Smartwatches sind schon was feines. Aber viele haben mit den neuen Gadgets genau drei Probleme. Entweder zu teuer für eine „Richtige“ wie die Huawei Watch (Testbericht) oder das Design ala Fitnesstracker wie das Huawei TalkBand B2 (Testbericht) und/oder Funktionen, die man nicht braucht. Die Elephone W2 ist eine ganz normale mechanische Uhr, sieht auch so aus, hat aber einen Fitnesstracker mit eingebaut. Aber taugt sie? Eher Hot oder Schrott? Der Test wird es zeigen.
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Technische Daten:
- Android und iOS
- analoges Uhrwerk Ronda 762
- Edelstahlgehäuse
- Saphirglas
- wechselbares 20 mm Armband
- wasser- und staubdicht nach IP53
- Bluetooth 4.0
- Schrittzähler
- Schlafüberwachung
- Anrufesignalisierung
- Bewegungserinnerung
- Wecker
- Kameraauslöser
- Vibration
- 210m Ah (CR2032 Knopfzelle)
- 42 x 11 mm
- 60 g inkl. Armband
Produktseite: elephone.hk/W2
Die Elephone W2 Smartwatch gibt es in zwei Farben. Einmal in Classic Silver und dann noch in Champagne Gold . Das braue Armband ist Standard. Leider ist die Smartwatch bei uns nicht direkt erhältlich. Ein bekannter Shop, der zuverlässig aus Deutschland versendet wäre GearBest*. Hier ist mit 59,95 € inkl. Versand auch am günstigsten und man spart sich den Zinober mit dem Zoll, weil eben direkt aus dem deutschen Lager verschickt wird.
Unboxing:
Der Karton ist vergleichsweise üppig ausgefallen und beinhaltet folgendes:
- Elephone W2
- 2 Armbänder
- Schraubenzieher
- 3 Kopfzellen CR2032 (eine habe ich schon drin)
- Kurzanleitung
Das gleich drei Knopfzellen dabei sind, ist natürlich erfreulich, auch wenn man die CR2032 massenhaft zum gleichen Preis nachgeworfen bekommt.
Verarbeitung und Ausstattung:
Zuerst einmal ist nach dem Auspacken basteln angesagt, denn die Batterie und das Echtlederarmband müssen montiert werden. Ist aber alles kein Problem. Mit dem Schraubenzieher sind die kleinen Schräubchen im Nu draußen und die Batterie eingesetzt. Die Armbänder besitzen einen Schnellverschluss, so dass auch alle handelsüblichen 20 mm Armbänder passen.
Und dann kam ein „Wow“ über die Lippen. Für nicht einmal 60 € ist die W2 wirklich ei Hingucker. Sie wirkt sehr edel und alles andere als billig. Ganz im Gegenteil. Wenn man einem erzählt, dass die 200 € kostet, wird man es glauben. Die Verarbeitung ist absolut top. Das Edelstahlgehäuse sehr sauber gearbeitet und auf Hochglanz poliert. Das Saphirglas passt perfekt, genau das Ziffernblatt mit den 10 kleinen LEDs für das Fitnesstracking und die kleine LED zur Anzeige des aktuellen Betriebszustand. Die drei Tasten sitzen sauber eingepasst und fest in ihren Öffnungen und bieten einen guten Druckpunkt. Laut Hersteller soll die Uhr bis zu 30 m wasserdicht sein, wobei die Angabe zur IP53 Klassifizierung nur von Spritzwasser spricht. Daher hat meine Frau die Uhr zum duschen lieber ausgezogen. Neben den 10 gut sichtbaren LEDs gibt es noch eine zwischen dem Logo und 12 Uhr. Sie zeigt den aktuellen Modus an.
Da die Uhr kein mechanisches Laufwerk besitzt, muss sie über die mittlere Krone eingestellt werden. Die Batterie erlaubt bei aktivierten Bluetooth realistische Laufzeiten von bis zu 3 Monaten.
Verbindung und Bedienung:
Erst in Verbindung mit der Elephone App, die es für Android (ab Version 4.3) ud iOS (ab Version 7) gibt, wird aus der Uhr eine Smartwatch. Die Bedienung ist simpel. Zum einschalten bzw. ausschalten drückt man die obere Taste für 3 Sekunden. Die 10 LEDs leuchten daraufhin kurz auf. Um die Smartwatch mit dem Handy zu verbinden, drückt man noch einmal kurz den oberen Knopf. Drückt man diese noch einmal, wird Bluetooth deaktiviert. Über die mittlere Taste wird wie schon beschrieben die Uhr gestellt. Mit der unteren Taste schaltet man zwischen den Modis um. Diese leuchtet in orange, wenn sich die W2 im normalen Modus befindet. Nach dem drücken gelangt man in den Nachtmodus.
Die 10 LEDs zeigen in 10% Schritten das eingestellte Schrittziel an. Hat man als Ziel 10.000 Schritte eingetragen und ist schon 5000 gelaufen, dann leuchten 5 LEDs auf. Allerdings haben die ganz linke und die ganz rechte LED eine weitere Funktion. So blinkt die linke bei einem entgangenen Anruf und die rechte blinkt, wenn der Aktivitätsalarm anschlägt, man sich also bitte mal wieder bewegen möchte.
Im Praxistest musste die Uhr dann zeigen, was sie drauf hat. Optisch wirkt die Uhr sehr edel und elegant und ist nicht als Fitnesstracker zu erkennen. Das weiche Leder sieht aber schon nach 2 Wochen ziemlich mitgenommen aus. Es löst sich zwar nicht auf, aber es wird doch schon sichtbar speckig und weich. Der Verschluss taugt und öffnet sich nicht aus Versehen. Ob man die Uhr auch nachts tragen möchte, muss jeder für sich entscheiden. Bringen tut es aber nichts, denn die Weck Funktion war zu schwach und hat mich auch nicht in der Leichtschlafphase geweckt, sondern zur angegebenen Uhrzeit. Die kurze, schwache Vibration habe ich teilweise „verschlafen“.
App:
Die App als solches ist nur in englischer Sprache erhältlich, wirkt aber in vielen Teilen etwas unausgereift. Zuerst einmal muss man sein Profil anlegen. Also Geschlecht, Größe, Alter, Gewicht und Ziele eintragen. Auf Wunsch können noch solche Sachen wie ein Wecker und Aktivitätsalarme eingestellt werden. Auf dem Hauptdisplay bekommt man einen direkten Überblick über die Schritte, das Schrittziel, wieviel Prozent man davon bereits erreicht hat, wie viele Kilometer das waren und wie viele Kalorien man verbraucht hat. Die Grundfunktionen wie Tracking der Schritte und des Schlafs funktionieren sehr gut und erfreulicherweise zählt der Tracker auch sehr exakt. Die Vibration beim Wecker und eingehenden Anrufen ist aber etwas zu lasch. Man spürt ihn, wenn man im Bett liegt. Aber tagsüber in Action kann es passieren, dass man es nicht oder nur durch Zufall spürt. Übrigens kann man einstellen, ab wie vielen Sekunden (3 – 30 Sekunden) nach dem ersten klingeln auch die Smartwatch vibrieren soll.
Der Schlaftracker muss manuell aktiviert werden, in dem man die Uhr mit einem Druck auf die untere Taste in den Nachtmodus versetzt. Damit wird dann auch die Vibration bei Anrufen deaktiviert. Nach dem Aufstehen muss die Smartwatch über einen erneuten Druck auf die untere Taste in den normalen Modus gebracht werden. Es wird zwischen wach, Tiefschlaf und leichten Schlaf unterschieden.
Der Aktivitätsalarm scheint ein erster Bug zu sein. Ist dieser aktiviert und geht los, stürzt die App sang- und klanglos ab. Der Kameraauslöser ist eher ein Gimmick als sinnvoll. Denn damit man über die Uhr die Kamera des Handys auslösen kann, muss die App laufen. Dumm nur, dass beim Start der Kamera eben diese in den Hintergrund gebracht wird und dann nicht mehr funktioniert. Desweiteren hat die Suchfunktion für das Handy nicht Funktioniert. Beim Aufrufen dieser Option passiert einfach nichts.
Bleibt zu hoffen, dass der Hersteller noch ein paar Updates hinterher schiebt und vielleicht noch die Möglichkeit die Benachrichtigungen von Apps zu ermöglichen.
Fazit:
Die Elephone W2 Smartwatch sieht richtig gut aus, ist sauber verarbeitet und vereinigt vieles, was sich viele wünschen. Aber empfehlen würde ich sie nicht wirklich. Außer man möchte ums verrecken eine Smartwatch haben, aber keinen dreistelligen Betrag dafür ausgeben. Wer sich mit ein paar Einschränkungen bezüglich der App begnügen kann, der darf gerne zuschlagen. Aber bis auf die Hardware wirkt das alles etwas zu unfertig. Daher vergebe ich auch nicht das Gütesiegel. Ohne Tränen in den Augen – ganz im Gegensatz zum Huawei TalkBand B2 (Testbericht) – habe ich mich wieder davon getrennt und bin erstmal auf das Jawbone Up2 umgestiegen. Immerhin bin ich von den Trackern völlig angefixt und möchte nicht mehr ohne sein.
Über eine PayPal- oder Flattr Spende, oder einem Kauf über einen mit einem * gekennzeichneten Link unterstützt ihr mobi-test.de, da ich einen kleinen Prozentsatz des Bestellwertes erhalte, um so weitere Testobjekte zu kaufen. Ich bedanke mich schon mal im voraus für eure Unterstützung.
Elephone W2
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Kurzfassung
+ edles Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ lange Akkulaufzeit
+ Standard Knopfzellen
+ Echtleder Armband
+ einfache Bedienung
+ sehr genauer Schrittzähler
– keine Benachrichtigungen von Apps
– etliche Bugs in der App
– App nur in englischer Sprache
– manuelle Umschaltung für den Schlafmodus
– Vibration zu schwach
Hi Peter,
danke für den Artikel. Wo hast du die IOS app gefunden? Diese wird in allen Testberichten erwähnt ist aber nirgends zu finden. Dank dir für die Info.
Viele Grüße
Tim
Entweder gibt es noch keine oder sie wird gerade erneuert. Das habe ich dazu gefunden:
„Posted by Francesco, Monday, October 3, 2016
Question:
Where is the ios app? And how i can see it during the night?
Answers:
Posted by Elephone Mobile on Monday, October 3, 2016
Thank you for your mail.
We will update on our website,please check our website.“