Im Test – die Xiaomi Mi Power Bank 2C mit 20.000mAh und Quick Charge 3.0

Das Phänomen Akku leer ist für viele Smartphone Nutzer der Super-GAU. Stellt euch vor, ihr seid unterwegs und die Energie neigt sich dem Ende. Wohl dem, der jetzt einen mobilen Saftspender dabei hat. Diese Brickets gibt es in allen Größen, Formen und Farben. Ein besonders stattliches Exemplar ist dabei die Xiaomi Mi Power Bank 2C mit 20.000mAh und mit Quick Charge. Wie die sich im Alltag bewährt, lest ihr hier.




Bei mir ist es so gewesen, dass ich noch vor einiger Zeit eher kleine Powerbanks bevorzugt habe. Eben schön handlich, klein und leicht. Mit ca. 3000 mAh bekommt man das Smartphone im Notfall zwar nicht komplett aufgeladen, aber für ein paar Stunden sollte es reichen. Dann wurden meine Smartphones immer potenter bis hin aktuell zum OnePlus 5. So eines hat auch meine Frau und wird öfter mal on Tour auf ausgedehnten Wanderungen oder mal einen ganzen Tag in der Sauna. Da kann es mit dem Akku schon mal knapp werden. Vor allem wenn zwei Smartphones an akuten Akkumangel leiden, braucht es eine ordentliche Powerbank. Da kommt man mit Spielzeug nicht mehr weit. Also habe ich mit mehrere dieser Powerriegel mit 10.000 mAh und Quick Charge 3.0 bestellt und ausprobiert. Ein paar Tage später war bei Gearbest die Xiaomi Mi 10000mAh Ultrathin Powerbank 2 mit Quick Charge 3.0 im Flashsale. Zm Preis von knapp unter 13 € konnte ich einfach nicht nein sagen. Einziger Nachteil war bzw. ist, dass die 10.000er nur einen USB Anschluss hat. Ich brauche aber 2 davon und bei der weiteren Suche bei Gearbest bin ich dann über die hier getestete  Xiaomi Mi Power Bank 2 mit 20.000mAh gestolpert, die ebenfalls im Flashsale war. Und ehe ich es mich versah, lag das Teil im Warenkorb und knapp 2 Wochen später bei mir auf dem Tisch. Interessanterweise suchen viele nach einer Powerbank mit Quick Charge 3.0, ohne zu wissen, was das eigentlich ist. Genau das habe ich hier mal etwas näher erklärt.

Technische Daten:

  • 20.000 mAh / 3,85V / 77Wh
  • 2x USB Ausgang
  • Bidirectional Quick Charge
  • Quick Charge 3.0
  • Low-Discharge Modus
  • Input Micro-USB max. 5V / 2A, 9V / 2A, 12V / 1,5A 
  • Output max. 5,1V / 2,4A, 9V / 2A, 12V / 1,5A, / 18W
  • 9 Schutzmechanismen gegen Kurzschluss usw.
  • 135,5 x 67,6 x 23,9 mm
  • 324 g

Produktseite: mi.com/20000mah-mi-power-bank-2

Erhältlich ist die Xiaomi Mi Power Bank 2 aktuell nur bei Gearbest* in Weiß zum Preis von 24,80 € und das ist eine echte Ansage. Bei Amazon* kosten identische Powerriegel ab 35,99 €. Und wer bei myDealz.de etwas die Augen offen hält, bekommt dieses Modell, so wie ich letztens, auch mal für unter 20 €. Man muss aber sehr genau hinschauen, denn der Vorgänger sieht exakt gleich aus, hat aber etwas schwächere Leistungsdaten, kein Quick Charge 3., kostet aber nur einen Euro weniger. Also sollte man darauf achten, dass da wirklich Power Bank 2 steht und 77Wh bei den Angaben. Denn gegenüber dem Vorgänger mit der Bezeichnung PLM04ZM hat das aktuelle Modell PLM05ZM eine etwas bessere Leistung von 77Wh anstatt 72Wh des Vorgängers und unterstützt eben Quick Charge 3.0

In der Pappschachtel befindet sich folgendes:

  • Powerbank
  • Micro-USB Flachbandkabel
  • Kurzanleitung

Schade ist, dass Xiaomi auch dieser Powerbank keine Tragetasche beilegt.

Verarbeitung und Ausstattung:

Die Xiaomi Mi Power Bank 2C besteht im Gegensatz zu vielen anderen Modellen von Xiaomi nicht aus Aluminium, sondern aus Plastik. Dabei ist die gesamte Oberfläche strukturiert, was das Handling erleichtert. In Punkto Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen und macht einen wirklich guten Eindruck. Nichts klappert oder macht den Eindruck, dass es jeden Moment auseinander fallen könnte. Eben typisch Xiaomi auf einem sehr hohen Niveau. Natürlich sind die Abmessungen in dieser Klasse etwas üppiger und das Gewicht höher, aber man sollte sich von 324 g Lebendgewicht nicht täuschen lassen. So gut wie alle Konkurrenten mit dieser Ausstattung sind deutlich größer und schwerer.

An einer Außenseite der Xiaomi Mi Power Bank 2C befindet sich zunächst einmal die Powertaste. Die hat nicht nur die Funktion, den Akkustand anzuzeigen, sondern erlaubt durch doppeltes Drücken den sog. Low-Discharge Modus. Ist eine ganz pfiffige Sache, um z.B. Geräte mit niedriger Energiezufuhr wie Fitnesstracker zu laden. Das schont den Akku und damit die Haltbarkeit. Bislang ein Alleinstellungsmerkmal. An einer Stirnseite die beiden USB-A Buchsen, wobei beide über Quick Charge 3.0 verfügen, sofern das zu ladende Gerät dieses ebenfalls unterstützt. Allerdings kann immer nur ein Gerät per Quick Charge 3.0 geladen werden. Die zweite Buchse der Xiaomi Mi Power Bank 2C liefert dann „nur“ optimiertes Laden mit 2A bei 5V. im Gegensatz zu vielen anderen Konkurrenten zickt die Xiaomi auch nicht bei Huawei, Samsung oder Apple herum. Die speziellen Elektroniken werden direkt unterstützt und so kann man wohl auch ein MacBook mit der Powerbank laden. Das kann ich aber mangels Apple Hardware nicht testen. 

Mittig dann noch die Micro-USB Buchse zum Laden der Powerbank. Und auch hier gibt es eine Besonderheit. Die Powerbank kann selbst auch per Quick Charge 3.0 geladen werden. Bis zu 18W Input verträgt sie und das ist schon ordentlich. Nennt sich Bidirectional Quick Charge und halbiert die Ladezeit, was bei dieser Größe nicht zu verachten ist. Darüber vier weiße LEDs, die den Akkustand in 25% Schritten anzeigen. Ist der Low-Discharge-Modus aktiviert, wird das durch kurzes aufleuchten einer LED signalisiert. Natürlich gibt es etliche Sicherheitseinrichtungen, genau gesagt sind es 9 Stück, die im Falle eines Kurzschluss, Überhitzung usw. schlimmeres verhindern. 

Lobenswert ist auch, dass Xiaomi auf der anderen Stirnseite alle relevanten Daten der Powerbank bezüglich Kapazität nicht nur bei 5V angibt, sondern auch bei der Zellspannung von 3,85V. Denn wie man da sehen kann, steht da auch was von 14.000 mAh. Was es damit auf sich hat und warum das so ist, habe ich in diesem Artikel auf einfache Art und Weise erklärt.

Einziger Nachteil ist, dass die Powerbank keine USB Typ-C Buchsen besitzt.

Praxistest:

Genug Geschwafel, ran ans Kabel. Wie immer habe ich auch diesen Kandidaten dem üblichen Prozedere unterzogen. Also die Powerbank auf 100% aufladen (alle LEDs leuchten konstant), dann „lade“ ich einen Lastwiderstand mit 1A und dann noch mal mit 2A, bis die Powerbank komplett leer ist und abschaltet. Damit schaffe ich eine bessere Vergleichbarkeit, da z.B. ein Smartphone mit steigenden Akkustand die Ladespannung reduziert und somit die Werte etwas verfälscht. Die Lastwiderstände belasten die Powerbank dauerhaft mit einer definierten und vor allem gleichbleibenden Last und so kann ich auch testen, ob beim Laden von mehreren Geräten gleichzeitig die Leistung einbricht und einzelne USB-Ports abgeschaltet werden. Während des Ladevorgangs habe ich dann jeweils mit dem PortaPow Premium USB + DC Power Monitor V2* den Ladestrom, Spannung und Leistung abgelesen. Das alles so lange, bis die Powerbank eben aus Energiemangel abschaltet, wobei ich am Ende dann noch die insgesamt abgegebene Kapazität der Powerbank abgelesen habe. Das ganze habe ich insgesamt dreimal durchgeführt und aus allen Daten einen Mittelwert errechnet. Für eine noch bessere Vergleichbarkeit messe ich, wie viel mAh bzw. Wh von der genannten Kapazität wirklich geflossen sind.




Beim Laden des Lastwiderstandes der Xiaomi Mi Power Bank 2C zeigte das Messgerät bei einer Last von 2A im Mittel 4,98V bei 0,94A oder 4,42W. An der 2A Last waren es 5.03V / 1,78A / 8,97W. Im Schnitt konnten der Powerbank bis zu Abschaltung 14.168 mAh bzw. 71.444 Wh entnommen werden. Das ergibt eine Effizienz von 70,8%. Das heißt stark vereinfacht gesagt, dass man von den 20.000mAh am Ende 14.168mAh zur Verfügung hat. Der Rest sind unvermeidbare Verluste durch das hoch- und heruntertransformieren der Spannung und eine Powerbank aus Sicherheitsgründen niemals seine komplette Kapazität abgeben wird. Ein Rest muss verbleiben, damit die Li-Ion Zellen nicht kollabieren, also zerstört werden. Wer es ganz genau wissen möchte, warum die aufgedruckten mAh Angaben nicht so ganz aussagekräftig sind, dem lege ich diesen Artikel ans Herz. Da habe ich das auf einfache Art und Weise erklärt.

Lobenswert, dass es während dem Laden oder Entladen zu keiner nennenswerten Erwärmung kommt. Auch gab es keinerlei Geräusche wie Pfeifen, Surren oder Brummen. Wie bereits erwähnt, kann immer nur eine Buchse Quick Charge 3.0 liefern. Sollten zwei Geräte zur gleichen Zeit geladen werden, dann bekommt das zweite Gerät „nur“ die oben genannten Leistungsdaten, was aber immer noch sehr gut ist. Dafür schaltet die Powerbank keinen Port ab oder bricht ein, wenn zwei Geräte mit jeweils 2A angeschlossen werden. Da hatte ich schon ganz andere Kandidaten hier im Test.

Übrigens hat sich im Praxistest gezeigt, dass die Fast Charge Ladung von Huawei unterstützt wird. Mein Huawei P10 Lite hat „Schnelles Laden“ angezeigt, obwohl es selbst nicht Quick Charge 3.0 kompatibel ist. Auch das spricht für die Xiaomi Mi Power Bank 2C.

Fazit:

Wer auf der Suche nach einer wirklich potenten Powerbank mit 20.000 mAh und Quick Charge 3.0 ist und keine Angst vor einer Bestellung in China bzw. dem Onlineshop von Gearbest*, dem kann ich Xiaomi Mi Power Bank 2C 20.000mAh ohne Wenn und Aber empfehlen. Sie ist für diese Kapazität immer noch sehr kompakt und vor allem günstig. Wirkliche Nachteile konnte ich jetzt keine entdecken, außer vielleicht, dass sie keine USB Typ-C Buchsen hat. Aber da wird sicher demnächst wohl noch was von Xiaomi kommen…

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Peter W.
Im Test - die Xiaomi Mi Power Bank 2C
  • 8/10
    Verarbeitung - 8/10
  • 9/10
    Ausstattung - 9/10
  • 9/10
    Praxistest - 9/10
  • 9/10
    Preis/ Leistung - 9/10
8.8/10

Kurzfassung

+ Dual-Laden der Powerbank
+ sehr gute Effizienz
+ Quick Charge 3.0
+ für diese Kapazität immer noch handlich
+ Preis

– kein USB Typ-C
– keine Tasche im Lieferumfang

4 Kommentare zu „Im Test – die Xiaomi Mi Power Bank 2C mit 20.000mAh und Quick Charge 3.0“

  1. Hallo, für was steht eigentlich das „C“ in der Modell Bezeichnung? Es gibt die selbe Power Bank auch nur als 2 „ohne C“, weißt du was der Unterschied ist? Das Modell ohne „C“ ist nochmal ein paar Euro teurer. Danke für eine Antwort. Daniel

  2. Hi, das weiß niemand so genau. Selbst Händler wie Gearbest nicht. Der eine Shop schreibt 2C, bei Xiaomi findet man nur die 2 ohne C, hat aber dieselben Spezifikationen. Es gibt aber noch eine 2i, die mehr Leistung hat. Nervt mich total, dass es bei Xiaomi so ein Durcheinander bei den Bezeichnungen gibt.

    Gruß
    Peter

  3. Servus Peter, der Artikel ist gut und die Messung hilft beim Auswählen. Es sind noch paar kleine Fehler drin. Die 20000mAh sind die Kapazität bezogen auf die Nennspannung. Mit 3.85V multipliziert kommen da auch genau die 77Wh raus. Löblich von Xiaomi weil die anderen Powerbänke da oft komplette Phantasieangaben machen. Die 14185mAh hast du bestimmt bei den rund 5V gemessen, also nach der Wandlung. Ein sehr guter Wert, da er sich zu 71Wh rechnet, die du da rausbekommen hast. 71Wh/77Wh ist aber 0.9211, eingroßartiger Wert von 92% Effizienz.
    Ich habe einige Powerbänke zerlegt, um zu schauen, wieviel Akkukapazität verbaut ist. Da wird gelogen, dass sich die Akkus biegen. 30000mAh z.B., wo nur 2 x 7500 mAh verbaut sind, und die auch noch bei nur 3.7V Nennspannung.
    Ein guter Indikator ist das Gewicht der Bank. Kapazität wiegt. 20000mAh wiegen rund 300g als Zelle und dann kommen nochmal etwa 50g Plastik und Elektronik dazu. Wenn also die Powerbank 350g wiegt, dann können es schon ca. 20000mAh sein … aber niemals 30000mAh. Wenn die Bank dann noch Schnickschnack hat, wie z.B eine Solarzelle, oder wireless Charging, dann kommt nochmal Gewicht dazu. Das geht dann eventuell ebenfalls nochmal von der Kapazität ab (bei gleichem Gewicht).
    LG, Ingolf

    1. Danke für deinen Kommentar. Mittlerweile gehe ich bei den Tests ein bisschen anders vor, denn ich entlade eine Powerbank komplett bis diese abschaltet und zeichne die Daten mit einem Messgerät in Echtzeit auf. Daraus ergibt sich die Kapazität, die ich wirklich entnehmen konnte. Anschließend rechne ich das um, damit ich die Nennspannung berücksichtige und vergleiche das Ergebnis mit den Angaben des Herstellers. Leider setzt sich die Angabe zu den Wh nicht wirklich durch, was in meinen Augen die einzig wahre Angabe sein sollte. Überhaupt sollte man beim Kauf einer Powerbank extrem vorsichtig sein. Gerade diese ganzen No-Names lehne ich kategorisch ab und warne sogar davor, weil da eben nicht nur gelogen wird, sondern auch die Sicherheit oft zu wünschen übrig lässt.

      Gruß
      Peter

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