Zwei Tage vor dem regulären Verkaufsstart habe ich beim Media Markt das brandneue Samsung Galaxy S4 direkt von der Palette kaufen können. Ich bin wirklich sehr, sehr gespannt, ob es denn meinen hochgesteckten Erwartungen wirklich entspricht, oder ob hier wieder nicht nur die perfekt organisierte Marketing-Maschine ganze Arbeit geleistet hat und uns alt als neu verkaufen möchte. Denn die Konkurrenz schläft nicht und bietet mit einem HTC One (Testbericht) oder Sony Xperia Z (Testbericht) richtig gute Alternativen, die teilweise günstiger sind, aber nicht weniger bieten.
Während sich manche Blogs noch lang und breit über die leidliche Prozessorfrage sinnieren und aufregen, ist mir dieses ziemlich egal -> Link
Ob es jetzt 4 Kerne hat oder 8 Kerne, spielt für mich aktuell keine Rolle.
Technische Daten:
- Android 4.2.2 Jelly Bean
- TouchWiz
- 4,99″ Super AMOLED Display mit 1920 x 1080 Pixel
- 441 ppi
- 1,9 GHz Qualcomm Snapdragon 600 Quad-Core Prozessor
- Adreno 320 GPU
- 2 GB RAM
- 16 / 32 / 64 GB interner Speicher
- microSD bis 64 GB
- LTE
- Bluetooth 4.0
- WLAN 802.11 a/b/g/n/ac (2.4 und 5 GHz)
- IR
- NFC
- 13 Megapixel Kamera
- 2 Megapixel Frontkamera
- 136,6 x 69,8 x 7,9 mm
- 130 g
- 2600 mAh
Produktseite: http://www.samsung.com/de/consumer/mobile-device/mobilephones/smartphones/GT-I9505ZKADBT
Ausführliche Bedienungsanleitung (50,13 MB): http://downloadcenter.samsung.com/content/UM/201304/20130411172337015/GT-I9505_UM_Open_Jellybean_Ger_Rev.1.0_130411.pdf
Beim Media Markt kostet es 699 €, womit man knapp unter der UVP von 729 € liegt. Damit ist es aber immer noch 100 € teurer als das HTC One oder sogar 200 € teurer als das Sony Xperia Z (Testbericht).
Wie immer hat Samsung auch dem S4 eine riesige Sammlung an Apps und Funktionen spendiert, die ich alle ausprobieren werden. Ich will wissen, ob es nur nette Gimmicks sind, oder mir wirklich den Alltag erleichtern.
Übersicht:
Unboxing:
Bei der Verpackung macht Samsung auf ökologisch. Dieser Karton aus brauner Pappe im Holz-Look ist zu 100% recycelbar und beherbergt folgenden Inhalt:
- Galaxy S4
- Netzteil
- USB Kabel
- Headset
- Aufsätze für das Headset
- Akku
- Kurzanleitung
Also wie gehabt, wobei man bei einem Preis von stolzen 699 € sicher ein bisschen mehr erwarten könnte. Sony packt seinem Xperia Z z.B. eine richtig gute Dockingstation und ein paar NFC-Tags bei.
Verarbeitung & Ausstattung:
Beim Design hat sich Samsung wie gesagt nicht wirklich als mutig erwiesen. Warum auch? Hat ja bisher ganz funktioniert also wozu große Experimente? Obwohl es mir nicht wirklich gefällt, haben die Designer und Ingenieure etwas verblüffendes geschafft. Und zwar ist das Galaxy S4 mit seinen 136,6 x 69,8 x 7,9 mm und seinen 130 g sogar noch kleiner als das S3 mit 137 x 71 x 8,6 mm und 133 g. Dabei ist das Display und der Akku doch ziemlich gewachsen. Das muss man erst einmal hinbekommen.
Dazu sorgt diese umlaufende Aluumrandung dafür, dass die Seitenlinie seriöser wirkt und nicht mehr so verspielt wie beim S3. Nicht wenige kennen diese Umrandung von einem Produkt mit dem Apfel. Mir gefällt es.
Natürlich kann man darüber vortrefflich streiten, ob es sich beim S4 um einen überteuerten Plastikbomber handelt, oder ob es sich hierbei um einen hochwertigen, superleichten und trotzdem sehr stabilen High-Tech-Kunststoff handelt. Muss jeder für sich entscheiden, aber für mich spielen das Xperia Z, ein iPhone 5 oder HTC One rein haptisch in einer ganz anderen, weil höheren, Liga.
Die Front gefällt durch ein Minimum an Displayrand. Unten die bekannte Menü-Taste, jeweils flankiert von der Menü- und der Zurück-Taste. Natürlich bräuchte man die nicht mehr, aber Samsung sieht das wohl anders. Oben zentral der Hörer, daneben diverse Sensoren und die Frontkamera.
Die Unterseite beherbergt die mittig angebrachte micro-USB Buchse und das Mikrofon.
Links außen die einteilige Lautstärketaste in Aluoptik (oder ist das sogar Alu?) Am Kopfende die 3,5 mm Headsetbuchse, das zweite Mikrofon zur Geräuschunterdrückung und der Infrarot-Sender.
Rechts außen, ebenfalls in Aluoptik, die Power-Taste.
Ebenfalls altbekannt und geliebt bzw. gehasst ist der ultraleichte, ultraflexible und ltradünne Akkudeckel. Dieser ist glatt und glitzert ein wenig wie das Nexus 4. Gefällt mir nicht, aber meiner Frau umso mehr. Gegenüber dem S3 ist der Lautsprecher sichtbar gewachsen, genauso wie der Akkuschacht. Leider kann man die micro-Simkarte nicht wechseln, ohne den Akku zu entnehmen. Bei der microSD Speicherkarte ist das problemlos möglich.
Leider ist die Kamera leicht erhaben und so kippelt es leicht, wenn es flach auf dem Tisch liegt. Das kann man übrigens beheben, wenn man das S View Flip Cover anbaut. Der darunter befindliche LED-Blitz ist wieder bündig eingesetzt.
Trotz allem liegt das Galaxy S4 richtig gut in der Hand. Im Gegensatz zum Xperia Z wirkt das S4 erheblich kleiner als es in Wirklichkeit ist. Denn die Displaygröße ist bis auf 0,01″ identisch und von den Abmessungen ist es auch nur minimal kleiner. Schwer zu beschreiben, aber absolut beeindruckend.
Besser als das Xperia Z, obwohl das Samsung nicht viel kleiner ist. Liegt halt an seiner Formgebung und ausgewogenen Gewichtsverteilung. Bei der Verarbeitung gibt es ebenfalls rein gar nichts zu bemängeln. Perfekt bis ins Detail, auch wenn diese Folie auf der Kamera einfach nur der Horror ist. Zumindest was dessen Entfernung angeht.
Hier jetzt noch mal ein Größenvergleich zu folgenden Modellen (alles Dummys):
- Samsung Galaxy S3
- Samsung Galaxy S3 Mini
- Samsung Galaxy Note 2
- HTC One
- Samsung ATIV S
- BackBerry Z10
- iPhone 5
- Sony Xperia Z
- Nokia Lumia 920
- HTC 8X
Betriebssystem:
Vorinstalliert ist Android 4.2.2 Jelly Bean zusammen mit der hauseigenen Oberfläche TouchWiz Nature UI. Während Hersteller wie HTC ihre UI immer schlanker machen, geht man bei Samsung genau den anderen Weg. Immer mehr. Und diese Veränderungen gehen so weit, dass vom ursprünglichen Android rein gar nichts mehr sichtbar ist.
Der Lockscreen wurde zwar auch angepasst und man scheint auf den ersten Blick in den Einstellungen nur zwischen zwei Anzeigen (einer Uhr oder einem Text) nichts auswählen. Etwas versteckt findet man dann aber in den Einstellungen unter „Sperrbildschirm“ den Eintrag „Mehrere Widgets“. Wird hier ein Haken gesetzt, kann man im oberen Drittel des Lockscreen durch sliden nach rechts ein paar eigene Apps direkt starten oder durch sliden nach rechts die bekannten Android Lockscreen Widgets einbauen..
Der Homescreen bietet keine Überraschungen, dafür die Benachrichtigungsleiste. Hier hat Samsung zum positiven verbessert, in dem man nun entscheiden kann, welche Schalter man da oben sehen möchte und die restlichen findet man nach einem Klick auf das Icon rechts oben.
Übrigens poppt gerade zu Beginn bei fast jeder Aktion irgendein Fenster auf, um uns eine neue Funktion näher zu bringen. Am Anfang noch ganz interessant, nerven die sehr schnell und man klickt sie ungelesen weg.
Den Appdrawer, also das Verzeichnis aller installierten Apps, kann man auf verschiedene Arten sortieren. Dort kann man auch Apps ausblenden lassen. Ganz wichtig, wenn es gleich um die vorinstallierten Apps geht.
Die Einstellungen sind leider auch nicht mehr als Liste zu finden, sondern wurde in vier Gruppen unterteilt. „Verbindungen“, „Mein Gerät“, „Konten“ und „Optionen“. Erschließt sich doch sofort, wo man jetzt was findet oder? Durch die zahlreichen Sonderfunktionen und Apps wird das Menü leider extrem undurchsichtig. Da verlaufen sich selbst Smartphone-Profis schnell einmal und auch ich muss oft genug nach einer Funktion lange suchen.
Sehr praktisch finde ich nach wie vor die Benachrichtigungs-LED, die gut sichtbar ist, aber dennoch so dezent, dass sie vor allem im Dunkeln nicht stört.
Ebenfalls richtig nützlich ist der „Ruhemodus“. Hier kann man entweder per Klick oder zeitgesteuert das Handy stumm schalten. Gerade Nachts eine tolle Sache weil damit Anrufe, Benachrichtigungen und die LED deaktiviert werden. Trotzdem kann man Kontakte ganz gezielt auswählen, die trotzdem durchkommen. Super gelöst und funktioniert tadellos.
Vorinstallierte Apps:
- S Planner – eine richtig gute Kalender App
- Diktiergerät
- Eigene Dateien – ein guter Dateimanager
- ChatOn – der hauseigene Messenger
- Samsung Apps – der hauseigene Appstore
- Samsung Hub – der hauseigene Shop für App, Musik und Filme
- Samsung Link – Zugriff auf die Dateien des S4
- WatchOn – Universalfernbedienung für Fernseher usw.
- Video – der hauseigene Videoplayer
- Musik – der hauseigene Musikplayer
- S Voice – der hauseigene Sprachassistent ähnlich Siri
- S Translator – der hauseigene Übersetzer
- Text & Bildscanner
- S Memo – eine richtig gute Notizapp
- S Health – eine Fitness App
- Story-Album – aufgebohrtes Bilderalbum
- Group-Play – Multiplayer App
- Google Earth
- TripAdvisor
- cewe Fotobuch
- Bild App
- HRS Hotels
- kaufDA
- MyTaxi
Das ist kein Witz. Der ganze Kram ist vorinstalliert und bis auf die letzten 8, kann man diese nicht deinstallieren. Daher beschweren sich viele Nutzer nicht zu unrecht, dass von den 16 GB Speicher gerade einmal 9 GB frei sind. Dabei braucht das nackte Jelly Bean gerade einmal 1,1 GB. Also massenhaft Ballast.
Ist ja ganz toll, dass Samsung so viele Apps zur Verfügung stellt, aber warum macht man es nicht wie z.B. LG? Dort gibt es auch jede Menge Apps, aber die kann man sich auf Wunsch jederzeit aus dem LG-eigenen Appstore kostenlos herunterladen und installieren. Das wäre perfekt, denn erschwerend kommt hinzu, dass viele dieser Apps einfach keinen Mehrwert bieten oder schlicht nur sehr selten oder gar nicht funktionieren. Dasselbe gilt für die Gesten, mit denen man so ein Galaxy S4 steuern können soll. Und genau hier enttarnt man einen echten Fanboy-Testbericht von einem Neutralen.
Gerade diese Gestensteuerung ist in meinen Augen die mit Abstand größte Enttäuschung. Zuerst einmal ist das alles kreuz und quer im Menü verstreut, so dass man erst einmal munter am suchen ist, bis man die entsprechenden Einstellungen findet. In Verbindung mit der Frontkamera und den zahlreichen Sensoren soll man ja verschiedene Aufgaben ohne Berührung erledigen können. Soweit die Theorie.
Per Kopfnicken oder Neigen auf einer Seite scrollen zum Beispiel. Hat bei mir leider nie wirklich zufriedenstellend funktioniert. Zumal es sowieso nur im vorinstallierten Browser funktioniert. Entweder scrollt es gar nicht oder gleich so weit, dass man wieder mit dem Kopf nach neigen nach oben scrollen muss. Die Kollegen haben mitleidvoll gefragt, ob bei mir noch alles in Ordnung wäre. Annehmen eines Telefonats durch wedeln mit der Hand? Hat von hundert Versuchen gerade mal 1x funktioniert. Was funktioniert ist das wedeln mit der Hand über dem Display wenn das S4 im Standby ist. Dann bekommt man einen vereinfachten Screen mit ein par Infos angezeigt wie Uhrzeit, verpasste Anrufe, Mails und SMS. Hier aber auch nur vom eingebauten Mailclient. Ebenfalls funktioniert hat das Erstellen von Screenshots, in dem man mit der Handkante von links nach rechts streicht. Aber das ist ein alter Hut und gab es schon beim S3. Genauso die alternative Tastenkombination zum Screenshots erstellen: die Home-Taste und die Power-Taste zusammen drücken.
Ebenfalls nix neues aber immer noch ein nutzloses Gimmick ist dieses Air View. Ohne das Display zu berühren, soll man mit dem schwebenden Finger weitere Infos zu Dateien bekommen, eine Vorschau zu einem Video, ein Video oder Musik spulen usw. Sorry, aber wozu soll ich den Finger in einem bestimmten Abstand zum Display halten, anstatt drauf zu tippen? Gerade diesen Abstand zu treffen muss man üben. Bis dahin habe ich 10 x getippt. Ebenso sinnlos diese Auto-Pause Funktion bei Videos, wenn ich mal zur Seite schaue. Sofort wird die Wiedergabe pausiert. Das funktioniert so gut, dass man diese Funktion sofort deaktiviert, denn man kann nicht mal mehr auf die Uhr oder zur Seite schauen.
Auch cool dieses Smart-Stay. Sie soll mir das Display so lange eingeschaltet lassen, solange ich auf das Display schaue. Schaue ich nicht mehr hin, dann läuft der Timer für das Display-Timeout. Keine Ahnung, wer da bei mir geschaut hat, aber ich lege das S4 ungenutzt hin und trotzdem schaltet es sich nicht ab. Ganz im Gegenteil. Das Icon mit dem Auge zeigt mir permanent an, dass jemand auf das Display schaut. Spukt es bei mir?
Das Thema Fitness wird beim Galaxy S4 sehr groß geschrieben.Wobei dieses brührungslose Zeug eher die Faulheit fördert möchte man mit S Health den Nutzer zur Bewegung animieren. Ein Schrittzähler überwacht uns auf Schritt und Tritt, zählt Kalorien, überwacht unser Gewicht usw. Ganz nett gemacht, aber wie so oft taugt das auch nur, wenn man selber konsequent genug ist. Dabei hilft mir die App leider nicht. Zumal die Bedienung alles andere als intuitiv ist.
Leider sind aber auch andere gut gemeinte Apps derzeit eher nutzlos wie z.B. Group Play. Mit ihr soll man mehrere S4 miteinander verbinden können, so dass auf allen ein Video läuft, ein Foto zu sehen ist oder alle zusammen dasselbe Lied spielen. Aber damit soll man auch zusammen ein Spiel zocken können. Also echtes Multiplayer. Aber Pustekuchen. Es gibt keine Apps, die das unterstützen. Zumindest habe ich bisher keine finden können.
Die Sprachsteuerung, auf die auch der S Translator zugreift funktioniert leider nicht so reibungslos, wie uns das Samsung weißmachen möchte. Zu oft versteht es einfache Worte nicht. Probiert doch mal „Bluetooth einschalten“. Statt es zu aktivieren, wird im Internet nach „Lotos“ gesucht. Mail schreiben auf Zuruf? Klappt so gut wie gar nicht, ohne noch mal alles zu korrigieren. Dann kann man das auch gleich auf dem normalen Weg machen.
Weiter geht es mit der Option „Meine Orte“ bei der ich drei Standorte zu Hause, auf Arbeit und im Auto festlegen kann. Gesteuert per GPS Signal, Bluetooth oder WLAN. Allerdings erkenne ich nicht, was mir das bringen soll. Ich kann keine Aktionen bestimmen, was z.B. passieren soll, wenn ich nach Hause komme.
Diese Liste könnte ich noch munter weiter führen. Nicht nur dass vieles davon nicht richtig funktioniert, sind einige Funktionen wie Air View oder Air Gestures nicht mal konsequent in die Standard Apps integriert worden.
Und so schließe ich mich den ganzen Kritikern an. Toll das Samsung so viel entwickelt, aber man sollte lieber zu Ende entwickeln und dann erst einmal richtig testen, bevor man solche halbgaren Dinger herausgibt. Zu viele Funktionen sind zwar eine lustige Dreingabe und rufen am Anfang ein Staunen hervor, aber nutzen wird man vieles davon nie mehr. Hier wäre der Spruch „weniger ist mehr“ ziemlich passend. Zumal man den unnützen Ballast nicht loswird. Zumindest nicht auf normalen Weg. Hier würde ein Root helfen, aber das ist eher was für den Tüftler -> Link
Performance:
Zu Beginn möchte ich noch einmal ganz kurz auf diese Prozessorgeschichte eingehen. Wir erinnern uns, dass Samsung bei der Präsentation des S4 die Fach- und Unfachwelt mit der Existenz von zwei Versionen überrascht hat. Je nach Region sollen hier entweder ein 1,9 GHz Qualcomm Snapdragon 600 Quad-Core Prozessor oder eben der superduperbrandneue 1,6 GHz Exynos 5 Octa-Core (also 8 Kerne) Prozessor zum Einsatz kommen. Was haben sich Blogger quer durch die Republik und die Welt aufgeregt, als sich herausstellte, dass hierzulande „nur“ der 4-Kerner verbaut wird. Ob irgendwann einmal auch der 8-Kerner kommt ist im Moment unklar. Ist aber auch völliger Nonsens. Zumindest im Moment. Denn beim Zusammenspiel von 2 GB RAM, dem 1,9 GHz Quad-Core Prozzi und dem Adreno 320 Grafikprozessor fliegt im wahrsten Sinne des Wortes die Kuh.
Nichts ruckelt, nichts hängt. Wobei ich aber zugeben muss, dass sich mein S4 vor ein paar Tagen dreimal hintereinander komplett aufgehängt hat. Lag im Endeffekt aber an Facebook, da ich den Fehler mühelos reproduzieren konnte. Einmal neu installiert und schon gibt es nix mehr zu meckern. Auf diversen Seiten liest man ab und an mal etwas von wegen Hängern beim wechseln zwischen den Homescreens. Konnte ich jetzt so nicht feststellen.
Fakt ist, dass das S4 in allen Lebenslagen genug Power hat. Egal ob man jetzt tausende Dateien von A nach B kopiert, riesige Filme in Full-HD mit über 4 GB in höchster Qualität schaut oder die aktuellen Topgames spielen möchte.
Da ich weiß, wie viele von euch auf solche Zahlen stehen:
- Antutu: 25450
- Basemark Onscreen: 8.563 fps
- Basemark Offscreen: 8.007 fps
- NenaMark2: 59,7 fps
- Quadrant Standard: 10094
- Vellamo: 2091 / 830
- Ice Storm: 11649
- Ice Storm Extreme: 6759
- Geek Bench 2: 3259
Da ich selber nichts von Benchmarks halte, kann und möchte ich diese jetzt nicht mit der Konkurrenz vergleichen.
Auffällig ist aber, dass es im Gegensatz zum Sony Xperia Z (Testbericht) nicht so heiß wird. Es wird zwar warm, aber zwischen der Hitzeentwicklung eines Z zum S4 sind das sicher 20°C Unterschied.
Von daher spielt Samsung im Moment völlig entspannt in der ganz obersten Liga der Topsmartphones mit und ich bin mir ziemlich sicher, dass man auch ohne 8-Kern-Prozessor von viele Monate Spaß mit dem S4 haben wird.
Display:
Auch beim Thema Display liest man die unterschiedlichsten Aussagen. Die Einen sind der Meinung, dass das 4,99″ Super AMOLED Display mit seinen 1920 x 1080 Pixel das Superste überhaupt ist, die Anderen kritisieren verfälschte Farben, oder die geringe Helligkeit. Wie immer liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.
Wer genau hinschaut, wird bestimmt einen der 2.073.600 Pixel sehen können, aber seien wir doch einmal ehrlich. Wen interessiert schon wirklich was eine Pen-Tile Matrix ist was das eigentlich bedeutet, oder was die anderen verbauen. Mich persönlich nicht die Bohne. Für mich zählt, was vorne rauskommt und das ist beim Galaxy S4 einfach nur schön.
Natürlich gestochen scharf, so dass Texte auf Webseiten oder Ebooks perfekt lesbar sind. Dabei spielt der irre hohe Kontrast eine wichtige Rolle.
Technikbdingt ist schwarz hier wirklich tiefschwarz, das Weiß hingegen ein bisschen gräulich. Aber egal. Es passt, auch wenn sensible Gemüter einen ganz dezenten Blaustich bemerken wollen und daher die Darstellung von Farben als zu kühl empfinden. Beim S3 konnte man bei die Darstellung mit verschiedenen Vorgaben ein bisschen anpassen, so auch beim S4, aber seltsamerweise hat Samsung das Profil „Natürlich“ ersatzlos gestrichen. Trotzdem sollte jeder eine für sich passende Einstellung finden können. Ebenfalls wieder mit an Bord ist eine Option namens „Automatischer Kontrast“, der je nach aktuellen Displayinhalt denselben nachregelt und so Akku sparen soll.
Mag sein, dass ein Super LCD 3, wie es beim HTC One verbaut wird, einen Ticken heller ist als Display des S4, aber das sind Dinge, die sich vor allem die Techies einreden. Ich hatte kurz mal das Vergnügen beide direkt mit dem gleichen Wallpaper zu vergleichen. Einen Unterschied habe ich jetzt nicht wirklich gesehen.
Habe ich beim Galaxy S3 seinerzeit die miserable Ablesbarkeit im Freien bemängelt (Link), gibt es beim Nachfolger nicht mehr viel zu meckern. Ist zwar immer noch nicht perfekt, aber man erkennt noch etwas, auch wenn es beim Xperia Z schon ein bisschen besser war.
Eine Macke hat das Galaxy S4 aber 1:1 vom Galaxy S3 übernommen. Und zwar diese automatische Regelung der Displayhelligkeit. Entweder regelt sie zu hektisch hin und her oder reagiert dann wieder mal gar nicht. Ganz seltsam, denn eigentlich wollten das die Südkoreaner schon längst in den Griff bekommen haben.
Bei der Blickwinkelstabilität gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Die etwas pixeligen Aufnahmen liegen eher an der Kamera als am Display. wer möchte kann wirklich von fast allen Richtungen auf das Display schauen. Es gibt keine verfälschten oder invertierten Farben oder nennenswerte Unschärfen.
Im Netz ist ein Video zu finden, die einen Bug zeigt. Dabei verschwimmt die Schrift beim scrollen und wenn man über die Nachrichtenleiste ganz schnell die Displayhelligkeit auf Minimum dreht, dann verändert sich die Farbe der Schrift für den Bruchteil einer Sekunde in ein Lila. Bisher ist mir keines davon aufgefallen, aber wenn ich danach gezielt suche und probiere, kann ich das bestätigen. Aber mal ganz ehrlich. Hätte ich davon nichts gelesen, wäre es mir nicht aufgefallen. Hier könnt ihr es euch anschauen -> Link
Trotz der, für mich kaum wahrnehmbaren, Bugs würde ich die volle Punktzahl auf der nach oben offenen Skala geben. Sicher gibt es noch Luft für Verbesserungen, aber davon werden wir Normalsterblichen sicher nicht mehr viel bemerken.
Kamera:
Bei der Kamera muss ich gleich einmal eingestehen, dass ich der typische Vollautomatik-Nutzer bin. Also Kamera aktivieren, abdrücken, fertig. Das solche Aufnahmen niemals perfekt sind, ist mir klar und ich habe auch keine sehr hohen Ansprüche, aber ordentliche Bilder sollte eine 13 Megapixel Kamera hinbekommen. Und das tut sie in der Tat, auch wenn man die vollen 13 Megapixel nur bekommt, wenn man seine Fotos im 4:3 Format macht. Wer in 16:9 knipsen möchte, bekommt „nur“ noch 9,6 Megapixel geboten aber selbst die reichen vollkommen aus.
Obwohl die Kamera über jede Menge Funktionen verfügt, ist die Oberfläche sehr übersichtlich. Oben links gelangt man zu jeder Zeit in die Galerie, rechts oben schaltet man zwischen beiden Kameras um. Mit dem Button darunter aktiviert man die Dual Shot-
Funktion. Mit ihr kann man per Frontkamera das eigene Bild in das Foto einblenden. Am Anfang eine nette Spielerei, die aber wohl nur von ganz wenigen genutzt werden wird. Darunter gelangt man über das Zahnrad in die Einstellungen.
Selbst hier ist alles übersichtlich und erklärt sich von selbst. Der eingebaute Bildstabilisator ist vom Werk aus deaktiviert. Also nicht vergessen zu aktivieren.
Links unten findet man eine Taste „Modus“. Über die gelangt man in die Auswahl von insgesamt 12 Motivprogrammen. Gerade auf die scheint Samsung sehr stolz zu sein, denn in der Werbung werden diese extra hervorgehoben.
- Automatik – wie der Name schon vermuten lässt, wird hier alles voll automatisch eingestellt. Funktioniert erstaunlich gut. Zumindest im Hellen.
- Schönes Portrait – die Software erkennt Gesichter und optimiert diese. Das scheint sich aber nur auf Helligkeit, Kontrast und jede Menge Weichzeichner zu konzentrieren. Daher eigentlich unsinnig weil oft genug zu unrealistische Ergebnisse.
- Bestes Foto – die Kamera macht 8 Aufnahmen direkt hintereinander, aus der man sich die Beste aussucht. Ganz ok, aber man kann leider nicht die Zahl der Bilder verändern.
- Best Face – ideal für Gruppenfotos. Wie beim besten Foto macht die Kamera mehrere Bilder, erkennt die Gesichter und setzt dann aus allen Aufnahmen ein hoffentlich perfektes Bild zusammen, auf dem alles passt. Ebenfalls ganz ok, aber die 5 Bilder werden in zu schneller Abfolge gemacht. Dadurch ändert sich zu wenig an den Gesichtsausdrücken um etwas verwertbares zu bekommen.
- Sound & Shot – eigentlich ganz witzig. Nachdem das Foto gemacht wurde, zeichnet die Kamera noch 8 Sekunden den Ton auf. Eine nette Spielerei. Mehr aber auch nicht, da es nur am Handy richtig angezeigt bzw. hörbar ist.
- Drama – die Kamera macht mehrere Aufnahmen, die dann zu einem Bild zusammengefügt werden. Auch eine nette Spielerei aber man kann die verwendeten Bilder nicht selber auswählen. Daher bekommt man oft nur Murks präsentiert.
- Animiertes Foto – fotografiert man z.B. einen Brunnen, kann man Teile des Bildes animieren. Dabei kann man selber entscheiden, was am Ende animiert werden soll wie eben das Wasser bei einem Brunnen. Leider sieht man die Animation nur auf einem Samsung Smartphone. Von daher ebenfalls mehr ein Gimmick.
- Klangfarbe (HDR) – soll Fotos gleich mal HDR-mäßig aufarbeiten. Leider mit miserablen Erfolg. Unterschied ist nur mit der Lupe erkennbar. Kann man sich komplett sparen.
- Radierer – man macht ein Foto und plötzlich huscht jemand durchs Bild. Der Radierer sollte dieses „Objekt“ eigentlich automatisch entfernen. Hat bei mir nie funktioniert.
- Panorama – macht richtig gute Panoramafotos. Absolut Top und empfehlenswert.
- Sport – ermöglicht Aufnahmen von bewegten Objekten. Funktioniert leider nur, wenn es sich nicht zu schnell bewegt.
- Nachtmodus – sobald es dämmert, sollte man diesen Modus wählen. Funktioniert ganz hervorragend und macht wirklich gute Fotos.
Man kann es drehen und wenden wie man will. Die meisten Modis sind schmückendes Beiwerk, die man am Anfang mal ausprobiert aber dann auch ganz schnell vergisst. Übrigens kann man die Kamerataste einfach mal gedrückt halten. Dann macht die Kamera gleich mal 20 Foto in Serie.
Hier noch ein paar Screenshots vom wirklich umfangreichen Kameramenü.
Und hier nun ein paar Fotos, die alle im Format 16:9 aufgenommen wurden. Mir persönlich gefallen die Fotos, auch wenn ein Profi vielleicht die etwas zu kühlen Farben bemängeln würde. Solange die Voraussetzungen stimmen, arbeitet der Autofokus nahezu perfekt und gelingen wirklich tolle Fotos mit einer tollen Schärfe und hohem Kontrast. So stelle ich mir eine Kamera vor.
Alle Fotos in voller Auflösung und natürlich ohne jede Bearbeitung findet ihr wie immer bei Flickr -> Link
Bei der Videokamera ist es ähnlich wie bei den Fotos. Full-HD bekommt man nur bei Auswahl des 16:9 Formats. Wer dagegen 4:9 bevorzugt bekommt aber immer noch eine sehr gute HD Qualität.
Und hier noch ein kurzes Video aufgenommen in Full-HD. Die Qualität geht absolut in Ordnung, auch wenn der Stabilisator noch Potential nach oben hat.
Bevor ich es vergesse. Auch die Kamera kann mit Sprachbefehlen gesteuert werden. Ruft man „Bitte lächeln“ löst sie aus, genauso bei „Klick“, „Lächeln“ oder „Aufnahme“. Funktioniert erstaunlich gut.
Akku:
Mit 2600 mAh sollte der Akku eigentlich ausreichend dimensioniert sein. Könnte man meinen, denn viel größere Akku gibt es aktuell nur noch in noch größeren Smartphones. Aber wie so oft im Leben überlistet auch Samsung nicht die Physik und so braucht auch ein Galaxy S4 für sein Display und Prozessor so richtig Saft.
Bitte erspart mir in den Kommentaren irgendwelche Tricks zum Akkusparen. Erstens kenne man die bereits auswendig und zweitens kauft man sich nicht ein voll ausgestattetes Monstrum, um es dann durch Abschalten von allen möglichen Funktionen zu kastrieren. Dafür hat das S4 einen eingebauten Energiesparmodus, der im Falle des Falles gewisse Funktionen einschränkt. Leider fehlt ein ortsbasiertes Aktivieren bzw. Deaktivieren WLAN, wie es z.B. das Xperia Z eingebaut hat. Damit spart man Akku und man muss nichts mehr selber machen. Aber ich habe keine Lust das alles ständig selber zu machen oder teure Apps zu kaufen.
Ich telefoniere eher selten, schaue aber sehr oft mal kurz rein um mal schnell eine Mail zu lesen, Twitter zu checken, RSS Feeds zu lesen und mal kurz was zu suchen. Zocken auch eher selten, noch seltener Videos schauen oder Musik hören. Trotzdem musste ich teilweise nach einem halben Tag an die Steckdose. Meine maximale Laufzeit bei normaler Nutzung lag bei 13 Stunden. Natürlich kann man so ein Galaxy S4 auch den ganzen Tag lang ungenutzt in die Ecke legen. Dann hält der Akku auch mal einen Tag oder länger. Aber was ich davon halte, steht ja schon ein paar Zeilen weiter oben.
Neu ist, dass ich jedes Smartphone und Tablet durch den AnTuTu Akkutest jage. Dabei wird der zu 100% aufgeladene Akku unter Vollast auf 20% verbraucht. Je länger das dauert umso besser. Nach 2 Stunden und 7 Minuten war der Test beendet und damit hat das S4 381 Punkte erreicht.
Eine Stunde Video in HD schauen verbraucht gute 15% Akku. Dabei wird das Display manuell auf volle Helligkeit eingestellt. Man will ja schließlich was sehen. Musik hören oder dem WLAN Radio lauschen geht fast ewig. Gerade einmal 3% pro Stunde werden hier fällig. Außer man lässt das Display permanent eingeschaltet. Dann geht ein bisschen mehr durch.
Da auch ein Xperia Z (Testbericht) nicht besser ist und sicher auch nicht ein HTC One (teste ich als nächstes) kann man dem Galaxy S4 trotzdem relativ gut Akkuperformance attestieren.
Konnektivität:
Im S4 ist alles verbaut, was man aktuell so in ein Smartphone packen kann. WLAN, Bluetooth, NFC. Alles alte Hüte und beherrscht das Galaxy perfekt. Wobei es beim Them NFC ein kleines Problem gibt. Und zwar unterstützt das S4, genau wie das Nexus 4, keine Tags mit dem Mifare Classic Chip, sondern die nach dem NFC Forum 2 Standard. Empfehlenswerte NFC-Tags nach dem neuen Standard gibt es unter anderem bei nfc-tag-shop.de.
Wenn man die passenden Tags besitzt, funktioniert das wunderprächtig. Unabhängig davon läuft die Sache mit S Beam, bei der man per NFC und WLAN Direct Dateien von einem Gerät auf ein anderes schicken kann.
Auch bei Verbindungen per WLAN oder Bluetooth gab es zu keiner Zeit irgend etwas auszusetzen. Wie heute üblich, kann man die Deaktivierung der WLAN-Verbindung im Standby im Erweiterten Menü der WLAN Verbindung umstellen. Leider zu Kosten des Akkus, der ohnehin nicht wirklich lange hält. Dort findet man dann aber auch eine äußerst interessante Option, bei der man die kabellose Verbindung zeitgesteuert aktivieren bzw. deaktivieren kann.
Ganz besonders zu schätzen gelernt habe ich WiFi Direct oder DLNA. Ist ein passendes Gerät in Empfangsreichweite, in diesem Fall mein Samsung Fernseher, erscheint eine Meldung auf dem S4 und ein zusätzlicher Button. Einmal betätigt, verbinden sich die beiden und das Foto, Video oder Musik wird zum Gegenüber geschickt. Echt eine tolle Sache um Dia- oder Filmvorführungen zu machen.
Eine weitere Option „Screen Mirroring“ habe ich leider nicht zum Laufen bekommen, dafür aber WatchOn. Das ist der etwas seltsame Name für eine Universalfernbedienung. Dafür ist im Galaxy S4 ein IR-Sender eingebaut mitsamt passender Software. Aber anstatt sich mit irgendwelchen Codes zu plagen, drückt man bei der Einrichtung einfach nur ein paar mal eine Taste, bis der Fernseher, DVD- Blueray-Player oder was auch immer, reagiert. Bei meinem Samsung TV war das beim zweiten Drücken erledigt. Schon lustig, wenn die Kiddies fernsehen schauen und sich plötzlich wie von Geisterhand das Programm ändert, er plötzlich lauter wird oder einfach abschaltet.
Letztlich ist das aber nur eine nette Spielerei wie viele anderen Sachen beim S4 auch. Man probiert es einmal aus, nutzt es 5 Minuten und vergisst es dann wieder. Denn die richtige Fernbedienung habe ich schneller zur Hand als mein Smartphone…
Was gibt es noch zu berichten? Nicht viel, außer das Telefonate in einer sehr guten, wenn nicht gar, perfekten Qualität geführt werden. Nebengeräusche gibt es keine. Beinahe schon beängstigend still, wenn niemand etwas sagt. Das denkt aber auch das Gegenüber, auch wenn man selbst im größten Trubel steht. So geschehen in einem belebten Einkaufszentrum. Die Hölle los und das Handy klingelt. Das Gegenüber wundert sich, weil ich ihm sage das ich mitten im EKZ stehe und er so gut wie nichts davon hört. Keine Ahnung, wie Samsung das hinbekommen hat, aber das Zusammenspiel aus zwei Mikros und der Software zum herausfiltern funktioniert.
Klang:
Auch so ein Galaxy S4 muss sich bei mir während eines Dauertest als WLAN Radio beweisen. Hierbei kann ich am ehesten über den Klang urteilen. Und der ist beim S4 gar nicht mal so schlecht. Ganz im Gegenteil. Nach dem das Xperia Z eine herbe Enttäuschung war, erfreut das S4 mit einem richtig angenehmen Klangbild. Ich spreche hier jetzt von einer normalen Lautstärke. Bässe gibt es zwar nicht wirklich, dafür vertragen sich die Mitten und Höhen sehr schön. Es ist weder aufdringlich noch zurückhaltend. Einfach nur schön. Es gibt zwar einen Equalizer mit 15 Voreinstellungen und mit einer benutzerdefinierten Einstellung, aber den braucht man nicht.
In dieser Form mir völlig neu ist eine Option mit dem Namen „Adapt Sound“. Zu Beginn muss man ein Headset anschließen und bekommt wie bei einem Hörtest abwechselnd links und rechts Töne in verschiedenen Höhen zu hören. Hört man einen Ton, drückt man eine Taste und weiter geht es bis zum Ende des Tests. Danach schlägt das S4 eine optimierte Kurve vor, in der einzelne Frequenzbereich angehoben oder abgesenkt werden. Zuerst dachte ich auch hier an eine Spielerei, aber diese Funktion hat es wirklich in sich. So angepasst und optimiert, verbessert sich das persönliche Hörerlebnis immens und macht noch mal eine Ecke mehr Laune zu hören, wobei das aber so richtig nur mit Headset zum tragen kommt.
Schließt man ein solches an, dann fliegen die Fetzen. Und das im positiven Sinne. Selbst mit den mitgelieferten Kopfhörern kann man stundenlang genüsslich der Musik lauschen. Fast schon perfekt klingt es, wenn man ein hochwertiges Headset oder Kopfhörer nutzt. Egal ob tiefe Töne, die mitleren Lagen oder die hohen Töne. Es klingt wirklich in sich stimmig und ausgewogen. Aber zuerst einmal erscheint in der Nachrichtenleiste eine Zeile mit wichtigen Apps zum Thema Musik, also der Player usw. Sehr praktisch.
Der Equalizer (man beachte die Schreibweise im Screenshot) erfährt ebenfalls eine Erweiterung und erlaubt jetzt Klangverbiegungen in Richtung 3D also Räumlichkeiten abzubilden. Das wirkt leider zu künstlich und passt nicht mehr zum ansonsten perfekten Klangbild.
Ob das Galaxy S4 auch laut kann? Für mich schon. Mehr als ausreichend, aber es reicht nicht, um einen Häuserblock zu beschallen.
Alles in allem liefert Samsung hier ein wirklich ideales Gespann. Der im Gegensatz zum S3 gewachsene Lautsprecher macht Spaß und die nochmals optimierte Software tut ihr übriges. Saubere Arbeit. Jetzt bin ich auf das HTC One noch ein Stück mehr gespannt.
Fazit:
Und bei mir ist es langsam wirklich an der Zeit umzusteigen. Nicht weil das Galaxy S4 schlecht ist, sondern weil es mich schlicht und ergreifend anödet. Das ist auch gleichzeitig mein Fazit und zwar mein ganz persönliches.
Das S4 ist unbestritten ein Smartphone der Spitzenklasse. Das zeigen nicht nur die sehr guten Verkaufszahlen und der nach wie vor recht hohe Preis, aber es bleiben mir einfach zu viele Fragezeichen übrig.
Von der Hardware und Design habe ich keine Überraschungen erwartet und trotzdem war ich positiv überrascht, dass die Ingenieure es geschafft haben, noch mehr Display und noch mehr Technik in ein kleineres Gehäuse zu quetschen. Hut ab, auch wenn man so langsam mal beim Design nachlegen sollte. Aber das ist ein anderes Thema.
Ziemlich enttäuscht war ich von der Software. Die Präsentation bei der Vorstellung war wirklich beeindruckend, aber in der Realität sieht das leider ein bisschen anders aus. Was nützen mir tolle Funktionen, die man entweder erst umständlich erlernen muss, in einem tief verschachtelten und nicht immer direkt erschließbares Menü aktivieren muss und dann am Ende entweder gar nicht, nur ab und zu und wenn dann nur bei ein paar wenigen Apps wirklich funktionieren. Samsung hätte hier lieber einen anderen Weg beschreiten sollen. Experimentelle Software, die man nachträglich installieren kann. So wie es Nokia recht erfolgreich bei Windows Phone macht. Da kann keiner groß meckern weil entweder Beta oder für Entwickler (und trotzdem für jeden zugänglich). So bleibt am Ende eine TouchWiz Oberfläche, die es so im Großen und Ganzen auch schon beim Galaxy S3 gab. Die paar Extras sind den Umstieg und damit auch den Aufpreis nicht wert.
Beim Rest ist es ähnlich. Das Display war ja auch schon beim Galaxy S3 sehr ordentlich und auch die Konkurrenz wie das Xperia Z (Testbericht) oder HTC One (als nächstes im Test) bieten schöne, bunte Mattscheiben. Für mich kein Grund, dafür mehr zu bezahlen. Das gleiche gilt für die Kamera. Tolle Motivprogramme gibt es schon, aber mehr als ein- oder zweimal werden die meisten von uns die nicht nutzen. Und wenn, kann man sich ähnliches Dinge aus dem Playstore nachträglich installieren.
Die Sache mit den nicht mehr unterstützten Mifare NFC-Tags ist eher unwichtig. Warum? Man kauft sich für über 600 € ein Smartphone und heult dann herum, dass man für 13 € eine handvoll neuer Tags braucht? Ich bitte euch…
Langer Text, kurze Frage und kurze Antwort. Vergebe ich unser Gütesiegel?
Nein, weil es in meinen Augen nicht so gut ist, wie es uns die Werbung suggerieren will. und ich es niemanden bisher wirklich empfohlen habe. Wer das anders sieht, bitte sehr. Ich sage ja nicht, dass so ein Galaxy S4 schlecht ist, aber für mich persönlich ist so ein Xperia Z irgendwie reizvoller und dazu noch ein paar Euros günstiger zu haben. Vielleicht wird ja das Galaxy S4 in der Google Edition ohne diesesn TouchWiz Kram meine Meinung ändern…
[asa]B00BTCPHEM[/asa]
Das von dir bemängelte ortsbedingt an- und abschalten von W-LAN u.Ä. lässt sich ganz einfach mittels App nachrüsten: die App nett sich Llama und ist im Play-Store unter folgendem Link erhältlich: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.kebab.Llama
Ich bemängel nicht das fehlt, man es also per App nachrüsten könnte, denn es ist ja vorhanden. Allerdings kann man keine weiteren Aktionen definieren, was, wann sonst noch passieren soll. Natürlich hilft hilft unter anderem eine App wie Llama, aber darum geht es nicht.
Mich nervt es, dass Samsung eine Funktion einbaut, aber das nur halbherzig und unausgereift.