4 – Kopfhörer & Musik“

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