Was bedeutet 3ATM, 5ATM und IP67, IP68 – Wie wasserdicht ist mein Gadget

Was bedeutet 3ATM, 5ATM und IP67, IP68 – Wie wasserdicht ist mein Gadget ? Wie geschützt vor Wasser ist mein Fitnessarmband oder meine Smartwatch? Bei Smartphones kommen immer wieder die Begriffe IP67, IP68 vor. Was bedeutet all das? Wir erklären es euch hier, auf Mobi-test art und weise. Ganz einfach und für jeden nachvollziehbar. Wir beginnen mit Gadgets wie Fitnessbändern und Smartwatches. Weiter unten geht es dann zu den IP Erläuterungen der Smartphones.

Beginnen wir mal mit einer Technischen Erläuterung, was ATM und Bar bedeuten. Wen das nicht interessiert und wer einfach nur wissen möchte wie Wasserdicht sein Gadget ist liest einfach unten weiter.

Das Bar ist in der Technik eine gesetzliche Einheit für den Druck. Als Faustregel gilt: 1 Bar ist etwa der Luftdruck auf der Erdoberfläche oder der Überdruck des Wassers in 10 Meter Tiefe.

1 Bar sind 100 kPa
1 ATM sind 101 kPa

So, nun wissen wir was der Unterschied zwischen Bar und ATM ist. So gut wie keiner. Deshalb 1 Bar entspricht 1 ATM.
Wer nun glaubt das er mit seinem Fitnessarmband, welches mit 3 ATM angegeben ist, 30 Meter tief tauchen kann der irrt sich.

Der Grund, weshalb auf unseren Uhren keine Meter Angaben (Wasserdicht bis 30 meter) vorhanden sind ist sehr einfach. Es wurde verboten. Die Meter-Angabe bezieht sich nicht auf eine Wassertiefe. Sondern auf den Druck der in dieser tiefe herrscht. Die Meter angaben sind also Prüfdruckangaben. Laut einem Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main handelt es sich bei Prüfdruckangaben in Metern um bewusst irreführende Werbeaussagen. Stattdessen sind Angaben wie „wasserdicht bis 3 atm“ oder „wasserdicht bis 3 bar“ zu verwenden.

Also, jetzt wissen wir auch das 3ATM nicht 3 Meter Wasserdicht bedeutet. Aber was genau bedeutet es denn?

Wichtig, die Angaben beziehen sich auf den Druck. Dieser kann, durch Schwimmbewegungen oder einem Wasserstrahl in der Dusche erhöht werden. Erst ab 5 Bar / 5 ATM ist von Wasserdichtigkeit zu sprechen. D.h. Duschen ist möglich. Die Hersteller geben häufig andere Angaben (3 Bar – Schwimmen möglich). Wer auf der sicheren Seite sein möchte hält sich an unsere Tabelle.
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Kommen wir mal zum Smartphone.
Diese werden häufig mit den Bezeichnungen IP67, IP68 und so weiter klassifiziert. Es ist eigentlich ganz einfach und man kann es sich selber zusammensetzen wie Wasserdicht und Staubgeschützt das Gerät ist.

Wichtig sind die beiden Ziffern hinter dem IP. Die erste Ziffer gibt an, wie widerstandsfähig das Gehäuse gegen Fremdkörper ist. Fremdkörper sind in dem Fall Staub, Sand etc.
0 – Kein Schutz.
1 – Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 50 mm.
2 – Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 12,5 mm.
3 – Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 2,5 mm.
4 – Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 1,0 mm.
5 – Geschützt gegen Staub in schädigender Menge.
6 – Staubdicht.

Die zweite Ziffer gibt an, wie wasserdicht das Gehäuse ist. Hier gibt es acht Abstufungen.
0 – Kein Schutz.
1 – Schutz gegen Tropfwasser.
2 – Schutz gegen fallendes Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15° geneigt ist.
3 – Schutz gegen fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte.
4 – Schutz gegen allseitiges Spritzwasser.
5 – Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel.
6 – Schutz gegen starkes Strahlwasser.
7 – Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen.
8 – Schutz gegen dauerndes Untertauchen.

IP67 bedeutet also das Gerät ist Staubdicht und bietet Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen. Der berühmte Fall, das Smartphone fällt ins Klo. Wenn es sofort wieder rausgeholt wird, sollte kein Schaden auftreten. oder ein Glas Wasser fällt um und bedeckt das Smartphone. Auch hier kein Problem.

Was bedeutet 3ATM, 5ATM und IP67, IP68 – Wie wasserdicht ist mein Gadget? Wie ihr seht, alles kein Hexenwerk. Ein Tipp noch zum Schluss. Salzwasser ist nochmal ein ganz anderer Schnack. Der Druck der z.b. beim Surfen im Meer entsteht ist für gängige Smartwatches nicht überlebensfähig. Auch sollte niemals vergessen werden das die Wasserdichtigkeit einer Smartwatch oder eines Fitnessbandes immer nur für eine bestimmte zeit gilt. Dichtungen werden im laufe der Zeit porös. Mit einer älteren Smartwatch schwimmen zu gehen ist niemals eine gute Idee.

Wenn ihr Fragen zu 3ATM, 5ATM und IP67, IP68 – Wie wasserdicht ist mein Gadget habt, schreibt es doch in die Kommentare.

Markus

14 Kommentare zu „Was bedeutet 3ATM, 5ATM und IP67, IP68 – Wie wasserdicht ist mein Gadget“

  1. Die Erläuterungen bzgl. der Wassertiefe sind nicht korrekt! Bei den bar-Angaben sind folgende physikalische Druckverhältnisse zu beachten: 1 bar ist der uns umgebende Luftdruck und je 10 m Wassertiefe kommt ein weiteres bar dazu. Damit ist eine Uhr mit 3 bar nur gut bis 20 m Wassertiefe, mit 5 bar nur bis 40 m Wassertiefe. Man sollte solche Angaben aber nicht ausreizen. Echte Dichtheit gibt es erst bei Uhren, die wenigstens 20 bar ausweisen, zum Beispiel ausgewiesene Taucheruhren.

    1. Falsch!
      Zu beachten ist der Unterschied zwischen absolutem und relativem Druck. Der angegebene Druck in Bar, also die zulässige Druckbelastung auf die Uhr, resultiert aus der Druckdifferenz zwischen Innerem der Uhr und Umgebung.
      Die Behauptung, die Uhr sei bei normaler Umgebung mit einem Bar belastet, setzt voraus, dass in deren Innerem Vakuum ist, was ich bezweifle.

    1. Die Frage lässt sich aus den Tabellen ganz leicht beantworten.

      5 ATM bedeutet, dass die Uhr bis zu einem Druck von ca. 5 bar wasserdichte ist. Das entspricht ca. 50 Meter Tiefe.

      Die Angabe IP67 besagt durch die 7 am Ende, dass die Uhr nur gegen kurzzeitigen Untertauchen wie Duschen geschützt ist, aber nicht wirklich zum Schwimmen oder Tauchen.

      Gruß
      Peter

      1. Falsch.
        Das steht doch eindeutig ganz oben im Text.
        5 atm sind NICHT 50m Wassertiefe und diese Werbung ist sogar verboten.
        Allein durch die Armbewegung beim Schwimmen können 5atm Druck entstehen.

    1. Ja, denn 3 ATM bedeutet, dass es bis zu 3 bar Druck aushält wie z.B. Duschen. IP68 bedeutet dagegen, dass das Gerät nur gegen untertauchen geschützt ist und damit ist z.B. der verschüttete Kaffee gemeinten oder in der Badewannen gemeint. Aber nicht tauchen, duschen usw.

      Gruß
      Peter

    1. Nicht pauschal, wenn es der Hersteller nicht explizit erwähnt. Im Zweifel einfach den Hersteller fragen. Das spart den Ärger, wenn die Uhr nicht zum Tauchen geeignet sein sollte. Denn niemand außerdem dem Hersteller kann diese Frage richtig be antworten, zumal er sich dann nicht herausreden kann m

      Gruß
      Peter

  2. Mir geht es in 1. Linie darum, kann ich mit IP68 oder 5 ATM normal im Schimmbad schwimmen, ca. 1 – 2 Stunden?
    Es ist immer nur die Rede von Duschen oder Tauchen.

    1. Tauchen aber auch nur, wenn es explizit genannt wird. Sämtliche Klassifizierungen sind für reines Süßwasser ausgelegt. Selbst das gechlorte Wasser im Schwimmbad ist ausgenommen, Salzwasser erst recht, denn das Salz macht dieses sehr gut leitend und dafür bzw. dagegen muss das Gerät extra geschützt werden. Da muss man sich das Kleingedruckte bei den Herstellern genau lesen, um keine böse Überraschung zu erleben. Denn hier kennen die Hersteller kein Pardon, wenn es um die Garantie bei Wasserschäden geht.

      Gruß
      Peter

  3. Ich trage eine Quarz Armbanduhr. 25 Jahre Alt 10 Atm , die 2. Deckel Dichtung ist ca 8 Jahre alt. Batterien wechsle ich immer selber. Diese Uhr nutze ich Täglich. Im Urlaub im Meer zum Schwimmen und Schnorcheln oder eben auch nur im Schwimmbad.Tauchen lernen haben meine Kinder nach der Uhr im Schwimmbad.

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