[Vergleich] iPad 3 Ledertasche KAVAJ „Berlin“ vs. No-Name Smartcover Nachbau

Die folgenden Zeilen dürften vielen von euch bekannt vorkommen. Man kauft sich ein sauteures neues Spielzeug, in diesem Fall ein iPad 3, und möchte dieses bestmöglich vor Beschädigung schützen. Es muss also eine Tasche her. Aber bitte was anständiges und am besten nicht zu teuer.Wir haben für das iPad 3 ein No-Name Cover von ebay gegen ein hochwertiges Cover von Kavaj getestet.

Die ersten Anlaufstellen für Zubehör aller Art sind nach wie vor ebay, Amazon und Co. und damit beginnen die Probleme. Gerade für Top-Modelle gibt eine unüberschaubare Auswahl von megabillig bis megateuer. Am einfachsten ist es, wenn man sich für die Vorauswahl eine Art Lastenheft schreibt.

  • Was muss das Case bieten?
  • Welches Material?
  • Welche Positionen benötige ich?
  • Was will ich maximal ausgeben?

Damit kann man schon mal auf die Suche gehen und rechts schnell die Auswahl eingrenzen. So bin auch ich vorgegangen und mein Lastenheft sah folgendermaßen aus:

max. 50 €, Leder, Kunstleder oder ähnlicher Stoff, Standposition und Flach zum tippen und das iPad rundum schützen. Also auch an den Seiten.

So habe mich dann bei ebay für einen Nachbau des Smartcover entschieden. Der Preis war 19,95 € + 2,50 € Versandkosten.

Ein ähnliches Cover hatte ich schon mal für das iPad 2 getestet -> Link

Zum Vergleich habe ich bei Amazon das KAVAJ Ledercase „Berlin“ für 49,90 € gefunden. Dieses hat viele positive Rezessionen erhalten und nahm ich als normaler Interessent Kontakt zu KAVAJ auf. Von diesem Case gibt es übrigens mehrere Ausführungen, wobei alle drei Varianten aus dem gleichen Material (Außen Leder, Innen Flanell) bestehen. Die Unterschied liegen in den Funktionen:

  • „Berlin“: ohne Extras
  • „London“: Platz für einen Stift, Visiten- und Kreditkarten und Dokumente
  • „Hamburg“: wie Berlin nur drei weitere Aufstellmöglichkeiten

Bei der Konversation ist mir direkt aufgefallen, das man wohl sehr viel wert auf die Kommunikation und Zufriedenheit der Kunden legt.

Das spiegelt sich auch in dieser Aussage wieder:

Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser höchstes Anliegen. Sollten Sie mit einem KAVAJ Produkt nicht zufrieden sein, garantieren wir Ihnen für die ersten 100 Tage nach dem Verkauf eine kostenlose Rücknahme des Produktes.

Das ist doch mal ein Wort und da es auch noch schick aussieht und unter 50 € liegt passt es perfekt in mein Beuteschema. Also habe ich nochmals Kontakt aufgenommen und nach einem Testmuster gefragt.

Zwei Tage später lag das KAVAJ Case im Briefkasten und nochmals 2 Tage später das Case von ebay. Und hier jetzt der Vergleich.

No-Name ebay Case:

Das Cover ist aus einem weichen Material welches sich gut anfühlt. Schwer zu beschreiben was das für ein Material ist, aber es sieht wirklich aus wie ein Smart Cover, nur das hier eben auch die Rückseite geschützt ist. Aber auf dem Foto sieht man schon ganz gut, was uns da erwartet.

Die Nähte sind verklebt, machen aber allesamt einen ordentlich verarbeiteten Eindruck. Wie bei dieser Art von Cover üblich schiebt man das iPad in die Tasche und schlägt dann die Lasche nach innen ein. So auch hier. Aber schon hier fällt auf, das es mit der versprochenen 100% Passgenauigkeit nicht so genau genommen wird. Eigentlich kann man dazu sagen, das es gar nicht passt. Und auch die versprochene Wake-up Funktion tut es nicht. Egal wie ich das Cover schiebe und drücke.

Das Problem scheint zum einen die generelle Ungenauigkeit bei den Abmaßen zu sein, aber auch die schlappe Lasche ist nicht in der Lage das iPad 3 zu fixieren. Und so kommt es, das keiner der Anschlüsse oder Tasten noch vernünftig bedienbar ist.

Dazu ist es extrem schmutzempfindlich. Schon nach wenigen Tagen sammelte sich der Erste Schmutz in den Ritzen und Nähten.

Aber die beiden Positionen funktionieren. Zumindest die flache Position ist perfekt zum Tippen. Die Standposition ist auch ok, wobei man darauf achten muss, das es wirklich nicht wackelt.

Ich denke die Fotos sprechen eine klare Sprache.

Fazit: Unbrauchbar

Und das sage ich nach nicht einmal 1 Woche der Nutzung. Es macht einfach keinen Spaß. Muss man das iPad laden, muss man erst fummeln, bis der Stecker in die Buchse passt. Dasselbe bei der Bedienung der Power-Taste oder Lautstärketasten.

KAVAJ Case „Berlin“:

Das Cover besteht wie oben beschrieben aus echten Leder und ist innen mit einem weichen Flanell ausgeschlagen und macht einen hochwertigen gut verarbeiteten Eindruck. Allerdings riecht es nach dem Auspacken aus der schmucklosen Verpackung ziemlich streng, was sich aber nach wenigen Tagen gegeben hat. Mittlerweile riecht es ein bisschen wie Leder.

Im Gegensatz zum ebay Case sind die Nähte nicht verklebt sondern vernäht. Lediglich ein Faden schautein Stück aus einer Naht heraus. Auch hier wird das iPad durch eine eingeschlagene Zunge gehalten. Aber hier setzt man zusätzlich noch auf einen breiten Klettstreifen. So hält die Lasche bombenfest und man bekommt fast Probleme diese Lasche wieder zu öffnen. Die Ausschnitte sitzen allesamt sehr passgenau, aber beim Lautsprecher auf der Rückseite sind für meinen Geschmack zu wenig Löcher vorgesehen. Mal sehen, ob sich das negativ auf den Klang auswirkt. Nicht ganz perfekt ist die Öffnung für das Headset. Hier ist die Aussparung am unteren Rand nicht tief genug, so das man beim Anschließen eines Headset ein wenig fester drücken muss.

Der magnetische Schalter zum Sperren- und Entsperren des iPad hingegen funktioniert problemlos, auch wenn der Deckel mal nicht zu 100% geschlossen wurde.

Die beiden möglichen Positionen erhält man durch umschlagen des Deckels und Fixierung in der dafür vorgesehenen Halterung. Wobei mit die flache Position zum Tippen schon ein wenig zu steil ist. Dafür ist es in der Standposition absolut standsicher. Möglich macht das die ziemlich große Stellfläche.

Seit 2 Tagen nutze ich nun das Case und bisher gibt es keinerlei Ausfälle oder andere Mängel. Mal sehen, wie es in 4 Wochen aussieht…

Übrigens bietet KAVAJ auch noch Cover und Cases für Motorola und Samsung Tablets bzw. Smartphones an.

Homepage: http://kavaj.de/

*** Update vom 18.05.2012 ***

Kurzer Zwischenstand nach 1 Woche Nutzung des Kavaj Covers.

Bisher alles im grünen Bereich. Zumindest was die Haltbarkeit angeht. Es sieht noch immer aus wie neu und schützt das iPad 3 bisher perfekt. Der oben erwähnte stechende Geruch hat sich schnell verzogen und nun riecht es wunderschön nach Leder.

Aber es gibt zwei Dinge, die mir ein wenig negativ aufgefallen sind.

Wie man auf den Fotos erkennen kann, liegt die Lautsprechertaste unter dem Bezug , also nicht offen und daher bekommt man öfter mal Probleme, wenn man das Tablet auf den Oberschenkeln ablegt. Da die Lautsprechertasten jetzt minimal erhaben sind, also hervorstehen, drückt man unweigerlich eine der beiden Tasten und verstellt so ungewollt die Lautstärke. Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Ist schwer zu beschreiben. Vielleicht sollte man diese beiden Tasten ebenso offen lassen wie alle anderen Tasten.

Desweiteren ist die Lasche auf der Rückseite so perfekt eingepasst bzw. ausgeschnitten, das man kaum einen Spalt hat, um diese heraus zu klappen. Immer wieder muss ich mit meinem Wurstfingern öfter herumpulen, bis ich es dann heraus bekomme und den Deckel einklemmen kann. Natürlich kann man mal mit Gewalt diese Laschen weiter nach außen biegen damit sie etwas absteht, aber das sieht nix aus. Ein etwas breiterer Spalt oder ein halbrunder Ausschnitt an einer Ecke um dort mit dem Finger anzusetzen wäre sicher hilfreich.

Ansonsten absolut top und bin gespannt wie es weiter durchhält, denn nächste Woche geht es in den Urlaub…

*** Update vom 11.06.2012 ***

Nach exakt 4 Wochen im Dauereinsatz, darunter diente mein iPad zwei Wochen im Urlaub als Nachrichtenzentrale, kann ich meine Begeisterung nur schwer zügeln.

Es sieht immer noch aus wie neu und sitzt perfekt. Mittlerweile ist auch die kleine herausklappbare Lasche mit dem Finger ohne Probleme nutzbar. Mir persönlich gefällt es sogar noch besser, als das zuletzt von mir getestet iPad 3 Cover von Proporta.

Das ist Qualität, für die es sich lohnt ein paar € mehr auszugeben. Gerade im Hinblick darauf, das so ein Eierpad ein paar hunderter kostet. Da ist jeder verhinderter Kratzer ein Fünfziger mehr beim Wiederverkaufswert.

Von daher stellt sich gar nicht erst die Frage nach dem Gütesiegel…

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Peter W.