Samsung Galaxy Note im Dauertest – die perfekte Symbiose aus Tablet und Smartphone?

Wer sich für das Samsung Galaxy Note interessiert, hofft sicher darauf, das es irgendwie die Welt der Tablets und Smartphones verbindet. So auch ich, denn ich will nicht immer ein Tablet herumschleppen und trotzdem etwas mehr Display haben als bei einem „normalen“ Smartphone. Von daher habe ich mir heute das N7000 Galaxy Note gekauft und werde es in den nächsten Wochen sehr genau unter die Lupe nehmen. Ist es wirklich die EierlegendeWollmilchSau?


Bis eben war ein HTC Sensation mit seinem 4,3″ Display mein ständiger Begleiter, aber immer wieder fehlte dann doch ein bisschen Display, um noch mehr auf einmal sehen zu können z.B. beim surfen. Als die Tablets aufkamen habe ich dann direkt angefangen mir diverse zu kaufen. Angefangen vom Galaxy Tab, über iPad 1 und 2 bis aktuell zum Galaxy Tab 10.1 habe ich so einiges hinter mir. Auch was die unterschiedlichen Displaygrößen angeht. Schnell war mir klar, das ein 10″ super zum Couch-Surfen taugt, aber für unterwegs eine Nummer zu groß. Die ganzen 7-Zöller trafen dabei schon eher meinen Geschmack, aber meistens habe ich es dann entweder zu Hause vergessen oder war schlicht zu faul jetzt extra noch ein Gerät herum zu schleppen. Und dann kamen die ersten Gerüchte für ein 5,3″ Smartphone von Samsung. Da war mir sofort klar, das ich dieses Teil unbedingt haben musste. Koste es was es wolle.

Und interessanterweise waren mir persönlich Angaben wie z.B. der eingebaute Prozessor irgendwie völlig egal. Zum arbeiten braucht man ganz sicher keinen Dual-Core-Akku-Fresser. Hier kommt es auf das Display an.

Daher wird dieser Test diesmal ein wenig anders ablaufen und sich nicht so detailliert auf Prozessor und die Performance eingehen, sondern eher die Handhabung eines solchen Kloppers im stinknormalen Alltag, wie sich dabei das Display schlägt und natürlich was unser Freund der Herr Akku zu so einem Display sagt.

Produktseite: http://www.samsung.com/de/consumer/mobile-device/mobilephones/archive-mobile-phones/GT-N7000ZBADBT

Übersicht:

Unboxing:

Alleine der Karton ist schon mal eine ganze Ecke größer als normal, als der Verkäufer von notebook.de selbiges über den Tresen schiebt. Dort hatte ich es gestern Abend bestellt und heute dann direkt im Shop abgeholt.

Auch wenn der Karton riesig ist, der Inhalt ist Samsung Standard.

  • Samsung GT-N7000 Galaxy Note
  • Akku
  • Stylus (im Gehäuse)
  • Headset
  • USB Datenkabel
  • Netzadapter mit 1A Output
  • Kurzanleitungen

Speicherkarte wird keine mitgeliefert, aber man hat ja schon mal 16GB Onboard. Trotzdem wird bei mir zusätzlich noch eine 32GB SanDisk eingesetzt.

Der Erste Eindruck? Meine Fresse ist das groß…

Bei einem 5″ Tablet sagt man sich fast schon „Ach wie niedlich“ aber bei einem Smartphone dieser Größe fehlen einem erst einmal die Worte.

Rein optisch sieht es aus wie ein gedoptes Galaxy S II, denn es ist fast genauso flach, hat dasselbe Backcover und von vorne ist es ebenfalls sehr ähnlich. Und leicht. Trotz Akku und Riesen-Display wundert man sich schon über das geringe Gewicht von exakt 179 g inkl. Simkarte und Speicherkarte. Und glaubt es mir oder nicht. Es fühlt sich nicht an wie 179 g sondern eher um die 100 g

Selbst meine Frau mit ihrem winzigen iPhone 4S muss zugeben, das das Note irgendwie toll aussieht und beäugt es ausgiebig. Ähm Schatz…nur anschauen, nicht anfassen…

Ok, man muss zugeben, das handlich irgendwie anders ist, aber in meinen Pranken fühlt es sich gut an. Passt irgendwie. Trotz der Größe kann ich mit einer Hand alle Tasten erreichen, auch wenn man dabei das Note ab und zu mal ein wenig verschieben muss.

Mal ein kurzer Rundumblick.

An der Unterseite sitzt der micro-USB Anschluss. Sehr schön, denn so baumelt im Auto das Kabel nicht seitlich heraus. Daneben winzig klein das Mikrofon.

Rechts daneben findet man den Eingabestift, auf neudeutsch Stylus genannt und der sitzt bombenfest. Man merkt beim Heraus ziehen und hineinschieben einen leichten Gegendruck wie eine Art Schwelle und so bin ich mir ziemlich sicher, das er unterwegs so schnell nicht verloren geht.

Die linke Gehäuseseite beherbergt den einteiligen Lautstärkeregler.

An der Stirnseite befindet sich ein winzig kleines Loch, über welches sich die Anleitung ausschweigt. Vielleicht ein Reset-Knopf? Das werden wir noch heraus finden. Daneben die ungeschützte 3,5 mm Headset- Buchse.

Rechts außen die Power-Standby-Taste.

Die Front kommt Samsung typisch ohne Such-Taste aus und nur die Home- Taste ist auch wirklich eine. Menü und Zurück sind Sensortasten. Oben findet man einen der beiden Lautsprecher, den Lichtsensor, den Abstandssensor und die Frontkamera.

Rückseitig die Kameralinse mitsamt LED Blitz und ziemlich weit unten den zweiten Lautsprecher. Diesmal hinter Gitter und nicht noch wie beim Galaxy S2 nahezu ungeschützt.

Kommen wir zum Akkudeckel…ja, den kenne ich. Damals beim Test des i9100 Galaxy S2 habe ich mich über dieses dürre Stück Plastik mit den Riffelmuster etwas mokiert. Heute weiß ich, das dieses dünne Plastik mehr aushält als es den Anschein hat. Also reiße ich es vom Gehäuse ab und schaue in ein tiefes Loch.

Dieses Loch soll der Akkuschacht sein, aber bei diesen Dimensionen denkt man eher an einen Akku-Schlucht und irgendwo oben sieht man dann auch mal in der Ferne einen Simkarten Einschub und daneben einen für die microSD Speicherkarte. Leider kann man diese nicht entfernen, ohne dafür den Akku heraus zu nehmen. Also rein mit euch beiden und den Hauch von Nichts alias Backcover wieder drauf gebastelt. Da muss man schon ordentlich fummeln und drücken, bis alles wieder sitzt. Dafür hält es aber auch.

Vergleich mit anderen Geräten:

Natürlich muss so ein Zwitter auch gleich mal neben ein paar Tablets posieren und so kam es dann zu folgenden Shoot-Out:

  • iPhone 4S
  • HTC Sensation
  • Galaxy Tab 10.1
  • iPad 2 (Dummy)
  • Galaxy Tab (Dummy)
  • Dell Venue Pro

Das eine Foto zeigt mal den 2500 mAH Akku im Vergleich zum iPhone 4S.

Man beachte die Vergleichsbilder von der Dicke des Note im Vergleich zu anderen Tablets, denn es ist genau so dünn oder dick wie das Tab 10.1 oder iPad 2…

Hier noch mal eine Galerie mit den Vergleichsfotos zum iPhone 4S, Motorola RAZR, HTC Sensation XL, HTC Sensation XE und BlackBerry 9900 Bold.

Und wie gewünscht mal ein paar Fotos, wie sich so ein Note in der Hosentasche macht. Also in der Gesässtasche lässt es sich schon tragen, aber hinsetzen würde ich mich damit nicht. In der normalen Seitentasche geht es gerade so. Also besser eine Gürteltasche (sobald erhältlich) oder in der Jacke tragen…

Im Moment suche ich nach einer passenden Transportmöglichkeit, denn handelsübliche Taschen sind logischerweise viel zu klein. Zum Glück hatte ich noch so eine Kunstledertasche von einem Dell Streak 5. Da passt es gerade so hinein, aber besser als nix. Zumindest fürs Erste.

Erfreulicherweise passt das Note mit seinen 5,3″ problemlos in die von mir im Auto genutzte ExoMount Halterung, so das ich diese Sorge schon mal los bin. Sieht halt schon heiß aus mit so einem riesigen Ding in der Scheibe.

Die Bedienung mit einer Hand klappt besser als gedacht, denn die wichtige Zurück-Taste liegt rechts unten und durch die normale Handhaltung kommt man direkt an den Power-Schalter. Kommt halt auf die Größe der Hand an. Bei meiner Frau klappt das nicht so gut, aber sie hat ja ein iPhone 4S…

Unterwegs mal schnell im Twitter oder Facebook vorbei schauen, Mails checken usw. also eher unspektakulärer Alltagskram klappt mit einer Hand. Schreiben mit einer Hand geht gerade so, aber ich empfehle das Gerät bei solchen Sachen mit beiden Händen im Querformat zu nutzen. Geht einfach schneller.

Betriebssystem:

Geliefert wird es mit Android 2.3.5 und der von Samsung bekannten TouchWiz Oberfläche und der Firmware N7000XXKJ4, also aktuellster Stand.

Der Homescreen bietet vom Werk aus 6 Screens, kann aber beliebig erweitert und verändert werden. Im Moment weiß ich nicht, ob mir HTC Sense besser gefällt oder TouchWiz. Samsung hat es irgendwie geschafft die richtigen Widgets und Funktionen für den Homescreen einzubauen, um diesen eigentlich ohne einen anderen Launcher direkt nutzen zu können. Egal ob Twitter, Facebook, Mails, SMS, Nachrichten, Kalender, Favoriten, Wetter usw. für alles gibt es ein passendes gut gemachtes Widget.

Zudem sind alle Widgets in der Größe veränderbar, so das jeder den für sich perfekten Homescreen basteln kann.

Der Appdrawer ist Standard, scrollt in Samsung-Manier horizontal und bietet über die Menütaste die Möglichkeit der Sortierung und anlegen von eigenen Ordnern an. Neu installierte Apps landen zunächst immer am Ende und direktes verschieben innerhalb der Liste ist nicht möglich. Deinstalliert man eine „ältere“ App dann klafft eine Lücke, die leider nicht automatisch aufgefüllt wird. Ein kleines Manko, welches aber bei einer Vielzahl von Installationen und Deinstallation auf Dauer sicher ein wenig übersichtlich werden wird. Da muss man also von Zeit zu Zeit mal selber Hand anlegen und Ordnung schaffen.

Der mitgelieferte Stylus ist nicht einfach nur ein billiger Plastikstift, denn erst beim fünften mal hinsehen erkennt man einen Taster. Und der macht diesen Stift zu einem wahren Künstler. Natürlich kann man per Stift das Gerät ganz gut bedienen, aber erst wenn man die Taste drückt erwacht er zum Leben und zeigt was in ihm steckt.

So kann man z.B. mit der gedrückten Taste und absetzen und halten des Stiftes auf dem Display jederzeit einen Screenshot erstellen. So weit so unspektakulär, aber mit dem Stift kann man diesen Screenshot dann noch durch Notizen ergänzen. Echt prima gemacht und funktioniert tadellos. Und das in allen von mir genutzten Apps.

Richtig genial ist aber die Möglichkeit egal wo, ob App, Homescreen oder weiß der Geier wo eine Notiz erstellen kann. Ist man z.B. gerade bei Facebook unterwegs und muss dringend etwas notieren, drückt man am Stift die Taste und tippt doppelt auf das Display. Schwuppdiewupp hat man den Notiz Zettel vor sich.

Diese Notizen kann man über die Optionen auch gleich als Widget auf dem Homescreen anzeigen lassen und jederzeit durch antippen direkt bearbeiten. Somit werden zusätzlich Notiz-Apps unnötig.

Kennt man ja eigentlich schon vom HTC Flyer, aber dort war es nicht mal ansatzweise so perfekt gelöst.

Und ich nehme bewusst den Begriff perfekt in den Mund bzw. Tastatur, denn es funktioniert wirklich problemlos und so langsam merke ich, wie nützlich so ein Stück Plastik doch sein kann. Es gibt eine Vielzahl von Gesten, die das Schreiben oder Bedienen des Note per Stift drastisch vereinfachen. Man muss es einfach mal ausprobieren.

Sprechen wir bei der Gelegenheit doch gleich mal über die Tastatur. Auch hier eigentlich Samsung Standard, aber durch die Größe tippt man hier wirklich schnell, weil Tasten groß genug und genügend Abstand zueinander haben. Auch die Wortvorschläge passen nach ein bisschen Training. Unten rechts kann man jederzeit zwischen Tastatur und Stifteingabe umschalten und selbst beim kritzeln mit meiner üblen Handschrift liegt die Trefferquote erstaunlich hoch.

Aber auch die Sprachwahl beherrscht das Note, auch wenn diese an Siri ehrlich gesagt noch nicht heran kommt. Aber das Wichtigste funktioniert, wobei man aber erst mal alles im Kopf behalten muss, da konkrete Befehle erwartet werden…

Es gibt jede Menge vorinstallierte Apps, wie z.B. den Social-Hub, der wie der Name schon erahnen lässt, ein All-in-One-Social-Network Client darstellt. Mails, SMS, Facebook und Twitter können hier in einem Fenster (auf Wunsch auch als Widget) im Auge behalten werden. Der Browser bietet auch nur Standard, dafür aber recht schnell und mit einer hübschen Tab- und Favoritenübersicht.

Hier kann man z.B. mit zwei Fingern mal auf Display drücken und das Note kippen und et voila zoomt man munter hin und her.

Und laut ist es. Egal ob beim klingeln oder Musik hören. Mir bei maximaler Lautstärke schon zu laut, klingt dabei aber noch einigermaßen vernünftig. Aber für mich ist das nix…

Weil die Frage nach der Stärke der Vibration gekommen ist. Selbst in der Jackentasche merkt man das Vibrieren deutlich, somit dürfte es für den Alltag ausreichen.

Apropo mp3 Player…dieser verfügt über alles, was ein moderner Player so braucht. Eine Playlistenverwaltung, Anzeige von Cover, einen richtig guten Equalizer, verschiedene Klangszenarien, die man allerdings nur mit einem Kopfhörer aktivieren kann und einen verdammt guten Klang. Und das mit dem gelieferten Headset. Zwar nicht brutal laut, dafür aber einen richtig schönen satten, aber dennoch feinen Klang.

Hier mal Screenshots einiger Apps wie z.B. dem mp3 Player, Videoplayer usw.

Desweiteren habe ich mal mal den Navigon Mobile Navigator, CoPilot uind die Google Maps laufen lassen. Funktioniert soweit alles. Zumindest sind mir jetzt bis auf Kleinigkeiten bei der Anpassung an das riesige Display nichts aufgefallen.

Und jetzt zum Schatten, den man aber nicht Samsung in die Schuhe schieben kann, sondern den App Herstellern, wobei man denen halt auch ein wenig Zeit geben muss.

Die meisten von mir genutzten Apps nutzen das Display mit seinen 1280 x 800 Pixel sehr gut aus. Allen voran natürlich der Market.

Negativbeispiel ist hier mein geliebtes Plume, einer der Besten Twitterclients überhaupt. Das Galaxy Note wird von den Apps wohl als Tablet erkannt, denn im Market können nur solche Apps installiert werden, die auch für Tablets angepasst sind. Nur sind eben diese meist auf 7″ oder größer optimiert. Und so schaut es dann bei Plume aus, wenn man das Hote im Portraitmodus hält und einen Tweet anklickt…

Daneben sieht man Screenshots im Landscapemodus, der einem sofort die Tabletdarstellung zeigt.

Ich denke mal, das es in der nächsten Zeit etliche Updates bezüglich solcher neuen Displaygrößen geben wird und dann wird man hier keinen Unterschied mehr bemerken.

Beim Navigieren ist das Plus an Displaygröße sofort bemerkbar. Spätestens jetzt braucht man wirklich kein Extra Navi mehr für das Auto…

Dann habe ich mal den Standard-Browser und den xScope Browser durch den BrowserMark von Rightware gejagt, da dieser wohl so eine Art Quasistandard ist.

Völlig platt war ich dann aber von den Ergebnissen im Vergleich zum iPhone 4S:

  • Galaxy Note Stock Browser: 104464
  • Galaxy Note xScope Browser:104719
  • iPhone 4S Safari Browser: 87103

Auf den Screenshots sieht man auch mal die Ergebnisse eines Galaxy S II oder Optimus 3D…

Performance:

Während des ganzen Test gab es keinerlei Ausfälle, Hänger oder sonstige Abnormitäten. Es läuft einfach rund.

Natürlich habe ich es auch durch diverse Benachmarks gejagt und die scheinen es richtig gefordert zu haben, denn zum ersten mal wurde das Note schön warm. Aber es hielt sich in Grenzen und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen:

Galaxy Note Galaxy S II HTC Sensation  LG Optimus 3D
CF Bench  7316  6442  5064  5291
Quadrant Standard  3650  3029  1907  2413
 Vellamo  703  –  –  764
Smartbench 2011  4445  3783  2596  2959

Zum Prozessor und seiner Leistungsfähigkeit muss man angesichts eines 1,4 GHz Dual-Core Prozessors wohl nicht viel schreiben. Für die alltägliche Arbeit mehr als ausreichend und selbst meine 32GB microSD Speicherkarte durchforstet er in Sekunden auf der Suche nach einer Datei oder beim Öffnen von Ordnern mit mehr als 2000 Dateien. Nennt man dann wohl Power satt.

Die Performance bei Games wie Asphalt 6 ist in meinen Augen mehr als ausreichend. An der Grafik ruckelt nix, alles läuft flüssig. Aber ich muss zugeben, das ich nicht so der Hardcorezocker bin und eher auf Flipper, Mahjong, Tetris usw. stehe.

Nach 4 Wochen sind auf dem Note ganze 106 Apps installiert, der interne 16GB Speicher zu 90% gefüllt und meine 32GB Speicherkarte zu 92% und ich kann immer noch keine Performanceprobleme feststellen. Es rennt wie am ersten Tag und das alles ohne irgendwelche Taskkiller oder ähnlichen Humbug.

Kurzzeitig hatte ich auch mal solche Akkusparer wie Settingprofiles oder Juice Defender ausprobiert, aber damit wurde der Akkuverbrauch nur höher anstatt niedriger.

Display:

Das Super AMOLED ist wie immer eine wahre Pracht. Es strahlt einen an, egal ob Sonne oder Wolken und obwohl es der Stromfresser Nr. 1 ist (39% laut Akkuinfos) hält der Akku trotzdem recht lange durch.

Meines erachtens sind S-AMOLED Displays zusammen mit dem Retina Display von Apple derzeit das Beste, was der Markt bietet, denn hier ist Schwarz richtig schwarz, die Farben wirken auch als solche und der Kontrast ist einfach nur überwältigend. Und das bei jeder Gelegenheit. Egal ob im Dunkeln, bei Sonnenschein, bei diffusen Kerzenlicht oder in einer hell beleuchteten Halle.

Und da sich endlich auch mal bei uns die Sonne gezeigt hat, habe ich mir die Kamera geschnappt und habe mal versucht das Display im Freien zu fotografieren. Ich bitte die nicht perfekte Qualität zu entschuldigen.

Aber man kann unschwer erkennen, das man auch bei direkter Sonneneinstrahlung das Display problemlos ablesen kann. Zumindest hatte ich bisher keinerlei Probleme damit.

Dagegen wirkt das Display des Sensation recht blass und gerade bei Sonnenschein fällt es gegen das Note doch ziemlich ab.

Im direkten Vergleich zum iPhone 4S fällt auf, das das Note die Farben irgendwie kräftiger anzeigt und bei direkter Sonneneinstrahlung einen Tick besser ablesbar ist.

Nun wollen wir mal sehen, ob Samsung es beim riesigen Display des Note auch wirklich schafft mehr Informationen anzuzeigen. Dazu habe ich mal das iPhone 4S mit seinem 3,5″ Display herangezogen. Dazu noch Fotos im Vergleich zum Dell Venue Pro mit seinem 4,1″ Display.

Kurz mal ein Vergleich der wichtigsten Displaydaten:

Samsung Galaxy Note iPhone 4S Dell Venue Pro
Abmessungen in Zoll 5,3 3,5 4,1
Auflösung in Pixel 1.280 x 800 960 x 640 800 x 480
Punktdichtein ppi 285 326  228

Wie man sehen kann, hat das Note zwar ein erheblich größeres Display mit einer höheren Auflösung, dafür bietet das iPhone 4S mit 326 ppi also Bildpunkten pro Zoll erheblich mehr. Aber das sind nackte Zahlen. Wie sieht es im Alltag aus? Bringen da einem ppi oder ähnliche Daten irgendwas?

Im ersten Bild sieht man mal die beiden Homescreens nebeneinander. Ok, das kann man sich bei Android einrichten, wie man möchte und ich habe da mit dem Launcher Pro ein wenig getunt, aber so habe ich mich perfekt für meine Nutzung eingerichtet. Übrigens ist das mein einziger Homescreen. Mehr brauche ich nicht.

Dann habe ich mal verschiedene Seiten besucht um zu zeigen, das ein Note wirklich mehr Infos auf einmal anzeigen kann. Dabei habe ich die jeweiligen Standardbrowser genommen, ohne irgend etwas einzustellen.

Wie man unschwer erkennen kann, wird das Note seiner Größe gerecht. Wobei man aber zugeben muss, das Pinch-to-Zoom auf dem 4S irgendwie flüssiger läuft. Während es beim Note ein wenig ruckelt, aber wirklich wenig, zoomt das 4S völlig ruckelfrei und absolut soft.

Schaut euch einfach mal die Bilder an und seht selber, wie viel mehr man auf einmal zu Gesicht bekommt ohne zu scrollen. Und das Beste. Es ist meistens immer noch groß genug, das man nicht mal zoomen muss.

Für mich persönlich genau das, was ich immer wollte. Schlimm nur, das meine Frau beim fotografieren zugeschaut hat und jetzt „ihr“ iPhone 4S gegen mein Note tauschen möchte…“da sieht man ja viel mehr drauf“

Kamera:

Es ist alles da und die Qualität der Fotos geht absolut in Ordnung, auch wenn sie an die eines Nokia N8 definitiv nicht heran reicht. Allerdings löst sie langsamer aus als ein iPhone 4S und ist auch nicht wieder so schnell einsatzbereit. Die Testfotos habe nicht weiter optimiert und in der höchsten Auflösung von 8 Megapixel mit Standardeinstellungen gemacht.

Akku:

Ich habe bereits erwähnt, das der Akku mit 2500 mAh sehr üppig ausgefallen ist, aber nützt das auch im Alltag oder saugt das Riesendisplay und der Dual-Core Prozessor ihn genauso schnell leer? Nein, der Akku ist für heutige Verhältnisse wirklich ausdauernd.

Über Nacht geladen und um 6:30 vom Stecker befreit hält es wacker durch und steht spät Abends noch bei 13% und das bei extremer Nutzung, weil erster Tag mit viel herumspielen, installieren, ausprobieren etc.

Zwar darf man auch hier keine Standby Zeiten von 3 oder mehr Tagen erwarten, aber bei mir hält er trotz heftiger Nutzung locker von morgens 6 Uhr bis tief in die Nacht.

Werte von denen ich seit dem Desire HD nur träumen konnte. Meine letzten Kandidaten Galaxy S, Galaxy S II oder HTC Sensation habe ich so gut wie jeden Tag schon am frühen Mittag zum laden an die Steckdose hängen müssen.

Für mich persönlich ist das mehr als ausreichend, denn meistens liege ich Nachts im Bett und habe dort eine Steckdose zur Verfügung.

Wer meine Art Nutzung nicht kennt, dem möchte ich sie kurz aufzeigen. Mein Tag beginnt mit Mails lesen und beantworten, dann erst einmal Twitter lesen, was so die Nacht über passiert ist, dasselbe bei RSS und Facebook. Diese Vier nutze ich dann auch permanent über den Tag verteilt. Zwischenduch surfe ich im Netz auf der Suche nach weiteren News, dazu ebay und was man halt so im Internet so macht. Pro Tag telefoniere ich ca. 10- 20 Minuten und navigiere auch öfter mal kleinere Routen. Und da ich gerne ausprobiere, installiere und deinstalliere ich jeden Tag unzählige Apps.

Vielleicht nicht repräsentativ, aber das ist eben mein Alltag und der Hauptgrund, warum ich unbedingt ein Galaxy Note ausprobieren wollte.

Aber zurück zu meinen Erfahrungen mit dem Akku.

Was so richtig Akku zieht, sind Sachen wie Tethering oder GPS Navigation. Aber das ist kein Problem des Note sondern der Technik dahinter geschuldet. Nur hält hier das Note erheblich länger durch als z.B. ein HTC Sensation.

Wie man sich denken kann, ist hier das Display Stromfresser Nr. 1 und das mit Abstand.

Wobei ich bisher keinerlei Optimierungen bezüglich Akkulaufzeit vorgenommen habe.

Und da ich es genau wissen wollte, ob man es schaffen kann, das Note auf 2 Tage also 48 Stunden Standby zu bekommen, habe ich ein wenig optimiert.

Ausgangslage ist bei mir das permanent GPS, WLAN und Sync eingeschaltet sind. Display auf automatische Helligkeit. Zur Optimierung habe ich keine Apps eingesetzt sondern alles per Hand erledigt und das war eigentlich nicht viel.

Tagsüber, wenn ich unterwegs war, habe ich WLAN deaktiviert, GPS blieb an, auch der Sync. In der Nacht habe ich diese 3 Funktionen deaktiviert und morgens wieder aktiviert.

Dazu habe ich die automatische Aktualisierung von Twitter, Facebook, Wetter und Co. deaktiviert. Brauche ich eigentlich nicht, denn die Apps aktualisieren sich automatisch, sobald man diese startet. Vom Homescreen habe ich alle Widgets verbannt, die sich in irgendeiner Form aktualisieren lassen.

Dabei habe ich das Note wie üblich genutzt, weil ich mich da nicht einschränken will oder kann.

  • 09.11. um 7 Uhr: 100%
  • 10.11 um 7 Uhr: 53% (24 Stunden)
  • 10.11. um 13 Uhr: 43% (30 Stunden)
  • 10.11. um 19 Uhr: 21% (36 Stunden)
  • 10.11. um 23 Uhr: 10% (41 Stunden)

Irgendwann zwischen 1 Uhr und 6 Uhr morgens hat es sich dann abgeschaltet…

Wie man sieht ist der Akku wirklich zu gebrauchen, auch wenn auch dieser keine Wunder vollbringen kann.

Dann wurde ich gefragt, wie es mit den Akkulaufzeiten beim Video schauen aussieht oder bei mp3 Dauerbetrieb. Also habe ich einen 800 MB Film im AVI Format mal in Schleife laufen lassen. Morgens um 9 startete das Video und lief dann durch bis kurz vor 17 Uhr. Dann hat sich das Note wegen Akkumangel abgeschaltet.

Am nächsten Tag dieselbe Prozedur mit einem mp3 Album. Dieses mal startete ich die Endlosschleife um 7 Uhr morgens und dann dudelte es so vor sich hin. Um 12 Uhr war der Akku noch bei 86% und weil ich schon fast wahnsinnig wurde, habe ich das Note im Keller weiterspielen lassen. Um 16 Uhr musste ich den Test abbrechen, weil ich einen Termin hatte und das Note brauchte. Da hatte der Akku immer noch 68% Saft intus. Man kann sich also ausrechnen wie lange das noch gedauert hätte…

Nach 4 Wochen Nutzung kann ich dem Akku ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Morgens gegen 6 Uhr nehme ich es vom Ladegerät und dann zieht er durch bis ich Nachts gegen 0 Uhr oder halb eins ins Bett gehe. Dann habe ich meistens noch so um die 40% an Saft.

Fazit:

Ich liebe es. Kurz und knapp gesagt. Als ich zum ersten mal von diesem Note gehört habe, war ich schon voller Erwartungen und jetzt nach 4 Wochen als Haupthandy werde ich es so schnell nicht mehr hergeben. Das Plus an Display kommt wirklich zur Geltung und auch mit den Abmessungen habe ich mich arrangiert. Es geht alles und ich trage es mittlerweile in einer extra für mich angefertigten Tasche herum.

Man könnte jetzt sogar glauben, das ich parteiisch bin, denn ich kann absolut nichts negatives über das Note sagen. Rein gar nichts. Es gab nicht einen Absturz, ein Firmwareupdate auf Android 2.3.6 ging ebenfalls problemlos über die Bühne kurzum…es funktioniert einfach. Und schön reden muss ich auch nix, weil ich mir das Note selbst gekauft habe 😉

Übrigens habe ich das Thema Tablet für mich vorerst abgehakt. Brauche ich mit einem Note einfach nicht mehr und mittlerweile habe ich alle verkauft…

Und weil es eben läuft und läuft und läuft und läuft hat es sich unser neues Siegel mehr als verdient…

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Peter W.