Weiter geht es mit dem 4G Systems XSBox Go. Gefunden habe ich den bei Amazon da er wohl recht beliebt ist und eigentlich direkt mit dem Huawei E3220 (Testbericht) angezeigt wird. Also her damit und sehen was er taugt.
Nachdem ich ja jetzt schon ein paar MiFi getestet habe, kommt dieser Kandidat an die Reihe. Wie gesagt, bin ich über Amazon auf ihn aufmerksam geworden. Die Rezessionen fallen sehr unterschiedlich aus. Mal 5 Sterne, mal nur 1 Stern.
Technische Daten:
- 3G 2100MHz
- 2G 850/900/1800/1900 MHz
- WLAN 802.11b/g (2,4 GHz)
- 7,2 Mbit/s Download
- 5,76 Mbit/s Upload
- bis zu 5 Geräte
- microsD bis 32 GB
- 95 x 51 x 13,5 mm
- 80 g
- 1500 mAh
Produktseite: http://4g-systems.com/produkte/xsbox/xsbox-go.html
Ausführliche Bedienungsanleitung: XSBoxGO_De_4G.pdf
Preislich liegt er bei etwas über 40 €. Bei eBay gehen die teilweise für unter 30 € weg.
Unboxing:
Der Router wirkt gefällig, sogar richtig schick. Durch die flache abgerundete Form passt er in jede Hosentasche und trägt dort nicht auf. Also ideal für unterwegs, zumal er mit 80 g ein Leichtgewicht ist.
Der Lieferumfang ist in Ordnung:
- XSBox Go
- 230 V Netzteil
- USB Kabel
- Akku
- Kurzanleitung
An der Oberseite befinden sich vier beleuchtete Symbole, die zu jeder Zeit durch diverse Farben und Blink- bzw. Dauerlicht über den aktuellen Status informieren. Oberhalb des Logos die Anzeige für eine aktive WLAN Verbindung, darüber die Anzeige für den Akku, dann die für die Netzverbindung und dann die für die Anzeige der Empfangsstärke. Erfreulich ist, das dieses LED nach ein paar Sekunden abgeschaltet werden, zu jeder Zeit kann diese durch einen Tastendruck wieder aktivieren. Die Akkuanzeige ist permnent aktiv, fängt aber nach einigen Sekunden langsam an zu pulsieren. Ist weniger störend und wirklich angenehm.
Am unteren Rand die Mikro-USB Buchse über die geladen wird. An der einen Außenseite einen Reset-Taster und dann eine recht große einteilige Taste, die durch einen kleinen Steg dieses in zwei Teil trennt. Damit kann man das WLAN Modul aktivieren/deaktivieren und die Powertaste. Daneben eine Öffnung für die Belüftung. Ja richtig gelesen. Keine Ahnung wofür, denn warm wird der Stick zwar schon, aber es hält sich wirklich im Rahmen. Aber egal. Ist da und hat sicher seine Daseinsberechtigung.
Unter dem Akkudeckel befindet eben dieser, der Schacht für eine Simkarte im Standardformat und der Einschub für eine microSD Speicherkarte. Darüber lässt sich der Router wie ein normaler USB Stick nutzen.
Die Verarbeitungsqualität geht absolut in Ordnung. Der Akkudeckel ist leicht abnehmbar, hält aber trotzdem bombenfest. Lediglich die große Taste fällt etwas vom sonst positiven Eindruck ab. Bei mir wackelt die Taste ein wenig, was die Bedienung etwas negativ beeinflusst.
Bedienung:
Die Bedienung ist an sich sehr einfach, aber man muss ein bisschen aufpassen. Nicht selten habe ich den Router falsch bedient, da ich Tasten nicht lange genug oder zu kurz gedrückt habe. Der Druckpunkt ist keiner und eher suboptimal.
- Reset-Taste: diese kurz drücken startet den Router neu. Für einen Reset muss er länger als 4 Sekunden gedrückt werden.
- WLAN-Taste: einmal kurz drücken schaltet WLAN ein oder aus. 2 Sekunden drücken aktiviert WPS. Das hätte man tauschen sollen, denn oft genug habe ich aus Versehen das WLAN Modul deaktiviert, obwohl ich nur kurz die Anzeigen aktivieren wollte, oder die Power-Taste drücken. Trotzdem hat man dann auch mal WLAN deaktiviert.
- Power-Taste: kurz drücken schaltet die Internetverbindung ein oder aus. Länger als 4 Sekunden gedrückt halten schaltet den Router an oder aus.
Einrichtung:
Diese geschieht über den Browser. Eine Software oder gar eine App bei Huawei gibt es nicht. Schaltet man den XSBox Go ein und verbindet ihn per USB Kabel mit dem PC, werden die Treiber automatisch installiert. Normalerweise verbindet man sich mit ihm aber per WLAN. Steht die Verbindung, trägt man im Browser einfach http://xsboxgo oder in die Adresszeile ein.
Achtung: Vom Werk aus ist das WLAN nicht gesichert!!!
Zwar wird dieser Umstand in der Anleitung beschrieben und auch der dringende Tipp gegeben, diese zu aktivieren. Aber warum aktiviert man das nicht gleich ab Werk?
Es erscheint direkt das Hauptmenü des Routers. Um Änderungen vorzunehmen, muss man sich oben als Admin anmelden. Das Standardpasswort lautet admin und sollte sofort geändert werden. Auch hier ist die Oberfläche komplett in deutsch, so dass auch Laien sehr schnell zurecht kommen. Sämtliche Funktionen sind eindeutig benannt und bieten durch kleine Hilfetexte schnelle Hilfe. Zur Not kann man sich oben die wirklich gute deutsche Anleitung herunterladen. Wer sich ein wenig auskennt, kann hier auch eine eingelegte microSD Speicherkarte direkt über das WLAN freigeben. Das können andere nicht.
Updates der Firmware kann man sich inkl. einer Anleitung über die Homepage von 4G Systems herunterladen.
Was mir ein wenig fehlt ist ein Einrichtungsassistent. Es besteht die Gefahr, dass man so die Aktivierung der Verschlüsselung übersieht und ein offenes Netz zur Verfügung stellt. Im Internet ist man schnell, denn die Zugangsdaten erkennt der Router anhand der Simkarte und stellt diese ein.
Praxistest:
Nach drücken der Power-Taste dauert es mit 15 Sekunden verhältnismäßig lange, bis man mit dem Router im Netz ist. Aber wir sind ja nicht auf der Flucht und haben Zeit. Was mich wirklich Nerven gekostet hat, war die bereits oben beschriebene große Taste mit dem schwammigen „Druckpunkt“. Man muss wirklich ganz außen drücken und auch nicht zu schlapp oder zu fest, damit das passiert was man möchte. Drückt man die Power-Taste etwas zu weit in der Mitte schaltet man den Stick zwar irgendwann ein, aber gleichzeitig auch das WLAN Modul aus.
Läuft der Stick dann mal, hat Netz und das WLAN steht, dann gibt es nichts zu meckern. Die Reichweite ist gut, auch wenn der Huawei noch ein Stück weiter reicht. Selbst durch zwei Wände hindurch oder über eine Etage war der Empfang noch brauchbar, um damit flüssig zu surfen. Was das verbrauchte Volumen angeht, gibt es zwar eine Anzeige, aber diese setzt sich jeden Tag wieder zurück. Das hat Huawei besser gelöst, in dem man dort auch Grenzen einstellen kann und so jederzeit alles im Blick hat.
Beim Tempo habe ich nichts auszusetzen. Zu jeder Zeit hatte ich das Gefühl, mit vollem Tempo unterwegs zu sein. Was halt das Netz gerade liefern kann. Daher verzichte ich auch auf Tempomessungen. Ich habe bei 10 Messungen innerhalb weniger Minuten ohne Änderung des Standort stark abweichende Werte bekommen.
Nervig ist die Tatsache, dass sich der Router öfter mal aufhängt. Die Leuchten zeigen zwar an, dass alles läuft, aber man bekommt entweder keine Verbindung zum Router selbst oder man kommt nicht ins Internet. Die Taste reagiert auch nicht mehr. Was bleibt ist, den Akku kurz zu entnehmen, wieder einzusetzen und den Router neu zu starten.
Akku:
Die Nutzungsdauer wird auf der Homepage mit 5 Stunden angegeben. ich selber kam aber nie über 4 Stunden und 18 Minuten hinaus. Dabei spielte es aber keine Rolle, ob ich mit einem Gerät verbunden war oder mit allen 5. Dickere Akkus von Drittanbietern gibt es leider nicht. Da punktet wieder einmal Huawei für die allerlei Zubehör gibt. Aber für die Größe des XSBox Go sind auch 4 Stunden in Ordnung.
Fazit:
Der XSBox Go ist ein guter mobiler WLAN-Router. Ohne Frage. Die Bauform gefällt, aber das mit der nicht aktivierten Sicherheit ist ein echtes Manko, die gerade dem Laien ein Problem bescheren könnte. Auch die unsägliche Taste sorgt für unvorhersehbare Wutanfälle. Das macht dann auch diese tolle Anzeige des Status nicht mehr wett. Einziger wirklicher Vorteil ist wohl, dass man die Speicherkarte im Netzwerk freigeben kann.
Aber für ein paar € mehr bekommt man einen Huawei, auch mit microSD Slot aber ohne Freigabemöglichkeit, aber zusätzlich noch eine App für iOS und Android. Daher vergebe ich das Gütesiegel nicht.
Seit kurzem ist der Nacholger XSBox Go+ erhältlich. Dieser bietet dann auch LTE, einen dicken 2600 mAh Akku und einen Download bis 21 Mbit/s. Dafür kostet er mit etwas über 90 € bei Amazon mehr als das Doppelte und ist auch größer.
Hier geht es um Fazit des großen Vergleichstest von insgesamt 4 mobilen WLAN Routern -> Link
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