KeySmart iPro im Test – was taugt der Schlüsselanhänger mit AirTag?

Im Test habe ich den KeySmart iPro, einem Schlüsselorganizer auf Steroiden, der nicht nur viele Schlüssel handlich verpackt, sondern auch mit dem Apple „Wo ist?“ Netzwerk kompatibel ist. Aber was taugt dieses Helferlein?

Apple AirTag – man liebt ihn, oder man hasst ihn. Ich für meinen Teil bin eifriger Nutzer derer und habe mittlerweile mehr als ein Dutzend verschiedener Alternativen hier liegen und natürlich auch ein paar im täglichen Einsatz. Eine Übersicht aller AirTag-Alternativen findet ihr hier (Link zum Artikel). Schon vor einiger Zeit habe ich den KeySmart Pro (Testbericht) getestet, der aber mit einem Tile-Tracker ausgerüstet war. Kann ich heute nicht mehr empfehlen, denn so ein Teil-Tracker ist ein Einmalartikel. Einmal mit jemanden verbunden, kann er von niemand anderen mehr genutzt werden, denn man kann den Tracker weder für Geld noch gute Worte zu trennen. Totaler Schwachsinn und es war nur eine Frage der Zeit, bis dann endlich ein KeySmart mit einem AirTag kommt – et voilà, hier ist er und nennt sich KeySmart iPro, denn das kleine „i“ macht den Unterschied und macht ihn damit mit dem Apple Find My Netzwerk kompatibel. Genau den habe ich mir gekauft und ausprobiert.

Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade die Akkulaufzeit und Funktion hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale.

KeySmart iPro günstig bei Amazon kaufen*
KeySmart iPro günstig bei Amazon kaufen*

Technische Daten KeySmart iPro:

  • funktioniert mit Apple Wo ist?
  • bis zu 14 Schlüssel
  • spritzwassergeschützt nach IP68
  • Taschenlampe
  • Micro-USB
  • 194 x 15,2 x 15,2 mm

Produktseite: getkeysmart.com/keysmart-ipro-black

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist der KeySmart iPro in schwarz oder rose bei Amazon* zum Preis von 49,99 Euro.

Der Lieferumfang des KeySmart iPro

Was ich gut finde:

Packt man den KeySmart iPro aus, dann liegen neben den beiden Grundplatten noch 12 Abstandshalter, 2 Schrauben, ein Flaschenöffner, an dem auch eine Anhängeöse vorhanden ist, ein Micro-USB Ladekabel und eine deutsche Kurzanleitung auf dem Tisch. Der KeySmart iPro sieht optisch genauso aus wie der KeySmart Pro (Testbericht). Rein technisch unterscheiden sich die beiden nur in einem einzigen Punkt und das ist die verwendete Technik im Inneren. Der KeySmart Pro setzt auf einen Tracker von Tile, der KeySmart iPro dagegen auf einen AirTag, der natürlich nicht physisch vorhanden ist, sondern nur die Technik dahinter.

Die beiden Platten bestehen nach wie vor aus Plastik, aber das muss so sein, denn durch Metall funktioniert so ein AirTag nicht. Mein KeySmart Pro (Testbericht) sieht nach nunmehr 2 Jahren im täglichen Einsatz zwar, sprichwörtlich, mitgenommen aus, aber es funktioniert nach wie vor problemlos. An der einen Platte findet man die beiden Löcher mit den Gewinden für die Schrauben, eine kleine LED, die Taste zum verbinden und eine weitere Taste, mit der man die Taschenlampe aktivieren kann. Am Rand, unter einer Abdeckung, die Micro-USB Buchse zum Laden des KeySmart iPro und an der Stirnseite die besagte (kleine) LED-Taschenlampe.

Oben der KeySmart iPro mit Apple Wo ist, unten der KeySmart Pro mit Tile

Der Zusammenbau ist ein bisschen Fummelarbeit, denn bei mir müssen 6 Schlüssel, der mitgelieferte Flaschenöffner und mit dem Keysmart Multitool* noch ein weiteres Erweiterungstool zusammengebaut werden. Das braucht ein bisschen Planung und Fingerspitzengefühl. Zuerst legt man sich die Schlüssel und Tools zurecht, wo sie zwischen den zwei Platten ihren Platz finden sollen. Dabei ist zu achten, dass sich jeweils ein kurzer oder ein kurzer und ein langer Schlüssel gegenüberliegen und nicht zwei lange Schlüssel. Das gute ist aber, dass eigentliche alle Arten von Schlüsseln in den Keysmart iPro passen. Sicherheitsschlüssel mit extra starken Halm, dass ist der vordere, lange Teil des Schlüssel mit dem Bart oder einer speziell geformten Reite, das ist der hintere Teil des Schlüssels, den man in der Hand hält. Alles passt irgendwie, irgendwann mit in den KeySmart iPro.

Das alles zusammen mit jeweils einem Abstandshalter muss dann auf die beiden Schrauben gesteckt werden, das alles zusammengehalten werden und dann der Deckel mit dem Gegenstück der Schraube zusammengebaut werden. Beim ersten mal klappt es eigentlich nie und bis alles perfekt synchronisiert ist, baut man den KeySmart iPro nicht nur einmal zusammen und wieder auseinander – wetten! Echt fummelig, aber durchaus machbar, auch für Menschen ohne Geduld wie mich.

Rein optisch sind die beiden nur im Logo in der kleinen Taste zu unterscheiden

Ist alles montiert, dann geht es an die Einrichtung des KeySmart iPro und die läuft wie man es von einem AirTag kennt. Die Apple „Wo ist?“ App öffnen und dann im Reiter „Objekte“ rechts oben beim „+“ den Punkt „Anderes Objekt hinzufügen“ antippen. Der Keysmart iPro wird direkt erkannt und ist fertig eingerichtet. Das funktioniert aber nur mit iOS. Der KeySmart iPro kann nicht mit einem Android Smartphone verbunden oder genutzt werden. Er ist für eine Nutzung mit Android einfach nicht vorgesehen. Nochmal im Klartext – der KeySmart iPro funktioniert nicht mit Android und es gibt auch keine App für den Keysmart iPro. Daran gibt es auch nichts zu bemängeln, oder zu kritisieren, denn das sind zwei veschiedene Welten und vor kurzem haben wir in unserem Podcast darüber gesprochen, dass Google den Start seines weltweiten Netzwerkes auf unbestimmte Zeit verschoben hat. Selbiges gilt übrigens auch für das nicht vorhandensein der UWB-Technik. Dank Ultrawideband könnte man mit einem iPhone 12 oder neuer so einen AirTag per „Wo ist?“-App und dort gezeigten Pfeilen bis auf wenige Zentimeter genau orten und finden können. Nach wie vor hat Apple diese Technik nicht für Dritthersteller freigegeben. Ist also kein Verschulden von Keysmart, sondern Apple.

Den KeySmart iPro kann man auch auf die Werkseinstellungen zurück setzen, indem man die Taste zum Verbinden, das ist die kleinere der beiden Tasten, viermal schnell drückt und beim fünften mal gedrückt hält, bis eine Tonfolge abgespielt wird und der Reset dann durchgeführt wird.

Für den Notfall reicht die Taschenlampe des KeySmart iPro allemal

Für den Praxistest gehe ich vor wie immer. Ich „verliere“ auch den KeySmart iPro, warte bis ich aus der Reichweite des KeySmart iPro bin, setze ihn in der Apple „Wo ist?“ in den Verloren-Modus und warte ab, was passiert. Denn sobald das geschehen ist, helfen alle Geräte mit iOS, also alle iPhones, iPads und iPods bei der Suche mit. Sollte mein KeySmart iPro kurz in Reichweite eines Apple Gerätes kommen, wird dieses den genauen Standort an mich übermitteln und das ohne weiteres zutun. Das alles passiert voll automatisch im Hintergrund und der Besitzer erfährt nur den Standort seines verlorenen Gegenstands, während der „Finder“ nichts davon mitbekommt.

Wie gut das funktioniert merkt man schon nach wenigen Minuten, denn mein KeySmart iPro wird schon nach wenigen Minuten das erste mal „gefunden“ und ich wohne in einem kleinen Ort mit etwas über 5000 Einwohnern. Wie schnell und wie oft so ein Tracker im Ernstfall gefunden wird, hängt natürlich von vielen Faktoren ab, aber die Chance, dass mal jemand mit einem Apple Gerät vorbeikommt, sind hierzulande sehr hoch. Das funktioniert auch, wenn der Keysmart iPro nicht unter freien Himmel verloren wird z.B. in einem Keller und dort mal ein iPhone in die Nähe kommt. Sobald das iPhone mal wieder eine Verbindung in das Internet hat, wird der Standort übermittelt. Nun kann ich mich an den Standort begeben und auf die Suche gehen. Dafür kann man den KeySmart iPro mit Hilfe eines iPhone 12 oder neuer per Pfeil suchen, der bis auf wenige Zentimeter genau funktioniert oder per Piepton.

Der KeySmart iPro fasst bis zu 14 Schlüssel und Erweiterungen. Bei sind es insgesamt 8

Der KeySmart iPro verrichtet im Alltag wirklich gute Dienste. Wichtig ist halt, dass man sich beim Zusammenbau etwas Mühe gibt und genau überlegt, welcher Schlüssel wo platziert werden soll. Die Abstandshalter halten nicht nur Abstand, sondern bestehen aus Teflon und lassen die Schlüssel beim drehen schön sanft aneinander entlang gleiten. Dann steckt man den Schlüssel ins Schloss und öffnet die Tür. Ja, der Keysmart iPro muss natürlich mit gedreht werden, aber das sollte man sich vor dem Kauf überlegen. Mich stört es nicht. Ganz im Gegenteil. Früher hat mir der Schlüsselbund regelmäßig die Taschen durchlöchert oder man sucht immer den passenden Schlüssel an seinem Schlüsselbund. Diese Zeiten sind vorbei.

Jetzt ist alles schön geordnet und ich habe zusätzlich noch einen Flaschenöffner mit dabei und kann den KeySmart iPro auf Wunsch noch mit zahlreichen Erweiterungen wie einem Taschenmesser erweitern. Außerdem sieht so ein KeySmart iPro auch noch stylisch aus, wenn man das Teil mal auf den Tisch legt. Geht das mit einem ollen Schlüsselbund und das auch noch in schön aufgeräumt? Die kleine LED-Taschenlampe ist jetzt nicht die hellste, aber für den Notfall, um das Schlüsselloch zu finden, reicht es allemal. Um diese zu aktivieren hält man die größere der beiden Tasten so lange gedrückt, so lange man die Taschenlampe benötigt. Doppeltes Drücken aktiviert sie für 10 Sekunden. Sollte die Taste, warum auch immer, länger als 3 Minuten gedrückt werden, schaltet sich die Taschenlampe selbstständig aus, um Akku zu sparen. Wenn der Keysmart iPro mal im Freien verloren gehen würde, muss man nicht direkt in Panik verfallen, wenn es regnet, denn er ist nach IP68 spritzwassergeschützt.

Der KeySmart iPro schafft Ordnung

Sollte man den KeySmart iPro per Piepton suchen müssen, dann kann man sich darüber freuen, dass der Lautsprecher laut genug ist, um ihn auch mal im Freien hören zu können. Liegt aber nicht nur an der Lautstärke, sondern an der Tonfolge. Während des Tests habe ich ihn mal mitten in der Stadt an einer stark befahrenen Straße abgelegt und mich rund 10 Meter entfernt. Die Tonfolge konnte ich ehrlich nur hören, weil ich wusste, dass er jetzt klingeln müsste. Erst als ich noch etwas näher heran gekommen bin, konnte ich ihn dann deutlich hören. Zu Hause hört man den Keysmart iPro sogar, wenn er in die Ritze der Couch verschwunden ist oder eine dicke SDecke drauf liegt.

Über den Akkuverbrauch zu schreiben ist beim KeySmart iPro ein bisschen schwer, denn der Akku soll bis zu 30 Tage halten, aber der Verbrauch hängt extrem von der eigenen Nutzung ab. Ich kenne die Technik dahinter zu wenig, um sicher zu sagen, wie man bei einem AirTag Akku sparen kann. Macht es einen Unterschied, ob der Schlüssel die meiste Zeit daheim herum und mit dem Smartphone verbunden ist, oder man ist permanent unterwegs und er der Schlüssel ist verbunden oder man ist ständig vom getrennt. Bei mir hält der Akku des Keysmart iPro immer so um die 14 Tage. Das ist schon deutlich mehr als bei einem AirTag, dessen Akku bei mir bis zu einem Jahr hält. Sollte der Akku zur Neige gehen, dann meldet sich der KeySmart iPro akustisch zu Wort und sobald man ihn dann lädt, leuchtet die LED am Keysmart iPro in orange. Aber auch in der „Wo ist?“-App sieht man den Akkustand. Beim Aufladen muss aber drauf achten, dass man ein Ladegerät mit maximal 5 Watt nimmt. Bei höheren Leistungen wird der KeySmart iPro nicht geladen.

Was ich nicht gut finde:

Im Jahr 2023 echt noch Micro-USB? Ernsthaft? Macht zwar im Alltag keinen Unterschied ob da eine Micro-USB oder USB-C-Buchse eingebaut wird, aber die Ende 2024 kommenden Pflicht zu USB-C wird auch den KeySmart iPro treffen und dann wird es wieder ein neues Modell geben (müssen). Also warum nicht direkt auf USB-C setzen? Bei dem Preis von knapp 50 Euro dürfte sich auch der Aufpreis für so eine USB-C Buchse im Rahmen halten. Verstehe ich nicht. Warum ich das jetzt als negativ werte und beim Vorgänger noch nicht? Weil das Gesetz mittlerweile verabschiedet wurde, also defintiv kommt und das war sicher auch schon bei der Entwicklung bekannt.

Der KeySmart iPro funktioniert mit der Apple „Wo ist?“-App

Fazit:

Ist der KeySmart iPro empfehlenswert? Ich finde ja, auch wenn er nicht ganz billig ist, aber ich habe schon mal meinen Schlüssel verloren und der Tile hat mich seinerzeit etwas in Stich gelassen, weil offensichtlich niemand Tile nutzt. Mit dem Keysmart iPro stehen dank Apple „Wo ist?“ die Chancen sehr gut, dass man seinen Schlüssel wiederfindet, denn das Apple „Wo ist?“ Netzwerk ist weltweit aufgespannt und hat mir in einem anderen Fall, als ich mal mein Wallet bei den Schwiegereltern vergessen habe, den Hintern gerettet. Ich für meinen Teil gehe nicht mehr ohne aus dem Haus und werde den KeySmart iPro jetzt auch noch für meine Frau kaufen. Daher vergebe ich das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Amazon gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

Print Friendly, PDF & Email
Peter W.
KeySmart iPro

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ Taschenlampe
+ mit Apple „Wo ist?“ kompatibel
+ sehr flexibel
+ guter Lautsprecher
+ wiederaufladbar
+ viele Erweiterungen verfügbar

– Micro-USB statt USB-C