Das Motorola RAZR i im Test – Teil 2 – von Android Abstürzen und einem potenten Prozessor

Es hätte so schön werden können. Dieser zweite Teil im Motorola RAZR i Dauertest. Nach dem ersten Teil war ich überall voll des Lobes. Der Intel Prozessor ist ein Wucht und für mich ab sofort das Beste, was einen Androiden befeuern kann. Aber nein. Mein RAZR i wollte unbedingt, das ich ein Update installiere. Und ich habe es getan. Aber wieder einmal zickt Android danach herum und zwingt mich zu einer völlig bescheuerten Maßnahme. Ich trage ab sofort ein Gummiband mit mir herum. Warum? Das erkläre ich euch sehr gerne…


Übersicht
Teil 1 – Das Unboxing und der Erste überaus positive Eindruck

Betriebssystem:

Aber zuerst einmal zum Betriebssystem selbst. Ist ja nicht gerade unspannend, was die Hersteller so einem nackten Android System für Masken überstülpen. Das geht so weit, das man bei Samsung oder HTC vom echten Android fast nichts mehr sehen kann. Bei Motorola gibt oder gab es so etwas auch mal. Nennt sich Blur. Alleine schon dieser Name…schauderhaft. Aber von alledem ist hier beim RAZR i zum Glück nichts zu sehen. Installiert ist übrigens Android 4.0.4.

Alles schön clean, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die aber eher positiv zu bewerten sind. Fangen wir mal ganz vorne an.

Der Lockscreen ist ganz hübsch und man kann zwischen allen bekannten Möglichkeiten wie Face Unlock, Pin usw. wechseln. Leider lassen sich die Optionen im Standard-Lockscreen nicht verändern. Aber halb so schlimm, denn die Nachrichtenleiste lässt sich auch hier nutzen.

Richtig toll ist dagegen der Homescreen. Nicht nur, das ich das Wallpaper genial finde, weil es das Display und seine Stärken perfekt zur Geltung bringt, sondern wegen dieser 3 Kreise. Circles genannt. Sieht richtig gut aus und hat sogar einen echten Nutzen.

So kann man im linken Kreis eine Digitaluhr inkl. Wecker anzeigen lassen oder wenn man die Scheibe „umdreht“ eine Analoguhr. Der mittlere Kreis zeigt uns das Wetter. Hier kann man ebenfalls durch umdrehen des Circles weitere Städte hinzufügen und anzeigen lassen. Rechts der Akkustand in Prozent. Dreht man diese Scheibe, gelangt man zu den Einstellungen  der Kreise.

Wer dieses Widget genau so gut findet wie ich, aber kein Motorola hat, kann sich dieses auch ohne Root Zugriff installieren. Bei den xda-developers ist alles beschrieben -> Link

Seht ihr auf dem Screenshot auf der linken Seite diese schwarze Box mit den drei Pfeilen? Dieser wird nur zu Beginn angezeigt, damit man ihn sieht. Später erscheint er nicht mehr. Aber das nur am Rande. Zieht man dieses Menü auf, erscheint eine Schnellstartleiste, über die man Buetooth usw. steuern kann. Hätte ich mir lieber in der Nachrichtenleiste gewünscht, so das man ohne entsperren mal schnell Bluetooth oder was auch immer umschalten kann. Aber auf jeden Fall besser als gar nix.

Ansonsten gibt es erfreulich wenige vorinstallierte Apps. Es gibt einen „Fahrzeugmodus“ der auch wirklich als solcher brauchbar ist, Quick Office, ein Tisch Dock den man wunderschön als Nachttischwecker nutzen kann.

Besonders hervorheben möchte ich aber die vorinstallierten „SmartActions“. Ich nutze ja NFC zum umschalten von diversen Profilen auf Arbeit, im Auto oder für die Nacht. Klappt auch beim RAZR i, weil es NFC hat. Hier habe ich mal ausführlich darüber geschrieben -> Link

Braucht man aber eigentlich nicht, denn mit diesen SmartActions kann man diverse Dinge automatisiert umschalten lassen. Das alles basiert auf Regeln. Es gibt schon ein paar, die man nach belieben verändern kann. Oder halt löschen und neue erstellen. Eine Regel besteht aus zwei Dingen. Dem „Auslöser“ der dem Handy sagt, wann es was umschalten soll. Also an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Uhrzeit, Akkustand oder was auch immer. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Hat man einen Auslöser bestimmt, z.B. eine bestimmte Uhrzeit, muss man der App sagen, welche „Aktionen“ durchgeführt werden sollen. Das sind dann solche Sachen wie WLAN ein- oder ausschalten, Klingelton auf lautlos schalten, GPS aktivieren, eine App starten usw.

Eine prima Sache, die auch noch richtig gut funktioniert. Da es so umfangreich ist, muss man sich damit halt ein wenig beschäftigen. Aber es lohnt sich.

Hier noch ein paar weitere Screenshots:

Das Update und der Gummi:

Erfreulicherweise erscheint auch das RAZR i auf der Liste von Geräten, die ein Update auf Android 4.1 Jelly Bean erhalten werden (wir berichteten). Im 1. Quartal 2013 soll es soweit sein. Leider hat sich Motorola in der Vergangenheit beim Thema Updates sicher nicht mit Ruhm bekleckert.

Vorgestern hat sich das RAZR i bei mir mit der Info gemeldet, dass ein Update zur Verfügung steht. Der Stand lautet 25. Oktober 2012. Mit 57,5 MB nicht klein, also muss das was wichtiges sein. Die Installation verlief ohne Probleme, aber seitdem läuft s unrund.

Bis dahin waren Hänger oder gar Abstürze ein Fremdwort. Es lief perfekt. Aber seit dem Update ist es störrisch wie ein Ziegenbock. Mal nimmt es sich ein paar Sekunden Pause oder hängt sich komplett auf. Diese Komplettabstürze häufen sich aber. Alleine gestern und heute ist es mehrmals abgestürzt. Normalerweise lassen sich aufgehängte Androiden mit gedrückter Power-Taste nach einigen Augenblicken neu starten. Das funktioniert so ähnlich auch beim XT890.

Um beim Motorola RAZR i einen Reset zu machen, muss man die Power-Taste und die Leiser-Taste zusammen für mehrere Sekunden gedrückt halten.

Aber es scheint sich derart aufzuhängen, dass selbst das nicht mehr zu funktionieren scheint. Zumindest nicht beim drücken für ein paar Sekunden. Da tut sich nämlich mal gar nix. Und hier kommt nun das genannte Gummiband zum Zuge. Damit halte ich beide Tasten gedrückt, ohne es dafür minutenlang in der Hand halten zu müssen. Und siehe da…nach gefühlten Stunden startet es wieder neu. Bis zum nächsten Absturz.

Hier muss Motorola ganz schnell nachbessern. Das Update ist auf jeden Fall ein Reinfall.

*** Update ***

Da man vom Motorola Support wohl keine Hilfe erwarten kann, meine Mail ist nach wie vor unbeantwortet, habe ich mir selber geholfen. Unter Android Nutzern gibt es bei allen Problemen eigentlich immer den gleichen Lösungsansatz. Und der nennt sich „Wipe. So lauten echt 99% aller Tipps, die man so findet.

Und komischerweise funktioniert das komplette Zurücksetzen auf Anfang wirklich sehr oft. So auch bei mir. Geht ganz einfach über das Menü: „Einstellungen“ -> „Datenschutz“ -> „Auf Werkszustand zurücksetzen“

Wer es komplizierter mag, kann auch über den Recovery Modus gehen. In diesem Fall aber unnötig. Trotzdem eine kurze Beschreibung, wie man da hin kommt. XT890 ausschalten, dann die Lautstärke Leiser-Taste drücken, gedrückt halten und dann die Power-Taste drücken, bis das Motorola Logo erscheint. Power-Taste loslassen und nach kurzer Zeit erscheint ein Menü. Dieses bedient man über die Lautstärke-Tasten. Mit Leiser scrollt man, mit Lauter wählt man einen Punkt aus.

Nachdem ich alles von Grund auf neu eingerichtet habe, läuft es wie das Lottchen…

Leistung und Performance:

Intel inside…für mich persönlich einer der Hauptgründe, warum ich dieses Schmuckstück unbedingt testen wollte. Bisher hört und liest man überall, dass so gar nix über einen 4-Kern Prozessor geht. Und nun kann ich behaupten, das es einen Prozessor gibt, der mit nur einem Kern die annähernd gleiche Leistung bringt.

Richtig gelesen. Ein Single-Core Prozessor rückt einem Quad-Core so richtig auf die Pelle. Ich hatte das HTC One X (Testbericht), das Samsung Galaxy S3 (Testbericht) und das LG Optimus 4X HD (Testbericht). Allesamt mit einem 4-Kerner ausgestattet. Dasselbe beim Nexus 7 Tablet (Testbericht). Ich wage es einfach mal zu behaupten, dass ich genug Erfahrungen mit diesem Prozessor sammeln durfte. Ein tolles Ding und bietet Leistung satt. Ohne Frage. Aber ein Akkufresser ohne gleichen.

Auf jeden Fall habe ich auch auf dem RAZR i meine ganzen Apps und Spiele installiert. Zusammen sind es mittlerweile gut 40 Stück geworden. Darunter Need for Speed Most Wanted, X-Plane 9, Flipper usw.

Alle Apps bis auf Need for Speed Most Wanted laufen superflüssig. Bei NFS liegt es aber wohl eher daran, das es noch nicht für den Intel angepasst wurde. Das wird zumindest auf der Facebook Seite von EA geschrieben. Meine Simulatoren laufen genau so gut wie auf einem Quad-Core Prozessor. In den ganzen Benchmarks wird der Intel vielleicht nicht so viele Punkte sammeln. Aber glaubt mir. Im Alltag werdet ihr das nicht bemerken. Der Intel fetzt und das richtig. Auch er passt die Leistung dem aktuellen Bedarf an. Das schont den Akku. Auch bei einem Tegra 3, aber nicht so gut wie bei einem Intel. Die Akkulaufzeit ist trotz nahezu identischer Performance erheblich besser. Und das bei einem erheblich kleineren Akku. Aber dazu mehr im Dritten Teil des Dauertests.

Auch als Videoplayer kann das RAZR i voll überzeugen. Egal ob ein kleines YouTube Video oder kompletter Film mit knapp 4GB. Alle werden sofort geladen und starten direkt. Ladezeiten scheint es nicht zu geben. Und selbst Videos mit 1280 x 720 Pixel unf 6000 kbit werden ohne jeden Ruckler wiedergegeben. Gerade bei dem Video „Planet Earth – Birds Scene“ kommt selbst ein iPad 3 oder Nexus 7 ein kleines bisschen ins Ruckeln.

Was soll ich noch viel zum Prozessor schreiben? Wenn sich die Entwickler diesem agenommen haben und ihre Apps optimieren, wird man bald nicht mehr nach 4 Kernen schielen müssen. Weniger ist fast mehr. Einfach genial.

Teil 3 – ein tolles Display, ein ausdauernder Akku und eine miese Kamera

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Peter W.

6 Kommentare zu „Das Motorola RAZR i im Test – Teil 2 – von Android Abstürzen und einem potenten Prozessor“

  1. Ich hab zwar kein RAZR, aber warum bin ich auf die genialen Gummis nicht selber schon früher gekommen 🙂 Danke Peter

  2. okay….upgedatet wird also erstmal nicht…aber gekauft habe ich es trotzdem :-))
    Kommt hoffentlich bis Montag/Dienstag an.

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  4. Hey, ich weiß nicht was du hast. Bei mir rennt die Kiste meinem One X davon .. Update kann installiert werden.. Ging Sorgenfrei!

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