Hier der große Xiaomi Mi Band 3 Test

Endlich ist es verfügbar. Das Xiaomi Mi Band 3. Die Erwartungen sind hoch und der Xiaomi Mi Band 3 Test wird zeigen, ob das Mi Band 3 diesen gerecht wird.

tradingshenzhen-shop-logo-1444554896

Das Xiaomi Mi Band 3 tritt in die wirklich großen Fußstapfen des Xiaomi Mi Band 2 (Testbericht). Ein absoluter Megaseller und der mit weiten Abstand am meisten verkaufte Fitnesstracker der Welt. Kein Wunder, denn für den Preis von unter 20 € bekommt man so viel Tracker wie sonst nirgends. Dazu eine gigantische Community, die ständig neu Apps dafür entwickelt und auch vor Modding nicht halt macht. Das bietet sonst keiner.

Aber hausintern gibt es bereits Konkurrenz in Form des Amazfit Cor Midong (Testbericht). Dazu muss man wissen, dass Amazfit eine direkte Tochter von Xiaomi ist und dieses ist für unter 40 € richtig gut ist. 

Ich bin sehr gespannt, wie sich das Xiaomi Mi Band 3 im Test schlagen wird.

Zur Verfügung gestellt wurde es mir von tradingshenzhen.com, dem deutschen Onlineshop, wenn es um Xiaomi und Amazfit geht. Dort ist es zum Preis von 31,70 € zu haben und damit deutlich günstiger, als bei Amazon und Co.

Technische Daten Xiaomi Mi Band 3:

  • Android und iOS
  • 0,78″ OLED Display mit 128 x 80 Pixel
  • Pulsmesser
  • wasserdicht bis 5 ATM nach IP68 (was bedeutet das?
  • Bluetooth 4.2 LE
  • 47 x 18 x 12 mm (Tracker)
  • Armbandlänge 155 – 216 mm
  • 22 g gesamt
  • 110 mAh

Produktseite: mi.com/mi_band_3

Bedienungsanleitung: https://xiaomi.com/User-Manual.pdf

Verarbeitung und Ausstattung:

In der Verpackung ist neben dem Tracker noch das dazu passende Ladegerät und eine Kurzanleitung in chinesischer Sprache zu finden. Übrigens passt das Ladegerät vom 3er auch knapp beim Xiaomi Mi Band 2, wenn man etwas fummelt und es dann ruhig liegen lässt. Erstaunlich, denn der Tracker an sich hat einiges an Größe zugelegt. Das sieht man schon auf dem ersten Blick, denn der Tracker steht nun aus dem Armband deutlich heraus.

Mit 10 g ist der Tracker auch um 3 g schwerer geworden, was zwar eine Zunahme von 30% entspricht, aber immer noch sehr leicht. Im Alltag ist das Xiaomi Mi Band 3 nicht zu spüren.

Das Display hat an Auflösung und Größe deutlich zugelegt und ist nach wie vor ein OLED. Leider. Denn in der Sonne war das Xiaomi Mi Band 2 schon schlecht ablesbar, aber das Xiaomi Mi Band 3 gar nicht mehr. Man kann auch die Helligkeit nicht verstellen. Zwar löst es schöner auf und sieht deutlich besser aus, aber bei Sonnenschein erkennt man halt nichts mehr davon.

Unterhalb des Display ein nun besser sichtbares Touchfeld, welches nun auch Gesten kann. Man kann nicht nur tippen, sondern auch wischen und gedrückt halten. Das macht die Bedinung sehr einfach und eingängig.

Auf der Rückseite ist der Herzfrequenzmesser zu finden. Duschen und auch Schwimmen bzw. Tauchen ist mit dem Xiaomi Mi Band 3 ist dank der IP68 Zertifizierung kein Problem. Bis zu 5 ATM (was bedeutet das?steht da geschrieben. Kurz gesagt ist sie bis 50 Meter Tiefe wasserdicht, was aber nur für Süßwasser gilt. Nachzulesen auf der Produktseite im Kleingedruckten:

2. Data sources: IP rating of 5 ATM (equivalent to a water depth of 50 meters) is based on testing conducted by the National Quality Supervision Clock Inspection Center in accordance with GB/T 30106-2013, Report No. QT1803032. It can be worn in the shower, in the pool, or while swimming near the shore. It is not suitable, however, for saunas or diving.

Erfreulich ist, dass Xiaomi den Tracker wieder herausnehmbar gemacht hat. So lässt sich das 1,5 cm breite schwarze Band spielend leicht wechseln, da der Tracker einfach herausgedrückt wird. Einen festen Rahmen gibt es nicht mehr und es gibt schon die ersten Anbieter für Ersatzarmbänder in allen möglichen Farben.

Das Armband trägt sich sehr angenehm, hat keinen Eigengeruch, lässt lässt sich in der Länge von ca. 155 bis 216 mm verstellen und hat sich bei mir bislang noch nicht aus Versehen geöffnet. Und nein. Der Tracker des Xiaomi Mi Band 3 passt nicht in die Armbänder des Xiaomi Mi Band 2 oder umgekehrt.

Das Display soll kratzfest sein, auch wenn man nirgends genauere Angaben dazu findet. Aber nach über 2 Wochen im Dauereinsatz ist noch nicht einmal der kleinste Kratzer zu sehen. Scheint also wirklich was dran zu sein bzw. drauf. Ansonsten ist die Verarbeitung tadellos und sehr hochwertig. 

Kommen wir beim unserm Xiaomi Mi Band 3 Test mal zum Thema Akku. Denn das ist sehr spannend.
Das Thema Akku ist schon etwas kritischer. Zwar ist der Akku mit nunmehr 110 mAh um einiges größer ausgefallen, dafür gibt es jetzt aber auch ein größeres Display mit mehr Auflösung. Das sorgt unter anderem für einen erheblichen Mehrverbrauch. Nach 14 Tagen zeigt mir der Akku noch 38% an. Vier Wochen wie beim Xiaomi Mi Band 2 sind damit leider nicht mehr erreichbar. Mit dem beiliegenden Ladegerät dauert es knapp 2 Stunden, bis der Akku wieder aufgeladen ist.

Übrigens besitzt das Xiaomi Mi Band 3 nun ganz offiziell das CE Kennzeichen und so läuft man keine Gefahr mehr, dass es beim Zoll aussortiert wird.

Xiaomi Mi Band 3 (7)

Bild 1 von 9

Bedienung und App:

Verbunden wird das Xiaomi Mi Band 3 nach wie vor über die App Mi Fit (Android / iOS). Eine zusätzliche Verbindung per Bluetooth ist nicht nötig.

Durch den eingebauten Speicher können bis zu 7 Tage ohne Synchronisation bzw. Bluetooth Verbindung mit dem Smartphone überbrückt werden. 

Die Bedienung des Xiaomi Mi Band 3 ist nach wie vor ein Kinderspiel, da es am Tracker bis auf das Sensorfeld keinerlei Tasten oder ähnliches gibt. Einmal auf die „Taste“ drücken, schaltet das Display ein und Zeit die Uhrzeit nebst Datum an. Natürlich im 24-Stunden Format. Auf Wunsch kann man aus drei vorinstallierten Watchfaces wählen.

Selbst die chinesische Sprache stellt kein wirkliches Problem dar, denn die Menüstruktur ist einfach und man sieht schon direkt, worum es bei den einzelnen Menüpunkten geht. Demnächst wird die englische Sprache per Update verfügbar sein. Eine offizielle deutsche Version wird es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wohl nicht geben.

Durch Wischen, Antippen oder gedrückt halten, manövriert man durch das Menü des Trackers. Dort bekommt man Infos zu den Schritten, verbrannten Kalorien, zurückgelegte Strecke, Wetter inkl. 3 Tages Vorhersage, Puls, Benachrichtigungen usw.

Mi Fit bietet alles, was man von einer derartigen App erwartet. Und das alles in einigermaßen fehlerfreien Deutsch. Auf dem Hauptbildschirm sieht man prominent die aktuellen Schritte. Darunter die Analyse der letzten Nacht, das Gewicht und die Herzfrequenz. Tippt man auf eine der Felder, gelangt man in die Historie und Statistik.

Über „Aktivitäten“ startet man ein Workout, welches per GPS überwacht wird. Dort sind nur Laufen, Laufband, Radfahren im Freien und Gehen auswählbar. Wer allerdings Aktivitäten per GPS tracken möchte, muss das Smartphone mitnehmen, denn das Xiaomi Mi Band 3 verfügt nicht über GPS. Dieses holt sich Mi Fit vom Smartphone.

Weitere Sportarten wie Basketball findet man im Profil unter dem Punkt „Verhaltenserkennung“. Diese werden aber nicht per GPS getrackt. Und nirgends ist Schwimmen zu finden, obwohl das Xiaomi Mi Band 3 wasserdicht ist. 

Im Profil findet man alle wichtigen Infos zum Band, persönliche Daten, Einstellungen usw. Hier kann man auch Benachrichtigungen der Apps einstellen, die auf dem Band als scrollbare Nachrichten eingehen. Dabei können alle installierten Apps ausgewählt werden.

Mi Fit ist absolut ausreichend, kann alles was wichtig ist, verbindet schnell, zuverlässig und läuft bislang problemlos. Vorbei die Zeiten, als es ständig abgestürzt ist, oder die Synchronisation ein Geduldsspiel war. 

Xiaomi Mi Band 3 (95)

Bild 14 von 15

Alltagstest:

Was erwarte ich von einem Fitnessracker? Ganz klar, dass er präzise Schritte zählt. Und das tut das Xiaomi Mi Band 3 sehr genau. Läuft man, so zählt der Tracker fleißig mit. Bleibt man stehen, wird auch nicht mehr weiter gezählt. Zuverlässig auch das Aktivitätstracking, wobei die GPS Daten vom Empfang des Handys abhängen. 

Die Pulsmessung kann in Intervallen von 1, 10 oder 30 Minuten erfolgen. Einstellbar über die Mi Fit App. Permanent wird nur während einer Aktivität gemessen. Diese liefert brauchbare Werte, aber nur, wenn man einigermaßen ruhig sitzt bzw. liegt.

Bei Bewegung werden die Werte zu stark verfälscht und variieren um bis zu 20 Schläge pro Minute im Vergleich zu einer Messung per Brustgurt. Nach wie vor ist eine Messung an der Oberseite des Handgelenks immer nur ein Schätzwert.

Die Benachrichtigungen kann man im Gegensatz zum Xiaomi Mi Band 2 jetzt auch nachträglich noch lesen und sehr bequem auf einmal löschen. Ansonsten werden immer die letzten 10 Nachrichten angezeigt und dann beim Ankommen neuer Nachrichten die letzte jeweils gelöscht. Eindeutig eine Verbesserung.

Leider kann man keine Aktivitäten direkt über das Band starten, sondern muss die App dafür bemühen. Auch kann man keine Alarme ein- oder ausschalten. Das geht ebenfalls nur über die App. Dafür kann man aber beim Klingeln des Weckers einen 10-minütigen Snooze aktivieren. Die Vibration ist stark genug, um auch gute Schläfer zu wecken. Zumindest bei mir und ich schlafe wirklich gut.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass das Xiaomi Mi Band 3 klaglos, still und leise seinen Dienst an meinem Arm verrichtet. Genauso muss ein Tracker sein. Nicht mehr und nicht weniger.

Von links nach rechts: Amazfit Bip, Amazfit Cor Midong, Xiaomi Mi Band 3, Xiaomi Mi Band 2

Fazit:

Wie schlägt sich nun das Xiaomi Mi Band 3 im direkten Vergleich zum Xiaomi Mi Band 2 (Testbericht) oder Amazfit Cor Midong (Testbericht)? Ganz ehrlich? Schlechter, deswegen vergebe ich auch nicht das Gütesiegel und das hat mehrere Gründe.

Zuerst einmal ist das Xiaomi Mi Band 3 ein guter Fitnesstracker. Für das Geld findet man kein besseres von einem namhaften Hersteller. Die sind alle mindestens doppelt so teuer. Die größte Konkurrenz kommt aus dem eigenen Hause und zwar nach wie vor das Xiaomi Mi Band 2 und eben das Amazfit Cor Midong.

Das Display ist zwar größer, löst besser aus und die Schrift ist jetzt feiner, aber es zeigt nicht viel mehr an, als bei Mi Band 2 und sieht nicht annähernd so gut aus wie beim Amazfit Cor Midong, welches farbig ist und bei dem man auch das Watchface gegen eigene ersetzen kann. Außerdem ist es im Freien bei Sonnenschein überhaupt nicht mehr ablesbar.

Die Akkulaufzeit ist im Gegensatz zum Mi Band 2 um einiges schlechter, obwohl es nicht viel mehr kann bzw. Funktionen hat. Ok, da schneidet das Amazfit Cor mit knapp 8 Tagen Akkulaufzeit noch schlechter ab, dafür hat das Amazfit aber einiges zu bieten und das verbraucht eben mehr Akku.

Trotz allem wird das Xiaomi Mi Band 3 (noch) wieder ein Verkaufsschlager, auch wenn es aktuell noch nicht an das bombastische Preis/Leistungsverhältnis des Xiaomi Mi Band 2 heran reicht.

Das Xiaomi Mi Band 2 ist in meinen Augen die bessere Wahl, wenn man weniger als 30 € ausgeben möchte. Für einen 10er mehr bekommt man das, meiner Meinung nach wesentliche bessere Amazfit Cor Midong und noch mal einen 10er drauf, bekommt man schon die Amazfit Bip (Testbericht) Smartwatch. Wenn ihr Fragen zu unserem Xiaomi Mi Band 3 Test habt, schreibt es doch in die Kommentare.

Wichtige Links zum Xiaomi Mi Band 3:

Peter W.
Xiaomi Mi Band 3
  • Verarbeitung / Ausstattung
  • Verbindung / Bedienung
  • Alltagstest
  • Preis/ Leistung
3.9

3 Kommentare zu „Hier der große Xiaomi Mi Band 3 Test“

  1. Ist das MI Band 3 wasserfest – ich würde es gern für 2x/Woche zum Schwimmen nehmen und meine Bahnen ziehen.
    Die einen sagen, es geht die anderen raten ab von der Benutzung im Hallen-/Freibad 🙂

    Danke und Grüße
    tausendfüssler-66

    1. Ja ist es. Sogar ganz offiziell, denn auf der Homepage steht folgendes:

      It can be worn in the shower, in the pool, or while swimming near the shore. It is not suitable, however, for saunas or diving

      Also Schwimmen ja, außer in Salzwasser, tauchen und Sauna. Das mit dem Salzwasser steht in einer technischen Richtlinie, auf die Xiaomi in den Fußnoten verweist.

      Gruß
      Peter

Kommentarfunktion geschlossen.