Nokia Lumia 900 – Das Display und die Geschwindigkeit – kein Topniveau?

Ich möchte heute, als Ergänzung zum Testbericht des Nokia Lumia 900 einiges über das Display sowie die Arbeitsgeschwindigkeit des Smartphones berichten. Weiter unten werde ich euch einige Links zu vorangegangenen Testberichten aufbereiten, da viele Funktionen der Nokia Lumia Serie schon in den Testberichten des Lumia 800 sowie des Lumia 710 ausführlich beschrieben wurden. Wir wollen mal mit den beiden Schwachpunkten des Lumia 900 starten. Das sagt zumindest die Auflagenstärkste „Fachzeitschrift“ Connect in ihrem Testbericht.


Contra: Hardware-Ausstattung (Display und Prozessor) nicht auf Topniveau …“

Manchmal frage ich mich wirklich, würfeln die ihre Testberichte aus?

Aber zunächst mal die vorangegangenen Teile

Der Lumia Testbericht
Der Kamera Testbericht
Der Akku Test

Wollen wir mal ins Detail gehen. Bei dem verbauten Prozessor des Lumia 900 handelt es sich, wie in unserem Testbericht geschrieben, um einen Qualcomm APQ8055 (WCDMA). Dieser ist mit 1.4Ghz getaktet und ihm zur Seite steht die Adreno 205 GPU. Ja, die Prozessoren der anderen Top-Geräte wie dem Samsung Galaxy S3 oder dem HTC One X sind Quadcore Prozessoren.
Wer es braucht.

Windows Phone 7.5 braucht es eben nicht, deshalb ist es sinnvoller einen Single-Core Prozessor zu verbauen der nicht so Energie Hungrig ist und wir somit den kompletten Tag arbeiten können ohne zwischendurch ans Netz zu müssen.

Fakt ist, das Lumia ist verdammt schnell. Besonders bei fest implementierten Apps wie Facebook oder Twitter. Bei 3-Party Apps sind deutliche Unterschiede zu merken. Während die Twitter Clients Carbon oder Mehdoh in 7-8 Sekunden vollständig geladen sind ist ROWI schon in 3 Sekunden Betriebsbereit.
Bei dem fest ins System verbauten Twitter Client, zu dem komme ich über die „über mich“ Kachel kann man ohne Verzögerungen Nachrichten posten. Man drückt die Kachel und schreibt los. Egal ob nun Twitter oder Facebook. Genau so soll es sein.

Was mich aber verwundet ist folgendes. Wie ihr wisst geben wir ja nichts auf Benchmarks. Auch wenn ich natürlich den WPBench hab laufen lassen um ein Vergleich mit dem Lumia 800 zu bekommen. So wie es sein sollte ist das Lumia 900 minimal schneller als das 800er. Aber,es gibt in Live Situationen Apps und Anwendungen die vom Lumia 800 schneller geöffnet werden. Dazu gehört zum Beispiel Nokia Drive. Woran das liegt kann ich nicht sagen, da beide auch über denselben RAM, nämlich 512MB verfügen.

Trotzdem, wenn eine Zeitschrift wie Connect von „veralteter Hardware“ schreibt, kann so eine Aussage auf diesen Prozessor aus dem Hause Qualmcom sicher nicht zutreffen. Nur weil es bei diesem um einen Single Core und nicht um einen Mehrkern Prozessor handelt.

Als Beispiel möchte ich euch auf den Testbericht des LG Optimus L7 verweisen. -link- Das LG Optimus L7 kommt mit einem 1GHz Qualmcom Prozessor daher und hat ebenfalls 512MB RAM, allerdings ist an flüssigem Arbeiten bei Android 4.0 nicht zu denken. Und heute wurde bekanntgegeben das das, zugegebenermaßen recht alte, HTC Desire HD kein Update auf Android 4.0 bekommt da die Leistung des Gerätes nicht ausreicht. Und das Gerät kommt sogar mit mehr RAM daher als das Lumia 900. Link

Also, lasst euch von solchen Aussagen wie Veraltete Hardware nicht irritieren. Wie sagt der Bauer, wichtig ist was hinten raus kommt. Und das ist beim Lumia 900 eine ganze Menge. Und ich bin sehr anspruchsvoll was Arbeitgeschwindigkeit betrifft, deshalb nutze ich ja auch so gut wie keine Android Geräte mehr.

Links könnt ihr euch die genauen Spezifikationen des Prozessors durchlesen. Das komplette Datenblatt gibt es hier Link als Download.

Nochmals Zusammengefasst. Das Lumia 900, bei mir mittlerweile mit Knapp 70 Apps bestückt arbeitet sanft, schnell und sehr smooth. Die Geschwindigkeit ist mehr als ausreichend. Es gibt, im Vergleich zu den Mitbewerbern erfreulich wenige Apps die nicht allzu sauber programmiert sind. Dann kann man sich schon mal auf Wartezeiten einstellen. Diese könnten mit einem Dualcore sicher umgangen werden. Anderseits, man könnte auch sauberer coden. Und mittlerweile gibt beinahe für jede Anwendung eine Alternative die flink läuft.

Das Display
Jetzt kommen wir mal zu einem Punkt der ggf. tatsächlich etwas outdatet anmutet. Ein Display mit 800×480 Pixel. Da können heutzutage ja Baumarkthandys mehr. Das stimmt absolut. Diesmal, vergleiche meinen X7 Testbericht, ist es aber nicht Nokia geschuldet sondern eine Limitierung von Seiten Microsoft. Um die unsägliche Fragmentierung zu verhindern die Android heimgesucht hat wurden bei Windows Phone sehr strickte Regeln aufgestellt. Diese werden erst mit dem Erscheinen von Windows Phone 8 aufgeweicht. Erst mit dem Nachfolge OS werden auch höhere Displayauflösungen von Seiten Microsoft zugelassen.

Eine Displayauflösung von 800×480 mag bei einem Gerät wie dem Lumia 800 und seinem 3.7″ Display nicht ins Gewicht fallen. Bei einem Lumia 900 mit 4.3″ sieht die Sache schon anders aus. Und genau auf das sehen kommt es an. Und auch hier etwas das ich mir nicht recht erklären kann. Beim betrachten von Webseiten ist ein Treppeneffekt zu bemerken. Nicht sehr ausgeprägt und nur wenn man darauf achtet, aber er ist halt da. Besonders Auffällig beim Betrachten von Text. Die einzelnen Buchstaben wirken halt nicht wie gedruckt. Das können die Kollegen wie das iPhone oder aber auch das S3 oder die HTC One Serie besser (das V mal ausgenommen)

Dies ist auch Peter bei seinem Lumia aufgefallen. Ein anderes Bild ergibt sich beim Betrachten von Bildern oder Videos. Ein unglaublich gutes Bild. Stark, Präzise. Klare, kräftige natürliche Farben. Nicht übertrieben bunt, wie von AMOLED Displays gewohnt, sondern einfach gut.
Kommen wir kurz zur Technik. Das Display ist wie beim Lumia 800 ein zugekauftes AMOLED welches mittels Nokias eigener ClearBlack Technologie bearbeitet wurde. Und diese Technik ist genial und sorgt für einen echten Mehrwert gegenüber den Super AMOLED Displays der Mitbewerber. In das AMOLED des Lumia 900 (auch anderer Nokias) wurden Filter eingebaut die die Menge des Umgebungslicht welches normalerweise vom Display reflektiert wird reduzieren soll. Die Filter polarisieren das Licht, ändern seine Richtung bevor es vom Bildschirmhintergrund reflektiert wird. Und das funktioniert beinahe perfekt. Allerdings gibt es ein Problem was die Sache recht ärgerlich machen kann. Genaueres könnt ihr euch bei Nokia Coversations durchlesen. -Link-

Quelle

Was bringt das ganze nun? Ganz einfach, dass Display des Lumia 900 ist auch bei strahlendem Sonnenlicht, mittags um 12:00 perfekt abzulesen. Ich habe selber den Test mit dem Samsung Galaxy S3 sowie dem HTC One x gemacht. Während man beim S3 schon bei mittlerer Helligkeit nur schwer was erkennen kann und das One X bei starkem Sonnenlicht seine Ablesbarkeit aufgibt, ist das Display des Lumia 900 ohne Probleme zu betrachten.
Wenn die Technik mitspielen würde. Aufgrund der Klasse des Displays schalte ich es immer in die niedrigste Helligkeitsstufe und schalte dann die Automatik ein. Leider reagiert die Automatik sehr träge. Verzögerungen von 30 Sekunden und mehr. Man kommt aus dem Hausflur und tritt ins Sonnige Hamburg (jaja) und normalerweise sollte der Sensor bemerken das es heller geworden ist und automatisch das Display nachregeln. Dies tut er leider nur sehr langsam. Wie gesagt es dauert bis zu 30 Sekunden. Eine wirklich ärgerliche Geschichte welches nicht nur bei meinem Gerät so auftritt sondern scheinbar Standard beim Lumia 900 zu sein scheint. Man könnte es mit einem Software Update sicherlich beheben. Dieses ist bereits angekündigt und soll die Tage über verteilt werden. -Link-

Es besteht darüber hinaus noch aus Corning Gorilla Glas. Dieses ist wirklich Kratzfest. Bitte nicht mit den Kratzfesten Displays der Mitbewerber vergleichen (Link – Siehe Ende des Artikels)

Auf Eingaben reagiert das Gerät schnell und sehr smooth. Allerdings scheint auch hier das Display des Lumia 800 etwas flotter zu reagieren. Ob das an dem gewölbten Glas des Lumia 800 liegt vermag ich nicht einzuschätzen. Während sich nämlich das Displöay des Lumia 800 über das Gerät wölbt und somit einen unglaublichen Design Faktor liefert ist das Display des Lumia 900 plan eingebaut.

Wert mag kann sich hier nochmal ein Video anschauen welches die Unterschiede zwischen Lumia 800 und Lumia 900 ganz gut zeigt. Das Tool welches für die Tests genutzt wurde nennt sich Diagnostics und kann als App von Nokia bei der Lumia Serie installiert werden. Wie das geht erkläre ich nach dem Video.

Übersicht und Weiterführende Links

Nokia Diagnostics
Ihr möchtet das Diagnose-Tools namens Nokia Diagnostics installieren? Wir haben euch vor einigen Monaten erklärt wie diese App installiert wird. Die installation ist recht einfach. Link zu Nokia Diagnostics

Nokia Drive
Ihr möchtet mehr über Nokia Drive erfahren? Auf mobi-test haben wir euch, im Rahmen des Lumia 710 Testberichtes bereits die wichtigsten Fragen erklärt- Link zum Test von Nokia Drive

Windows Phone Office
Im Zuge von Windows Phone 8 soll ja die komplette Implementierung von Windows Phone Office in die Cloud erfolgen. Aber schon heute ist die Office Version perfekt in das OS eingebaut. Dieses Feature ist, für mich, eines der Hauptargumente Windows Phone zu nutzen. Leider wird diese tolle Funktion bei den meisten berichten über Windows Phone dezent unter den teppich gekehrt. Deshalb, hier nochmal die Erklärung zu Office bei Windows Phone.

Das soll es für heute gewesen sein.
Kaufen könnt ihr das Nokia Lumia 900 wie immer, günstigst und mit vollem Service bei unserem Sponsor getgoots.de.

Im nächsten Teil widmen wir uns mal dem Klang (der Schwachpunkt des Lumia 800) und den Telefoneigenschaften.

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Markus

1 Kommentar zu „Nokia Lumia 900 – Das Display und die Geschwindigkeit – kein Topniveau?“

  1. Aber wer will denn noch ein Handy mit WP7?
    WP8 ist die Zukunft und dies wird auf den Handys hardwaretechnisch nicht funktionieren.
    Und bei WP hat somit auch die Fragmentierung eingesetzt, zugegeben nicht so stark wie bei Android, aber dennoch vorhanden.
    Mal schauen was die Zukunft bringt. Ich selbst bin mittlerweile auch sehr von WP8 angetan, da die Verknüpfung von Office und Home sehr leicht von der Hand geht.
    Und in Verbindung mit Server 2012 und System Center(geschäftlicht) geht’s dann erst richtig ab

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