Nach dem ganzen Prozessor- und Akkugedöns wird es Zeit für Musik. So widme ich den nunmehr Fünften Teil des Galaxy S4 Dauertest dem Klang und werfe einen genauen Blick auf die zahlreichen Möglichkeiten zur Aufnahme einer Verbindung mit dem aktuellen Flaggschiff der Südkoreaner. Und da gibt es so einiges zu berichten.
Übersicht
Teil 1 – das Unboxing und der Erste Eindruck
Teil 2 – so verhunzt man Android
Teil 3 – von der Leistung und dem Display
Teil 4 – die Kamera und der Akku
Verbindungen:
Im S4 ist alles verbaut, was man aktuell so in ein Smartphone packen kann. WLAN, Bluetooth, NFC. Alles alte Hüte und beherrscht das Galaxy perfekt. Wobei es beim Them NFC ein kleines Problem gibt. Und zwar unterstützt das S4, genau wie das Nexus 4, keine Tags mit dem Mifare Classic Chip, sondern die nach dem NFC Forum 2 Standard. Empfehlenswerte NFC-Tags nach dem neuen Standard gibt es unter anderem bei nfc-tag-shop.de.
Wenn man die passenden Tags besitzt, funktioniert das wunderprächtig. Unabhängig davon läuft die Sache mit S Beam, bei der man per NFC und WLAN Direct Dateien von einem Gerät auf ein anderes schicken kann.
Auch bei Verbindungen per WLAN oder Bluetooth gab es zu keiner Zeit irgend etwas auszusetzen. Wie heute üblich, kann man die Deaktivierung der WLAN-Verbindung im Standby im Erweiterten Menü der WLAN Verbindung umstellen. Leider zu Kosten des Akkus, der ohnehin nicht wirklich lange hält. Dort findet man dann aber auch eine äußerst interessante Option, bei der man die kabellose Verbindung zeitgesteuert aktivieren bzw. deaktivieren kann.
Ganz besonders zu schätzen gelernt habe ich WiFi Direct oder DLNA. Ist ein passendes Gerät in Empfangsreichweite, in diesem Fall mein Samsung Fernseher, erscheint eine Meldung auf dem S4 und ein zusätzlicher Button. Einmal betätigt, verbinden sich die beiden und das Foto, Video oder Musik wird zum Gegenüber geschickt. Echt eine tolle Sache um Dia- oder Filmvorführungen zu machen.
Eine weitere Option „Screen Mirroring“ habe ich leider nicht zum Laufen bekommen, dafür aber WatchOn. Das ist der etwas seltsame Name für eine Universalfernbedienung. Dafür ist im Galaxy S4 ein IR-Sender eingebaut mitsamt passender Software. Aber anstatt sich mit irgendwelchen Codes zu plagen, drückt man bei der Einrichtung einfach nur ein paar mal eine Taste, bis der Fernseher, DVD- Blueray-Player oder was auch immer, reagiert. Bei meinem Samsung TV war das beim zweiten Drücken erledigt. Schon lustig, wenn die Kiddies fernsehen schauen und sich plötzlich wie von Geisterhand das Programm ändert, er plötzlich lauter wird oder einfach abschaltet.
Letztlich ist das aber nur eine nette Spielerei wie viele anderen Sachen beim S4 auch. Man probiert es einmal aus, nutzt es 5 Minuten und vergisst es dann wieder. Denn die richtige Fernbedienung habe ich schneller zur Hand als mein Smartphone…
Was gibt es noch zu berichten? Nicht viel, außer das Telefonate in einer sehr guten, wenn nicht gar, perfekten Qualität geführt werden. Nebengeräusche gibt es keine. Beinahe schon beängstigend still, wenn niemand etwas sagt. Das denkt aber auch das Gegenüber, auch wenn man selbst im größten Trubel steht. So geschehen in einem belebten Einkaufszentrum. Die Hölle los und das Handy klingelt. Das Gegenüber wundert sich, weil ich ihm sage das ich mitten im EKZ stehe und er so gut wie nichts davon hört. Keine Ahnung, wie Samsung das hinbekommen hat, aber das Zusammenspiel aus zwei Mikros und der Software zum herausfiltern funktioniert.
Klang:
Auch so ein Galaxy S4 muss sich bei mir während eines Dauertest als WLAN Radio beweisen. Hierbei kann ich am ehesten über den Klang urteilen. Und der ist beim S4 gar nicht mal so schlecht. Ganz im Gegenteil. Nach dem das Xperia Z eine herbe Enttäuschung war, erfreut das S4 mit einem richtig angenehmen Klangbild. Ich spreche hier jetzt von einer normalen Lautstärke. Bässe gibt es zwar nicht wirklich, dafür vertragen sich die Mitten und Höhen sehr schön. Es ist weder aufdringlich noch zurückhaltend. Einfach nur schön. Es gibt zwar einen Equalizer mit 15 Voreinstellungen und mit einer benutzerdefinierten Einstellung, aber den braucht man nicht.
In dieser Form mir völlig neu ist eine Option mit dem Namen „Adapt Sound“. Zu Beginn muss man ein Headset anschließen und bekommt wie bei einem Hörtest abwechselnd links und rechts Töne in verschiedenen Höhen zu hören. Hört man einen Ton, drückt man eine Taste und weiter geht es bis zum Ende des Tests. Danach schlägt das S4 eine optimierte Kurve vor, in der einzelne Frequenzbereich angehoben oder abgesenkt werden. Zuerst dachte ich auch hier an eine Spielerei, aber diese Funktion hat es wirklich in sich. So angepasst und optimiert, verbessert sich das persönliche Hörerlebnis immens und macht noch mal eine Ecke mehr Laune zu hören, wobei das aber so richtig nur mit Headset zum tragen kommt.
Schließt man ein solches an, dann fliegen die Fetzen. Und das im positiven Sinne. Selbst mit den mitgelieferten Kopfhörern kann man stundenlang genüsslich der Musik lauschen. Fast schon perfekt klingt es, wenn man ein hochwertiges Headset oder Kopfhörer nutzt. Egal ob tiefe Töne, die mitleren Lagen oder die hohen Töne. Es klingt wirklich in sich stimmig und ausgewogen. Aber zuerst einmal erscheint in der Nachrichtenleiste eine Zeile mit wichtigen Apps zum Thema Musik, also der Player usw. Sehr praktisch.
Der Equalizer (man beachte die Schreibweise im Screenshot) erfährt ebenfalls eine Erweiterung und erlaubt jetzt Klangverbiegungen in Richtung 3D also Räumlichkeiten abzubilden. Das wirkt leider zu künstlich und passt nicht mehr zum ansonsten perfekten Klangbild.
Ob das Galaxy S4 auch laut kann? Für mich schon. Mehr als ausreichend, aber es reicht nicht, um einen Häuserblock zu beschallen.
Alles in allem liefert Samsung hier ein wirklich ideales Gespann. Der im Gegensatz zum S3 gewachsene Lautsprecher macht Spaß und die nochmals optimierte Software tut ihr übriges. Saubere Arbeit. Jetzt bin ich auf das HTC One noch ein Stück mehr gespannt.
Teil 6 – das Fazit
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