Es ist angerichtet. Oder besser gesagt eingerichtet. Damit meine ich Odys Tablo, welches im zweiten Teil erstmals so richtig zeigen muss, was in ihm steckt oder auch nicht. War ich im ersten Tel noch euphorisch, hat sich das nach Installation mehrerer Apps doch deutlich relativiert. Und das liebe Display ist für einige Aufreger gut. Aber lest selbst…
Übersicht
Teil 1 – das Unboxing und der Erste wirklich gute Eindruck
Betriebssystem:
Den Punkt kann man eigentlich schnell abhaken. Aber nicht weil es so schlecht ist, sondern weil die installierte Android 4.1.1 nahezu unberührt ist. Also fast schon Stock wie der Fachidiot zu sagen pflegt.
Einzige auffällige Änderung ist der Rahmen um die Icons.
Auch an vorinstallierten Apps gibt es nicht wirklich viel Ballast. Es gibt einen APK Installer, der aber nicht wirklich viel taugt. Dann den Adliko Ebook Reader, den ES Dateiexplorer und den dazu gehörenden Taskmanager (die wissen wohl warum) und das sinnfreie AndroidPIT App Center. Wer möchte, kann den ES Kram und den APK Installer deinstallieren.
Eine der ersten Fragen, die mich zum Tablo erreicht hat war die nach dem offiziellen Google Play Store. Ja er ist vorhanden und komplett nutzbar.
Übrigens dreht sich der Homescreen mit. Machen nicht alle in der Preisklasse, daher erwähne ich es.
Ansonsten halt alles ganz normal und so können sich beide Parteien freuen. Die Einen, die es einfach nur Auspacken und nutzen wollen. Und auch die Anderen, die direkt mit der Bastelei loslegen können, ohne sich über massenhaft vorinstallierten Müll zu ärgern.
Sehr erfreulich ist die Tatsache, das man eine ausführliche Deutsche Bedienungsanleitung direkt über den Homescreen lesen kann. Diese ist als PDF auf dem Tablet vorhanden und muss daher nicht erst mühselig gesucht und dann heruntergeladen werden. Das wäre mal ein Ansatz für die anderen Hersteller, denn wie oft werde ich nach Bedienungsaneitungen gefragt.
Performance:
Im Tablo werkelt ein Cortex A9 Dual-Core Prozessor mit einer Taktfrequenz von je 1,6 GHz. Zur Seite stehen ihm dazu noch 1 GB RAM. Klingt schon ganz toll, aber wie oft habe ich erlebt, dass ein Androide zu Beginn gerannt ist, als wenn es auf der Flucht wäre, um dann im Laufe der der Zeit merklich nachzulassen. Leider gehört auch das Tablo zu dieser Gruppe. Zuerst war ich völlig baff, dass ich Need for Speed Most Wanted ohne Ruckler spielen konnte. Hatte ich in dieser Preisklasse noch nicht sehr oft.
Und weil ich meine Smartphones und Tablets eigentlich immer gleich einrichte, musste auch einiges auf das Tablo installiert werden. Gute 40 Apps später fing es dann öfter mal an zu hängen. Nicht extrem, aber man bemerkt einen Schluckauf.
Eigentlich sind Tuning-Maßnahmen während eines Dauertest für mich tabu, aber dieses mal wollte ich es wissen und habe von Hand mehrere Tasks beendet. Und siehe da. Sofort rennt es wieder.
Wie soll ich es am besten beschreiben, aber ich wette, dass die meisten Nutzer keinerlei Hänger bemerken werden. Weil sie bisher noch kein Tablet hatten und daher keine Vergleichsmöglichkeit oder es gar nicht so extrem nutzen wie ich es tue. Soll jetzt keine Ausrede sein oder gar Schönreden, aber ein Arbeitskollege hat von Hänger nichts bemerkt.
Also an sich ist das Tablo ein Sprinter und bleibt es auch, wenn man es ab und zu mal neu startet. Das zeigen auch diverse Benchmarks, die ich habe mal laufen lassen. Ganz krass zeigt es sich im Quadrant Standard. Im Normalfall liefert das Tablo respektable 3053 Punkte an. Lässt man den Test aber noch mal laufen, wenn es hängt und hakt, dann bleiben nur noch 2367 Zähler übrig. Bei Vellamo stehen 1429 Punkte im Display. NenaMark2 bescheinigt dem Grafikprozessor satte 55,2 fps. Ein Wert den viele weit verfehlen.
Ich sage es einfach mal geradeaus. Das Tablo ist bisher eines der potentesten Einsteiger-Tablets, die ich kenne. Aber man muss sich halt damit abfinden, dass man es hegen und pflegen muss, damit es so bleibt. Dann bekommt man ein waschechtes Zockerbrett fürs Geld.
Achso, bevor ich es vergesse. Bei normalen Apps wie Facebook und Co. sind diese Aussetzer so gut wie gar nicht bemerkbar.
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Display:
Bei der Displaygröße orientiert sich da Tablo mit seinen 9,7″ ganz klar am iPad. Das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten, denn das TFT IPS Display mit seinen 1024 x 768 Pixel kommt nicht einmal annähernd in die Nähe eines iPad 3 oder 4. Aber eines iPad 2. Und genau so sollte man es sehen. Für den normalen Gebrauch ist das Display völlig brauchbar. Wer mehr will, muss halt mehr dafür ausgeben.
Die Farben kommen kräftig und recht naturgetreu rüber. Bei der Schärfe ist bauartbedingt nicht so prickelnd, aber man kann auch mal ein Buch lesen oder eine längere Internetseite, ohne das man gleich zum Augenarzt rennen muss.
Schaut man sich das Dislay im Dunkeln mal etwas genauer an, fallen zwei leichte Lichthöfe am oberen Display auf. Zum Glück stören sie im Alltag nicht und man muss schon wissen, wo diese sind, um sie zu sehen.
Leider besitzt das Tablo keinen Helligkeitssensor, so das man sich die Helligkeit selber einstellen muss. Allerdings fällt der Verstellbereich recht gering aus. Von ganz dunkel bis ganz hell ändert sich irgendwie nicht viel. So nutze ich das Tablo in der dunkelsten Einstellung. Reicht vollkommen aus und spart richtig Akku.
Recht gut sind die möglichen Blickwinkel.
Wo ich aber wirkliche Bedenken habe, ist die Ablesbarkeit im Freien, wenn mal richtig schön die Sonne scheint. Gestern war kurz mal die Sonne draußen und so bin ich mal nach draußen gegangen. Und siehe da. Selbst bei der höchsten Displayhelligkeit fängt es jetzt schon kräftig an zu spiegeln. Und der Effekt wird sich ganz sicher im Sommer noch verstärken.
Und das Display ist eine echte Zicke. Die Bedienung ist ja das Wichtigste überhaupt bei so einem Brett. Und selbst in der Einsteigerklasse bekommt man hier mittlerweile richtig gute Vertreter, die sich problemlos und sehr feinfühlig bedienen lassen. Leider bildet das Tablo hier eine unrühmliche Ausnahme.
Oft genug kommt es vor, dass es Eingaben nicht sofort umsetzt, so dass man direkt mehrfach drückt. Was dann passiert, dürfte klar sein. Man führt Aktionen durch, die man gar nicht wollte. So habe ich mir mal schön jede Menge Screenshots gelöscht. Natürlich ungewollt. Oder sinnlose Texte bei Facebook geschrieben, weil die Tastatur nicht reagiert hat und dann plötzlich einen Buchstabensalat produziert hat und den direkt abgeschickt…vielen Dank auch…
So gesehen ist das Display leider keine Glanzleistung.
Teil 3 – vom mauen Akku, einem Top UMTS Modul und das Fazit
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