Es geht weiter mit dem dritten Teil im OnePlus X Dauertest. Wie gut ist das Display? Welche Qualität liefert die Kamera ab und wie lange hält eigentlich der Akku? Fragen über Fragen, die ich hier beantworten werde.
Übersicht |
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck |
Teil 2 – Betriebssystem, Apps und Performance |
Display:
In der Preisklasse von 200 bis 300 Euro ist ein Full-HD mittlerweile nichts besonderes mehr. Allerdings verbauen die meisten Hersteller ein IPS Display. Nicht so beim OnePlus X. Da kommt ein 5″ messendes AMOLED Display zum Einsatz, welches mit Gorilla Glass 3 vor Kratzern geschützt wird. Wer sich ein bisschen auskennt, wird beim Lesen von AMOLED schon glänzende Augen bekommen. Denn auch Samsung verbaut diesen Displaytyp und in der Mittelklasse ist dieser Displaytyp die absolute Ausnahme.
In Sachen Farbenpracht und Kontrast ist das Display einfach nur erste Sahne. sich das Display als spitze. Typisch AMOLED ist die wirklich hohe Farbsättigung. Leider kann man hier nicht nachregeln, aber ich finde es nicht so extrem wie bei den Super-AMOLED Displays von Samsung. Auch die Helligkeit kann sich sehen lassen. Bei Bedarf kann das wirklich sehr hell sein, was sich natürlich im Freien bei Sonnenschein positiv bemerkbar macht. Die automatische Helligkeitsregelung, hier „Adaptive Helligkeit“ genannt, arbeitet schnell und zuverlässig.
Lichthöfe gibt es nicht. Ein Phänomen, welches man beobachten kann, wenn ein komplett schwarzer Hintergrund zu sehen ist und irgendwo an den Rändern oder Ecken Licht von der Displaybeleuchtung hinein strahlt. Beim OnePlus X ist da nichts zu sehen. Alles tiefschwarz, wie es sein soll. Aber auch kein Wunder, denn bei AMOLED Displays werden bei der Darstellung der Farbe schwarz die entsprechende Pixel komplett abgeschaltet.
Probleme mit der Blickwinkelstabilität spielen auch keine Rolle mehr. Man kann das Display drehen und kippen wie man will. Zu jederzeit ist es gut und ohne Veränderungen bei Farben und Kontrasten abzulesen. Die Reaktionsgeschwindigkeit und Empfindlichkeit ist selbst in den Randbereichen sehr gut. Schnelles Tippen mit mehr als zwei Finger problemlos möglich.
Ab Werk ist eine Schutzfolie auf dem Display des OnePlus X, die ich dort auch gelassen habe. Die ist wirklich top und zusätzlicher Schutz ist immer gut.
Hier noch ein Text im Browser bei maximaler Vergrößerung.
Kamera:
Die beiden Kameras des OnePlus X sind leider nicht so gut, wie beim großen Bruder OnePlus 2 (Testbericht). Zwar kann das X mit 12,4 Megapixel hinten und 8 Megapixel vorne aufwarten, dafür gibt es nur einen einfach LED-Blitz und keinen optischen Bildstabilisator. Und das merkt man bei jedem Foto. Aber dazu mehr ein paar Zeilen weiter unten. Zuerst schauen wir uns die Kamerasoftware als solche genauer an.
Beim OnePlus 2 gab es per Update einen RAW- und einen manuellen Modus, diese fehlen beim OnePlus X. Ob die noch kommen, ist bislang unbekannt. Mangels Funktionen ist das Kameramenü sehr einfach gehalten. Unten die wichtigsten Einstellungen für den Blitz und einen großen Auslösebutton. Tippt man auf diese drei Punkte am rechten Rand, kann man zwischen drei Modis auswählen. „Beauty“, „HDR“ und „Scharfes Bild“. Allerdings kann man den Punkt „Scharfes Bild“ getrost vergessen. Anstatt schärfer werden Details in den Fotos förmlich zerrissen. Erkennt man im Beauty Modus noch sehr gut die Schrift auf einem Schild in der Ferne, ist der Text im Modus scharfes Bild nicht einmal annähernd zu entziffern. Dafür gefällt der HDR Modus umso besser.
Wischt man vom linken Displayrand nach rechts, erscheint ein Auswahlmenü für die verschiedenen Aufnahmemöglichkeiten wie Video, Panorama, Zeitlupe usw. Hier erscheint dann rechts auch ein Zahnrad, über das man das ebenfalls sehr übersichtliche, weil wenig Möglichkeiten, erweiterte Menü der Kamera. GPS-Tags sind übrigens vom Werk aus deaktiviert und die Kamera auf das Format 4:3 mit 13 Megapixel voreingestellt. Wer es gerne in 16:9 hätte, muss sich mit 7,9 Megapixel zufrieden geben. Tippt man auf das Display, kann man vor dem Auslösen noch die Helligkeit der Aufnahme ändern, was allerdings zu oft schlechtere Ergebnisse liefert.
Auslösen tut die Kamera sehr schnell, so dass auch mal ein Schnappschuss gemacht werden kann. Sehr gut.
Die Qualität der Fotos geht für diese Preisklasse absolut in Ordnung und dabei sollte man es auch belassen. Es ist völliger Unsinn die Kamera des X mit der eines LG G4 (Testbericht) oder Samsung Galaxy S6 (Testbericht) zu vergleichen. Hier liegen Welten zwischen den Preisen wer das miteinander vergleicht, hat entweder keine Ahnung oder ist einfach unseriös. Was sofort auffällt ist ein Rotstich in vielen Fotos. Auch gehen Details zu den Rändern hin verloren und bei maximaler Vergrößerung werden Probleme in der Schärfe sichtbar. Je schwieriger die Lichtverhältnisse umso schlechter die Fotos. Nachts bzw. im Dunkeln kann man die Aufnahmen getrost vergessen.
Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link
Und hier noch ein kurzes Testvideo in 1080p Full-HD aufgenommen:
Akku:
Der nicht wechselbare 2525 mAh Akku ist besser, als die vergleichsweise geringe Kapazität vermuten lässt. Wie immer habe ich meine Standardeinstellungen verwendet. WLAN, GPS, Bluetooth, Sync usw. dauerhaft aktiviert. Das Display auf 75% Helligkeit mit automatischer Helligkeitsregelung. Mein Handy nutze ich ziemlich intensiv. Mails lesen und beantworten, RSS Feeds lesen, surfen, telefonieren, navigieren und was man halt so damit den ganzen Tag macht.
Morgens um halb sechs vom Ladegerät genommen, hielt der Akku trotz häufiger Nutzung bis um kurz nach 19 Uhr durch. Die Screen-On Time betrug bei diesem Screenshot exakt 2 Stunden, 58 Minuten und 54 Sekunden. Wer sich ein wenig zurück hält, auch mal nicht benötigte Funktionen deaktiviert, wird sicher einen kompletten Tag mit dem OnePlus X durchstehen. Also hier geht bei mir der Daumen hoch.
Eine Stunde zocken von Spielen wie Real Racing 3 entziehen dem Akku 21% pro Stunde. Eine Stunde Film in Full-HD genehmigen sich 24%. Bei GPS wird es erwartungsgemäß mit 41% pro Stunde heftiger. Wer also lange navigieren will/ muss, sollte sich ein passendes Ladegerät mit ordentlich Power zulegen.
Wer möchte, kann in den Akkueinstellungen die Akkuanzeige anpassen. Dabei kann man zwischen Standard, als Kreis, in Prozent oder gar keine Anzeige gewählt werden. Beim Energiesparmodus setzt OnePlus auf den originalen von Android 5, was zwar besser als gar nichts ist, aber halt ziemlich unflexibel.
Das 2A Netzteil lädt das OnePlus X in Verbindung mit dem mitgelieferten Micro-USB Kabel in exakt 102 Minuten von 0 auf 100% auf. Schade, dass OnePlus nicht auch beim X auf die neue USB Typ-C Buchse setzt.
→ Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit
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