Vierter und damit letzte Teil im HTC Desire 820 Dauertest steht auf dem Programm für heute. Hier muss es sich noch in den Disziplinen Klang und Konnektivität beweisen. Gerade weil HTC den Boom Sound so hervorhebt. Am Ende steht mal wieder das Fazit mit der Antwort auf die Frage nach dem Gütesiegel.
← Teil 3 – Display, Kamera und Akku
Klang:
Boom Sound…bei den zwei Wörtern fangen bei vielen an die Augen zu leuchten, stehen die Begriffe doch für den bislang besten Klang bei Smartphones. Das HTC One M8 (Testbericht) hat es vorgemacht und das Desire 820 zieht mit. Dafür sorgen zum einen zwei Lautsprecher an der Front und eben die Boom Sound Technologie. Das Ergebnis sind auch hier für ein Smartphone erstaunlich gute Bässe und sehr gute Mitten. Nur die hohen Töne mühen sich hörbar, mit dem Rest des Frequenzspektrums mitzuhalten. Wer gerne basslastige Musik hört, dem dürfte das Klangbild absolut gefallen. Den Klang würde ich als satt aber nicht sehr differenziert bezeichnen. Trotzdem macht es wirklich Spaß mit dem Desire 820 auch mal bei maximaler Lautstärke Musik zu hören. Und das ist ziemlich laut, zumindest für meine Ohren und nur beim ganz hinhören kann man minimale Verzerrungen hören.
Der vorinstallierte Player ist wirklich nur ein Player ohne großen Schnickschnack. Einen Equalizer oder andere Spielereien sucht man vergebens. In den Einstellungen des Handys kann man bei verbundenen Headset oder externen Lautsprecher noch den Boom Sound deaktivieren. Das war es dann aber auch schon.
Eine Enttäuschung ist das mitgelieferte Headset. Die sehen zwar sehr schick aus, sitzen aber schlecht und man muss schon lange herumprobieren, um einen guten Sitz zu haben. Erschwerend kommt hinzu, dass das Klangbild mit Headset genau andersherum klingt. Bassarm, zurückhaltende Mitten aber einen Hochtonbereich, der einen förmlich anschreit. Dreht man etwas lauter auf, wird man anfangen die Augen zuzukneifen. Ein Effekt, wenn hohe Töne anfangen weh zu tun. hier ist der Spaß für mich ganz schnell vorbei gewesen, selbst wenn man Boom Sound deaktiviert. Erst wenn man ein wirklich gutes Headset anschließt, wird es erträglich. Schade, denn hier hat HTC offensichtlich gepatzt.
Dagegen kann man beim telefonieren über die Klangqualität absolut nicht meckern. Das Gegenüber kommt glasklar aus dem Hörer und man selber wird genauso gut verstanden. Das zweite Mikrofon filtert Nebengeräusche selbst bei höheren Umgebungslautstärken wirkungsvoll heraus.
Konnektivität:
Wie beim großen Bruder M8 auch, verwöhnt das Desire 820 mit allem, was man so braucht, um sich mit der Umwelt zu verbinden. NFC hat es und der Chip sitzt genau da, wo auf der Rückseite das HTC Logo zu finden ist. Per DLNA kann man sich mal so eben mit entsprechenden Geräten verbinden. Das verbaute WLAN Modul versteht sich mit dem 802.11 a/b/g/n Standard in 2.4 und 5 GHz. Nur der ac-Standard wird nicht unterstützt. An meinen ersten beiden Messpunkten im Wohnzimmer und im Garten gab es keinerlei Empfangsprobleme. Erst am Dritten Messpunkt, an der Straßenecke, kam die Verbindung nur noch sporadisch zustande. Hier schaltet es aber sehr schnell auf die mobile Datenverbindung um. Über das Bluetooth 4.0 Modul kann ich ebenfalls nichts negatives berichten. Verbindungen werden schnell und zuverlässig aufgebaut. Allerdings darf man nicht vergessen in den Bluetooth Einstellungen das Desire 820 selbst sichtbar zu machen.
Das GPS Signal teste ich mit der App GPS Test an immer der gleichen Stelle auf de Balkon. Hier standen nach wenigen Sekunden 24 Satelliten zur Auswahl, wovon dann 11 ausreichten, auf einen Genauigkeit von 13 Fuß (rund 4 Meter) zu kommen. Ein hervorragender Wert. In geschlossenen Räumen gelingt der Satfix immer noch sehr flott, wenn auch nicht mehr mit einer solch hohen Genauigkeit.
Etwas näher will ich auf die Verbindungsqualität eingehen. Bereits beim HTC One M7 (Testbericht), aber auch beim Nachfolger One M8 (Testbericht) und dem HTC One Max (Testbericht) hatte ich des öfteren mit Verbindungsabbrüchen zu kämpfen. Entweder hatte ich plötzlich kein Netz mehr oder Gespräche brachen unvermittelt ab. Zu sehen war dann ein rotes X, wo sonst die Signalstärke angezeigt werden sollte. Mal war der Empfang nach wenigen Sekunden ohne weiteres zutun wieder da, aber ab und an musste ich das Gerät neu starten. Beim Desire 820 hatte ich diese Probleme zu keinem Zeitpunkt. Selbst im tiefsten Spessart im tiefen, dunklen Wald war immer Netz vorhanden. Hier hat man bei HTC also schon mal massiv nachgebessert. Speicherkarten bis 128 GB werden problemlos erkannt. Zumindest die von SanDisk.
Fazit:
Dem HTC Desire 820 gebe ich das Gütesiegel. Für aktuell rund 320 € bekommt man ein wirklich schickes Smartphone mit einem tollen Display, sehr guter Performance, einem brauchbaren Akku, ordentlicher Kamera und einem tollen Klang. Zwar könnte Viel- und vor allem Schnelltipper der Multitouch-Bug in die Quere kommen, aber HTC gehört zum Glück zu den Herstellern, die öfter mal Updates bereit stellen. Also gut möglich, das dieser Bug bald per Update beseitigt wird. Der größere Bruder One M8 bietet zwar ein Full-HD Display (habe ich beim 820er nicht vermisst), kostet dafür auch gleich mal einen ganzen Hunderter mehr. Mir wäre es das nicht wert, außer man steht auf Alu und Prestige. Mit dem Desire 820 bekommt ein richtig gutes Smartphone, mit dem man wohl auch noch in den nächsten (vielen) Monaten sehr viel Freude haben wird.
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