Samsung Galaxy Note 4 im Dauertest – Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Dritter Teil im Samsung Galaxy Note 4 Dauertest. Kann das Quad-HD Display wieder so überzeugen, wie bei den Vorgängern? Hat es Samsung geschafft die Kamera zu verbessern und was sagt der  Akku dazu? Gerade bei den absoluten High-End Modellen die Achillessehne, die einem ganz schnell den Spaß vermiesen kann. Auch beim Note 4?

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Apps und Performance

Display:

Samsung Galaxy Note 4 Screenshots (31)Das Samsung Galaxy Note ist bekanntlich der Urvater aller Phablets. Aber bei der Displaygröße hat es im Vergleich zum Vorgänger nicht weiter zugelegt. Nach wie vor sind es 5,7″ in Super-AMOLED Technik, auf dem sich ingesamt 2560 x 1440 Pixel tummeln und damit deutlich mehr als noch beim Note 3 mit seinen 1920 x 1080 Pixel. Das ergibt einen Wert von 515 ppi. Um einzelne Pixel sichtbar zu machen braucht man nun wirklich eine Lupe, denn selbst im Browser bei maximaler Vergrößerung sind keinerlei Treppen oder Ausfransungen sichtbar. Allerdings macht sich bei solchen Pixeldichten eines negativ bemerkbar. Viele Apps haben ihre Icons noch nicht angepasst und die wirken dann auf diesem Display etwas verwaschen.

Geschützt ist das Display durch Gorilla Glas 3. Und wie bei Samsungs Topmodellen üblich, wird man von den Farben förmlich erschlagen. Sie leuchten um die Wette und wirken auf manchen Betrachter ziemlich übersättigt und damit schon wieder ein bisschen zu bunt. Zum Glück kann man das in den Displayeinstellungen ein wenig nach seinem Geschmack einstellen. Aus insgesamt drei Einstellungen kann man auswählen. Bei „Einfach“ werden die Farben sehr realistisch wiedergegeben. Bei „Foto“ gibt es einen Schuss mehr Bunt und bei Kino wird es noch bunter als in der Standardeinstellung. Wählt man nämlich nichts aus, versucht das Note 4 anhand der App zu erkennen, worum es geht und passt die Farbtemperatur entsprechend an. Funktioniert in den meisten Fällen auch sehr gut. Und es ist hell. Vor allem, wenn die wirklich sehr gut arbeitende automatische Helligkeitsregelung aktiviert wird. Selbst im Freien bei strahlenden Sonnenschein ist das Display zu jeder Zeit perfekt ablesbar.

Bei Displays mit AMOLED Technik fällt eines im Gegensatz zu IPS Displays direkt auf. Schwarz ist bei AMOLED wirklich ein sattes, tiefes Schwarz. Dafür ist es in Punkto Blickwinkelstabilität den Kollegen mit IPS Display unterlegen. Allerdings muss man schon aus extrem flachen Winkel auf das Display schauen, um die leichten Farbveränderungen entdecken zu können. Von daher kein wirkliches Problem.

Dafür gehört das Note 4 Display in der Disziplin Genauigkeit mit zum besten, was ich je getestet habe. Gerade mit dem Stift möchte man ja auch gerne mal eine Skizze anfertigen und beim malen einen bestimmten Punkt treffen. Versucht mal bei einem „normalen“ Smartphone per Stift eine Linie zu zeichnen, den Stift hochnehmen und dann an einem Ende der Linie exakt so anzusetzen, um die Linie entweder weiter zu führen. Beim Note 4 kein Thema. Ich kann mich nicht erinnern jemals so präzise zeichnen zu können. Allerdings sollte man den Stift nicht zu schnell auf dem Display bewegen, sonst wird es wieder zu ungenau. Was besonders hilfreich ist, dass man in den Einstellungen für den S-Pen dafür sorgen kann, dass nur noch Eingaben über den Stift erkannt werden. So gibt es eine Fehleingaben durch die Hand oder Finger.

Die Gleiteigenschaften des Display sind sehr gut und auch die Reationsgeschwindigkeit. Gerade wer viel und schnell tippt, wird mit dem Note 4 sehr gut zurechtkommen, da Befehle direkt und ohne jede Verzögerung umgesetzt werden.

Somit vergebe ich dem Note 4 in der Disziplin Display die volle Punktzahl.

Kamera:

Bei der Kamera setzt man bei Samsung auf 16 Megapixel hinten mit einem eingebauten optischen Bildstabilisator und vorne auf eine 3,7 Megapixel Knipse. Das Kameramenü wirkt sehr aufgeräumt und dürfte niemanden vor irgendwelche Rätsel stellen. Oben die Einstellungen, daneben kann man HDR ein- oder ausschalten und rechts oben zwischen den beiden Kameras umschalten. Unten bei „Modus“ kann man von Werk aus zwischen 6 Modis auswählen. Wer noch mehr möchte, kann man in der Liste nach unten scrollen. In Samsungs hauseigenen Appstore stehen weitere Modis kostenlos zum Download bereit. Und wer will, kann auch noch die Reihenfolge der Modis auswählen oder eigene Modis erstellen. Flexibilität as its best.

Wer möchte kann Videos in der 4K-Auflösung aufnehmen. Selbstverständlich wackelfrei, weil auch hier die  optische Bildstabilisierung wertvolle Dienste leistet. Aber die Videos werden brutal groß. Ein Video von 2 Minuten Länge genehmigt sich gerne mal knapp 600 MB.

Wie immer fotografiere ich ausschließlich im Automatik-Modus. Und da gelingen echt tolle Fotos mit einer hervorragenden Qualität. Realistische Farben, tolle Kontraste und Helligkeit. Ich empfehle noch HDR zu aktivieren, denn damit wirken die Fotos noch realistischer und lebendiger. Der Fokus arbeitet blitzschnell und auch die Zeitspanne von der Auslösung bis zur Speicherung und wieder bereit zu sein ist extrem kurz. Selbst bei Nahaufnahmen fokussiert die Kamera sehr schnell und vor allem korrekt. Selbst wenn man mal Nachts fotografiert, sehen die Fotos noch ganz ansehnlich aus. Natürlich nicht so perfekt wie am Tag, aber besser als bei vielen Konkurrenten.

Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link

Leider kann ich dieses mal kein Testvideo präsentieren, da beinahe alle Videos auf dem PC nicht abspielbar waren. Woran das liegt kann ich leider nicht sagen. Trotzdem ist die Qualität auf meinem Full-HD Fernseher von Samsung echt top. Das gilt auch für den Stereoklang, der wirklich als Stereo wahrnehmbar ist.

Samsung Galaxy Note 4 Testfoto (1)

Akku:

Samsung Galaxy Note 4 Akku (3)Kommen wir zum Akku. Der wechselbare Energiespeicher stellt 3220 mA zur Verfügung und besitzt eine Schnellladefunktion. Diese hat aber nicht mit Quick Charge 2.0 zu tun und funktioniert nur, wenn man das dem Note 4 beliegenden Netzteil und Kabel nutzt. Dann wird der Akku innerhalb von 30 Minuten um 56% geladen. Nach einer Stunde sind es bereits 81% und nach 1 Stunde und 25 Minuten ist der Akku von 0% auf 100% wieder voll aufgeladen. Und das ist auch bitter nötig, denn die vielen Pixel und GHz brauchen ordentlich Akku.

Wie immer ist die eingebaute Energiesparfunktion deaktiviert, WLAN, Bluetooth, Sync, GPS, NFC usw. dafür permanent aktiviert. Das Display auf 75% Helligkeit mit Automatik und das Displaytimeout auf 10 Minuten eingestellt. Natürlich kann man ein paar Sachen abschalten, aber ich brauche diese Funktionen ständig und wofür kauft man sich so ein voll ausgestattetes Smartphone, wenn man das meiste ohnehin deaktiviert? Und nur so kann ich Vergleiche anstellen, denn die Einstellungen sind bei allen Testgeräten identisch.

Nach knapp 12 Stunden musste ich eigentlich immer akut an die Steckdose. Das war auch die Zeit, in der ich wieder damit angefangen habe einen mobilen Akku bei mir zu haben. Denn es kann auch mal passieren, dass der Akku nach nicht einmal 10 Stunden nach Energie schreit. Vor allem wenn man hochauflösende Videos schaut oder leistungshungrige Spiele spielt. Dann kann es schon mal sein, dass pro Stunde bis zu 20% weniger beim Akkustand zu sehen ist. Im Standby verliert der Akku hingegen keine nennenswerte Kapazität.

Im Note 4 gibt die es beiden bekannten Energiesparoptionen. Einmal den Standard, der die Datenaktivitäten im Hintergrund einschränkt und bei Bedarf den Prozessor ausbremst. Alleine diese Option bringt einige Stunden mehr. Wer akuten Akkunotstand hat, aber telefonisch erreichbar bleiben muss, der kann den „Ultra-Energiesparmodus“ aktivieren. Hierbei wird das Note 4 auf ein absolutes Minimum reduziert. Alles in schwarz/weiß und primär nur noch die Telefonie und SMS-Funktion aktiv. Wer will, kann aber ausgewählte Apps weiter nutzen. Allerdings werden die Datenverbindungen im Standby deaktiviert. Alles andere wird abgeschaltet. Dieses belohnt der Akku mit mehreren Stunden Standby zusätzlich.

Der Screenshot zeigt einen für mich ganz typischen Akkuverlauf, bei dem das Display für insgesamt 5 Stunden und 38 Minuten aktiv war.

Ob es wirklich ein guter Tipp ist, beim Note 4 so viel wie möglich, so oft wie möglich zu deaktivieren, um Akku zu sparen? Ich glaube eher nicht, denn wozu kauft man es sich sonst? Man sollte sich lieber einen kleinen mobilen Akku zulegen (Testberichte), um mit dem Note 4 über den ganzen Tag zu kommen. Oder das original Netzteil und Kabel mitnehmen und jede Gelegenheit nutzen, um es zu laden. Das ist keine Gehässigkeit sondern Erfahrungen nach fast 4 Wochen mit dem Note 4.

Samsung Galaxy Note 4 Akku (4)

→ Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

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Peter W.