Im Test – drei wasserdichte Handyhalterungen für das Fahrrad

Die Temperaturen steigen und damit auch wieder die Lust mit dem Fahrrad durch die Gegend zu fahren. Natürlich ist auch hier die Handynutzung während der Fahrt verboten und natürlich braucht bzw. möchte man sein Smartphone sicher auf dem Rad mitführen. Sei es um es als Navigation zu nutzen, Musik zu hören oder es einfach nur im Blick zu haben. Genau dieses Problem stellt sich bei mir und meiner Familie ebenfalls und so haben wir einfach mal drei unterschiedliche Handyhalterungen für unsere Fahrräder gekauft und auf einer Radtour ausprobiert. Dabei erlebten wir eine echte Überraschung.Let hier unseren Test Handyhalterungen für das Fahrrad


Autohalterungen habe ich ja schon zur genüge getestet. Es ist schon einige Zeit her, als ich die OSO Cyclomount Handyhalterung (Testbericht) getestet habe. Jetzt musste was neues her und das Lastenheft war folgendes:

  • max. 20 €
  • Befestigung am Lenker oder am Rahmen
  • wasserdicht oder wenigstens spritzwassergeschützt
  • schnelle Montage bzw. Demontage ohne Werkzeug

Die Auswahl bei Amazon ist gigantisch. Aber nach etwas Recherche standen die drei Kandidaten fest und wurden bestellt. Nix von wegen Testmuster des Anbieters, sondern ganz normal als Peter Welz bestellt, bezahlt und ausprobiert. 

Getestet wird so realistisch wie möglich. Wir haben insgesamt vier Fahrräder, wobei zum testen nur das meiner Frau und mein eigenes herhalten mussten. Kinder und Smartphone auf dem Fahrrad geht gar nicht. Das Testfeld war eine Radtour an einem wunderschönen Sonntag von knapp 25 km. Und unsere Smartphones sollten jeweils als Navi dienen.

MOREZONE Fahrrad Rahmentasche:

Der erste Kandidat war mein persönlicher Favorit. Bei Amazon* für 17,99 € zu haben, bietet sie mit  insgesamt 3 Taschen genug Platz für das Handy und kleinere Utensilien wie Werkzeug, eine Powerbank usw. Befestigt wird sie am Oberrohr und dem Steuerrohr. Allerdings ist der Klettverschluss an der Vorderseite zu lang bzw. der Flauschteil zu kurz, so dass man diesen nur schlecht zuziehen kann, was sich im weiteren Verlauf des Tests als Problem herausstellte. Die Verarbeitung hingegen ist ordentlich. Die Nähte und Reißverschlüsse machen einen guten Eindruck. Wie bei solchen Taschen üblich, wird das Handy mit sich überlappenden Klettbändern fixiert. In einer der beiden Außentaschen findet man einen Überzug, der dem Nässeschutz dient. Befestigt ist die Tasche mit Hilfe der drei Klettbänder schnell und einfach. Allerdings zeigt sich schon bei der Montage, dass die Tasche nicht lange an ihrer Position bleiben wird. Und so war es auch dann während der Fahrt. Dadurch, dass die Tasche am Oberrohr nicht wirklich fixiert ist, rutscht die Tasche zur Seite. Die Sicht auf das Display ist dabei gleich 0. Zurechtrücken hilft nur bis zur nächsten Kurve oder Bodenwelle. 

Das Thema Wasserdichtigkeit ist also etwas anders als beschrieben. Denn ohne diese Hülle ist die Tasche alles andere als wasserdicht. Ich wage auch zu bezweifeln, dass sie gegen Spritzwasser geschützt ist. Das Problem ist folgendes. Der „Deckel“ in dem das Handy befestigt ist, wird im geschlossenen Zustand zu einem sehr schmalen Klettband in Position gehalten. Wie man auf dem Bild sehen kann, schließt der Deckel aber alles andere als vernünftig. Zumindest klappte die Bedienung des Touchscreens durch die Sichtscheibe ohne Probleme.

Kurzum. Die Tasche ist ein Flop.

MOREZONE Fahrrad Rahmentasche (1)

Bild 1 von 3

Ubegood Lenkertasche:

Meine Frau hat sich auf ihrem Mountainbike die Ubegood Handytasche montiert. Gibt es bei Amazon* in zwei Größen. Die für Smartphones bis 5″ kostet 14,99 € und die Version für Geräte bis 5,5″ ist für 15,99 € zu haben. Auch hier ist unter dem Deckel ein relativ großer Stauraum für Kleinteile und/ oder eine Powerbank. Im Gegensatz zur Tasche von Morezone soll sie ohne extra Überzug wasserdicht sein. Aus Angst vor unseren Smartphones habe ich das jetzt nicht risikiert, aber der Reißverschluss und insgesamt die Verarbeitung lassen zumindest eine Spritzwasserdichtigkeit vermuten. Befestigt wird die Tasche auf dem Vorbau des Lenkers. Und genau hier gibt es je nach Vorbau ein Problem, welches man im Vorfeld klären sollte. Die Bedienung des Display war kein Problem.

Der Vorbau des Mountainbikes und meiner Frau und auch der meines Tourenrades ist relativ steil nach oben gerichtet. Die Tasche wird mit zwei Bändern am Lenker und mit einem Klettband am Steuerrohr fixiert. Dadurch steht die Tasche bei uns extrem steil. Das Display ist so nicht mehr ablesbar. Während der Fahrt muss die komplette Tasche angehoben werden, um was zu sehen. Eine Bedieung während der Fahrt somit nahezu unmöglich. Je flacher der Vorbau, desto besser sitzt die Tasche. Auf dem flach stehenden Vorbau des Rades eines Nachbarn ist die Tasche in einer guten Position direkt im Blickfeld. Also vorher unbedingt den eigenen Vorbau checken. Auch bei dieser Tasche wird das Smartphone mit Hilfe sich überlappender Klettbänder gut fixiert. 

Auf der Tour war meine Frau mit der Tasche dann auch zufrieden, wenn man mal von der Position absieht. Die Tasche gut zu befestigen, wackelte während der Fahrt nicht hin und her und man muss keine Angst haben, dass sich die Fahrradhalterung selbstständig macht. Und da das Smartphone rundum gut verpackt ist, sollte auch ein Sturz keine bleibenden Schäden am Smartphone hinterlassen. Wer also den passenden Vorbau an seinem Fahrrad hat, kann diese Tasche bedenkenlos kaufen.

Ubegood Lenkertasche (2)

Bild 2 von 6

Fixierung des Smartphones

Bingsale Fahrradhalterung:

Last but not least die Fahrradhalterung von Bingsale zum Preis von 11,99 € bei Amazon*. Zu der hatte ich ehrlich gesagt am wenigsten Vertrauen. Keine Ahnung warum, aber das Konstrukt sah mir auf den Bildern doch sehr wackelig aus. Die Tasche an sich ist sehr gut verarbeitet. Der Reißverschluss ist wasserdicht vernäht und das sieht man auch. Im Inneren findet man zwei Mossgummiplatten, die man unter das Handy legen kann, um den Abstand zur Sichtscheibe zu reduzieren. Darauf bin ich aber auch erst später gekommen und dieses kleine Extra ist richtig pfiffig, denn die Bedienung des Smartphones war in dieser Tasche mit Abstand am besten. Logisch, denn da das Display sitzt ja direkt an der Sichtscheibe. So muss man nicht erst tief drücken, bis man das eigentliche Display erreicht. Die Befestigung bzw. Demontage ist tatsächlich ohne Werkzeug möglich. Und die eigentliche Halterung macht wider erwarten einen sehr guten Eindruck. Durch die starre Fixierung am Rad hatte ich aber Bedenken, dass man vor lauter Gewackel beim fahren nichts erkennen kann. Zum Glück erwies sich das als unbegründet.

Durch die zahlreichen Gelenke kann man das Handy in die passende Position bringen. Selbst das Drehen um 90° ist kein Problem und wenn man nicht gerade Offroad unterwegs ist, wackelt das nix. Und im Gegensatz zu den beiden anderen Kandidaten kann man die Handytasche dank einer Adapterplatte separat abnehmen. Die eigentliche Halterung verbleibt am Fahrrad, was natürlich etwas praktischer ist, als die komplette Handyhalterung mitzuschleppen. Nachteil ist halt, dass die Halterung keinerlei Stauraum besitzt. Wer eine Powerbank braucht, sollte sich eine sehr flache im Scheckkartenformat (Testbericht) besorgen. Die passt problemlos mit in die Tasche unter das Handy.

Für mich ist diese Tasche der klare Testsieger im Vergleich und daher haben wir gleich noch eine zweite für das Fahrrad meiner Frau bestellt. 

Bingsale Fahrradhalterung (1)

Bild 1 von 5

     

Über eine PayPal- oder Flattr Spende, oder einem Kauf über einen mit einem * gekennzeichneten Link unterstützt ihr mobi-test.de, da ich einen kleinen Prozentsatz des Bestellwertes erhalte, um so weitere Testobjekte zu kaufen. Ich bedanke mich schon mal im voraus für eure Unterstützung.

Peter W.

5 Kommentare zu „Im Test – drei wasserdichte Handyhalterungen für das Fahrrad“

  1. hallo, ein sehr interessanter Artikel, ich hätte gerne noch etwas zu ihrer Erfahrung mit der Betriebstemperatur der Handys in den Taschen erfahren, ich nehme an das damit navigiert würde während der Fahrt, oder waren sie einfach nur eingeschaltet?

    Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich sehr freuen

    mfg

    U. Weiß

    1. Natürlich navigiert und keine Probleme mit der Temperatur. Zumindest nicht bei meinem OnePlus 5 und nicht beim OnePlus 3 meiner Frau. Könnte aber bei über 30°C anders aussehen, aber da werde ich kein Fahrrad fahren ? zumal dort schon das nackte Smartphone ohne Hülle in praller Sonne ein Problem bekommen könnte.

      Gruß
      Peter

      1. hallo, genau die Frage stellt sich mir auch, hohe Aussentemperatur, Prozessorbelastung durch Navigation, Handy der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ? leider gibt es zu dem Thema wenig allgemein wenig Informationen.

        1. Ich kann mir denken warum. Ist es nicht so, dass wir das alle schon einmal erlebt haben? Dass sich das Smartphone bei hohen Temperaturen mal abschaltet oder extrem langsam wird? Nur redet oder schreibt darüber niemand. Wenn es bei mir auf dem Rad passieren würde, dann entweder eine Pause machen oder ohne Navi weiter. Eine andere Wahl hat man wohl nicht wirklich. Ging früher ja auch…irgendwie

          Gruß
          Peter

          1. es ist schon schön das uns die Smartphones das Leben erleichtern, aber als Navi am Rad eben nur sehr eingeschränkt. Ich werde wohl auf ein offenes System setzen, sehr heiße Tage und Regen meiden.

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