Das Samsung Galaxy Note 2 im Dauertest – nahe an der Perfektion

Während viele darüber nach wie vor nur schreiben, unterziehen wir das Samsung Galaxy Note 2 GT-N7100 unserem gnadenlosen Dauertest. Dem stinknormalen Alltag. Wie lässt sich so eine 5,5″ große Kreuzung aus Tablet und Smartphone handeln? Macht es ein Tablet überflüssig?. Fragen die wir in den nächsten 4 Wochen beantworten werden. Hier haben wir zuerst einmal alle wichtigen Infos, Daten, Links und die Übersicht zum Dauertest zusammengestellt.


Das Samsung Galaxy Note 2 polarisiert. Das ist zumindest die Reaktion in meinem persönlichen Umfeld auf diesen Klopper. Die Einen finden es genial, weil man wirklich alles ohne zu zoomen lesen kann. Den Anderen und das ist der überwiegende Teil, ist es schlicht zu groß und unhandlich. Nach wie vor finde ich das Design alles andere als anregend oder gar aufregend, aber für mich zählt bei diesem Gerät die Technik. Und was man da so auf der Produktseite lesen kann, sind meine Erwartungen sehr hoch.

Technische Daten:

  • Android 4.1.1 Jelly Bean
  • TouchWiz Nature UX
  • 5,5” HD Super AMOLED Display mit 1280 x 720 Pixel
  • 267 ppi
  • 1,6 GHz Exynos 4 Quad-Core Prozessor
  • Mali-400 MP4 GPU
  • 2 GB RAM
  • 16 / 32 / 64 GB interner Speicher
  • LTE
  • 8 Megapixel Kamera mit Autofokus und LED Blitz
  • 1,9 Megapixel Frontkamera
  • S-Pen Stylus im Gehäuse
  • Bluetooth 4.0
  • USB 2.0 Host
  • WLAN 802.11 a/b/g/n (2.4 & 5 GHz)
  • Wi-Fi Direct
  • mHL
  • NFC
  • micro-HDMI
  • microSD Slot
  • 151,1 x 80,5 x 9,4 mm
  • 180 g
  • 3100 mAh

Im Moment pendeln sich die Preise für das blaue bzw. weiße Modell mit 16GB bei ca. 560 – 580 € ein.

Wer bereits das Galaxy Note besitzt, stellt sich sicher die Frage, ob der Umstieg auf das Note II lohnen würde. Dazu haben wir hier einmal was geschrieben -> Link

Übersicht:

Unboxing:

Eigentlich ist dieses Ritual immer dasselbe. Die Zeiten sind vorbei, dass die Hersteller irgendwelche Extras dazu legen. Alles Standard, so auch beim N7100:

  • Galaxy Note 2
  • S-Pen (im Gerät)
  • Akku
  • Ladegerät
  • USB Kabel
  • Headset
  • Aufsätze für Headset
  • Kurzanleitung (die komplette kann in der Übersicht geladen werden
Auffällig ist eigentlich nur das Ladegerät. Trotz kleiner Bauweise hat es stolze 2 A und damit doppelt so viel Dampf, wie man normalerweise mitgeliefert bekommt. So ist der 3100 mAh große Akku in knapp 2 Stunden wieder voll aufgeladen.

Eigentlich ist das Note 2 nichts anderes, als ein aufgeblasenes Galaxy S3 (Testbericht). Es sieht aus wie ein S3 und hat auch dieselben Anschlüssen, Tasten und Buchsen wie ein S3. Aber der Reihe nach.

Zunächst fällt mir mal die sehr gute Verarbeitung auf. Nichts klappert obwohl es komplett aus Plastik besteht. Trotzdem wirkt das Note 2 nicht billig. Zumindest beim Anschauen nicht. Denn die Oberfläche sieht ein wenig aus wie gebürstetes Aluminium. Man könnte sogar das Wort edel in den Mund nehmen. Durch das relativ hohe Gewicht hat man auch anständig was in der Hand und so rückt dieses Plastik nach und nach in den Hintergrund.

Man hat hier wirklich ein solides Teil in der Hand, bei dem selbst ein Klopfen auf das Backcover kein hohles Geräusch ertönen lässt. Es wirklich sehr sauber verarbeitet und so bekommt es von mir ein überzeugtes Daumen hoch für diese Disziplin.

Die Front wird vom riesigen Display beherrscht. Auch hier hat die Einfassung diesen Alu-Look welches dem Ganzen einen edlen Touch verleiht. Der Lautsprecher für Telefonate ist nur minimal breiter als beim S3. Rechts davon die Linse für die Frontkamera. Unten mittig der Homebutton. Dieser ist ein wenig größer als beim S3 geraten, wirkt aber im Gesamten recht zierlich. Die beiden Buttons für das Menü und Zurück leuchten erst bei Aktionen auf .

An der Unterseite die microUSB Buchse, das Mikrofon und den Einschub für den S-Pen.

Links außen befindet sich die einteilige Lautstärketaste, die einen guten Druckpunkt bietet.

An der Stirnseite die ungeschützte Headset-Buchse und ein kleine Öffnung, die ein weiteres Mikro beherbergt.

Rechts außen die Power-Taste, die zwar einen ordentlichen Druckpunkt aufweist aber für meinen Geschmack ein bisschen zu klein geraten ist. Diese ist so groß wie beim S3, aber hier wirkt sie einfach verloren und ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich sie suchen muss.

Die Rückseite ist wie schon beim S3 bekannt, völlig unspektakulär. Die Kameralinse sitzt mittig unter Glas. Rechts daneben der LED Blitz. Weiter unten findet man den relativ kleinen Ausschnitt für den Lautsprecher.

Wie schon bei anderen Modellen der Galaxy Serie ist der Akkudeckel hauchdünn, aber trotzdem sehr flexibel und stabil. Nimmt man ihn ab, sieht man in einen riesigen Akkuschacht. Da passen fasst schon kleine Smartphones rein…

Die micro-Simkarte lässt sich nur bei entfernten Akku wechseln. Dafür ist dieses bei der microSD Speicherkarte jederzeit möglich. Beide rasten mit einem satten Klick in ihre Position ein. Was mir persönlich nicht so gut gefällt ist, dass man beim Schließen des Akkudeckels sehr oft noch ein paar mal zudrücken muss, bis wirklich alle Klipse eingerastet sind. Aber im Normalfall wird man den Deckel nicht oft öffnen. Von daher verschmerzbar.

Vergleich:

Auch immer wieder gerne gesehen, sind die direkten Vergleiche mit anderen Smartphones und Tablets. Hier geht es wirklich nur darum, wie so ein Galaxy Note 2 in Relation mit der Konkurrenz aussieht oder sich die Größe verhält.

  • iPhone 5
  • Samsung Galaxy Nexus
  • HTC One X (Dummy)
  • Samsung Galaxy S3 (Dummy)
  • Samsung Galaxy Note (Dummy)
  • Google Nexus 7

Betriebssystem:

Installiert ist Android 4.1.1 Jelly Bean und somit mit das aktuellsten, was der Markt im Moment zu bieten hat. Es gibt zwar für das Nexus 7 und das Galaxy Nexus bereits ein Update auf die Version 4.1.2, aber das wird wohl auch kommen. Trotzdem ist man erst einmal auf der sicheren Seite. Jelly Bean taugt und in Verbindung mit TouchWiz bekommt man eine mächtige Oberfläche, die zwar noch nicht perfekt ist, aber auch nicht mehr weit davon entfernt.

TouchWiz an sich gibt es zwar in einer neuen Version, aber viele Neuerungen habe ich bisher nicht entdecken können. Finden sich wohl mehr unter der Haube. Unter anderem wurde die Einhändige Bedienung optimiert und so kann man sich diese Option noch besser an seine persönlichen Bedürfnisse anpassen. Das erleichtert die Nutzung ungemein, wenn man viel unterwegs schreiben muss/ möchte. Einmal aktiviert wird z.B. die Tastatur in zwei Blöcke aufgeteilt.

Eine weitere Neuerung, die ich täglich nutze ist der Ruhemodus. Kennt man auch bei iOS 6 und bietet dieselbe Funktion. Man stellt eine Zeitspanne ein, in der das Handy seine Klappe halten soll. Wer möchte kann ausgewählten Kontakten oder Gruppen erlauben, diese Sperre zu umgehen. Sehr klasse gemacht und funktioniert perfekt. Allerdings muss man darauf achten, dass man bei einem eigenen Wecker diese Funktion nicht stumm schaltet.

Erfreulicherweise kann man Screenshots immer noch mit der Wischgeste machen. Einfach mit der Handkante von Links nach Rechts über das Display streichen und schon ist die Aufnahme im Kasten.

Samsung hat sich wirklich Gedanken gemacht und mit dem Note 2 auch gleich alle Apps für den S-Pen mächtig aufpoliert. Und das nicht nur optisch, sondern auch funktionell. Das fängt bei Kleinigkeiten wie z.B. nach Entnahme des S-Pen an.

Hat man den Stift aus seiner Halterung entfernt, verändert sich ein bisschen was. Zum einen erscheint ein neuer Homescreen, der sämtliche S-Pen Apps beinhaltet und natürlich frei konfigurierbar ist. Zieht man jetzt einmal die Nachrichtenleiste nach unten, sieht man eine neue zusätzliche Leiste mit Shortcuts speziell für den Stylus. Gut gedacht und sehr gut umgesetzt. Sehr praktisch. So etwas ähnliches passieren, wenn man ein Headset einstöpselt. Dann erscheint ein extra Homescreen mit dem Video- und mp3 Player.

Angst den Stift zu verlieren oder zu vergessen? Nicht beim Note 2. Sobald man sich ein Stück mit dem Note 2 vom Stift entfernt, schlägt es Alarm, dass der Stift fehlt…irre oder?

Was mir persönlich sehr gut gefällt, ist die Möglichkeit mit dem S-Pen Details z.B. im Kalender zu sehen, ohne überhaupt das Display antippen zu müssen. In der Galerie kann man sich so größere Vorschaubilder anzeigen lassen oder eine Vorschau eines Videos. Ziemlich coole Sache.

Ebenfalls sehr nützlich ist der eingebaute Popup-Browser und Popup-Player. Ihr bekommt eine Mai die einen Link beinhaltet und möchtet diesen öffnen. Schon bietet euch das Note 2 per Kontextmenü die Auswahl des Popup-Browser an. Einmal angewählt öffnet sich ein Fenster mit einem einfachen Browser. So kann man schnell einen Blick werden, ohne die eigentliche App zu verlassen. Ziemlich genial. Dasselbe gilt für den Popup-Player.

Ganz nützlich ist auch die Funktion „Schnellbefehl“. Hat man den Stift in der Hand, kann man durch eigene Gesten bestimmte Funktionen auslösen. Egal ob z.B. WLAN ein-ausschalten, eine Apps starten, Mail schreiben oder was auch immer. Funktioniert überall.

Überhaupt kann man mit dem Stylus überall, und damit meine ich wirklich überall, durch drücken der Taste am Pen und gedrückt halten auf dem Display ein Screenshot anfertigen und diesen direkt bearbeiten. So kann man z.B. schnell eine Notiz zu einer Internetseite verteilen. Wer nur einen Ausschnitt als Notz speichern oder verteilen möchte, hält am Stift die Taste gedrückt und kreist die Interessante Stelle einfach ein. Schon wird diese als eigene Notiz angelegt.

Beim Kalender ist man sogar noch einen Schritt weiter gegangen. Hier kann man direkt im Kalender herumkritzeln. Geniele Sache, auch wenn man solche Schmiereien auch nur auf einem Note 2 sehen kann.

Die Notizapp wurde ebenfalls mächtig aufgemöbelt. Hier kann man sich jetzt so richtig austoben. Ordner anlegen, Notizen organisieren usw. Man muss sich damit schon ein wenig beschäftigen, um wirklich alle Möglichkeiten kennen zu lernen. Einfach irre so ein Notizblock 2.0

Wer Lust und Zeit hat, kann mit der App „Paper Artist“ richtige Kunstwerke erstellen, so fein kann man mit dem Stift arbeiten.

Mit dem letzten Update hat Samsung dem Note 2 und demnächst auch dem Galaxy S3 eine Schnellstartleiste spendiert. Diese erscheint als blauer Halbkreis an einer frei wählbaren Stelle. Egal ob links, rechts, oben oder unten. Kurz angetippt, öffnet sich eine Leiste mit wichtigen Apps. Zwar kann man diese Liste ein wenig umsortieren, aber eigene Apps kann man da leider nicht einbauen.

Mit am besten finde ich aber die Samsung-Tastatur. Als bekennender Fan von Swiftkey war ich sehr gespannt, als ich erfahren habe, dass Samsung diese Technik mit der Vorhersage des nächsten Wortes ebenfalls nutzt. Und was soll ich sagen. Es funktioniert genauso gut wie beim Vorbild. Die Tastatur ist so gut, dass ich sie nach wie vor nutze. Die zusätzliche Reihe mit den Zahlen und der schnelle Zugriff auf die wichtigsten Sonderzeichen mit einem Klick machen die Tipperei zu einem Kinderspiel.

Ein kleines Problem gibt es am im Querformat, dem Landscape Modus. Hier passiert es des öfteren, dass die Zeilen zum tippen verschwinden, da die Tastatur den größten Teil des Display einnimmt. Aber ansonsten echt Super gemacht.

Alles in allem hat Samsung seine Hausaufgaben gemacht. Und das wirklich gut. Egal wann und wo man den Stift aus dem Holster zieht. Sofort reagiert das Note 2 darauf und bietet sofort passende Optionen an. Das Schönste daran ist aber, dass wirklich alles funktioniert. Egal ob man jetzt nur mal ein paar Notizen aufschreibt, eine kurze Sprachmemo aufzeichnet oder wirklich umfangreiche To-Do Listen zu erstellen. Alles hat Hand und Fuß und funktioniert perfekt. So macht das Arbeiten mit dem Note 2 wirklich Spaß und auch auch Sinn.

Performance:

Die Kraft der 4 Kerne, die jeweils mit 1,6 GHz takten, dazu ein Mali-400 MP4 Grafikprozessor, die von insgesamt 2 GB RAM unterstützt werden. Muss man da noch viel schreiben? Hier fliegt die Kuh und das so richtig. Keine Animation ruckelt (und davon gibt es viele) und switchen zwischen den Homescreens flutscht.

Das packen mittlerweile auch vernünftige Dual-Core Prozessoren, also wird jetzt mal ein bisschen was an dicken Apps installiert. Den Anfang macht X-Plane 9. Mein Lieblings Flugsimulator. Macht richtig Laune, da man hier wirklich fliegt und nicht einen Stoppfilm anschaut. Als nächstes Need for Speed Hot Pursuit. Rennt ebenfalls und das richtig gut. Dasselbe dann noch mit diversen Flippern und was man sonst so an wirklich hochwertigen Spielen bekommen kann. Ich habe keines gefunden, welches ein Note 2 an den Rand der Verzweiflung bringt.

Aber mit dem richtigen Material kan man auch diesen Prozessor an die Grenze bringen. Dazu braucht es nur ein Full-HD Video in bester Qualität. Ok, ist auch auf einem Note 2 nicht wirklich prickelnd anzuschauen, aber warum nicht? Wer also auf beste Qualität nicht verzichten kann oder möchte, muss auch hier Abstriche machen. Aber seit getröstet. Dieses Video hat auch ein iPhone 5 kräftigst ruckeln lassen.

Nena Marks 2 liefert satte 55,8 fps, Quadrant Standard bringt es auf 5814 Punkte und hängt so ein HTC ONe X locker ab. Vellamo liefert 1708 Punkte. Ich halte ja nix von diesen Benchmarks, aber ich wurde gebeten diese mal laufen zu lassen. Ist hiermit erledigt.

Gegen Ende des Dauertest wollte ich es dann aber mal wissen. Denn bis dahin hat es mich eigentlich nie im Stich gelassen. Es läuft einfach rund. Und das ohne jedes Tuning, wie man sie so oft vorgeschlagen bekommt. Auspacken, Simkarte rein und loslegen. Was bisher eigentlich nur für die Äpfel galt, trifft auch auf das Note 2 komplett zu.

Aber auch so ein Note 2 kann man an seine Grenzen und darüber hinaus bringen. Ok, ich habe es provoziert, aber ich wollte es einfach wissen. Nach ich dann an die 200 Apps installiert hatte, darunter alleine schon 5 vollwertige Navis mit zusammen fasst 4 GB Kartenmaterial, mehrere X-Plane 9 mit gut 800 MB usw. war es soweit.

Das Note 2 kommt ab und zu mal aus dem Tritt. Dann hängen sich einzelne Apps nach einiger Zeit ohne Reaktion einfach mal auf. Sieht dann so aus…

Wenn man es dann so richtig übertreibt und bei einem solchen Hänger mehrmals diverse Tasten drückt, Screenshots machen möchte, den Stift herauszieht usw. ist es mir tatsächlich einmal passiert. Die weiße Fahne kam heraus und es startete neu. Aber ganz ehrlich. Im normalen Leben wird man das wohl nicht erleben. Von daher bescheinige ich dem Note 2 einfach mal eine richtig hohe Stabilität.

Wer dem Note 2 trotzdem mal eine kleine Frischzellenkur gönnen möchte, der sollte die Home-Taste gedrückt halten und dann links unten in den Taskmanager wechseln. Im Reiter „RAM“ drückt man dann mal auf „Speicher leeren“ und wundere sich, wie viel RAM man plötzlich freigeschaufelt hat. Und das spürt man sogar.

Display:

Beim Thema Display scheiden sich wieder einmal die Geister. Für die einen ist so ein Super AMOLED Display das Höchste der Gefühle und lächeln nur müde über ein Retina Display vom iPhone 5. Ich persönlich finde beide klasse und behaupte jetzt einfach mal, dass man in Sachen ppi zwischen beiden keinen Unterschied bemerken wird. Zumindest nicht im normalen Betrieb. Über den Größenunterschied muss man wohl nicht mehr diskutieren. Auch wenn ich den 5,5″ mit seinen 1280 x 720 Pixel ein bisschen mehr abgewinnen kann, als dem 4″ eines iPhone 5. Mir ist das schlicht zu klein. So ein 5,5″ ist zwar riesig und nicht jedermanns Sache, aber für mich genau das Richtige.

Klar wird Lotti Müller kein Galaxy Note 2 in die engere Wahl ziehen, aber wer nach einem Display in der Größenordnung sucht, wird mit dem S-AMOLED mehr als zufrieden sein.

Die Farben kommen sehr gut rüber und alles wirkt gestochen scharf. Sehr gut ist, dass das Display keinerlei Lichthöfe zeigt. Ein Zeichen dafür, dass man hier beim Zusammenbau sehr sauber gearbeitet hat. Schwarz ist schwarz und genau das ist eine Stärke von AMOLED Displays. Dagegen wirkt weiß eher wie helles grau. Ein Nachteil dieser Technik. Aber es ist nicht so krass, wie es sich jetzt liest.

Wie groß so ein 5,5″ Display im Vergleich zu einer für viele „normalen“ Größe von 3,5″ ist und wie viel mehr an Text da drauf passen, zeigt dieses Bild:

Alleine an diesem Foto lässt sich das Haupteinsatzgebiet des Note 2 ersehen. Viele Infos ohne groß herum zu scrollen oder zu zoomen.

Leider ist strahlender Sonnenschein derzeit etwas Mangelware, daher kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob auch das Display des Note 2 bei direkter Sonneneintrahlung zum unbenutzbaren Spiegel mutiert, wie seinerzeit beim Galaxy S3. Bei der aktuellen Wetterlage, bei der ab und an mal die Sonne ein wenig zwischen den Wolken heraus blinzelt gibt es diese Probleme aber nicht.

Was aber auffällt, das die automatische Helligkeitseinstellung ein bisschen nervös zu sein scheint. Es reicht sich einmal um die eigene Achse zu drehen und oft genug fängt dann das Display an sich ständig abzudunkeln der heller zu werden. Ich werde das mal weiter beobachten.

Übrigens sind die folgenden Fotos keine Screenshots, sondern abfotografiert.

Kamera:

Mittlerweile hat Samsung bei der Kamera einiges überarbeitet und das wirklich zum Guten. Ich bin ja ein absoluter Fan der HTC One X Kamera und dort vor allem des Burst-Mode. Hierbei hält man einfach aus den Auslöser gedrückt und schon macht das Kamera eine ganze Reihe an gestochen scharfen Fotos. Das macht das Galaxy S3 und das Note 2 jetzt auch. In derselben hohen Qualität.

Überhaupt gibt es für verspielte Naturen viel zu entdecken. Alleine die vielen Szene- und Aufnahme Modis. Da gibt es echt alles. Stellt sich mir aber die Frage, ob man die ganzen Programme überhaupt braucht. Bin jetzt kein Fachmann, aber wirkliche Unterschiede entdecke ich nur bei wenigen Modis.

Die Fotos an sich gehen völlig in Ordnung. Leider können sie in meinen Augen nicht mit dem HTC One X ganz mithalten, da sie ein wenig zu kühl wirken, dafür aber sehr detailreich. Nicht so gut gefallen hat mir die Makro-Funktion. Geht man sehr nah an ein Objekt heran, bekommt die Kamera dieses oft genug nicht fokussiert. Da heißt es dann ein bisschen mehr Abstand halten oder mit den diversen Motivprogrammen zu hantieren, was bei mir aber nicht wirklich funktioniert hat. Auf jeden Fall sollte genug Umgebungslicht vorhanden sein. In Räumen werden die Fotos ein bisschen zu dunkel. Hier reißt auch der kleine LED-Blitz keine Bäume aus. Aber hier leidet man auf hohem Niveau.

Richtig gut gefällt mir die Panorama Funktion. Die ist schon bei einem iPhone 5 mit iOS 6 richtig gut, aber hier noch mal eine ganze Ecke besser, weil nicht so empfindlich bei leichten Wacklern. Und die automatisch zusammen gesetzten Fotos sehen auf Anhieb richtig gut und vor allem brauchbar aus.

Bei Videoaufnahmen gibt es wenig zu meckern. Zumindest sind mir keinen groben Schnitzer aufgefallen. Hat man genug Speicher frei oder eine dicke Speicherkarte drin, kann eigentlich nur noch der Akku die Aufnahmedauer begrenzen.

Ein Tipp: keine Ahnung, warum Samsung nicht den genialen hauseigenen Photo Editor vorinstalliert hat. Zum Glück kann man sich diesen aber über die Samsung Apps nachträglich installieren.

Testfotos:

Wie immer findet ihr alle original Fotos in voller Auflösung auf Flickr ->; Link

Und hier noch ein kurzes Testvideo in Full-HD Auflösung:

Akku:

3100 mAh. Das ist doch mal eine Hausnummer. Das sind noch mal 30% als beim Galaxy S3 mit seinen 2100 mAh. Klingt viel und ist es auch. Ist schon lange her, dass mich ein Smartphone locker über einen ganzen Tag, über Nacht und bis zum späten Nachmittag des nächsten Tages bringt.

Natürlich kann man so einen Akku in nicht einmal 10 Stunden leer mache. Dafür muss man nur einmal knapp 4 Stunden navigieren und die restliche Zeit mit surfen, spielen und Video schauen verbringen. Aber im Normalfall trenne ich es um kurz nach 5 Uhr morgens vom Ladegerät und hänge es dann in der Nacht zum schlafen gehen wieder dran. Meistens habe ich dann noch 30-40% Kapazität.

Beim Video schauen sind nach einer Stunde gerade einmal 8% Akku weg. Also reichlich Ausdauer vorhanden. Beim Musik hören habe ich nach 6 Stunden Dauerberieselung mit gerade einmal 2% weniger abgebrochen. Wahrscheinlich würde es jetzt noch dudeln…

Aber selbst hier kann man noch einiges an Standby herausholen. Dafür bringt das Note 2 eine eigene Akkusparfunktion mit. Kann man natürlich auf Wunsch auch deaktivieren, aber sie bringt wirklich was. Vor allem, weil dadurch die wohl CPU heruntergetaktet wird. Merkt man im normalen Betrieb nicht wirklich, aber aufwendige Apps fangen an zu ruckeln. Zusätzlich kann man sich noch das Display abdunkeln lassen, was auch noch mal eine ganze Menge sparen kann und nicht zuletzt die Farbenpracht ein wenig nach unten korrigieren lassen.

Aber da geht noch mehr. NFC abschalten spart so richtig. Wer es nicht braucht, kann hier locker 1 bis 2 Stunden rausholen. Wer dann noch die permanente Überwachung für den S-Pen deaktiviert oder die Air View Funktion des Stifts, bekommt noch einmal ein paar Minuten mehr Standby geschenkt. Wer es auf die Spitze treiben möchte, schaltet 3G komplett ab und verzichtet unterwegs auf UMTS/ HSDPA Tempo. Da spart man dann so richtig. Und das sind jetzt nur die offensichtlichsten Sparmöglichkeiten.

Kommen für mich persönlich aber alle nicht in Betracht. Wozu kaufe ich mir so ein Featuremonster, wenn ich die dann alle wegen des Akku abschalte? Nachts liege ich meistens im Bett und in dieser Zeit wird der Akku geladen.

Konnektivität:

Wie schon erwähnt, bietet das Note 2 in Sachen Verbindungsmöglichkeiten soweit alles, was man in so ein Gehäuse unterbringen kann. Das einzige was vielleicht fehlt ist eine mini-HDMI Buchse. Aber hierfür bietet Samsung einen passenden Adapter für die micro-USB Buchse an.

Beginnen wir mit Bluetooth. Heutzutage für mich eigentlich nur noch für Verbindungen zwischen der Freisprechanlage im Auto wichtig. Für Datenübertragung nutze ich eigentlich nur noch WLAN. Daher kann ich dem Bluetooth-Modul nur gute Noten geben. Die Verbindung ist schnell eingerichtet und steht wie eine Eins.

Für mich immer wichtiger wird NFC. Die kabellose Kommunikation über kurze Distanzen. Hierüber schalte ich das Note 2 an verschiedenen Orten zwischen vorgegebenen Profilen um. Wer sich hier etwas näher einlesen möchte, der sollte einen Blick auf meinen Artikel zu diesem Thema werfen -> Link

Auch dieses funktioniert einwandfrei, wobei man bedenken muss, dass das NFC Modul beim Note 2 rechts oben sitzt. Und wie bei vielen anderen auch, ist NFC ein wahrer Akkufresser. Wer es nicht benötigt, sollte es abschalten und kann so richtig Akku sparen. Über die „Einstellungen“ -> „Weitere Einstellungen“ findet man dorthin.

Dort kann man auch S Beam aktivieren oder deaktivieren. Eine neumodische Art der Datenübertragung auf andere Geräte die ebenfalls über NFC oder WiFi-Direct verfügen. Einmal aktiviert, kann man so ganz einfach durch Annäherung des eigenen Handys an das andere Gerät, Dateien wie Bilder, Musik oder Videos übertragen. Ganz witzige Sache, aber taugt nur für kleine Dateien. Sobald es in den höheren zweistelligen Megabyte Bereich geht, wird es langwierig.

Als nächstes wäre dann DLNA zu nennen. Diese Technik unterstützen alle modernen Fernseher und so ist es ein leichtes seine Inhalte vom einem Note 2 ohne jedes Kabel auf einen Fernseher zu übertragen. Funktionierte beim meiner Glotze hervorragend und ohne jede vorherige Einrichtung. Schaut man sich ein Video oder ein Foto an, oder hört Musik mit dem Player genügt ein Druck auf die Share-Taste oben rechts um Verbindung mit dem Fernseher aufzunehmen. Bei meinem erscheint dann ein Dialog in dem ich die Verbindung erlauben muss und schon läuft alles. Einfach genial weil genial einfach.

Einen Schritt weiter geht die vorinstallierte App Allshare Play. Nicht ganz zu unrecht könnte man es mit dem von Apple bekannten Airplay verwechseln. Im Endeffekt ist es dasselbe. Man meldet sich hierzu an, wählt aus, was man freigeben möchte und schon kann man von überall mit allen möglichen Gerätschaften auf das Note 2 und dessen Inhalte zugreifen. Für mich im Moment eher uninteressant aber sicher wird das in der Zukunft interessant werden.

Überhaupt sind Dienste wie Dropbox oder der Samsung-eigene Dienst tief in das System integriert. Bei Dropbox bekommt man sogar noch 50 GB kostenlosen Speicher für 2 Jahre gratis.

Mittlerweile fast schon Standard ist Tethering. Hier bietet das Note 2 alle Möglichkeiten. Also USB Datenkabel, Bluetooth oder WLAN. Funktioniert auch hier völlig problemlos. Und damit man den produzierten Traffic nicht aus dem Auge verliert, kann man über die Datennutzung eine Alarmschwelle einstellen und auf Wunsch ab einem bestimmten Wert die Internetverbindung komplett kappen.

Alles in allem überzeugt das Note 2 in diesem Bereich komplett. Alles läuft reibungslos und ist nahezu perfekt in das System eingebunden. So soll es sein, wenn derart viele Möglichkeiten nicht im Bedienungschaos enden sollen.

Klang:

Für mich persönlich mittlerweile ziemlich wichtig sind die Klangeigenschaften eines Tablet oder Smartphone. Denn immer öfter nutze ich es auch als Musikplayer oder als WLAN-Radio. Gerade das Note 2 kommt mir da durch seine Größe gerade Recht. Nicht so groß wie ein iPad aber groß genug, um noch etwas auf dem Display lesen zu können. In der Küche als der ideale Begleiter. Obwohl es so groß ist, bietet es aber nur einen Lautsprecher auf der Rückseite. Warum man hier nicht zwei eingebaut hat, wissen sicher nur die Ingenieure.

Und so klingt es dann auch. Es ist ok, aber weit davon entfernt vom Hocker zu reißen. Dafür ist der Einzelne Speaker einfach zu klein geraten. Hier begrenzt schon die Physik die Leistungsfähigkeit. Aber wie gesagt. Der Klang geht absolut in Ordnung. Um eine Partys zu beschallen, taugt es halt nicht.

Dafür können sich verspielte Naturen an den diversen Klangreglern austoben. Viele der 14 zur Verfügung stehenden Voreinstellungen klingen zwar ziemlich identisch, aber man kann sich auch selber an insgesamt 7 Bändern verlustieren und den Klang nach eigenen Wünschen zurecht- oder verbiegen. Richtig lustig wird es aber erst, wenn man ein Headset oder externen Lautsprecher anschließt. Dann wird im Equalizermenü ein weiterer Unterpunkt „Extended“ freigeschaltet. Hier kann man dann noch in Sachen Raumklang experimentieren. Ganz witzig, aber klingt schon sehr künstlich.

Ansonsten bietet der Player handelsüblichen Durchschnitt, was den Funktionsumfang angeht. Alles da, was man so braucht.

Halt, eine Sache ist da doch noch. Nennt sich „Music Square“ und ist so eine Art Mood-Player. Der Player sortiert die komplette Musiksammlung nach Stimmungen ein. Je nachdem wie man seine eigene aktuelle Stimmung angibt, spielt der Player die passende Musik. So zumindest die Theorie. Links unten ertönt dann eher seichte Musik, wobei rechts oben eher die härtere Gangart angeschlagen wird. Ist echt ganz witzig und man muss zugeben, dass es öfter mal irgendwie zu passen scheint.

Übrigens kann man den Player wie bei Android mittlerweile üblich komplett über die Nachrichtenleiste steuern. Ganz nützlich, wenn man ihn öfter mal im Hintergrund laufen lässt.

Neben dem Klang als Musikplayer ist auch der Klang bei Telefonaten entscheidend. Was nützt mir der tollste externe Lautsprecher, wenn der interne beim telefonieren nur scheppert. Braucht man sich beim Note 2 auch keine Sorgen machen. Alles im grünen Bereich, auch wenn es beim iPhone 5 besser klang, was aber an den insgesamt 3 verbauten Mikros im iPhone 5 lag. Das ist halt nicht zu schlagen, wenn man nicht dieselbe Hardware bietet. Aber wie gesagt. Über jeden Zweifel erhaben und nahezu perfekt.

Fazit:

In den bekannten Shops bekommt man das Samsung Galaxy Note 2 derzeit zum Preis von knapp 530 € in der 16 GB Ausführung und da ist jeder Cent richtig angelegt. In meinen Augen ist das Note 2 nahezu perfekt. Ein Adjektiv, welches ich bisher noch nie verwendet habe. Hier tue ich es zum ersten mal und stehe dazu.

Tolle Performance, tolles Display, toller Akku, tolle Software Extras für den Stift, tolle Haptik, einfach alles toll. In keinem der wichtigen Kriterien leistet sich das Note 2 einen Patzer.

Und mir soll bitte keiner mit dem Argument ankommen, das so ein Note 2 doof ist, weil es so groß ist. Glaubt mir. Kein Mensch wird es in die engere Wahl ziehen, wenn es demjenigen zu groß ist. Aber wer genau so ein Tel sucht, der wird hier fündig und glücklich.

Es ist schlicht und ergreifend die perfekte Symbiose aus Tablet und Smartphone. Ich liebe es und trenne mich nur ungern davon, denn ab sofort wird mich der günstige Konkurrent von Pearl, das SPX-8 begleiten und unter anderem werde ich beide direkt gegeneinander antreten lassen. Aber wer sich für das Note 2 entscheidet, wird diese Entscheidung sicher nicht bereuen. Und deshalb gibt es unser Gütesiegel.

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Peter W.

3 Kommentare zu „Das Samsung Galaxy Note 2 im Dauertest – nahe an der Perfektion“

  1. Hallo Peter,
    Deine Tests sind wie immer hervorragend. Viele Unzulänglichkeiten und „Macken“ der Geräe tauchen in keinem Testbericht der renomiierten Zeitschriften oder online-Portalen auf.

    Bei dem Bericht über das Samsung Note II vermisse ich den Inhalt über die Qualität der W-Lan-Verbindung und GPS-Verbindung. Gerade diese Konnektivität interessiert mich bei diesen Smartfone besonders, da ich es einfach nur Top finde. Doch bevor ich es kaufe, würe ich gerne über diese Eigenschaften genau bescheid wissen wollen, da diese für mich wichtig sind.
    In den normalen Testportalen und Zeitschriften findet man darüber keine definitiven Aussagen.

    Ist das von Deiner Seite vielleicht vergessen worden?

    Würde mich freuen eine Einschätzung Deinerseits zu diesen beiden Konnektivitäten lesen zu können.

    Und Dank für die bisherigen Tests.

    Gruß
    Rudolf

    1. Hi und danke für das Lob. Ich kann dich beruhigen. Vergessen habe ich es nicht. Da der Text sowieso schon zu lange geworden ist, habe ich das mit GPS und WLAN ausgelassen bzw. nicht näher beschrieben. Es gab einfach nichts zu berichten, da WLAN und GPS wirklich sehr gut funktionieren. Wenn dem nicht so wäre, hätte ich es natürlich angesprochen.

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