LG P700 Optimus L7 im Test – Teil 3 Display, Kamera und Akku

Nach em, doch ziemlich verwirrenden aber nun beendeten, Prozessor-Ratespiel made by LG, wird der Dritte Teil nun wieder etwas ruhiger. Beim Display schauen wir einmal etwas genauer hin und auch die beiden Kameras müssen zeigen, ob sie etwas taugen und vor allem muss der Akku zeigen, was in ihm steckt. Erfreulich, das es auch hier wieder viel positives zu berichten gibt, aber es gibt auch bei diesen drei Disziplinen wieder einige Kritikpunkte.

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Leistung und Performance

Display:

Das 4,3″ TFT Display verfügt über die sog. NOVA Technik, die alles noch viel besser, schärfer und brillianter darstellen soll. Das alles verteilt auf 480 x 800 Pixel mit einem Wert von 216 DPI womit es im Klassendurchschnitt liegt. Und ganz ehrlich. Das Display an sich ist von der Technik her absolut top. Gestochen scharf, tolle Farben und Sättigung. Das gefällt. Und auch der Schwarzwert muss sich nicht hinter anderen Techniken verstecken. Hier ist schwarz wirklich auch schwarz. Meine 10 Testbilder, mit denen ich Displays immer ausprobiere wirken absolut überzeugend. Und auch beim Video schauen oder Spielen überzeugt das Display auf ganzer Linie.

Die Auflösung kommt zwar nicht an qHD heran und will es zu diesem Preis sicher auch nicht, aber selbst diese 480 x 800 reichen aus, um Text sehr gut lesbar darzustellen. Hierzu habe ich mal eine Wikipedia Seite genommen und diese nochmals vergrößert.

Allerdings sollte man den Touchscreen nicht mit den Fingern berühren und wenn man es wirklich muss, dann sollte man immer ein Mikrofasertuch bei sich tragen.

Ich kann mich nicht erinnern, ob oder wann ich schon mal so ein verschmiertes Display hatte. Leider konnte ich das nicht so perfekt abfotografieren, wie es in der Realität aussieht. Zum Glück kann man solche Schmiereien sehr leicht entfernen, noch schlimmer ist aber das spiegelnde Display des Optimus L7. Und das nicht zu knapp. In den letzten Tagen hatten wir wirklich mal Sonnenschein und dann passierte das, was ich befürchtet hatte. Im Zusammenspiel von Fingerabdrücken und dem spiegelnden Display ist es im Freien bei direkter Sonneneinstrahlung nahezu unbenutzbar. Das ist jetzt nicht übertrieben und das Foto ist keineswegs gefälscht. So wenig sieht man wirklich und das bei voller Helligkeit des Display.

Apropo Displayhelligkeit. Ich weiß ja nicht, was das oben rechts für ein Sensor sein könnte, aber ein Helligkeitssensor wie zunächst angenommen, ist es nicht. Denn man kann die Helligkeit nur fix einstellen. Es gibt keine Automatik. Für mich in dieser Preisklasse und der verwendeten Technik absolut unbegreiflich.

Dafür kann man Systemweit die Schriftgröße in 4 Schritten von klein bis extra große einstellen.

Und noch ein Feature, welches man bei vielen anderen Smartphones mit Sensortasten vermisst. Beim Optimus L7 kann man die Beleuchtungsdauer eben dieser Tasten unterhalb des Display einstellen. Entweder gar nicht beleuchtet, 1,5 Sekunden lang, 5 Sekunden oder immer an.

Kamera:

Die Kamera schafft 5 Megapixel und bietet einen 4-fach digitalen Zoom. Zudem gibt es noch einen Auto-Fokus welcher aber leider die sowieso schon langsame Auslösung noch weiter verzögert, wenn sich in der zu fotografierenden Szene irgendwas bewegt. Bei unbewegten Objekten macht die Kamera dann aber wirklich ganz ordentliche Fotos. Für meinen Geschmack ein wenig zu hell und kontrastarm, aber dafür kommen die Farben ziemlich gut rüber.

Für bewegte Szenen taugt die Kamera nicht wirklich. Entweder drückt man des Auslöser ohne auf den Fokus zu warten und erhält damit zu 90% ein unscharfes Bild oder man wartet und bis dann ausgelöst wird ist der Markt verlaufen. Testen kann man das ganz einfach, in dem man sich mal an die Seite einer Straße stellt und abdrückt, sobald ein Auto in den Sucher kommt.

Beim HTC One X hatte ich das Auto komplett drauf, obwohl es mit gut 30 oder 40 km/h gefahren ist. Beim Optimus 7 war das Auto bestimmt schon 5 Meter von mir weg, als es ausgelöst hat.

Sobald es dunkler wird, nimmt die Qualität erwartungsgemäß stark ab und auch in geschlossenen Räumen braucht man dann bei Kunstlicht keine Fotos mehr machen. Ergebnis ist ein stark verrauschtes Etwas. Aber wir wollen die Kirche im Dorf lassen. Das ist ein Mittelklasse Smartphone und keine Kompakt-Kamera.

Von den Funktionen ist alles vorhanden, was man so von Android 4.0 kennt.
Erwähnenswert ist vielleicht noch die Gesichtserkennung, welche ganz ordentlich funktioniert, aber auch hierbei zu lange braucht.

Die Fotos in original Auflösung könnt ihr hier sehen -> Flickr

Akku:

1700 mAh sollten im Zusammenspiel mit der vorhandenen Hardware eigentlich für Standby ohne Ende sprechen. Leider ist das dann doch nicht so lang, aber ein übler Akkufresser ist es auch nicht. Wenn man es normal nutzt.

Zuerst einmal will ich eine weitere LG Spezialität im Menü „Einstellungen“ erwähnen. Dort findet man eine Energieverwaltung. Hier kann man einstellen, welche Funktionen bei erreichen eines einstellbaren Akkustands abgeschaltet werden. Sehr praktisch, für mich aber bei einem Test in der Anfangsphase keine Option und daher aktuell noch deaktiviert.

Viele stehen ja auf eine %-Anzeige für den Akkustand und genau dieses kann man beim Optimus L7 aktivieren. Links neben dem Akkubalken erscheint diese dann.

Aber schauen wir uns mal eine für meine Art von Nutzung typische Akkukurve etwas genauer an.

Auch hier erkennt man trotz Standby einen leichten Abfall Spannung. Sobald es dann aktiv nutzt, nimmt der Akku dann aber recht schnell ab. Wobei ich aber gleich dazu sagen möchte, das bei mir WLAN, Sync immer aktiviert ist und das Display auf 55% läuft. Der Screenshot verrät eigentlich ziemlich viel. Man sieht die aktuelle Zeit (22:30) und das es seit 14 Stunden und 30 Minuten ohne zu Laden läuft und noch 28% Akku hat.

Sobald man dann aber Leistung abruft, z.B. Spielen, Dauersurfen oder Video schauen, geht der Akku sehr schnell zur Neige. So kostet 1 Stunde Video schauen exakt 21% Saft. Beim surfen sind nach 1 Stunde knapp 8% futsch, was aber noch knapp im Rahmen liegt. Der massive Einbruch auf dem Screenshot rechts oben rührt von einem längeren Telefonat und im Anschluss lesen von Mails, RSS Feed, Twitter und Facebook.

Alles in allem vollbringt der Akku keine Wunder, aber bei normaler Nutzung kommt man ganz locker über den Tag.

*** Update ***

Am 14. Mai hat LG ein Update auf die Firmware V10c veröffentlicht und damit dem Akku ordentlich Beine gemacht. Nun hält er noch mal eine ganze Ecke länger durch.

Bei meiner Art von Nutzung wie oben beschrieben, hatte ich um 23 Uhr, nach knapp 18 Stunden, immer noch sagenhafte 38% Akku. Vor dem Update musste ich schon am späten Abend an die Steckdose. In dem Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe ist es seit 14 Stunden auf den Akku angewiesen und steht um 18:35 Uhr bei 58%.

Da sich die Werte derart vebessert haben, werde ich sämtliche Akkutests noch einmal machen und diesen Absatz hier komplett überarbeiten.

Teil 4 – Klang, Verbindungen und Telefonfunktion

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Peter W.

3 Kommentare zu „LG P700 Optimus L7 im Test – Teil 3 Display, Kamera und Akku“

  1. Der Sensor oben rechts, den du fälschlicherweise für einen automatischen Helligkeits-Sensor gehalten hast, ist ein sogenannter „Näherungssensor“! Dieser ist dafür da, dass sich das Display ausschaltet, sobald man sich mit dem Smartphone  ca. 1-2 cm vom Ohr entfernt befindet (beispielsweise, wenn man einen Anruf annehmen möchte). Er sorgt also für weniger Verbrauch!

  2. Hallo zusammen, 
    ich interessiere mich unter anderem sehr für das Lg Optimus L7 und kenne mich ein wenig mit den technischen Daten aus. 
    Natürlich ist mir da direkt aufgefallen, dass die Angabe zum Display, die Ihr hier macht mit 160 dpi nicht korrekt ist. Es müßte heißen 217 ppi. 
    Das Display ist der Hammer, wie ich finde. Leider habe ich hier etwas von Empfangsproblemen gelesen, aber nur auf dieser Seite….das verunsichert mich, denn auf anderen Seiten habe ich noch nichts davon gelesen. Kann ich mir bei einem Global Player wie LG auch ehrlich nicht vorstellen…hmmh?
    Was machen?
    louisa

    1. Keine Ahnung, wie ich auf 160 dpi komme. 216 wäre richtig. Das mit den Empafangsproblemen hatte ich beim L7 wirklich massiv. Nicht nur ein paar mal, sondern immer wieder. Habe die Simkarte in mehreren Smartphones gecheckt. Die Probleme hatte ich aber immer nur beim L7. Kann natürlich sein, das meins Defekt war.

      Gruß
      Peter

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