iPhone 5 im Dauertest – wirklich eine Revolution oder nur eine Evolution?

Ich bin ja eigentlich ein Wandler zwischen den Welten und nutze alle drei großen Betriebssysteme. Wie so viele war auch ich ziemlich gespannt, wie sich das Neue iPhone 5 denn so in Echt anfühlt. Heute ist es endlich bei mir angekommen und so habe ich es direkt einmal ausgepackt und…ja…naja…wie soll ich es sagen…


…nennen wir es einfach schlicht und ergreifend Enttäuschung. Aber der Reihe nach, wobei ich hier aber jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen will, da ich ja die Tage mit dem Dauertest starte. Aber das muss jetzt raus. Gerade weil der Hype so irre ist. Und wie es scheint, habe ich Glück gehabt. Es hat weder Kratzer noch sonstige unschöne Verarbeitungsmängel, über die gerade überall berichtet wird. Das zeigt uns aber, dass auch Apple nur, wie alle anderen auch, nicht zaubert sondern ganz normale Handys baut. Die eben mal mehr oder weniger fehlerfrei sind.

Technische Daten:

  • iOS 6
  • 4″ Retina Display mit 1136 x 640 Pixel
  • 326 ppi
  • 1 – 1,3 GHz ARM Cortex A15 Dual-Core Prozessor mit A6 Chip (dynamisch)
  • 1 GB RAM
  • 16 / 32 / 64 GB interner Speicher
  • 8 Megapixel Kamera mit iSight
  • 1,2 Megapixel Frontkamera
  • 1080p Videoaufnahme
  • LTE
  • GPS und GLONASS
  • WLAN 802.11a/b/g/n (2,4 GHz und 5 GHz)
  • Bluetooth 4.0
  • Nano-SIM
  • 123,8 x 58,6 x 7,6 mm
  • 112 g
  • 1440 mAh

Übersicht:

Unboxing:

Die Verpackung ist Apple Standard. Schick und schlicht, aber eben ein bisschen länger als bei den Vorgängern.

Auch der Lieferumfang birgt keinerlei Überraschungen:

  • iPhone 5
  • Ladegerät
  • Datenkabel
  • Earpods (die Kopfhörer)
  • Kurzanleitung
  • Nadel für die Simkarte
Und falls es jemand noch nicht mitbekommen hat…der Adapter von Lightning auf 30-Pin ist nicht im Lieferumfang enthalten. Den darf man schön extra kaufen.

Und dann der Große Augenblick, auf den so viele Stunden, teilweise sogar tagelang vor den Apple Stores dieser Welt ausgeharrt haben. Das Teil mal in die Hand nehmen. Aber was ist das?

Das es leicht ist, wusste man ja bereits. 112 Gramm sind nicht viel, aber das iPhone 5 fasst sich irgendwie seltsam an. Wenn man mal ein iPhone 4 oder 4S in der Hand hatte, wird man wissen, was ich meine. Da hatte man noch etwas in der Hand. Also rein gefühlsmäßig.

Es ist extrem edel, das Aluminium in Verbindung mit dem Glas fühlt sich traumhaft an und sieht einfach nur heiß aus. Beim Design scheiden sich wie immer die Geister. Ich persönlich finde es richtig schick. Vor allem weil die Front komplett schwarz ist. Mein geliebter „Stealth-Look“. Anderen ist es zu altbacken weil nicht wirklich neu , denn bis auf die geänderte Heckpartie ist es für den Laien kaum vom Vorgänger zu unterscheiden. Aber diese Haptik. Ich will es eigentlich gar nicht sagen bzw. schreiben aber zwei Kollegen (beides iPhone Besitzer) haben mir Mut gemacht es so auszudrücken wie es sich anfühlt:

Irgendwie billig…

Diese Leichtigkeit passt irgendwie nicht zu einem iPhone. Nicht das ihr mich falsch versteht oder meint, ich würde mir selbst widersprechen. Die Haptik ist durch die verwendeten Materialien in der Kombination einfach toll. Aber es ist zu leicht. Dieses „massive“ vom iPhone 4S fehlt dem 5er.

Und für meinen Geschmack wie ich es befürchtet hatte ein wenig zu klein. Es ist zwar lang und man kommt trotzdem mit dem Daumen überall hin ohne umzugreifen, und das Display der Oberhammer, aber es ist mir zu schmal.

Schauen wir uns das 5er einmal genauer an. Egal wie man es dreht und wendet. Es sieht einfach totschick aus und wirkt wie aus einem Guss. Wie auch schon der Vorgänger besteht es aus Aluminium und Glas, wobei man beim Heck eine fatale Änderung vorgenommen hat.

Die Front beherbergt nach wie vor den Home-Button, den Lautsprecher für Telefonate und die Frontkamera. Wirklich toll gelöst ist der Einbau des Display. Es ist absolut plan eingesetzt, zieht sich sehr nah an die seitlichen Begrenzungen und ist dort ein wenig abgesetzt. So wirkt daher größer, als es in Wirklichkeit ist. Dabei ist es kaum breiter geworden, aber eine ganze Ecke länger. Und genau hier liegt mein Problem. Ich habe ständig das Gefühl, das es mir aus der Hand fällt. ich weiß nicht, wie ich es umschreiben soll. Aber ich halte das iPhone 5 komplett anders in der Hand, als ein Galaxy Nexus oder alle anderen Smartphones.

An der Unterseite befindet sich die Buchse des neuen, schmaleren Lightning-Steckers. Flankiert von jeweils einem Lautsprecher und einer 3,5 mm Headsetbuchse. Bin mal gespannt, wie sich diese eher ungewöhnliche Positionierung bei der Nutzung eines Headset bemerkbar macht.

Links außen die beiden einzelnen Tasten für die Lautstärke und der Schalter für die Stummschaltung.

Die Stirnseite bietet der Power-Taste einen Platz.

Rechts der Schacht für die zugegeben wirklich winzige Nano-Simkarte. Ob hier selbst geschnitzte Simkarten Probleme machen, kann ich nicht beurteilen, da ich mir bei eplus eine solche Simkarte bestellt habe.

Die Rückseite ist nun zweifarbig. Oben und unten aus Glas, dazwischen aus Aluminium. Hier scheiden sich die Geschmacksgeister. Ich finde es ganz schick. Aber hier scheint es einige Probleme zu geben, denn es häufen sich Beschwerden über eine ziemlich kratz empfindliche Oberfläche, was ich leider ein Stück weit bestätigen kann. Einmal kurz nicht aufgepasst und es etwas unvorsichtig in die Hosentasche gesteckt, hat es nun einen Kratzer. Oben dann noch die Kameralinse und Glas und der Helligkeitssensor.

Alle Tasten haben einen absolut perfekten Druckpunkt und sich auch blind sofort ertast- und bedienbar.

Für meinen Geschmack ist es ein wenig zu leicht, aber es ist wirklich ein High-End Produkt auf allerhöchsten Niveau. Da können noch so viele Kopien eines 5er auf den Markt geworfen werden. Ein Original erkennt und erfasst man sofort.

Es ist schon interessant, wenn man sich mal so ein wenig im Freundes- oder Bekanntenkreis umhört. Gerade im Bezug auf die Größe liegen fast alle falsch. Man hat gehört, dass es ein größeres Display hat, Allerdings meinen so gut wie alle, das es dadurch in die Breite gegangen ist und wundern sich dann, wenn sie es dann mal so richtig in der Hand halten. Daher hier mal ein paar Fotos, wie so ein iPhone 5 neben folgenden Modellen aussieht:

  • iPhone 4S
  • HTC One S
  • HTC One X
  • Samsung Galaxy S2
  • Samsung Galaxy S3
  • Samsung Galaxy Note
  • Samsung Galaxy Nexus

Betriebssystem:

Wie so oft hat auch die Vorstellung von iOS 6 für riesigen Wirbel gesorgt, aber halt nur im ersten Moment. Als sich die Szene das ganze mal einen Tag später ohne Hype angeschaut hat, kam doch einiges an Ernüchterung. Den kompletten Changelog auf deutsch habe wir hier veröffentlicht. Ich möchte jetzt aber nicht auf jedes kleine Detail eingehen sondern eher die auffälligsten oder ärgerlichsten Änderungen berichten.

Am offensichtlichsten ist die Fünfte Zeile auf dem Homescreen und die ist wirklich gold wert. Ordnungsliebende Menschen wie ich, die ihre unzähligen Apps in Ordnern sehen wollen, können sich nun richtig austoben.

Nutzer wie meine Frau werden sich über ein tiefere Integration von Facebook und Twitter freuen. Nun kann man direkt auf dem Nachrichtenleiste heraus die Umwelt mit seinen Texten beglücken. Allerdings werden hierbei nur die jeweiligen original Apps unterstützt.

Das war es dann aber auch schon von wegen Integration. Keine Ahnung warum man bei Apple solche mittlerweile etablierten Dienste wie Instagram, Pocket (Read it Later), Instapaper oder noch einige mehr komplett ausperrt. Das nervt mich nach wie vor und so kommt es, dass mich iOS im Vergleich zu Android in meinem Alltag eher ausbremst als unterstützt.

Apropopo Nachrichtenleiste. Für mich persönlich nach wie eines der absoluten Highlights von iOS. Bei keinem anderem System werde ich derart perfekt auf dem laufenden gehalten und selbst hier hat Apple es geschafft es noch weiter zu verbessern. Diese Benachrichtigungen kann man jetzt in einem frei wählbaren Zeitraum z.B. zum Schlafen stumm schalten. Nennt sich passenderweise „Nicht stören“ und funktioniert ganz hervorragend, was aber bei einigen Weckerapps zu Problemen führt. Viele nutzen eben diese Benachrichtigungen um das iPhone beim Klingeln aus dem Standby zu holen. Wird das Handys nun aber stumm geschaltet vibriert das iPhone ganz kurz und das Display blinkt kurz auf. Das wars. Hat mich am ersten Morgen beinahe ein Runde Stücken für meine Kollegen gekostet. Daher mein Tipp: diese Ruhephase 1 Minute vor dem Wecker enden lassen

Als nächstes wurde Siri eweitert. Sie kann nun auf Zuruf Apps öffnen, Facebooken und twittern. Ansonsten scheint mich das Mädel nun besser zu verstehen. Trotzdem werde ich  diese Funktion (wie fast alle anderen auch) nicht weiter nutzen. Ich bin schneller „zu Fuß“ am Ziel als Siri zu aktivieren, zu labern, die Bestätigung abzuwarten und dann ans Ziel zu gelangen.

Kommen wir zu den neuen Apple Maps. Was hat Apple nicht dafür einstecken müssen. Es muss so schlimm gewesen sein, dass sich Tim Cook höchstpersönlich dafür entschuldigt hat. Dabei schneidet es in einem Test von mir gar nicht mal so schlecht ab (Link). Aber wie immer haben sich hierzulande viele das Maul darüber zerrissen, ohne es mal wirklich selber auszuprobieren. Denn so schlecht ist es nicht. Ganz im Gegenteil. Erheblich besser als seinerzeit die erste Version der Google Maps mit Navigation. Es sieht zwar nicht so superschick aus wie die Google Maps, bietet auch noch nicht so viele Funktionen aber nicht vergessen. Auch die Google Maps haben mal klein angefangen. Und solche Sachen wie diese 3D Karten und Flyover sind eine Spielerei für die Couch aber sicher nicht unterwegs. Und genau da, eben draußen, machen die Apple Maps einen sehr guten Job. Das hat Potential und wird mit großer Wahrscheinlichkeit schon bald ein ernsthafter Konkurrent.

Was sich aber Apple mit dem neuen Appstore gedacht hat, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Vielleicht bin ich ja nur zu blind, um die Optionen zu finden, aber ich kann Suchergebnisse nun gar nicht mehr filtern. War früher schon sehr rudimentär, aber nun geht da gar nix mehr. Und man bekommt immer nur eine App der Reihe nach angezeigt. Man bewegt sich zwar immer noch scrollernderweise durch die Liste, aber es werden nicht mehr mehrere Apps auf einmal gezeigt, sondern immer nur eine. Und das nervt einfach. Mittlerweile suche ich die Apps nur noch am PC und installiere auch von dort. Verbessert wurde dagegen das mit den ständigen Passwortabfragen auch bei kostenlosen Apps oder Updates. Gibt es nicht mehr.

Screenshots kann man auch unter iOS 6 einfach durch drücken der Home-Taste + Power-Taste erstellen.

Alles in allem ist iOS 6 in Ordnung. Wer es nicht kennt, wird sich wie immer sehr schnell zurecht finden. Schwieriger ist da die Frage zu beantworten, ob man von Version 5 auf 6 aktualisieren sollte. Ich würde einfach mal behaupten ja, denn für den größten Teil der Nutzer bringt Version 6 nur Vorteile.

Performance:

Was will man viel bei einem iPhone über die Performance schreiben? Selbst ein iPhone 3GS läuft mit aktuellen Apps noch sehr flüssig. Ist halt einer der großen Vorteile von iOS.

Eigentlich ist mir nur die teilweise enorme Wärmeentwicklung auf der Rückseite aufgefallen. Selbst im Standby kühlt es sich nur wenig ab. Nutzt man es, dann wird es etwas mehr als handwarm.

Aber sonst ist das iPhone 5 über jeden Zweifel erhaben und wird auch in vielen Jahren wohl problemlos mithalten können.

Display:

Eine der häufigsten Fragen, die ich so gestellt bekomme ist bezüglich des Display. „Wie groß ist es denn nun?“ Naja, wie das alte beim iPhone 4S (Testbericht) nur halt in 4″. Wobei 4″ im bisherigen Sinn nicht den 4″ von Apple entsprechen. Alle gehen in die Breite. Nur Apple nicht. Die gehen in die Länge. Das zeigt schon die Auflösung von 640 x 1136 Pixel. Vertreter der 4″ Klasse wie das Samsung Galaxy S bieten 480 x 800 Pixel.

Es ist gestochen scharf, schreiend bunte Farben welche es nichts an Natürlichkeit vermissen lassen. Auch die Ablesbarkeit im Freien bei hellen Sonnenschein ist über jeden Zweifel erhaben. Einfach perfekt. Das trifft auch nach wie vor auf die Bedienung zu.

Kein Touchscreen der Welt kommt an die Präzision und das Perfekte Feedback von Apple heran.

Aber es bewahrheitet sich mal wieder ein uralter Spruch. Die Länge ist unwichtig, wenn man damit nicht umgehen kann. Und deshalb verstehe ich z.B. nicht, warum Apple im Appstore bei der Übersicht von Suchergebnissen so viel Platz ungenutzt lässt. Dasselbe beim Player, aber dazu mehr im nächsten Teil.

Für mich persönlich ist das Display immer noch zu klein. Also nicht zu hoch, aber zu schmal. Ich ertappe mich immer wieder, dass ich zoome, um gerade unterwegs, mal schnell etwas zu überfliegen oder zu lesen. Um das etwas besser darzustellen, hier mal ein Vergleich der gleichen Webseite auf einem 4,65″ Samsung Galaxy Nexus.

Das Retina Display ist mit das Beste, was es auf dem Smartphone Sektor so gibt, aber die Konkurrenz von Samsung, HTC und auch LG holen mächtig auf.

Kamera:

Zum Thema Kamera gibt es einiges zu berichten, denn auch hier hat Apple Hand angelegt. Nun gibt es einen eingebauten Panorama-Modus und überhaupt geht die Kamera nun erheblich schneller zu Werke. Egal ob beim Start, Fokussieren, Abdrücken, Speichern und wieder bereit sein. Im direkten Vergleich zum iPhone 4S meiner Frau ist das überdeutlich bemerkbar. Die Verwackelautomatik tut ihren Job sehr gut, so dass verwackelte Bilder und Videos der Vergangenheit angehören sollten. Wobei auch die irgendwann einmal an ihre Grenzen stößt.

Die Panoramafunktion ist zwar ganz witzig, aber leider nicht so perfekt umgesetzt wie bei Apps von Drittanbietern. Über die Optionen erreicht man diese. Einmal aktiviert erscheint eine Leiste mit einer zentralen Linie. Sobald man jetzt anfängt zu knipsen,  dreht man sich langsam im Uhrzeigersinn und versucht die Pfeilspitze auf der Linie zu halten. Die Kamera macht im passenden Moment automatisch das nächste Foto. Direkt im Anschluss wird das Bild zusammengesetzt, was aucb wirklich gut aussieht. Aber leider bekommt man so keine komplette Drehungen hin. Dafür ist das ganze zu langsam oder umgekehrt ausgedrückt, ist die Zeit für die Aufnahme zu knapp bemessen. Aber das Resultat gefällt in den allermeisten Fällen. Für Otto-Normal-Nutzer absolut ausreichend.

Sehr gut gefällt mir die Makro-Funktion. Nix umschalten. Einfach nah heran, drauf halten und abdrücken. Dagegen ist diese sog. HDR-Funktion nicht so der Bringer. Ich fotografiere sehr gerne mit dieser Technik, aber hier habe ich mit dem iPhone 5 leider kein vernünftiges Ergebnis erhalten (Bild mit der Kletterwand)

Leider hat man bei Apple wohl auch gleich einen Bug mit eingebaut. Der sog. Purple Flare Effekt trifft alle iPhone 5 Besitzer und ich finde irgendwie keine Gemeinsamkeit bei den Fotos. Mal heißt es, diesesn Effekt bekommt man nur bei Gegenlicht, was sich aber bei mir auch bei einer Nachtaufnahme gezeigt hat und bei einer Innenaufnahme ohne jede Lichtquelle. Das allerschlimmste ist aber in meinen Augen mal wieder die Aussage von Apple „normal behavior for iPhone 5′s camera“

Die Videofunktion bietet keine wirklichen Neuerungen. Aufnahmen in Full-HD wissen zu gefallen. Sowohl von der Bild- als auch von der Tonqualität.

Testfotos:

Alle Fotos wurden mit original Einstellungen geknipst und nicht weiter bearbeitet. Alle in ihrer Originalgröße findet ihr wie immer auf Flickr -> Link

Testvideo:

Akku:

Man weiß es zwar nicht offiziell, aber iFixIt hat beim Zerlegen des iPhone 5 herausgefunden, dass der Akku eine Kapazität von 1440 mAh hat. Über solche Werte werden viele nur grinsen, aber er hält. Und das richtig lange. Bei meiner Art Nutzung komme ich ganz locker über den Tag. Und ich benutze so ein Smartphone wirklich heftig. Egal ob permanent Mails lesen bzw. schreiben, hunderte RSS Feeds lesen, Twitter, Facebook und ohne Ende surfen. Zwischendurch mal ein kleines Spielchen, Navigation und natürlich auch mal telefonieren. Soll ja auch noch ab und an mal vorkommen. Er Akku hält tapfer durch.

Wenn es sein muss auch mal ein bisschen länger, denn eines ist mir aufgefallen. Ist der Akku auf 2% gefallen oder gar auf 1% braucht man nicht in Panik verfallen. Wer jetzt ein bisschen anfängt zu sparen, ist locker noch mal 2-3 Stunden erreichbar. Das ist kein Witz. Einmal habe ich mein Ladegerät auf Arbeit vergessen und kam mit ein bisschen Köpfchen locker über die Zeit. Einfach nur nicht mehr surfen oder sonstige Gimmicks und der Akku dankt es bis zum Erreichen der nächsten Steckdose. Bei Android ist da schon mittelschwere Panik angesagt, wenn man nix in der Nähe hat.

Interessant ist auch, wie schnell das Ladegerät den Akku wieder auf Vordermann bringt. Ich habe jetzt nicht nachgemessen, da ich nur nachts am Ladegerät hänge, aber mehr als 1,5 bis 2 Stunden hat das nie gedauert.

Ob ich nun von dem Akkubug betroffen bin oder nicht, möchte ich jetzt weder bejahen noch verneinen. Ich für meinen Teil bin mit der Akkuleistung absolut zufrieden. Man merkt, dass Apple bzw. iOS viel effektiver mit dem Akku umgeht als Android. Ein Androide mit so einem vergleichsweise kleinen Akku und derselben Leistug würde nicht mal bis zum Mittag halten. Und da rede ich aus Erfahrung.

Konnektivität:

Ein weites Feld, auch wenn das iPhone 5 an sich nur Standard anbietet. Über so Geschichten wie Bluetooth braucht man nicht lange sinnieren. Funktioniert wie es soll.

Aber fangen wir weiter vorne an der Kette an. Der Simkarte im neuen Nano Design. Die ist schon verdammt klein. Wer mutig genug ist, kann sich aus seiner Simkarte eine passende zurecht schnitzen. Anleitungen findet man zuhauf. Aber es ist wirklich nicht einfach. Ich selber habe ein paar € investiert und mir einen Nano-Sim Cutter bei Amazon gekauft. Passt perfekt.

Dagegen scheine ich vom WLAN-Bug betroffen sein. Mi keinem Smartphone hatte ich bisher so einen schlechten Empfang. Selbst wenige Meter neben dem Router hatte ich teilweise keine Verbindung. Hier half nur die kurzzeitige Aktivierung des Flugmodus oder Ein/ Ausschalten der WLAN Funktion. Vor dem Haus, wo mein Galaxy Nexus noch guten WLAN Empfang hat, geht mit dem iPhone 5 nichts mehr. Bleibt zu hoffen, dass Apple dieses Problem in den Griff bekommt, denn es nervt auf Dauer und strapaziert den mobilen Traffic nicht unerheblich.

Ein weiterer Punkt, den ich kurz ansprechen möchte, ich der neue Lightning Stecker von Apple. Erheblich kleiner und deswegen passt ohne Adapter gar nix mehr. Ist aber halb so wild. Ich habe mir einen microUSB-Lightning Adapter zu 19 € gekauft und kann jetzt jedes beliebige Ladekabel von meinen Androiden zum laden nehmen. Das iPhone 5 wird dadurch zum Glück nicht beim Laden ausgebremst und lädt gewohnt schnell (natürlich nur, wenn das Ladegerät genug Dampf hat). Der größte Vorteil ist in meinen Augen aber, das man den Stecker in beliebiger Richtung einstecken kann. Kein Gefummel mehr, weil man falsch herum probiert. Im ersten Moment ärgert man sich, weil nix mehr passt, aber nach ein paar Tagen weiß man die Vorteile zu schätzen.

Was bei mir irgendwie gar nicht funktioniert hat, war das eingebaute Tethering, hier „Persönlicher Hotspot“ genannt. Ich weiß nicht mal, ob es WLAN gibt oder nur Bluetooth bzw. USB. Bei mir war bei diesem Menüpunkt immer nur das sich drehende Icon zum Laden der Funktion zu sehen.

Klang:

Schon mal das Vergnügen gehabt ein iPhone zu hören? Wenn ja, dann weiß man, wie auch so ein iPhone 5 klingt. Einfach nur schön. Weder aufdringlich oder extrem laut. Es klingt harmonisch und absolut ausgewogen.

Wenn gewünscht, dann knallt es auch mal ordentlich, aber immer noch im Rahmen. In den Einstellungen gibt es zwar noch einen Equalizer mit diversen Presets, aber am besten klingt es immer noch ohne den Klangverbieger. So weit so gut. Ein anderes Thema sind diese neuen Kopfhörer. EarPods genannt. Im Gegensatz zu den Vorgängern sitzen sie erheblich besser im Gehörgang. Aber leider auch nicht perfekt. Hängt halt von den anatomischen Gegebenheiten ab. Ab für den Großteil ist es sehr gut. Der Klang hat sich nicht großartig verbessert. Aber durch den optimierten Sitz, erscheint das Klangbild insgesamt voluminöser und klingt einfach nur geil.

Bei Telefonaten klingt es für meinen Geschmack ein wenig zu dumpf. Dafür aber ohne jedes Nebengeräusch. Bemerkenswert hierbei ist aber, wie es Apple geschafft hat, die Umgebungsgeräusche auszublenden. Selbst in lauteren Umgebungen hört einem das Gegenüber glasklar und bekommt so gut wie keine Nebengeräusche zu hören. Liegt wohl an den 3 verbauten Mikrofonen im iPhone 5.

Womit ich aber gar nicht zurecht komme, ist die Position der Kopfhörerbuchse am unteren Ende. Da geht unnötig Kabel verloren, denn dieses ist leider nicht wirklich lang. Aber man kann sich damit arrangieren.

Somit in allen Belangen die volle Punktzahl. Besser geht eigentlich nimmer. Wenn denn dieses nervige iTunes nicht wäre…aber das ist ein anderes Thema.

Fazit:

Das iPhone 5 ist unbestritten eines der Besten, wenn nicht das Beste, derzeit erhältliche Smartphone. Das sage ich ohne jedes Fanboy-Gehabe, denn es steht ab sofort zum Verkauf.

Es ist perfekt verarbeitet (wenn man eines ohne die bekannten Mängel bekommt), optisch immer noch ein Leckerbissen und auch vom System passt es soweit. Mich hat vor allem der mangelhafte WLAN-Empfang genervt. Dafür wird man mit einem perfekten Display belohnt, einer Performance, die Stocken oder Hänger nicht kennt und das ganze mit einer vernünftigen Akkulaufzeit. Wer mit dem Kauf liebäugelt, wird sicher nicht enttäuscht werden. Für die riesige Stange Geld bekommt man halt auch was geboten inkl. einem sehr hohen Wiederverkaufswert selbst nach Jahren.

Ich werde mich aber davon trennen, weil iOS so gar nicht zu mir passt. Ist alles ganz toll, hübsch und stabil, aber in meinem Alltag bremst es mich zu oft aus oder zwingt mich zu Umwegen, die ich bei Android nicht benötige.

Übrigens startet direkt im Anschluss der von euch per Umfrage gewünschte Vergleich iPhone 5 vs. Samsung Galaxy S3

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Peter W.