Im Test habe ich den Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier, den ich selbst gekauft habe, damit er in meiner Wohnung für das passende Klima sorgt. Dabei zeigen sich nicht nur Vorteile im Praxistest.
Die Bezeichnung Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier ist ja schon sehr sperrig, eben typisch Xiaomi und die Artikelbezeichnung SCK0A45 sagt noch weniger aus. Am Ende zählt aber nur das, was der smarte Luftbefeuchter taugt. Meine Wohnung ist komplett gefliest und hat eine Fußbodenheizung. Die Luftfeuchtigkeit sollte bekanntlich immer zwischen 40 und 60% liegen. In der Heizsaison kann es durchaus passieren, dass der Wert schnell mal unter diese 40% rutscht und dann wird es unangenehm. Genau dafür habe ich den Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier gekauft. Zwar schon ein paar Wochen her, aber jetzt habe ich genug Erfahrungen für einen Test sammeln können.
Wichtig zu wissen ist auch, dass bei mir zu Hause vier Xiaomi Air Purifier (Testbericht) und diverse Xiaomi Thermo- und Hygrometer (Testbericht) im Einsatz sind, über die ich den Luftbefeuchter per Automation steuern möchte. Denn leider ist beim Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier nicht alles so toll, wie uns Xiaomi verkaufen will.
Technische Daten Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier:
- 300 ml/h
- 4,5l Wassertank
- Google Assistant und Amazon Alexa
- Mi Home kompatibel
- UV-Sterilisator
- WLAN (2,4 GHz)
- 38 dB
- 25W
- 190 x 190 x 353 mm
- 1,9 kg
Produktseite: mi.com/de/mi-smart-antibacterial-humidifier/
Deutsche Bedienungsanleitung: n/a
Erhältlich ist Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier in weiß bei Amazon* zum Preis von 69,99 Euro. Es gibt zwar mittlerweile einen Nachfolger Xiaomi Smart Humidifier 2 mit der Modellbezeichnung MJJSQ05DY, aber der ist technisch identisch.
Was ich gut finde:
Im Karton befindet sich neben dem Luftbefeuchter nur noch eine deutsche Kurzanleitung. Der Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier besteht aus zwei Teilen. Das Oberteil ist abnehmbar und der Tank mit einem Fassungsvermögen von 4,5 Liter Wasser. Dieses muss übrigens nicht zwingend destilliert sein, was aber bezüglich Verkalkung durchaus von Vorteil wäre. Die maximale Füllhöhe sieht man an dem Wort „MAX“ auf der abgeflachten Stelle im Tank. Gut ist, dass man den Tank auch so füllen kann. Dafür öffnet man einfach nur den Deckel und kippt das Wasser hinein. Daneben befindet sich dann auch der Luftauslass.
Das Unterteil beinhaltet die eigentliche Technik. Im Inneren des Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier gibt es Sensoren für die Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Somit ist der Luftbefeuchter in der Lage eigene Messwerte zu ermitteln und entsprechend zu regeln. Ist der Tank nicht montiert, sieht man dort mehrere Kanäle, den Verdampfer und die Abdeckung für das UV-Licht.
Diese Kanäle sollte man laut Bedienungsanleitung alle 3 Tage reinigen, um Verkalkung zu verhindern. Wer den Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier mit destillierten Wasser nutzt, sollte nicht länger als eine Woche damit warten. Wird der Luftbefeuchter länger nicht benutzt, sollte man das Wasser entleeren und das Gerät gut reinigen und trocknen.
An der Außenseite die Power-Taste und der LED-Ring, der in vier Segmente aufgeteilt ist. Je nach aktiven Modus leuchtet einer bis vier dieser Segmente in weiß und bei einem leeren Tank leuchtet dieser in rot. Auf der gegenüberliegenden Seite findet man die Anzeige für das WLAN und auch die dazu nötige Taste zum aktivieren des WLAN. Das Netzkabel ist übrigens fest montiert. Auf der Unterseite sind dann die Öffnungen zur Luftzufuhr zu sehen.
Also Wasser rein und für die Einrichtung die Mi Home App (Android / iOS) gestartet. Wie von Xiaomi gewohnt, ist die Einrichtung in wenigen Sekunden erledigt. Mit dem WLAN des Luftbefeuchters verbinden, womit die Einrichtung startet, Namen vergeben und einem Zimmer, in meinem Fall das Wohnzimmer, zuordnen, fertig. Danach ist der Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier auch schon betriebsbereit.
Zur manuellen Steuerung kann man die Taste unter dem LED-Ring drücken. Damit wechselt man zwischen den insgesamt 4 Modis. „Niedrige Drehzahl“, „Mittlere Drehzahl“, „Hohe Drehzahl“ und „Konstante Luftfeuchtigkeit“, was aber eher irreführend ist. Passender wären Bezeichnungen wie „Wenig Wasserdampf“, mittel, viel und konstante Befeuchtung. Denn man muss wissen, dass der Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier bei den ersten drei Einstellungen nur die Menge des Wasserdampf konstant hält. Unabhängig davon, wie feucht die Luft im Raum wirklich ist. Erst mit der vierten, der Einstellung „Konstant“, versucht der Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier die Luftfeuchtigkeit konstant auf 60% zu halten und regelt die Menge des Wasserdampf automatisch.
Noch einfacher ist die Bedienung aus der Ferne mit der App, denn dort sieht man die aktuellen Werte und kann nicht nur den Wasserdampf per Klick steuern, sondern auch unter „Konstant“ den gewünschten Wert für die Luftfeuchtigkeit. Dazu kann man auf Wunsch noch Zeitpläne einrichten oder die eingangs erwähnten Automationen. Mein Wunsch ist es, dass der Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier automatisch startet, sobald einer der Xiaomi Thermo/- und Hygrometer erkennt, dass die Luftfeuchtigkeit unter 40% fällt. Dann soll er solange die Luft befeuchten, bis der Wert wieder bei um die 50% liegt und sich dann ausschalten. Das klappt in der Theorie gut, aber in der Praxis gibt es diverse Probleme, auf die ich gleich zu sprechen komme.
Wichtig ist, dass man den Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier am besten frei aufstellen sollte, was natürlich nicht so toll aussieht. Bei mir hatte ich ihn zunächst hinter einer großen Zimmerpflanze „versteckt“. Dort war er dann zwischen der Wand, dem Sideboard und der Grünpflanze „eingepfercht“, was sich in der Praxis als nicht so geeignet erwiesen hat. Nach kurzer Zeit lief am Sideboard und am Blumenkübel Kondenswasser herunter. Das hatte ich total unterschätzt. Bei voller Power befördert der Luftbefeuchter so viel Wasserdampf in die Luft, dass sich auch an der Decke leichte Tropfenbildung abzeichnete. Also lieber etwas weniger Dampf, dafür länger und somit weniger Gefahr der Schimmelbildung.
Ansonsten macht der Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier wirklich gute Arbeit, denn von knapp 36% Luftfeuchtigkeit dauert es in meinem 46 m² großen Wohnzimmer und offener Küche mit nochmals 18 m² keine halbe Stunde, bis mein Zielwert von 50% erreicht war. Dabei arbeitet er selbst auf höchster Stufe sehr leise. Natürlich hört man ihn, wenn man es drauf anlegt, aber im Alltag verrichtet er schön ruhig seine Arbeit. Der Tank sollte bei voller Leistung theoretisch ca. 15 Stunden halten. Bei mir hält er gefühlt ewig, weil ich den Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier, wie bereits beschrieben, auf der niedrigsten Stufe laufen lasse. Meist reinige ich zum Auffüllen auch direkt die Wasserleitungen und den Tank als solches.
Zu der Frage, ob man Aroma in den Wassertank träufeln kann, warte ich bis heute auf eine Antwort vom Xiaomi Support. In der Anleitung findet man dazu leider nichts und auch auf der Produktseite findet man dazu leider keinerlei Angaben. Ich gehe aber davon aus, dass es nicht geeignet ist, da diese meist ölhaltigen Flüssigkeiten auf Dauer die Dichtungen und Leistungen verkleben könnten.
Was ich nicht gut finde:
Was dagegen überhaupt nicht so gut funktioniert ist das mit den Messwerten und meiner gewünschten Automatisierung. Mittlerweile habe ich ein manuelles Thermo- und Hygrometer von TFA Dostmann*, weil mich die stark schwankenden Werte der verschiedenen Geräte ziemlich irritiert haben.
So zeigt das TFA Dostmann eine Raumtemperatur von 24°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 41%. Der Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier zeigt 53%, das Xiaomi Thermo- und Hygrometer (Testbericht) zeigte 21,8°C bei 50% und der knapp 2 Meter daneben stehende Xiaomi Mi Air Purifier Pro hingegen 22°C bei 57% Luftfeuchtigkeit.
Dumm nur, dass die Automation in der Xiaomi Home App nur die Nutzung der Daten der externen Thermometer zulässt und nicht die eigenen des Luftbefeuchters. Somit funktioniert die Automation solange nicht, bis man sich mal hinsetzt und das alles in Relation stellt. Das Xiaomi Hygrometer liegt also rund 10% über dem realen Wert und das muss man bei der Automation berücksichtigen. Nachdem ich die Automation auf diese völlig abstrusen Werte abgeändert habe, läuft auch die Automation zufriedenstellend, aber perfekt ist das alles nicht.
Auch dass sämtliche Xiaomi Air Purifier gehen nach kurzer Zeit an, was sich kein Problem ist, aber wer auch diese automatisiert hat, sollte sich nicht wundern. Also eher als Hinweis gedacht.
Fazit:
Ist der Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier empfehlenswert? Ganz ehrlich? Ja. Viele kaufen sich einen dieser kleinen Aroma Diffusor* und stellen ihn nach kurzer Zeit in die Ecke. Außer riechen tragen diese Teile nicht zur besseren Raumluft bei. Dafür braucht es richtige Luftbefeuchter. Hier ist der Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier zu dem Preis eine lohnenswerte Anschaffung, wenn man sich darauf einlässt, diesen nicht permanent laufen zu lassen, sondern immer nur, wenn es wirklich nötig ist und auch dann nur so lange, es nötig ist. Wenn man das mit den ca. 10% zu hohen Werten im Kopf behält und sich daran richtet, dann leistet der Xiaomi Luftbefeuchter wirklich gute Arbeit und genau dafür gibt es dann auch das Gütesiegel.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Xiaomi gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.
Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier
Zusammenfassung
+ gute Verarbeitung
+ gute Leistung
+ leiser Betrieb
+ Mi Home kompatibel
– Automation mit Problemen