Viele haben Sony ja eigentlich schon abgeschrieben. Selbst das Xperia S (Testbericht) konnte daran offensichtlich wenig ändern. Wie sehr das aber täuscht, belegen die Verkaufszahlen der letzten Xperia Modelle. So wenige sind das gar nicht mal gewesen. Laut IDC Studie hat Sony in 2012 mit fast 10 Millionen verkauften Smartphones den 4. Platz belegt. Und jetzt ist mit dem Xperia Z ein echter Hingucker mit feinster wasserdicht verpackter Technik so weit nach vorne ins Bewusstsein gepusht worden, dass es in einem Atemzug mit dem HTC One (Testbericht) und dem Samsung Galaxy S4 (Testbericht) genannt wird. Ob es wirklich mithalten kann, werde ich in diesem Dauertest herausfinden.
Gekauft habe ich das Xperia Z ganz normal bei Amazon und auf jeden Fall werde ich mit damit mal so richtig schön baden gehen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Bis zu 30 Minuten soll es in bis zu 1 m Tiefe aushalten. Genau das werde ich mit meinen Kindern im Schwimmbad ausprobieren. Inkl. Unterwasserfotos und einem Unterwasservideo. Dazu interessiert mich die Kamera, die ja ohne Ende gelobt wird. Was man aber irgendwie nirgends so richtig heraus lesen kann ist das mit der Akkulaufzeit. Ich möchte wissen, ob dieser Stamina-Modus wirklich was bringt, oder nur PR-Geschwätz ist.
Technische Daten:
- Android 4.1.2 Jelly Bean (Update auf 4.2 bestätigt)
- 5″ Reality TFT LCD Display mit Mobile BRAVIA Engine 2 Display und 1080 x 1920 Pixel
- 441 ppi
- 1,5 GHz Qualcomm Snapdragon S4 Pro APQ8064 Quad-Core Prozessor
- Adreno 320 GPU
- 2 GB RAM
- 16 GB interner Speicher
- microSD Slot
- 13,1 Megapixel Kamera mit LED Blitz
- 2,2 Megapixel Frontkamera
- Bluetooth 4.0
- WLAN 802.11 a/b/g/n (5 GHz)
- NFC
- DLNA
- MHL
- LTE
- Wasser- und staubdicht nach IP55 und IP57
- 139 x 71 x 7,9 mm
- 146 g
- 2330 mAh (nicht wechselbar)
Deutsche Produktseite: http://www.sonymobile.com/de/products/phones/xperia-z/
Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung als PDF -> Download
Bei Amazon, cyberport.de, notebooksbilliger.de oder redcoon.de ist es ab sofort in schwarz zum Preis ab 629 € erhältlich.
Übersicht:
- Unboxing
- Ist es wirklich wasserdicht?
- Betriebssystem
- Performance
- Display
- Kamera
- Akku
- Konnektivität
- Klang
- Fazit
Unboxing:
Große Kartons sind ja heute nicht wirklich ungewöhnlich. Leider ist dort halt zum größten Teil nur Luft verpackt worden. Mit diesem Gedanken öffnete ich dann auch die Box des Xperia Z. Je tiefer man sich dann aber in die Verpackung gräbt, umso größer werden die Augen. Es kommt folgendes zum Vorschein:
- Sony Xperia Z
- Ladegerät mit 1,5 A
- USB Kabel
- Headset
- verschiedene Aufsätze fürs Headset
- Kurzanleitung
- Displayfolie
- Xperia SmartTags
- Docking Station
Das ist kein Witz. Das war alles im Karton. Die Displayfolie ist nicht irgendein billiger Müll, sondern richtig hochwertig vom Schlage einer Brando. Über die SmartTags (2 Stück werden mitgeliefert) habe ich seinerzeit mal einen längeren Artikel geschrieben -> Link
Der Oberknaller ist aber die Dockingstation. Zwar nicht die Hübscheste, aber sie funktioniert und das zählt. Wer sich die Detailfotos mal genauer anschaut, wird dort zwei goldene Kontakte sehen. Genau dort greifen zwei Stifte, die beim einstecken der Z die Verbindung herstellen.
Verarbeitung und Design:
Nach dem Auspacken darf man es dann endlich in die Hand nehmen. Und dabei hauche ich das nächste „WOW“ in den Raum. Es sieht einfach nur geil aus. Ein tiefschwarzes Bricket, welches nur durch die silberne Power-Taste unterbrochen wird. Zwischen zwei Glasscheiben steckt die Technik. Die Front wird durch das sog. Dragontrail Glass geschützt und vom bekannteren Gorilla Glass die Rückseite.
Wie oben beschrieben, liefert Sony eine Displayfolie mit, aber eigentlich braucht man diese nicht. Denn auf dem Display ist bereits vom Werk aus eine Folie montiert. Jens hat mich darauf aufmerksam gemacht, weil ich mich ziemlich über die ersten Kratzer auf dem Display nach ein paar Tagen geärgert habe. Diese Folie kann man abnehmen -> Link
Umrandet wird dieses Glas-Sandwich durch optisch gefällige Leisten aus dezent spiegelnden Kunststoff (oder auch Glas?). Das ganze Gehäuse ist wirkt zwar nicht so wie aus einem Guss wie ein Lumia 920 (Testbericht), aber wertiger als viele andere Konkurrenten. Durch das viele Glas ist man fast schon versucht zu behaupten, dass es von der Haptik und Verarbeitung her fast schon an ein iPhone 5 heranreicht. Ich hatte ein iPhone 5 und weiß also, wovon ich spreche. Viel fehlt dem Z nicht mehr.
An der spiegelglatten Front natürlich das Display und das mit sehr wenig Rahmen drum herum. Unten findet man keine Buttons. Nicht mal mehr diese Soft-Tasten gibt es. Die werden stattdessen ins Display eingeblendet. Am unteren Ende kaum sichtbar eines der beiden Mikrofone. Oben wie gewohnt der Telefonlautsprecher, Linse der Frontkamera und die optischen Sensoren.
An der Unterseite ist nichts zu finden. Die linke Außenseite beherbergt die beiden bereits angesprochenen vergoldeten Kontakte für die Dockingstation und hinter einer Abdeckung den microSD Slot und direkt daneben die micro-USB Buchse. Keine Ahnung, wer auf die Idee gekommen ist, diese dort einzubauen. Im Auto muss man zwangsläufig ins Querformat gehen, da sonst das Ladekabel quer über dem Display liegt. Wird das Xperia Z in der Dockingstation geladen, braucht man diese ohnehin nicht, da dieses über die beiden goldenen Kontakte geschieht. Also warum?
An der Stirnseite, ebenfalls unter einer Abdeckung, die 3,5 mm Headsetbuchse.
Rechts außen direkt oberhalb der Power-Taste findet man (irgendwann) die Abdeckung für die micro-Simkarte. Diese wird auf einem Schlitten ins Xperia Z befördert. Die Power-Taste ist, welch Wunder, jederzeit auch blind ertastbar. Für meinen Geschmack ist der Druckpunkt aber zu schlapp. Es kommt öfter vor, dass ich die Taste ungewollt betätige. Dann schaltet es sich entweder ein, oder (noch nerviger) ich schicke es in den Standby. Überhaupt finde ich die Platzierung dieses Buttons äußerst ungeschickt. Aber das ist halt Geschmacks- bzw. Gewöhnungssache
Darunter die einteilige Lautstärke-Taste die wiederum einen guten Druckpunkt hat. Ganz unten und beinahe leicht zu übersehen ein winzig kleiner Lautsprecher. Der Einzige für Musik usw.
Aber noch mal kurz zu den Abdeckungen. Diese sind eine ziemlich fummelige Angelegenheit. Aber das ist wohl der Preis für die Wasser- und Staubdichtigkeit nach IP55 und IP57, die man in dieser Geräteklasse ansonsten vergeblich sucht. Bis zu 30 Minuten soll es bis in eine Wassertiefe von 1 m absolut dicht halten.
Auf der ebenfalls kompett glatten und gläsernen Rückseite (Akku nicht wechselbar) befindet sich die Linse der Hauptkamera, der LED Blitz und das zweite Mikrofon. Etwas weiter unten ein Etwas, welches ich zunächst nicht wirklich zuordnen konnte. Eher zufällig habe ich dann heraus gefunden, das dieses das Logo von NFC ist und sich darunter der entsprechende Chip sitzt.
Vom Design her ist es einfach nur der Hammer. Aber was nützt die schönste Optik, wenn diese durch diese unsäglichen Schriftzüge komplett versaut wird. Dieser ganze Kram da unten auf dem Backcover und der Unterseite sieht einfach nur sch… aus. Hätte das Xperia Z einen entnehmbaren Akku, wären diese Labels und Beschriftungen unter dem Akku zu finden. Aber wenn, das Wörtchen Wenn nicht wär…
Natürlich ist ein 5″ Smartphone alles andere als handlich und ich lache innerlich über die Vollpfosten, die über die Größe schimpfen. Wer sich für das Xperia Z interessiert wird wohl wissen, dass es eine Ecke größer als der Rest ist. Wem es zu groß ist, wird es sicher nicht kaufen. Also wozu meckern? Für die Größe liegt es aber erstaunlich gut in der Hand. Das relativ hohe Gewicht passt zum Äußeren und trägt maßgeblich zur sehr guten Haptik bei.
Kurzum. Das Xperia Z wirkt in der Realität kleiner und zierlicher, als es mit 5″ auf dem Papier zu sein scheint. Man fällt auf damit und bekommt für das Geld ein top verarbeitetes Gerät.
Hier noch mal ein kurzer Größenvergleich zum:
- iPhone 5
- HTC One
- HTC 8X
- HTC One X
- Nokia Lumia 920
- Samsung Galaxy Note 2
- Samsung Galaxy S3
- Sony Xperia S
Ist es wirklich wasserdicht?
Bei meinem Job komme ich ja des öfteren mit Wasser in Berührung und da ist so eine Wasser- bzw. Staubdichtheit nach IP55 und IP57 doch genau das Richtige. So etwas sucht man in dieser Geräteklasse vergeblich und stellt somit ein Alleinstellungsmerkmal dar. Aber wie dicht bedeutet denn in diesem Fall wasserdicht? Sehr oft findet man im Netz Fotos, die das Xperia Z in einem Wasserglas zeigen. Ganz toll, aber so richtig aussagekräftig ist das nicht. Doch eher der Besuch im Schwimmbad oder? Der perfekte Ort um heraus zu finden, ob die Kiste wirklich hält, was die Werbung verspricht. Denn Sony verspricht bis zu 30 Minuten in einem Meter Tiefe. Also los gehts…pack die Badehose (und das Xperia Z) ein…
Ich muss zugeben, dass ich zuerst ein bisschen Bammel hatte und bestimmt 20x kontrolliert habe, ob auch wirklich alle Abdeckungen richtig verschlossen sind. So ein 600 € Schätzchen ins Wasser zu tauchen passt irgendwie nicht in mein Weltbild. Wohl auch nicht von anderen Menschen, denn als ich mich auf den Weg zum Becken mache, spricht mich ein der Bademeister an. „Das würde ich lieber nicht mitnehmen“
Oh doch…und schwupps liegt es in ca. 50 cm Tiefe. Da liegt es nun und leuchtet so vor sich hin. Irre…aber…sobald man es an die Wasseroberfläche holt oder wieder untertaucht, sorgen schon diese leichten Wellen dafür, dass es zu Phantomeingaben kommt. Aber egal. Einmal richtig unter Wasser lässt es sich genauso bedienen wie über Wasser. Lustig ist es allemal und so taugt das Xperia Z auch als Unterwasserkamera oder wer von euch hat schon einmal unter Wasser getwittert?
Das auf dem Foto ist übrigens meine Tochter und die fragenden Blicke der anderen Besucher sind einfach nur witzig. Von dem her gibt es einen dicken Daumen hoch. Sony hat nicht zuviel versprochen.
Betriebssystem:
Das Xperia Z kommt mit Android 4.1.2 und ist somit recht aktuell. Leider konnte man wohl nicht wirklich die Finger davon lassen und hat ein bisschen herumgepfuscht. Teil sinnvoll, aber teil etwas übertrieben. Im Großen und Ganzen scheint man aus der Vergangenheit ein wenig gelernt zu haben und Android nicht mehr so ganz verunstaltet wie früher.
Tipp: wenn sich so ein Androide mal so richtig aufhängt, dann einfach die die Power-Taste und die Lautstärke-Hoch-Taste drücken gedrückt halten. Danach macht das Handys aber auch ein Tablet einen Neustart (keinen Reset)
Leider gibt es aber noch mehr als genug vorinstallierten Müll, den man nur teilweise deinstallieren kann. Als da wären:
- Walkman: wie zu erwarten ein Musiklayer
- Album: die richtig schicke Galerie
- Filme: man glaubt es kaum…ein Videoplayer
- Sony Select: der hauseigene App-Shop ohne nennenswerte Vorteile
- Notizen: wie der Name schon sagt aber wirklich brauchbar
- Music Unlimited: Sonys Musik Store
- Video Unlimited: Sonys Videothek
- TrackID: Titel erkennen (wie Shazam)
- PlayNow: noch so ein Sony Store für Apps, Musik und Videos
- SmartConnect: ein Taskmanager der Funktionen in bestimmten Situationen startet z.B. den Wecker startet wenn man es in die Dockingstation setzt
- Xperia Link: zum verbinden von Geräten
- Sony Auto: der Automodus mit großen Icons
- Update Center: Updates für das Xperia Z und den Sony Apps
- File Commander: ein richtig guter Dateimanager
- PlayMemories Online: die Dropbox von Sony mit 5 GB kostenlosen Speicher
- SocialLife: ein Stream für Facebook, Twitter, Google Reader und YouTube
- Let´s start PSM: die App zur PlayStation Network
- OfficeSuite: wie der Name sagt
- McAfee Security: ist nur die Demo der (überflüssigen) Security Suite
- Neo Reader: QR-Code Scanner und Reader
- Sichern & Wiederherstellen: ein App für Backups
Wie man sehen kann nicht gerade wenig und auch nur zum Teil wirklich nützlich bzw. brauchbar. Muss halt jeder für sich entscheiden. Ich persönlich habe soweit möglich alles deinstalliert und nutze meine eigenen Favoriten.
Nach so viel „Bloatware“, denn so nennt man solche vorinstallierten Apps, kommen wir mal zu den eigentlichen Anpassungen von Android seitens Sony. Und da gibt es wirklich sehr gute Ansätze und Umsetzungen. Von einigen kann man sogar behaupten, dass sie den Alltag vereinfachen und nützlich sind.
Der Lockscreen ist leider etwas ungelenk, denn man kann nichts daran ändern. Alles ist vorgegeben aber trotzdem brauchbar. Von hier aus kann man die Kamera starten und genau hier gibt es einen Bug. Sehr oft stürzt die Kamera direkt ab, wenn man sie von hier aus öffnen möchte. Sony ist das bereits bekannt und wird per Update behoben werden.
Ansonsten findet man hier die wichtigsten Infos. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz ok, aber mehr auch nicht.
Dagegen kann mich der Homescreen und das drumerum überzeugen. Homescreens anlegen, verschieben, löschen oder den Hauptscreen festlegen sind Standard. Aber nicht die große Menge an verschiedenen Designs, bei denen sich das Wallpaper und ein paar Töne ändern. Eine nette Spielerei, aber durch nette Wallpaper schön umgesetzt.
Die Benachrichtigungsleiste bietet Schnellzugriffe zu den Audioprofilen, Bluetooth, WLAN, Datenverbindung und den Einstellungen.
Im Appdrawer kann man sich die App auf verschiedene Art und Weise sortieren lassen. Wer hier „Eigene Sortierung“ auswählt, kann sogar Ordner erstellen. Sehr schön ist, dass man von hier aus Apps direkt deinstallieren kann. das erspart etliche Klickorgien.
Etwas tiefer und zwar in den Einstellungen findet man dann einige Spielereien. Man muss zugeben, dass man sich damit wirklich mal beschäftigen muss, um die ganzen Zusatzfunktionen zu finden, zu verstehen und gezielt einzusetzen. Mal so eben nebenbei geht in die Hose oder man macht es sich nur selber schwer.
Hier jetzt nur ein ganz kurzer Auszug an zusätzlichen Optionen:
- In den Anrufeinstellungen kann man per Equalizer die Sprachqualität verändern, die Stimme des Gegenüber künstlich verlangsamen um diese besser zu verstehen oder ein SIP Konto einrichten
- Bei den Tönen gibt es „ClearPhase“, der die Klangqualität des internen Lautsprechers automatisch anpasst und mit xLOUD noch weiter verbessern
- Beim Display lässt sich die Darstellung per Mobile Bravia Engine 2 ein wenig aupeppen und eben das Design/ Theme ändern
- Beim Akku lässt sich der STAMINA-Modus aktivieren, um Akku zu sparen, per ortsbezogenes WiFi das WLAN Modul je nach Standort dieses aktivieren oder deaktivieren oder auch der Akkustand in % anzeigen. Dazu aber mehr im 3. Teil beim Akku
- über den Zusatzpunkt „Xperia“ kann man eine Verbindung zum Fernseher oder Tablet herstellen. Dazu gibt es den MirrorLink oder Throw zum direkten Übertragen von Inhalten von A nach B. Auch dazu mehr im 4. Teil bei den Verbindungen
Drückt man rechts unten den Button für die laufenden Apps, findet man unten eine Reihe mit den sog. „Small Apps“, die ein paar kleine Helferlein nach vorne holen. Kennt man schon so ähnlich von Samsung, wo man z.B. ein Video in einem kleinen Fenster anschauen kann.
Was am Anfang wirklich hilfreich ist, sind die zahlreichen Erinnerungen für bestimmte Funktionen oder Hinweise. Entfernt man z.B. das USB Datenkabel erinnert mich ein Popup daran, die Abdeckung richtig zu verschließen, damit das Xperia Z auch wirklich wieder wasser- und staubdicht ist. Oder der Hinweis das Netzteil aus der Steckdose zu ziehen, wenn das Xperia geladen ist, um Strom zu sparen. Natürlich kann man dieser Helferlein deaktivieren.
Leider scheint es einen Bug zu geben oder der folgende Umstand ist mir bei anderen Androiden bisher noch nicht aufgefallen. Hat man das Xperia Z auf „Vibrieren“ stehen, dann klingelt kein Wecker. Egal ob der eingebaute oder einer aus dem Playstore. Es tut sich nix. Nicht einmal der Lockscreen erscheint. So habe ich mal so richtig schön verschlafen. Als nächstes wollte ich Brötchen aufbacken. Kein Problem, denn die Uhren-App des Xperia Z hat auch einen Timer eingebaut. Also eingestellt und gestartet. Wie vorgesehen, schaltet das Xperia nach einer Minute in den Standby. Als es etwas streng roch, fielen mir die Brötchen im Backofen wieder ein. Mittlerweile zur Fresskohle verbrannt schaute ich auf dem Xperia nach. Also aus dem Standby geholt, Lockscreen entsperrt und siehe da…auf dem Timer standen noch exakt 7:59 Minuten. Der Timer bleibt stehen, sobald sich das Telefon sperrt…sorry, aber was ist das für ein Käse???
Alles in allem bin ich von der Oberfläche letztlich wirklich mehr positiv überrascht als verärgert, wenn man einmal vom massenhaft vorinstallieren Kram absieht.
Performance:
Was soll man eigentlich noch groß über einen 1,5 GHz Qualcomm Snapdragon S4 Pro APQ8064 Quad-Core Prozessor, gepaart mit einer Adreno 320 GPU und 2 GB RAM noch schreiben?
Alles, aber wirklich alles läuft supersmooth (neudeutsch für sehr flüssig und ruckelfrei) ab. Egal ob die Animation der Androidoberfläche oder Apps. Selbst die aktuellen grafisch aufwendigsten Games laufen absolut ruckelfrei über das riesige Display. Komplette Filme in Full-HD? Kein Thema. Aber mal ganz ehrlich. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Das verlange ich einfach für dieses Geld.
Nicht einmal das Kopieren von knapp 3000 Dateien von der microSD Speicherkarte auf den internen Speicher oder die Installation von zig Apps inkl. Updates bringt das Xperia Z aus der Ruhe. Alles bleibt sehr gut bedienbar und man kann sogar noch nebenbei richtig was arbeiten. Eine Galerie mit mehreren hundert Fotos wird sofort ohne jede Verzögerung geladen und mitsamt Vorschaubildern angezeigt.
Ihr wollt ein paar Zahlen zum verglichen? Halte ich zwar nach wie vor nichts von, aber bitte sehr…
- NenaMark2: 59,9 fps (glaube es geht nur bis 60 fps oder?)
- Antutu: 17598
- Quadrant Standard. 7757
- Vellamo: 2180
Ich denke mal, dass sich das Thema Taskkiller nun endlich erledigt hat. War ich noch nie ein Fan davon und habe so etwas auch nicht genutzt. Aber scheint ja genug Nutzer solcher Apps zu geben. Selbst ängstliche Naturen können sich mit dieser Power unter Haube entspannt zurück lehnen und genießen.
Im Moment kenne ich bis auf das HTC One oder das kommende Galaxy S4 nichts, was es mit dem Xperia Z aufnehmen kann. Und damit meine ich jetzt nicht irgendwelche per Custom Rom getunte Kisten sondern Smartphones von der Stange. Das Z fetzt.
Display:
Auch beim Thema Display liest man in den diversen Testberichten immer wieder völlig wiedersprüchliche Aussagen zu dessen Qualität. Die einen sind total begeistert, die anderen schreiben es in Grund und Boden. Wie immer liegt es im Auge des Betrachters, denn sooo schlecht ist es gar nicht. Ganz im Gegenteil. Ich teile die Auffassung, dass es in einigen Bereichen mit das Beste ist, was man derzeit bewundern kann.
Das 5″ Display ist kein Super-AMOLED oder gar Super-LCD 3 sondern ein schlichtes TFT LCD Display. Aber von Sony ein bisschen aufgemotzt. Und zwar mit der Mobile BRAVIA Engine 2 und verteilt das alles auf insgesamt 1080 x 1920 Pixel, was dann 441 ppi entspricht. Und gerade diese (auf Wunsch auch abschaltbare) Bravia Engine leistet wirklich tolle Arbeit, denn sie verstärkt bei Fotos und Videos die Farben, Kontraste und vermindert Bildrauschen.
Wer hier noch ernsthaft auf die Suche nach einzelnen Pixel gehen will, sollte sich mal untersuchen lassen. In der heutigen Zeit in dieser Geräteklasse völliger Quatsch. Das so ein Pixelmonster ein gestochen scharfes Bild liefert, sollte klar sein und so ist es auch. Zumal man es für diesen Preis einfach verlangt.
Aber das ist halt nur eine Disziplin. Viel besser gefallen mir die tollen Kontraste und vor allem die Leuchtkraft der Farben. Bilder wirken unheimlich plastisch und natürlich, ohne es zu übertreiben. Fast schon ein bisschen 3D. Echt der Hammer. So macht Fotos oder Video schauen noch mal ein bisschen mehr Spaß.
Hier mal ein Vergleich ohne und mit aktivierter Bravia Engine:
Lichthöfe sind beim Xperia Z ein Fremdwort und die wirklich sehr hohe Helligkeit sorgt für perfekte Ablesbarkeit im Freien. Auch bei strahlenden Sonnenschein. Allerdings reagiert der Helligkeitssensor meiner Meinung nach ein bisschen zu hektisch.
Womit aber viele Tester wirklich recht haben ist das Thema Blickwinkelstabilität. Hier ist das Xperia Z wirklich nicht der Spitzenreiter, aber richtig schlecht ist es auch nicht. Kippt man das Display, dann verwaschen ganz leicht die Farben, aber man erkennt noch alles. Da gibt mehr als genug schlechtere Beispiele. Zumal sich viele extra eine Folie aufs Display pappen, die es verhindert, dass man von der Seite auf das Display schauen kann.
Die Bedienung des Touchscreen ist über jeden Zweifel erhaben. Sehr feinfühlig und trotzdem sehr direkt und mit ohne diesem sagenumwobenen „Bounce“-Effekt. Damit ist diesen nachschwingen gemeint, wenn man die Bewegung des Fingers stoppt und sich die Grafik noch 1/1000 mm weiter bewegt wie an einem Gummiband. Früher mal ein echtes Problem, aber heutzutage totaler Nonsens.
Ich für meinen Teil bin einfach nur begeistert von dem, was hier von Sony abgeliefert wird.
Kamera:
Das Xperia Z verfügt über einen 13,1 Megapixel Sensor, wobei man diese wohl nicht komplett nutzen kann. Fotografiert man im 4:3 Format, dann bekommt man Fotos mit einer Auflösung von 3920 x 2940 Pixel, was aufgerundet 12 Megapixel entspricht. Wer das 16:9 Format bevorzugt bekommt „nur“ noch 3920 x 2204 Pixel was dann 9 Megapixel sind. Keine Ahnung, wie Sony auf diese 13 Megapixel kommt. Trotzdem macht sie tolle Fotos.
Der Sony Exmor RS Chip ist nicht nur einmal vorhanden, sondern gleich zweimal. Und zwar einer vorne und einer hinten. So sollen auch mit der Frontkamera bei starken Gegenlicht oder wenig Licht vernünftige Aufnahmen möglich sein. Dazu kommt eine eingebaute HDR-Unterstützung für Fotos und Videos. Derzeit echt angesagt, denn aller Orten liest man was von diesem HDR. Steht für High Dynamic Range und sorgt dafür, dass Kontraste und Farben noch besser rüberkommen. Und das hilft dem Xperia Z wirklich tolle Fotos zu machen.
Aber zuerst einmal zum Kameramenü. Wer sich auskennt oder ein bisschen spielen will, kann sich hier so richtig austoben. Irre, was man hier so alles findet. Solche Sachen wie Blitz, Geotags, Kameraton oder den Speicherort für die gemachten Fotos sind ja Kinderkram. Aber das ist nur der Anfang. Man kann noch einstellen, ob die Kamera automatisch auslöst, wenn eine Person lächelt. Klappt übrigens hervorragend. Dann noch einen Schnellstart. Was soll passieren, wenn ich die Kamera starte? Einfach nur ins bekannte Kameramenü oder soll direkt ein Foto oder Video aufgenommen werden? Es gibt insgesamt 8 Aufnahmemodis. Angefangen von einer „Überlegenen Automatik“, „Videokamera“, „Bildfolge“ mit bis zu 10 Bilder pro Sekunde, „Bildeffekt“ die eine Live-Vorschau zeigt oder „Szenen“ wobei es dann noch einmal 17 verschiedene Szenen gibt. Hier findet man dann die bekannten Sachen wie Landschaft, Nachtaufnahme oder Dokument.
Für faule Fotografen wie mich hat Sony die bereits erwähnte „Überlegene Automatik“ erfunden. Dabei aktiviert sich alles bei Bedarf automatisch. Die passende Szene, Blitz, Weißabgleich, ISO, die HDR- und Rauschunterdrückung usw. So gefällt mir das, vor allem wenn die Fotos damit wirklich gut werden. Zumindest solange die Verhältnisse einigermaßen taugen.
Kräftige, leuchtende Farben, tolle Kontraste und das alles sehr scharf. Man sollte aber nicht den Fehler machen, wie so viele, und die Fotos mit der einer Spiegelreflex oder Mittelklasse Kompaktkameras vergleichen. Das ist völliger Nonsens, denn ich glaube niemand auf der Welt ist so verrückt eine Smartphone Kamera ernsthaft auf eine Stufe mit hochwertigen Kameras zu stellen. Es sind und bleiben Schnappschusskameras für das schnelle Foto zwischendurch. Und hier kann das Xperia Z überzeugen.
Auch die Videoaufnahmen in höchster Auflösung überzeugen, auch wenn ich den Klang ein bisschen als zu leise empfinde. Ansonsten wirklich gut.
Bei Aufnahmen in der Dämmerung oder gar im Dunkeln fängt es dann heftig an zu Rauschen. Aber man erkennt immerhin noch etwas.
Die Fotos in Originalgröße und natürlich unbearbeitet, findet ihr wie immer auf Flickr -> Link
Hier noch zwei Testvideos aufgenommen in Full-HD:
Akku:
Gerade zu den aktuellen Topmodellen erreichen mich immer wieder Fragen nach der maximalen Akkulaufzeit im Standby. Oder nach Tricks, wie man die Standbyzeiten wirklich effektiv verlängern kann. Auch immer wieder putzig sind Diskussionen, die mir erklären wollen, das ich alles immer wieder an- und abzuschalten sollte, wenn man dieses oder jenes macht, um irgendwie eine Stunde mehr heraus zu kitzeln. Bei so etwas habe ich immer einen Gedanken im Kopf: wieso wollt ihr so ein High-End Gerät, wenn man entweder tagelang keine Steckdose in Reichweite hat oder die allermeisten Funktionen nicht nutzen wird weil sie ja Akku verbrauchen?
Wie zu erwarten, ist auch das Sony Xperia Z kein wirkliches Akkuspar-Wunder, auch wenn Sony im Menü zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten eingebaut hat. Unter anderem einen sog. „Stamina-Modus“ auf den ich gleich genauer zu sprechen komme. Aber zaubern können die halt auch nicht und so kann man optimieren wie man will. Wer es richtig nutzt, und damit meine ich so richtig, der bekommt den Akku spielend leicht innerhalb von nicht einmal 5 Stunden zum abschalten wegen Akkumangel. Ok, dass ist extrem und mir nur zweimal passiert, aber das ist heutzutage Realität. Beim Xperia Z kann man teilweise live zusehen, wie der Akku nur durch ein bisschen Surfen oder Twittern abnimmt. Kein Witz. Aber sicher wird das auch bei einem HTC One oder dem Galaxy S4 wird es nicht anders sein. Beide werde ich ja als nächstes austesten.
Wenn man das Xperia Z etwas umsichtiger nutzt, und die angebotenen Funktionen zum Akkusparen nutzt, hält es auch mal 16 oder 18 Stunden durch. Völlig utopisch sind aber Angaben von wegen 2 Tage oder noch länger. Selbst die im Screenshot von Stamina gezeigte Angabe von 4 Tagen ist nur zu erreichen, wenn man es hinlegt und nicht mehr in die Hand nimmt. Also völliger Nonsens und unrealistisch.
Dieser Stamina-Modus klingt im ersten Moment ziemlich mächtig, ist aber ein alter Hut weil eigentlich schon in jedem Smartphone enthalten. Wird dieser beim Xperia Z aktiviert, schaltet sich die mobile Datenverbindung ab, wenn das Gerät im Standby schlummert. Allerdings kann man hier Apps eintragen, die von dieser Abschaltung verschont werden. Unnötig zu erwähnen, dass man hiermit eine Menge Saft sparen kann.
Als nächstes wäre der „Akkuschonmodus“ zu nennen. Auch das ist nichts Neues, denn hier kann man dem Xperia Z sagen was es tun soll, wenn der Akku einen bestimmten Wert erreicht. So z.B. Display dunkler schalten, WLAN deaktivieren usw.
Richtig gut, aber auch nichts Neues, ist die Option „Ortsbezogenes Wi-Fi“. Bin ich zu Hause erkennt es mein WLAN und aktiviert dieses um sich zu verbinden. Gehe ich aus de Haus. Gerate also außer Reichweite meines Netzwerks, schaltet sich WLAN automatisch ab und spart Akku. Erfreulicherweise arbeitet diese Option wirklich nahezu perfekt. Nach zwei Tagen Training hat es sich immer zielsicher aktiviert oder deaktiviert.
Genug Theorie. Wie sieht es jetzt in der Praxis aus? Am besten ist bei mir immer ein Tagdienst auf der Wache. Der geht von 7 Uhr bis 17 Uhr. Morgens um kurz nach 5 Uhr stehe ich auf und hole das Xperia von seiner Dockingstation. Kurz Mails checken und ab auf die Arbeit. Beim ersten Kaffee schauen was es im RSS-Feed neues gibt, bei Twitter usw. Das wiederholt sich alle paar Stunden, da ich bis auf Mails nichts automatisch abrufen oder aktualisieren lasse. Selten mal ein kurzes Telefonat. Trotzdem zeigt mir der Akku gegen Mittag, also nach knapp 7 Stunden selten mehr als 50% an. Meistens sogar nur noch um die 40%. Daher lade ich es in der Mittagspause für ca. 1 Stunde. Damit pumpe ich den Akku wieder auf ca. 80% auf. Damit komme ich dann locker bis ins Bett um ca. 23 Uhr.
Eine Stunde Film in HD-Qualität schauen kostet knapp 10% Akkuleistung. Spielen verschlingt, je nachdem was man spielt, bis zu 20%, was aber noch absolut im Rahmen ist. Richtig heftig wird es aber, wenn man sich navigieren lässt. Hier schafft es ein angeschlossenes KFZ-Ladekabel mit 2A kaum noch den Akku zu laden. Mit einem 08/15 Ladekabel vom Grabbeltisch hat es sich sogar wegen Akkumangel abgeschaltet weil das Xperia mehr verbraucht als das Ladegerät liefern kann. Hier sollte man also nicht am falschen Ende sparen. Meine Empfehlung ist das von mir verwendete Anker KFZ-Ladegerät, welches ich hier getestet habe -> Link
Da ich keine Wunder erwartet habe und mich mittlerweile an Akkulaufzeiten von weniger als 18 Stunden gewöhnt habe, bin ich vom Xperia Z nicht wirklich enttäuscht worden. Natürlich würde ich mich über mehr Standby freuen, aber dann ist es vorbei mit solchen leichten und schicken Flachmännern. Zumindest mit der aktuellen Akkutechnik.
Konnektivität:
Das Thema Konnektivität ist beim Xperia Z recht komplex. Es ist alles eingebaut, was man heute von einem Topmodell erwartet. NFC, WLAN, Bluetooth. Alles drin und funktioniert perfekt. Aber es gibt noch ein paar nette Dreingaben, die das drahtlose Leben ziemlich vereinfachen und wirklich nützlich sind. Zum Glück hat Sony ein bisschen mitgedacht und alle, bis auf die Medienserver Einstellungen, im Menü unter dem Punkt „Xperia“ zusammengefasst. Leider konnte ich einige davon nicht nutzen, da mein Samsung Fernseher wohl nicht unterstützt wird. So eine Option ist z.B. „Bildschirm spiegeln“. Damit könnte mir mein Fernseher das Display meines Handys zeigen. Ganz toll soll das mit anderen Produkten von Sony funktionieren z.B. dem Sony Xperia Tablet Z, welches ich auch noch testen werde.
Ebenfalls ganz nett ist „Throw“. Funktioniert ähnlich wie Android Beam, allerdings setzt Throw nicht auf NFC sondern eine DLNA Verbindung. Viele Geräte sind damit heute ausgerüstet und so kann man Fotos, Videos oder Musik drahtlos vom Xperia X z.B. auf einen Fernseher „werfen“. Nach der Aktivierung erscheint bei den besagten Dateien oben in der Leiste das entsprechende Icon. Einfach dort drauf tippen, Gerät für den Empfang auswählen und schwupps sieht man es dort. Funktioniert tadellos, auch wenn seltsamerweise nicht alle Fotos im Vollbild angezeigt wurden. Bei Videos in HD oder gar Full-HD kam die Wiedergabe auf dem Fernseher ein bisschen ins Stocken war aber noch einigermaßen im Rahmen. Für eine kurze Vorführung ok, aber einen kompletten Film würde ich darüber nicht schauen wollen.
Wer das Xperia Z als tragbare Festplatte missbrauchen möchte, um von diesem z.B. Musik oder Filme auf einen Fernseher zu streamen muss nicht unbedingt auf Throw setzen, weil das betreffende Gerät zum Empfangen zwar kein DLNA hat, dafür aber WLAN (wenn es so etwas überhaupt gibt). Dann kann man das Xperia Z zu einem Medienserver umfunktionieren. Auch das ist sehr einfach.
Einfach im Menü bei aktivieren und die Freigabe der Inhalte bestätigen und schon erscheint das Xperia Z auf einem anderen Gerät und man hat Zugriff auf dessen Inhalte. So kann ich dann z.B. von meinem Fernseher aus auf die Filme zugreifen und schauen. Aber leider ruckeln Filme in hoher Auflösung auch hier ein bisschen.
Da man mit dem Xperia Z auch telefonieren kann, habe ich das natürlich auch ein paar mal gemacht. Wenn man jemanden anruft ertönt neben dem klingeln noch ein seltsamen Geräusch. Eine art Surren. Klingt komisch, hat aber sonst keine Auswirkungen. Das Telefonat selber ist sehr klar und ohne jedes Hintergrundgeräusch. Wie auch beim iPhone sorgt hier ein zweites Mikrofon auf der Rückseite dafür, dass Umgebungsgeräusche wirkungsvoll heraus gefiltert werden.
Klang:
Wer sich so ein Smartphone für über 500 € kauft, verlangt nicht zu Unrecht nur das Beste vom Besten. Mir persönlich ist der Klang über den oder die eingebauten Lautsprecher sehr wichtig. Zum einen, weil ich oft und ausgiebig so ein Smartphone als WLAN-Radio nutze und auch so gerne mal zu Hause etwas lauter Musik zu hören. Zum anderen, weil ich keine Anlage mehr habe.
Wer das Unboxing gelesen hat, weiß, dass der einzige Lautsprecher doch recht klein geraten ist. Und das nicht nur in der Baugröße. Ohne jetzt den Herren von Sony zu Nahe treten zu wollen. Das Xperia Z klingt grauenhaft. Anders kann und will ich es nicht ausdrücken. Morgens direkt nach dem Aufstehen Musik oder Radio hören wird zur Folter. Das hat mehrere Gründe.
Die maximale Lautstärke ist so niedrig, das man gezwungen wird voll aufzudrehen um überhaupt was zu hören. Und ich bin sicher kein „Laut-Hörer“. Aber das ist selbst mir zu leise. Noch schlimmer ist allerdings, dass es bei maximaler Lautstärke nur noch gruselig anhört. Das ist dann kein Klang mehr, sondern Gekreische. Bässe? Fehlanzeige? Höhen? Viel zu übertrieben. Es macht schlicht keinen Spaß mit dem Xperia Z Musik zu hören. Aber das gilt nur, wenn man über den eingebauten Lautsprecher hört. Denn hier hat man leider keinen Einfluss auf den Klang.
Und genau der ändert sich schlagartig, sobald man ein vernünftiges Headset anschließt. Nicht nur, dass im Menü nun ein paar Klangverbieger aktiviert werden. Nein, der Klang als solches verbessert sich dramatisch. Auch ohne Equalizer klingt es richtig satt ohne es zu übertreiben. Zwar werden auch hier Pegel-Fetischisten wohl zu kurz kommen, aber das reicht mir absolut.
Je nachdem, ob man über Googles Play Music oder den Walkman Player hört, unterscheiden sich diese in den Möglichkeiten zur Klangoptimierung doch deutlich.
Der Google Player einen wirklich gut gemachten 5-Band Equalizer, der auch sehr feinfühlig selbst einzustellen ist. Neben den vorgegebenen Klangbildern, kann man sich bis zu drei eigene Einstellungen speichern. Desweiteren findet man in dessen Einstellungen noch eine Möglichkeit verschiedene Raumklang Programme zu aktivieren. Klingt an sich ok, aber für mich ist das nix. Klingt zu künstlich. Aber alleine mit diesen Möglichkeiten kann man sich den Klang ganz seinen Wünschen anpassen.
Etwas enttäuschend ist die Vorstellung des Walkman-Player. Hier täuscht der Name leider mehr vor, als es in Wirklichkeit ist. Es gibt zwar eine Option für einen Equalizer, aber die ist selbst mit angeschlossenen Headset nicht aktivierbar. Sehr seltsam. So bleibt bis auf die Möglichkeit der Anzeige von diversen Visualisierungen nicht viel zum einstellen. Der Player an sich klingt ok, aber haut mich nicht vom Hocker.
Alles in allem eine enttäuschende Vorstellung, wenn man die früheren Klangwunder der Walkman-Serie noch kennt.
Fazit:
Tja, was soll ich hier nun schreiben. Machen wir es kurz und schmerzlos. Trotz der Mankos liebe ich das Xperia Z. Zu keiner Zeit hat es mich im Stich gelassen. Hänger? Abstürze oder sonstige Fehltritte? Fehlanzeige. Gab es in den ganzen vier Wochen nicht. Dazu kommt, dass man viele der vorinstallierten Apps problemlos deinstallieren kann. Die Leistung reicht locker aus, um auch mal ein aufwendiges Spiel zu spielen ohne Angst zu haben, dass es morgen nicht mehr reicht.
Dazu ein tolles Display, auch wenn nicht perfekt ist, wenn man es von „ganz-unten-schräg-links“ oder sonstigen unnormalen Winkeln betrachtet. Meistens schaue ich alleine ganz normal drauf und da ist es perfekt.
Kommen wir zum Akku. Klar muss man heute realistisch bleiben, aber dieser Akku ist einfach zu schnell am Ende. Ich kaufe mir nicht so ein Funktionsmonster um dann alles jedes mal an- und wieder abzuschalten, nur um ein paar Minuten heraus zu kitzeln. Hier bin ich mal gespannt, was das HTC One und das Galaxy S4 bieten. Die beiden teste ich als nächstes.Die Kamera leistet über mich als Schnappschuss-Fotograf absolut akzeptable Ergebnisse. Kommt halt drauf an, was man selber von der Kamera verlangt. Aber den meisten wird sie völlig ausreichen.
Das Thema Klang war für mich sehr enttäuschend, aber sollte mich nicht daran hindern, unser Gütesiegel zu vergeben. Denn gerade die Wasserdichtigkeit ist mehr als nur eine Überlegung wert und man wird mit einem Xperia Z sicher nicht in der Masse untergehen. Da der Lieferumfang durch die Dockingstation und das brauchbare Headset positiv überrascht und der Preis im Moment rapide fällt, verbessert sich das Preis-Leistungsverhältnis von Tag zu Tag…
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Daumen hoch,
ein toller umfangreicher Test!
Möchte jedoch darauf aufmerksam machen, das die ausgesprochenen Kritik an der Optik nicht ganz zutrifft.
Ich gehe stark davon aus das die Schriftaufzüge nur auf die vorher angebrachte Folie aufgedruckt sind.
Ich gehe davon aus da es sich sogar bei dem Sony Logo auf der Vorderseite nur um einen Aufdruck auf der Folie handelt….
Glückwunsch der Test ist sehr infomativ. Er hebt sich deutlich von denen vieler Fachzeitschriften ab.
Dennoch möchte ich in einem Punkt widersprechen.
Der Lautsprecher.
Gut, der Klang ist nicht sonderlich gut, kann aber auch nicht bei dieser Größe.
Aber die Lautstärke scheint bei meinem Gerät wohl deutlich höher zu sein. Volle Lautstärke brauche ich nicht um ein ca. 12 qm großes Zimmer zu beschallen.
Es reicht die Hälfte aus um Musik in einer angenehmen Akustik zu hören.
Aber ich habe z,B. bei vielen Internetsendern festgestellt, das diese unterschiedlich laut ausgestrahlt werden.
Gruß Werner
Vielen Dank für das Lob. Bei meinem Tests vergleiche ich den Klang mit dem der Konkurrenz und beurteile es nach meinem Empfinden. Dieser kann, und wird, sich natürlich von anderen Meinungen unterscheiden. Letzlich ist die eigene Wahrnehmung entscheidend.
blöde Frage, aber kann man mit dem Sony X Z auch PDF Datein öffnen?
Auf dem Xperia Z ist der Adobe Reader vorinstalliert, mit dem man PDF Dateien anschauen kann. Also lesen kann man sie, aber nicht bearbeiten.
Hallo;
Also den MusikPlayertest kann ich so nicht nachvollziehen….
Warum?Bei mir verwendet der Google Musikplayer den Eq vom Walkman und der ist sehr wohl frei einstellbar! Mit Megabass per Schieberegler+5 Frquenzslider.
Auch im Walkman ist dieser Eq verfügbar;und auch frei konfigurierbar.
Das einzige was mir aufgefallen ist dass der Walkman bei manchen Liedern die Laustärke runterregelt;Was villeicht auch an etwas zu lauten Mp3s lag.
Ansonsten ist der Klang vom Walkmanplayer 1A ;ja ich will fast sagen besser als der von meinem „Hardware“ Sony Mp3 PLayer.
Android vers.4.3
Vielleicht liegt es daran, dass bei mir schon Android 4.4 KitKat installiert war. Zuvor war ich ja ein paar Tage mit Android 4.3 unterwegs und mit dem Update hat sich vieles verändert. Würde mich daher nicht wundern, wenn auch beim Player nicht mehr alles so war wie vorher.
Hallo,
Dein Test ist wirklich sehr umfangreich und ausführlich, was ich aber so nicht bestätigen kann ist dass das Xperia Z flüssig läuft. wenn man es schnell bedinnt wird fängt es an zu ruckeln und zu stottern und das nicht nur im App Drawer sondern auch bei Spielen und in Apps, also nicht grad flüssig. Ob es jetzt an dem Update von 4.4.2 liegt oder ander Programmierung selber. Genauso ist es mit dem RAM verbrauch der ist gestiegen unter 4.4.2 und obwohl ich weniger Apps habe als unter 4.3, da hatte ich weit aus mehr Apps und da lief es etwas flüssiger. Ich hatte vorher ein Note 2 und das lief flüssiger als das Z. Jeder sagt dass das Xperia Z flüssig liefe was ich schon geschrieben habe kann ich das nicht bestätigen. Wenn ich zum beispiel Dead Trigger Spiele und das sollte laut der Hardware vom Xperia Z flüssig laufen so stellt sich nach ca. 5 Minuten Spielen das Ruckeln und Stottern ein und das kann nicht sein. Genauso ist es mit dem GPS mein Z brauch ne ewigkeit um sich mit dem Satelieten zu verbinden egal ob nur GPS oder GPS und Mobilfunk. Nach meiner Meinung ist das Xperia Z kein Oberklasse Smartphone sondern eher ein Mittelklasse Smartphone vom realen bedienen her, von der Hardware her ist es sicherlich ein Oberklasse Smartphone.
Auf meinem Xperia Z läuft Android 4.4.2 Stock also nicht gerootet. Wenn ich jetzt nochmal das Note 2 zum vergleich ranziehen darf, da lief so einiges flüssiger aber auch nicht so wie in allen Tests immer beschrieben wurde. Bis jetzt ist mir noch kein Smartphone unter gekommen wo ich wirklich sagen kann es läuft absolut flüssig. Was deinen Test angeht so ist er der erste Test den ich lese der wirklich so Ausführlich ist, danke.