Mit dem Xperia Z hat Sony wohl einen echten Volltreffer gelandet. Zumindest was die Optik angeht. Nur ist das Äußere eben nicht alles und auch die Konkurrenz hat schöne Töchter im Programm. Also müssen auch die Inneren Werte stimmen und da kann das Xperia Z so einiges bieten. Was genau und wozu das alles wird im zweiten des Dauertest genauer unter die Lupe genommen. Es gibt massenhaft vorinstallierter Apps, die den Prozessor aber nicht einmal annähernd ins Schwitzen bringen.
Übersicht
Teil 1 – das überraschende Unboxing und die ersten Wow-Eindrücke
Betriebssystem & vorinstallierte Apps:
Das Xperia Z kommt mit Android 4.1.2 und ist somit recht aktuell. Leider konnte man wohl nicht wirklich die Finger davon lassen und hat ein bisschen herumgepfuscht. Teil sinnvoll, aber teil etwas übertrieben. Im Großen und Ganzen scheint man aus der Vergangenheit ein wenig gelernt zu haben und Android nicht mehr so ganz verunstaltet wie früher.
Tipp: wenn sich so ein Androide mal so richtig aufhängt, dann einfach die die Power-Taste und die Lautstärke-Hoch-Taste drücken gedrückt halten. Danach macht das Handys aber auch ein Tablet einen Neustart (keinen Reset)
Leider gibt es aber noch mehr als genug vorinstallierten Müll, den man nur teilweise deinstallieren kann. Als da wären:
- Walkman: wie zu erwarten ein Musiklayer
- Album: die richtig schicke Galerie
- Filme: man glaubt es kaum…ein Videoplayer
- Sony Select: der hauseigene App-Shop ohne nennenswerte Vorteile
- Notizen: wie der Name schon sagt aber wirklich brauchbar
- Music Unlimited: Sonys Musik Store
- Video Unlimited: Sonys Videothek
- TrackID: Titel erkennen (wie Shazam)
- PlayNow: noch so ein Sony Store für Apps, Musik und Videos
- SmartConnect: ein Taskmanager der Funktionen in bestimmten Situationen startet z.B. den Wecker startet wenn man es in die Dockingstation setzt
- Xperia Link: zum verbinden von Geräten
- Sony Auto: der Automodus mit großen Icons
- Update Center: Updates für das Xperia Z und den Sony Apps
- File Commander: ein richtig guter Dateimanager
- PlayMemories Online: die Dropbox von Sony mit 5 GB kostenlosen Speicher
- SocialLife: ein Stream für Facebook, Twitter, Google Reader und YouTube
- Let´s start PSM: die App zur PlayStation Network
- OfficeSuite: wie der Name sagt
- McAfee Security: ist nur die Demo der (überflüssigen) Security Suite
- Neo Reader: QR-Code Scanner und Reader
- Sichern & Wiederherstellen: ein App für Backups
Wie man sehen kann nicht gerade wenig und auch nur zum Teil wirklich nützlich bzw. brauchbar. Muss halt jeder für sich entscheiden. Ich persönlich habe soweit möglich alles deinstalliert und nutze meine eigenen Favoriten.
Nach so viel „Bloatware“, denn so nennt man solche vorinstallierten Apps, kommen wir mal zu den eigentlichen Anpassungen von Android seitens Sony. Und da gibt es wirklich sehr gute Ansätze und Umsetzungen. Von einigen kann man sogar behaupten, dass sie den Alltag vereinfachen und nützlich sind.
Der Lockscreen ist leider etwas ungelenk, denn man kann nichts daran ändern. Alles ist vorgegeben aber trotzdem brauchbar. Von hier aus kann man die Kamera starten und genau hier gibt es einen Bug. Sehr oft stürzt die Kamera direkt ab, wenn man sie von hier aus öffnen möchte. Sony ist das bereits bekannt und wird per Update behoben werden.
Ansonsten findet man hier die wichtigsten Infos. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz ok, aber mehr auch nicht.
Dagegen kann mich der Homescreen und das drumerum überzeugen. Homescreens anlegen, verschieben, löschen oder den Hauptscreen festlegen sind Standard. Aber nicht die große Menge an verschiedenen Designs, bei denen sich das Wallpaper und ein paar Töne ändern. Eine nette Spielerei, aber durch nette Wallpaper schön umgesetzt.
Die Benachrichtigungsleiste bietet Schnellzugriffe zu den Audioprofilen, Bluetooth, WLAN, Datenverbindung und den Einstellungen.
Im Appdrawer kann man sich die App auf verschiedene Art und Weise sortieren lassen. Wer hier „Eigene Sortierung“ auswählt, kann sogar Ordner erstellen. Sehr schön ist, dass man von hier aus Apps direkt deinstallieren kann. das erspart etliche Klickorgien.
Etwas tiefer und zwar in den Einstellungen findet man dann einige Spielereien. Man muss zugeben, dass man sich damit wirklich mal beschäftigen muss, um die ganzen Zusatzfunktionen zu finden, zu verstehen und gezielt einzusetzen. Mal so eben nebenbei geht in die Hose oder man macht es sich nur selber schwer.
Hier jetzt nur ein ganz kurzer Auszug an zusätzlichen Optionen:
- In den Anrufeinstellungen kann man per Equalizer die Sprachqualität verändern, die Stimme des Gegenüber künstlich verlangsamen um diese besser zu verstehen oder ein SIP Konto einrichten
- Bei den Tönen gibt es „ClearPhase“, der die Klangqualität des internen Lautsprechers automatisch anpasst und mit xLOUD noch weiter verbessern
- Beim Display lässt sich die Darstellung per Mobile Bravia Engine 2 ein wenig aupeppen und eben das Design/ Theme ändern
- Beim Akku lässt sich der STAMINA-Modus aktivieren, um Akku zu sparen, per ortsbezogenes WiFi das WLAN Modul je nach Standort dieses aktivieren oder deaktivieren oder auch der Akkustand in % anzeigen. Dazu aber mehr im 3. Teil beim Akku
- über den Zusatzpunkt „Xperia“ kann man eine Verbindung zum Fernseher oder Tablet herstellen. Dazu gibt es den MirrorLink oder Throw zum direkten Übertragen von Inhalten von A nach B. Auch dazu mehr im 4. Teil bei den Verbindungen
Drückt man rechts unten den Button für die laufenden Apps, findet man unten eine Reihe mit den sog. „Small Apps“, die ein paar kleine Helferlein nach vorne holen. Kennt man schon so ähnlich von Samsung, wo man z.B. ein Video in einem kleinen Fenster anschauen kann.
Was am Anfang wirklich hilfreich ist, sind die zahlreichen Erinnerungen für bestimmte Funktionen oder Hinweise. Entfernt man z.B. das USB Datenkabel erinnert mich ein Popup daran, die Abdeckung richtig zu verschließen, damit das Xperia Z auch wirklich wieder wasser- und staubdicht ist. Oder der Hinweis das Netzteil aus der Steckdose zu ziehen, wenn das Xperia geladen ist, um Strom zu sparen. Natürlich kann man dieser Helferlein deaktivieren.
Leider scheint es einen Bug zu geben oder der folgende Umstand ist mir bei anderen Androiden bisher noch nicht aufgefallen. Hat man das Xperia Z auf „Vibrieren“ stehen, dann klingelt kein Wecker. Egal ob der eingebaute oder einer aus dem Playstore. Es tut sich nix. Nicht einmal der Lockscreen erscheint. So habe ich mal so richtig schön verschlafen. Als nächstes wollte ich Brötchen aufbacken. Kein Problem, denn die Uhren-App des Xperia Z hat auch einen Timer eingebaut. Also eingestellt und gestartet. Wie vorgesehen, schaltet das Xperia nach einer Minute in den Standby. Als es etwas streng roch, fielen mir die Brötchen im Backofen wieder ein. Mittlerweile zur Fresskohle verbrannt schaute ich auf dem Xperia nach. Also aus dem Standby geholt, Lockscreen entsperrt und siehe da…auf dem Timer standen noch exakt 7:59 Minuten. Der Timer bleibt stehen, sobald sich das Telefon sperrt…sorry, aber was ist das für ein Käse???
Alles in allem bin ich von der Oberfläche letztlich wirklich mehr positiv überrascht als verärgert, wenn man einmal vom massenhaft vorinstallieren Kram absieht.
Leistung & Performance:
Was soll man eigentlich noch groß über einen 1,5 GHz Qualcomm Snapdragon S4 Pro APQ8064 Quad-Core Prozessor, gepaart mit einer Adreno 320 GPU und 2 GB RAM noch schreiben?
Alles, aber wirklich alles läuft supersmooth (neudeutsch für sehr flüssig und ruckelfrei) ab. Egal ob die Animation der Androidoberfläche oder Apps. Selbst die aktuellen grafisch aufwendigsten Games laufen absolut ruckelfrei über das riesige Display. Komplette Filme in Full-HD? Kein Thema. Aber mal ganz ehrlich. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Das verlange ich einfach für dieses Geld.
Nicht einmal das Kopieren von knapp 3000 Dateien von der microSD Speicherkarte auf den internen Speicher oder die Installation von zig Apps inkl. Updates bringt das Xperia Z aus der Ruhe. Alles bleibt sehr gut bedienbar und man kann sogar noch nebenbei richtig was arbeiten. Eine Galerie mit mehreren hundert Fotos wird sofort ohne jede Verzögerung geladen und mitsamt Vorschaubildern angezeigt.
Ihr wollt ein paar Zahlen zum verglichen? Halte ich zwar nach wie vor nichts von, aber bitte sehr…
- NenaMark2: 59,9 fps (glaube es geht nur bis 60 fps oder?)
- Antutu: 17598
- Quadrant Standard. 7757
- Vellamo: 2180
Ich denke mal, dass sich das Thema Taskkiller nun endlich erledigt hat. War ich noch nie ein Fan davon und habe so etwas auch nicht genutzt. Aber scheint ja genug Nutzer solcher Apps zu geben. Selbst ängstliche Naturen können sich mit dieser Power unter Haube entspannt zurück lehnen und genießen.
Im Moment kenne ich bis auf das HTC One oder das kommende Galaxy S4 nichts, was es mit dem Xperia Z aufnehmen kann. Und damit meine ich jetzt nicht irgendwelche per Custom Rom getunte Kisten sondern Smartphones von der Stange. Das Z fetzt.
Teil 3 – Wasserdicht? Schlechtes Display? Weltklasse Kamera?
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Bitte angeben im Teil 3 ob Akku tauschbar ist. ….
Der Akku ist nicht wechselbar.