LG E610 Optimus L5 im Test – viel Licht aber auch dunkle Schatten

Seit nunmehr 1 Woche nutze ich das L5 und direkt in den ersten Minuten wird einem klar, das sich bis auf die verbaute Technik nicht viel zum L3, L7 oder 4X HD geändert hat. Die Funktionen sind identsich, Android ist identisch und auch die Probleme sind leider Gottes die gleichen. Welche genau, das werde ich jetzt einmal beschreiben.

In der Übersicht haben wir schon mal alle wichtigen Infos und Links für euch zusammen gestellt.

So wirklich vergleichbar ist das Optimus L5 weder mit dem kleineren Bruder Optimus L3 (Testbericht), noch mit dem größeren Bruder Optimus L7 (Testbericht) zu vergleichen. Warum, das sieht man am besten in dieser Tabelle, in der alle Modelle der L-Serie zu finden sind.

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Wie man unschwer erkennen kann, ist es z.B. beim Prozessor nach heutigen Standard etwas untermotorisiert was sich auch leider heftig bemerkbar macht. Auch das Display ist mit 240 x 320 alles andere als zeitgemäß.

Unboxing:

Beim Auspacken offenbart sich exakt derselbe Lieferumfang wie beim L7 oder 4X HD, so das dieser Punkt schnell abgehakt werden kann.

  • LG P700 Optimus L5
  • Akku
  • Ladegerät
  • USB Ladekabel
  • Headset
  • LG Tag+ Sticker
  • Kurzanleitung

Verarbeitung & Design:

Vom Design her ist es unverkennbar eines der neuen L-Style genannten Serie. Wahlweise in schwarz oder weiß ist es optisch dem Optimus L7 sehr ähnlich. Der Einzigste wirkliche Unterschied ist die umlaufende Chromumrandung des L5 und das Fehlen einer Frontkamera. Obwohl komplett aus Plastik wirkt es gerade durch das viele Chrom sehr hochwertig und liegt außerdem gut in der Hand. Auch hier ist, wie schon beim L3 oder L7, in den Akkudeckel eine Riffelung eingearbeitet, die es sehr handlich macht. Alles passt und auch sonst gibt es bei der Verarbeitung keinerlei Beanstandungen. Der Akkudeckel schließt perfekt und ist trotzdem leicht abnehmbar. Allerdings sollte man diesen nicht unbedingt knicken, denn hier verbirgt sich auch die NFC  Antenne. Die microSD Speicherkarte lässt sich im laufenden Betrieb einlegen oder entnehmen. Für die Simkarte muss aber der Akku entfernt werden. Alle Tasten haben einen guten Druckpunkt und auch hier werden die unteren Soft-Tasten bei Bedarf beleuchtet. Ist eigentlich jemanden aufgefallen, das das L5 keine Frontkamera hat? Und das in der heutigen Zeit mit Skype und Co…

So gesehen alles im Butter und vor allem den weiblichen Begutachtern gefällt es.

Erster Eindruck:

Beim ersten Einschalten sieht man sofort das grobe Display. Zwar nicht ganz so schlimm, wie beim L3, aber um Längen schlechter als das vom L7. Da liegen wirklich Welten dazwischen. Aber dazu gleich mehr. Und obwohl noch nichts installiert wurde oder irgendwelche Prozesse laufen, bemerkt man ein Hängen. Hängen in dem Sinn, das jede Aktion ein bisschen länger dauert. Dazu aber auch hier gleich noch etwas mehr.

Somit ist der erste Eindruck wirklich zwiespältig. Auf der einen Seite ein tolles Design auf der anderen Seite ein mieses Display und dazu noch ein lahmer Prozessor.

Wie das L5 im Vergleich zum iPhone 4S, HTC One S und Co. aussieht, könnt ihr in dieser Galerie sehen -> Link

Betriebssystem & Apps:

Sobald man die übliche Einrichtung erledigt hat, kommt einem alles irgendwie bekannt vor. Zumindest dann, wenn man wie ich, schon das Optimus L3, Optimus L7 und Optimus 4X HD getestet hat. Auch beim L5 verwendet man die Optimus UI, welche ich im Testbericht zum L7 ausführlich beschrieben habe. Es ist wirklich 1:1 identisch inkl. der vorinstallierten Apps, was in diesem Fall aber absolut positiv zu bewerten ist -> Link

Leistung & Performance:

Hat mich seinerzeit schon das L7 in Sachen Performance ziemliche Nerven gekostet, ist es beim L5 noch mal eine Ecke langsamer. Viele alltägliche Aktionen wie das Starten einer App oder selbst tippen auf der Tastatur werden nur mit einer merklichen Verzögerung umgesetzt. Schnelles Tippen? Geht nicht. Selbst solche banalen Dinge wie den Musikplayer zu öffnen dauert je nach Umfang der Musikbibliothek mehrere Sekunden. Ganz extrem wird es, wenn man viele Fotos auf der Speicherkarte hat. Vielleicht bin ich ja durch die 4-Kern Boliden wie dem HTC One X, Samsung Galaxy SIII oder auch dem Optimus 4X HD zu verwöhnt, aber selbst im Vergleich zu einem Galaxy S sind die Unterschiede extrem.

Ganz anders aber bei Spielen. Es ruckelt nur unwesentlich. Also nicht mehr, als bei anderen vergleichbaren Modellen dieser Preisklasse. Selbst meine Flugsimulatoren oder Flipper konnte man recht problemlos spielen. Auch lange Filme in einer hohen Auflösung werden ruckelfrei abgespielt.

Übrigens läuft im L5 eine 64GB microSD Speicherkarte von SanDisk problemlos, allerdings ist es dann kaum noch nutzbar. Sieht so aus, als ob solche Datenmengen das Handys gnadenlos ausbremsen.

Wer auf die Idee kommt, es zum navigieren zu benutzen, dem sei gesagt, das es zwar funktioniert, aber es hinkt öfter mal hinterher. Gerade in großen Städten mit vielen Infos auf der Karte kommt es zu unschönen Verschiebungen zwischen der Anzeige und der wirklichen Position.

Gerade diese Denkpausen im normalen Betrieb nerven ohne Ende. Das bemängeln selbst jene, die noch keine Dual- oder Quad-Core Monster genutzt haben. Ziemlich drastisch hat mir das ein 16-jähriger gesagt, der ein Galaxy Ace besitzt: „das laggt ja wie Sau“

Ich glaube, dazu muss man nicht noch mehr Worte verlieren oder?

Display:

Gerade dieses Grobe passt irgendwie nicht zum L5, denn andere Smartphones mit dieser Auflösung liefern bessere Ergebnisse. Ganz extrem bemerkt man dieses bei Icons oder Farbverläufen. Weiter unten findet ihr ein paar Vergleichsfotos zwischen dem L5 und dem 4X HD.

Ansonsten ist das Display sehr lichtstark, bietet tolle natürliche Farben und hohe Kontraste. Halt so, wie man es sich wünscht. Leider ist, wie schon beim Optimus L7, die Displayhelligkeit nicht automatisch einstellbar. Aber dafür ist es im Freien besser ablesbar. Zwar nicht supergut, aber man kann immerhin noch etwas erkennen ohne das man sich ein schattiges Plätzchen suchen muss. Ganz im Gegensatz zum L7, bei dem man rein gar nichts mehr erkennen konnte.

Was mir so auch noch nicht untergekommen ist, auch nicht beim L3 mit noch niedrigerer Auflösung, ist das Problem, das einige Texte nicht an das Display angepasst werden. Dieses Phänomen sieht man in diesem Screenshot sehr gut. Kommt zwar nur selten vor, aber wenn dann ist es extrem nervig. Selbst das Ausblenden der Tastatur hilft nicht. Hierbei rutschen nur die beiden Buttons weiter nach unten.

Allerdings muss ich gleich dazu sagen, das dieses Display mehrere Kollegen nicht so extrem gestört hat wie mich. Ihnen war die Auflösung gut genug, weil man Texte trotzdem noch gut lesen kann. Liegt also auch irgendwie im Auge des Betrachters und vor allem welche Handys oder Smartphones diese aktuell nutzen.

Kamera:

Die 5 Megapixel Kamera macht ordentliche Fotos, auch wenn die Kamera hier ein paar Momente benötigt, bis diese gespeichert werden. Der Fokus arbeitet trotzdem recht fix, hat aber massive Probleme bei sehr nahen Objekten. Auch bei Aufnahmen in Räumen oder Dämmerung reiht sich das L5 nahtlos in die lange Reihe derer ein, die hier an ihre Grenzen stoßen. Der Blitz ist auch eher schmückendes Beiwerk, denn er ist schlicht zu schwach.

Alle Fotos in original Auflösung ohne jede Bearbeitung findet ihr wie immer auf unserer Flickr-Seite -> Link

Akku:

Der 1500 mAh Akku liefert ordentliche Standby Zeiten. Kein Wunder, denn so ein 800er Prozessor oder ein Display mit dieser niedrigen Auflösung sind halt wahre Stromsparer.

Bei moderater Nutzung kommt man locker auf 2 Tage ohne an die Steckdose zu müssen. Ich persönlich habe es bei ständiger Benutzung immerhin auf 24 Stunden und mehr geschafft. 1 Stunde Film schauen verschlingt aber 15% Akku und ungehemmtes Dauerzocken oder Surfen verlangt nach bis zu 25% pro Stunde, teilweise aber auch mehr.

Wie immer ist es verdammt schwer eine sichere Aussage zum Akku zu treffen, denn jeder nutzt ein Smartphone anders. Aber eines ist klar. Dem Akku geht so schnell nicht die Puste aus.

Fazit:

Keine Ahnung, wer bei LG solche Entscheidungen bezüglich Prozessor und Display trifft. Auf jeden Fall haben diese Personen wohl nicht geschaut, was aktuell so auf dem Markt los ist. Für ein 4″ Display ist diese Auflösung in diesem Preissegment völlig inakzeptabel. Wem die Hänger und/ oder das Display nicht weiter stört, der kann durchaus zum Optimus L5 greifen. Denn der Rest ist wirklich gelungen. Ein bisschen mehr Power, ein bisschen mehr Auflösung beim Display und LG hätte ganz sicher einen echten Topseller im Angebot.

Alternativen wären unter anderem das Samsung Galaxy Ace 2, welches zum gleichen Preis einen 800 MHz Dual-Core bietet und ein 3,8″ Display mit 480 x 800 Pixel. Oder das Samsung Nexus S, welches im Moment ca. 220 € kostet, dafür aber ein noch besseres Display bietet, einen 1 GHz Single-Core Prozessor und demnächst sogar mit Android 4.1 Jelly Bean ausgerüstet wird.

Aufgrund dessen kann und werde ich unser Gütesiegel nicht vergeben.

Peter W.

11 Kommentare zu „LG E610 Optimus L5 im Test – viel Licht aber auch dunkle Schatten“

  1. Das Problem liegt nicht am CPU, sondern an der schlecht angepassten Software, ich nutze Android 4.0.4 auf dem HD2 mit 1ghz auf einem Kern und es rennt wie hölle, weil die Privaten das irgendwie besser können als die großen Firmen.

    1. Das mag sein, aber Fakt ist nun mal, das ein 800 Mhz Single-Core in Zeiten von Ice Cream Sandwich völlig unterdimensioniert sind und es keinen Spaß macht 😉

      Und das HD2 hat keine offizielle Android Firmware sondern so eine gekochte ROM. Kein Wunder das die rennt, die werden gestrippt bis aus das Minimum…

    1. Wie es scheint hat es niemand mehr wirklich auf Lager. Mittlerweile bekommt man aber den Nachfolger Galaxy Nexus zum April von knapp über 300 €

  2. fakt ist, wer nur kuz mal im internet surfen, telefonieren und sms schreiben möchte, der braucht kein smatphone für hunderte von €uro. mir reicht es völlig aus was dieses smartphone kann!!! 

    1. Und wo hinkt der Vergleich? Bitte bedenken, das es es sich um einen Vergleich handelt, der jetzt schon 2 Tage alt ist…da ändern sich die Preise…

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