Prestigio MultiPad PMP5080B – das günstige Tablet im Test -Teil 3: Akku, Kamera, Musik und eBook

Das Prestigio MultiPad PMP5080B befindet sich nun seit einiger Zeit im Dauertest. Es wird also Zeit, sich ein paar Dinge genauer anzusehen. Der dritte Teil des Testberichtes dreht sich um den Akku und seine Leistungsfähigkeit, sowie um die integrierte Front-Kamera, die Musikwiedergabe und die eBook-Funktion.

 

Teil 1: Technische Details, Unboxing & Erster Eindruck

Teil 2: Betriebssystem, Touchscreen, Leistung, Browser & Android Markt, Benchmarks

Teil 4: Verbindungen & Fazit

1. Der Akku und seine Leistungsfähigkeit:

Wie man sicherlich gemerkt hat, ist zwischen dem zweiten und diesem Testbericht-Teil ein wenig Zeit ins Land gegangen. Das lag vor allem daran, dass ich das Prestigio im Standby liegen gelassen habe und geschaut habe, wie lange der Akku im mehr oder minder reinen Standby durchhält. An der Zeit, die zwischen den beiden Berichten liegt, sieht man schon, dass der Akku nicht nach zwei Tagen schon am Ende war 😉

Im reinen Standby schafft das Prestigio 7 Tage Minimum, stellt man WLAN und Co. ab und schaut nicht wie ich jeden Tag ein paar Mal drauf, um zu sehen, wo es steht, schafft es sogar noch mehr. Ein für mich überraschendes Ergebnis, solche Standby-Zeiten kenne ich sonst nur vom iPad. Wer das Prestigio MultiPad also auch mal nur sporadisch benutzt, muss keine Angst haben, dass es sofort leer ist.

Noch wichtiger als der reine Standby ist natürlich die Leistungsfähigkeit während der Benutzung. Zu diesem Zweck habe ich das Tablet ein paar mal richtig gefordert und quasi rund um die Uhr etwas mit ihm getan. Etweder im Internet surfen oder eBooks lesen, Filme schauen oder Musik hören oder – wenn ich selbst etwas anderes tun musste – einen Film oder ein Lied in Endlosschleife durchlaufen lassen. Auch hier hat das Prestigio nicht enttäuscht. In diesem Dauernutzungszustand kommt man auf etwa einen Tag Akkulaufzeit. Je nachdem, was man wirklich tut, auch ein paar Stunden länger oder ein oder zwei weniger. Bei dauerhaften Videoabspielen ist der Akku natürlich schneller erschöpft als beim reinen surfen. Aber wer guckt schon 24/7 Videos 😉

Wenn ich das Prestigio so nutze, wie ich es mit einem Tablet normalerweise tue, muss das Prestigio etwa alle 3 bis 4 Tage ans Netz. Das sind Werte, die ich so von meinem iPad auch kenne, aus diesem Grund hat mich das Prestigio natürlich in Sachen Akku völlig überzeugt.

Wer ein recht ausdauerndes Tablet möchte, dem nicht sofort der Saft ausgeht, ist mit dem Prestigio gut beraten.

2. Die Front-Kamera:

Das Prestigio MultiPad verfügt über eine 2 Megapixel-Frontkamera. Eine Kamera auf der Rückseite, wie man sie vom iPad 2 oder anderen teureren Tablets kennt, fehlt leider. Die Frontkamera ist nicht wirklich zum Fotografieren gedacht, sondern dient eher der Videotelefonie etwa über Skype. Entsprechend sollte man von ihr auch nicht allzu viel erwarten. Selbst die hintere „Hauptkamera“ des iPad 2 macht eher sehr bescheidene Bilder und taugt eigentlich nicht mal für Schnappschüsse.

Die Qualität der Kamera reicht für Videotelefonie aus. Die Kameras in den Laptops machen auch keine besseren Bilder. Für Schnappschüsse taugt sie auch grad noch so was, auch wenn man keine Wunder erwarten sollte. Zudem kann man Videos erstellen, was allerdings so eine Sache ist, da es sich ja um eine Frontkamera handelt. Man muss also quasi blind filmen und knipsen und hoffen, dass man das erwischt hat, was man wollte. Daran merkt man bereits, dass die Kamera mehr für die Videotelefonie gedacht ist und weniger für wirkliche Fotos.

Ich werde im nächsten Bericht noch Bilder der Kamera und Videos nachreichen. Ich habe es noch nicht geschafft, Bilder bei Tageslicht zu schießen, da ich immer erst die Zeit dafür hatte, wenn es bereits dunkel war. Das muss ich morgen mal noch nachholen 🙂

3. Die Musikwiedergabe:

Wie bereits bei der Videofunktion erwähnt, war und bin ich von der Soundqualität und der Lautstärke des Tablets überrascht.

Ein guter Grund, dies auch mal bei der Musikwiedergabe zu testen. Zum einen habe ich die Musikwiedergabe im Lautsprechermodus getestet, zum anderen mit Kopfhörern. Leider gehören die nicht zum Lieferumfang, weswegen meine eigenen zum Einsatz kommen. Ich bin kein Musik-Junkie, der das beste vom besten daheim hat. Es kann also sein, dass der Eindruck mit qualitativ besseren – oder auch deutlich schlechteren – Kopfhörern anders ist als ich ihn jetzt wiedergebe.

Kommen wir erstmal zur Musikwiedergabe mit Kopfhörer. Das Draufladen der Musik geht ebenso einfach wie das Überspielen der eBooks. Da ich das Kapitel eBook eher geschrieben habe als dieses hier, findet ihr dort dazu ein paar mehr Infos 😉

Das Prestigio präsentiert sich bei der Musikwiedergabe mit Kopfhörer, ich habe die des iPads, also etwas bessere Apple-Kopfhörer genommen, als etwas zu groß geratener MP3-Player. Über die Klangqualität kann ich mich nicht beschweren. Wie gesagt, ich bin niemand, der besonders viel Musik hört – zumindest keine, die nicht aus irgendwelchen Center-Lautsprechern kommt 😉 Allerdings klingt die Qualität auch für mein Laienohr anständig, ohne kratzen und ohne irgendwelches Rauschen. Dazu ist der Bass angenehm und nicht dröhnend. Für meine Bedürfnisse reicht die Normaleinstellung völlig aus 😉

Wer aber gern Klangprofile und dergleichen einstellt, hat auch beim Prestigio quasi die freie Entfaltungsmöglichkeit. Folgende Profile stehen zur Auswahl:

  • Normal
  • Classical
  • Jazz
  • Pop
  • Rock
  • Bassboost (Schieberegler, der Standard auf 500 von 1000 steht)
  • user-definied EQ

Letzteres ist dann für diejenigen, die sich ihr Profil gern komplett frei zusammenstellen. Man hat 5 Schieberegler vor sich, die man beliebig nach rechts und links verschieben kann. Es tut sich auch am Klang etwas, wenn man sie verschiebt 😉 Wer also partout kein Profil für sich findet, kann hier nach Belieben dran rum drehen.

Wer gern lauter Musik hört und auch seine Umgebung beschallen will, wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein. Auf der höchsten Lautstärkestufe ist das Tablet im normalen Modus ohne Kopfhörer zwar ordentlich laut, aber kratzt und knarzt dann eben auch wie ein typischer kleiner Lautsprecher dieser Größe. Wenn man Smartphones so aufdreht, klingen sie genauso. Aber was erwartet man auch, man hat immerhin ein Tablet vor sich und keinen iPod. Wer also gern sehr laut Musik hört und keine Kopfhörer benutzen will, sollte lieber externe Boxen anschließen.

Wer allerdings ab und an einen MP3-Player-Ersatz für die Fahrt zur Arbeit sucht, mit dem er nebenbei auch im Internet surfen oder ein Buch lesen kann, der macht mit dem Prestigio nichts falsch. Wer für daheim eine kleine Musikmaschine benötigt, die in einem ruhigen Raum die Lieblingsmusik abspielt, kann auch beruhigt zum Prestigo greifen. Wer natürlich einen Player mit einem Top-Klang und  vielfältigen iPod-Funktionalitäten sucht, der greift mit dem Prestigio daneben. Aber den Anspuch hat das Tablet auch an sich selbst nicht. Die Musik ist hier mehr ein dazu als ein haupsächlich, das sollte man im Kopf behalten. Sehr viel schlechter als mein iPad ist es jedenfalls nicht, ich höre da kaum Unterschiede.

4. Die eBook-Funktion:

Ich lese ja sehr gern. Hardcover sind meistens allerdings zu schwer, Softcover sehen nach drei Tagen in der Handtasche aus wie dreimal überfahren. Aus diesem Grund bin ich schon seit einiger Zeit auf Tablets umgestiegen, um meine Bücher bequemer und handlicher mitnehmen zu können.

Das Prestigio stammt ja aus Osteuropa. Das merkt man, zumindest im eBook-Reader des Tablets. Es sind viele Bücher vorinstalliert, aber alle in osteuropäischer Sprache. Um welche Sprache es sich handelt? Keine Ahnung, kyrillisch?

Eigentlich ist das sehr Schade, es sind nämlich wirklich viele Bücher vorinstalliert. von Klassikern von Shakespeare wie Romeo und Julia, Macbeth, Othello und dergleichen, sind auch Romae von Arthur Conan Doyle, Jack London, Dostojevski, Alexandre Dumas, George Orwell, Charlotte Bronte, Jane Austen und anderen namhaften Autoren vorhanden. Allerdings alles nicht in Deutsch. Nicht mal das Doppelte Lottchen von Erich Kästner ist auf Deutsch 🙁

Aber so wie es aussieht, sind alle Bücher vollständig und nicht nur Auszüge. Dazu ist es wirklich eine ganze Menge, was Prestigio da vorinstalliert hat. Aufgebaut ist der eBook-Reader wie der des iPads. Es gibt eine Übersichtsseite, auf der die Bücher wie in einem Bücherregal angeordnet sind und man sich dann dort das gewünschte auswählt. Um mal eine Zahl in den Raum zu werfen, was Prestigio da von Haus auf drauf gepackt hat, ein kleines Rechenbeispiel:

Pro Übersichtsseite im Querfomat, dem „Standardformat“,  werden 10 Bücher im Regal angezeigt. Auf dem MultiPad gibt es nun 16 solcher Übersichtsseiten, in Summe also 160 Bücher. Das ist wirklich eine Menge – leider eben nicht in Deutsch, da hätte mein Bücherherz getanzt und ich hätte das Prestigio nie wieder hergegeben 😀

Aber nun will ich natürlich mal testen, wie sich meine Bücher lesen lassen. Das aufspielen auf das Prestigio funktioniert sehr gut. Anstecken, auf dem Display des Tablets auswählen, dass man auf den Speicher zugreifen will und das Tablet erscheint als Massenspeicher auf dem Computer. Dort hat man bereits verschiedene Ordner für Video, Musik und ähnliches voreingestellt und schiebt seine eBooks einfach noch in den Ordner „Books“ und sie sind auf dem Prestigio im eReader gespeichert.

Ich habe insgesamt drei Formate drauf geladen, epub, rtf und pfd.

epub funktioniert einwandfrei, es wird sogar – wie man es sich ja wünscht – das Cover angezeigt. Auch die pdf öffnet der eReader problemlos. Allerdings würde ich als Leser eher das epub-Format empfehlen. Das Prestigio lässt es nämlich nur in diesem Format zu, die Schriftgröße anzupassen. Zur Auswahl stehen die Größen S (sehr klein), M, L (Mittel), XL und XXL (sehr groß). Mir persönlich ist zwar auch S noch zu groß, aber man kann ja bei 200 Euro nicht alles haben. XXL ist dann wirklich für Blinde 😉

Außerdem kann man direkt zu einer Seite springen, direkt zu einem Kapitel oder sogar automatisch umblättern lassen. Wer also zu faul ist, selbst hin und her zu wischen, kann in einem für sich passenden Intervall (15 Sekunden, 30 Sekunden und 60 Sekunden) das Tablet umblättern lassen 😀

Natürlich kann man auch Lesezeichen setzen, um nicht ewig die richtige Stelle suchen zu müssen.

Ich würde das ganze ja gern mal zeigen, aber das Prestigio wird von MyPhoneExplorer leider nur per WLAN und nicht per USB-Kabel erkannt, also kann ich keine Screenshots erstellen. Zum rooten fehlt mir leider das Geschick 🙁

Von der Größe her ist das Prestigio der perfekte eBook-Reader, nicht zu klein und nicht zu groß. Man kann es bequem in einer Hand halten ohne nach einiger Zeit einen Krampf zu bekommen. Zum Vergleich, das iPad ist zwar vom Bildschrim her ein wenig schärfer und brillianter, auch die Schriftarten und -größen sind variabler, aber es ist mir auch oft irgendwie schon wieder als „Buch“ zu groß. Seitdem ich meine Bücher auf dem Prestigio habe, schnapp ich ich mir auf jeden Fall nicht mehr so oft das iPad, sondern öfter lieber das Prestigio. Es ist zum lesen einfach handlicher 😉

Ach ja, die rtf lässt sich gar nicht erst öffnen. Das Prestigio sagt, die Datei sei beschädigt. Dann müssten allerdings alle eine rtf-Dateien kaputt sein… Außerdem wird diese Fehlermeldung in Englisch angezeigt, obwohl das Gerät auf Deutsch eingestellt ist. Stört mich persönlich nicht, ich kann Englisch, ich stelle mir das allerdings als Problem für Leute vor, die diese Sprache nicht so beherrschen. Meine Mutter würde mich auf jeden Fall aufgeregt anrufen „Das Tablet hat irgendwas seltsames gesagt und nicht weiter gemacht…“… 😉

5. So mal zwischendurch:

Das Prestigio hat mich heute zu einem Update aufgefordert. Bisher war die „Build-Nummer“ V1.0.16 installiert, nun ist es die V1.0.18. Verändert hat sich auf jeden Fall in der Nutzung nix, ich wollte es nur mal erwähnen 😉

6. Zweiter Eindruck im Handling:

Eigentlich wollte ich mir das ja für das Fazit aufheben, aber ich will dieses ja auch nicht seitenlang machen, also doch lieber gleich hier und jetzt 🙂

Ich muss ja gestehen, das Prestigio gefällt mir sehr gut. Zwar ist es kein iPad, aber es erfüllt trotzdem mehr als gut seinen Zweck. Statt dem iPad nutze ich vemehrt eher das MultiPad, weil es einfach handlicher und geschmeidiger in der Größe ist als das iPad. Einzig das wirklich seltsame Design des Homescreen nervt auf Dauer. Am Anfang wars ja noch ganz interessant da ein bisschen herumzuprobieren und zu schauen, was man genau mit was machen kann. Aber wenn man wirklich mal etwas konkretes sucht, ist es zum Haare raufen. Durch die Zusammenfassung ähnlicher Funktionen zu einem Überbegriff und damit einem Übersymbol sucht man sich manchmal echt tot, bevor man hat, was man will. Dazu sehen die Kacheln oder Schilder auch nur zu Anfang gut aus. Nach und nach hat man das Gefühl, sie seien das Ergebnis der Krabbelgruppe Igel aus dem Kindergarten Sonnenschein. Also hab ich sie mittlerweile gelöscht und die normalen Android-Icons auf den Homescreen gezogen. Sieht gleich viel besser aus 😀

to be continued…

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1 Kommentar zu „Prestigio MultiPad PMP5080B – das günstige Tablet im Test -Teil 3: Akku, Kamera, Musik und eBook“

  1. Vielen dank für den ausführlichen Test, hat mir sehr geholfen die Produktqualität von Prestigio einzuschätzen.

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