Mit der Teufel MusicStation habe ich einen wahren Tausendsassa im Test, die klanglich einiges bieten soll und von allen möglichen Quellen mit Musik
Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich das aktuelle Modell des Teufel Radio 3SIXTY (Testbericht) getestet habe und nun habe ich mit der Teufel MusicStation den großen Bruder bei mir zu Gast. Sie wird für den Zeitraum des Tests meine Sonos Anlage im Wohnzimmer bestehend aus der Sonos Playbase und zwei Sons Play One ersetzen. Wichtig wäre auch zu wissen, da bei mir den ganzen Tag Musik läuft. Egal ob Internetradio, DAB+ oder auch mal per Bluetooth vom Smartphone gestreamt. Bei der Musikauswahl bediene ich mich wieder mal von meiner Test-Playlist, die querbeet alle Musikrichtungen abdeckt.
Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang hängen sehr stark von den eigenen Hörgewohnheiten und Vorlieben ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale.
Technische Daten Teufel MusicStation:
- 35 W RMS
- 56 Hz – 20 kHz
- 3,5 mm AUX-IN
- WLAN (2,4 GHz und 5 GHz)
- Bluetooth 5.0
- DAB+
- FM Radio mit RDS
- CD
- Internetradio
- Spotify Connect/ Amazon Music
- USB 2.0
- Google Assistant
- Fernbedienung
- App
- 0,4 W Standby
- 53,4 x 18,4 x 10,3 cm
- 4,9 kg
Produktseite: teufel.de/musicstatio
Deutsche Bedienungsanleitung: teufel.com/Teufel_MUSICSTATION_DE.pdf
Erhältlich ist die Teufel MusicStation in weiß oder schwarz bei Amazon* zum Preis von 446 Euro. Für 39,99 Euro gibt es bei Amazon* Frontverkleidungen in verschiedenen Farben.
Was ich gut finde:
Beim Auspacken der Teufel MusicStation fallen einem folgende Dinge in die Hände. Zuerst einmal natürlich die Teufel MusicStation als solches, dazu dann noch ein Netzkabel, ein Antennenkabel, ein Maulschlüssel, eine Fernbedienung und eine deutsche Kurzanleitung. Die MusicStation erscheint im ersten Moment ziemlich groß und man weiß nicht so recht, wo eigentlich oben, hinten oder vorne ist. Vorne ist, da wo das Gitter mit dem Teufel Logo drauf ist. Zwar besteht die komplette MusicStation aus Plastik, aber das in sehr sexy. Das Design ist schon mal sehr genial und passt perfekt in meine Wohnung, wo sie während des Tests meine Sonos Anlage ersetzen wird.
Darüber, etwas abgeschrägt, eine hochglanzpolierte Oberfläche mit einem Display, einem Mehrwegetaster und ganz schwach erkennbaren Logos. Das ist das Hauptbedienfeld der MusicStation. Sieht echt cool aus, aber schon nach den ersten Minuten erkennt man den Nachteil einer solchen, wirklich schicken, Oberfläche. Fingerabdrücke und das nicht zu knapp. Die große, runde Taste ist nur in ihrer Mitte eine Taste. Der Ring außen ist Touchsensitiv und erlaubt das sliden, um z.B. die Lautstärke anzupassen, ist aber ein wenig empfindlich. Die Tasten werden beim Einschalten beleuchtet und sind demnach keine „echten“ Tasten, sondern Softtouch, sind aber trotzdem gut zu bedienen. Sehr gut gefällt mir, dass man mit dem Einschalten über die Power-Taste nicht viel machen muss, denn es wird automatisch die letzte Wiedergabe gestartet. Neben der Powertaste sind die sechs Favoriten-Tasten, die jeweils mit Radiosendern aus dem Internet, FM-Radio oder RDS belegt werden können. Ist ein Logo vorhanden, wird dieses im Display angezeigt.
Rechts neben dem Display noch eine Taste, mit der Dynamore Ultra aktiviert wird. Das ist eine Technik von Teufel, bei der die beiden, seitlich platzierten Side-Firing Töner zum Einsatz kommen und die Bühne deutlich hörbar verbreitert, was natürlich dem Raumklang zugute kommt. Achso, das über dem Display, dieser Schlitz, ist für CDs. Ja, diese alten, silbernen Scheiben. Ansonsten spielt die Teufel MusicStation von allen möglichen Quellen Musik ab. Bluetooth ist bekannt und auch DAB+ ist heutzutage Pflicht. Damit man die Sender des analogen FM Radio zu Gehör gebracht bekommt, muss die Wurfantenne angebracht werden. Dafür ist der Maulschlüssel da. Weiterhin gibt es noch die Möglichkeit die Musik von USB-Sticks abzuspielen oder direkt von Amazon Music oder Spotify Connect. Was mit aber noch persönlich fehlt, beschreibe ich weiter unten.
An der linken Außenseite findet man, unter einer Abdeckung, eine AUX-In Buchse, eine 3,5 mm Headsetbuchse und besagte USB-Buchse für USB Sticks. Aber nicht nur das. Hierüber könnte man z.B. das Smartphone laden. Zwar nur mit 7,5W, aber immerhin. Was ist sonst noch wichtig? Das Frontgitter ist abnehmbar und kann durch ein anderes Gitter mit anderen Farben problemlos ausgetauscht werden. Auch die Rückseite bietet ein kleines Extra. Und zwar kann die Platte entfernt werden. Damit wird eine Wandmontage der Teufel MusicStation ermöglicht, wahlweise lässt sich sich dadurch leicht angeschrägt aufstellen. Es sind solche kleinen Goodies, die mich begeistern.
Im Inneren kommt ein 2-Wege System zum Einsatz, bestehend aus 4 Breitbandlautsprechern mit einem Durchmesser von jeweils 50,8 mm, dazu 2 Tieftöner mit jeweils 88,9 mm Durchmesser, die als Bassreflex konzipiert sind. Befeuert wird das alles von einem 6-Kanal Class-D Verstärker. Alleine diese Angaben lassen schon erahnen, was uns beim Klangtest erwarten wird. Die mitgelieferte Fernbedienung hat sich für mich als Bedienelement Nummer 1 herausgestellt, denn mit ihr lässt sich alles wichtige per Knopfdruck bedienen und das kinderleicht. Auswahl der Quelle, allgemeine Bedienung während des Wiedergabe, Favoriten, Lauter, Leiser, Dynamore usw. Echt genial. Die Einrichtung ist dank des Display auch komplett ohne App möglich, aber über die Teufel Remote App (Android / iOS) kann man dann noch einen Equalizer aktivieren oder über die Suchfunktion seine Favoriten auswählen. Auch dazu später mehr. Für den alltäglichen Betrieb ist die App aber nicht nötig.
Und wie klingt die Teufel MusicStation? Gar nicht mal so nach Teufel. Das ist mein erster Eindruck, denn alles in Neutralstellung und ohne Dynamore klingt es sehr rund und ausgeglichen. Kein übertriebener Bass, sondern schön in den gesamten Frequenzgang integriert. Eigentlich die ideale Klangabstimmung für eine Heimanlage, denn die Teufel MusicStation kann auf Wunsch auch richtig laut, ohne dabei den Klang zu vernachlässigen. Den Vogel schießt aber Dynamore Ultra ab. Sobald man diese aktiviert, verbreitert sich die Bühne augenblicklich. Zwar werden jetzt die tiefen Töne etwas nach oben gezogen, aber das Plus an Dynamik und Fülle ist das absolut wert. Für so eine kompakte All-In-One-Anlage ist der Klang wirklich sehr, sehr gut. Sicher nichts für absolute Klangfetischisten, aber die kaufen auch keinen Teufel, sondern alle, die Spaß an Musik haben und gerne auch mal lauter hören. Macht das einen Spaß.
Nicht ganz unwichtig ist der Aufstellort. Am besten etwas erhöht mit der Front nach vorne. Auf der linken Seite kann ruhig eine Wand sein, was dem Bass zuträglich sein wird. Hier hilft am besten zu experimentieren und verschiedene Standorte auszuprobieren. Bei mir auf dem etwas höheren Sideboard hat es zwar räumlicher geklungen, aber der Bass kam nicht so schön wie auf der Sonos unter dem Fernseher platziert.
Was ich nicht gut finde:
Die Suchfunktion der Teufel App ist nach wie vor unbrauchbar. Wie schon beim Test des Teufel Radio 3SIXTY (Testbericht) dauert die Suche gefühlt ewig, aber selbst mit den korrekten Namen unseren Podcast, ist dieser einfach nicht zu finden. Aber auch viele andere, deutlich bekanntere nicht, genauso Internetradiostation oder DAB+ Sender. Kurz gesagt – unbrauchbar. Man muss wirklich alles händisch durch scrollen und findet dann seine Favoriten, die man speichern kann. Oder eben per Bluetooth verbinden und die Wiedergabe direkt über das Smartphone steuern.
Bei der Teufel MusicStation fehlt mir noch die Möglichkeit meinen Smart-TV anzuschließen und den Ton sozusagen als Soundbar über die MusicStation auszugeben. Das geht leider nicht. Das wäre das i-Tüpfelchen gewesen. Mit Sicherheit kann man sich was über den AUX-In Eingang basteln, aber das ist hier keine Option. Genauso fehlt mir eine Freisprechfunktion. Für ein Mikrofon wäre sicher noch Platz gewesen.
Fazit:
Ist die Teufel MusicStation empfehlenswert? Ja, auch wenn sie viel kostet, aber sie ist ihr Geld absolut wert und nur das zählt. Klar gibt es auch andere, aber das hier ist ein echter Teufel, der in einem durchaus kompakten und vor allem stylischen Gehäuse alles mögliche unterbringt, womit man Musik abspielen kann. Dazu eine gute Fernbedienung und die Möglichkeit das alles auch ganz ohne App zu nutzen. Der Klang ist Spaß pur, der aber auch noch gut klingt und dank Dynamore Ultra gibt es bei Bedarf noch mal einen Schub Dynamik obendrauf. Hätte ich nicht schon eine Sonos, wäre das hier mein Favorit, denn im Test lief die MusicStation über fast 3 Wochen jeden Tag von früh morgens bis abends ununterbrochen ohne jedes Problem. Hinstellen, einschalten, läuft. So muss das sein und dafür gibt es das Gütesiegel.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
Teufel MusicStation
Zusammenfassung
+ gute Verarbeitung
+ sehr guter Klang
+ sehr flexibel
+ Fernbedienung
+ einfache Bedienung
+ stehend oder hängend nutzbar
– nicht als Soundbar einsetzbar
– Suchfunktion in der App